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748 PAPIER-ZEITUNG Nr. 21 In der am 6. März abgehaltenen ausserordentlichen Ge neralversammlung der Winter’schen Papierfabriken, Aktiengesellschaft in Hamburg, wurden der Antrag der Verwaltung auf Fusionirung des Unternehmens mit der Tochter gesellschaft »Papier- und Papierstofffabrik Niederkaufungen« sowie der Antrag auf Ermächtigung der Verwaltung zur Aus gabe einer Prioritäts-Anleihe von 1 800 000 M., die mit 41/ pCt. verzinst und mit 103 pCt. rückzahlbar sein soll, durch Zuruf angenommen. Die neue Anleihe ist zur Konsolidirung der finanziellen Verhältnisse des Unternehmens, Herabminderung und Tilgung der schwebenden Schuld und Verstärkung der Betriebsmittel bestimmt. Sie soll derart hypothekarisch sicher gestellt werden, dass die gesamte hypothekarische Belastung des Unternehmens die Höhe von 1 800 000 M. nicht übersteigt. Von der Begebung bleiben demnach zunächst diejenigen Be träge ausgeschlossen, für die eine hypothekarische Eintragung noch vorhanden ist, nämlich etwa 650 000 M. Hypotheken und 400 000 M. Prioritäten von Niederkaufungen. Für erstere wird Rückzahlung, für letztere freihändige Konvertirung beabsichtigt. So lange das nicht durchgeführt ist, bleibt ein entsprechender Betrag der neu zu emittirenden Vorrechtsanleihe im Depot eines zu bestellenden Treuhänders. Nach Erledigung der erforder lichen Formalitäten kommen einstweilen nur etwa 300 000 M. der neuen Anleihe zum Verkauf. Die Generalversammlung der »Niederkaufunger Gesellschaft«, welche die Uebertragung des Vermögens dieser an die Winter’sche Gesellschaft beschliessen sowie die Wahl eines Liquidators vornehmen sollte, konnte aus formellen Gründen nicht abgehalten werden. (Berliner Börsen-Zeitung) Thode’sche Papierfabrik, Aktiengesellschaft in Hainsberg. Die Aktionäre der Gesellschaft werden zu einer am 23. März in Dresden stattfindenden ausserordentlichen Ge neralversammlung eingeladen, in welcher u. a. ein Rekon struktionsplan vorgelegt sowie über die Beschaffung von Mitteln zur Beseitigung der Unterbilanz beschlossen werden soll. Vorgeschlagen wird Herabsetzung des Grundkapitals von 1800 000 M. auf 900 000 M. durch Zusammenlegung von je zwei Aktien zu einer, sowie Kraftloserklärung der nicht ein gereichten oder nicht der Gesellschaft zur Verwertung über gebenen Aktien, ferner Gewährung von Vorzugsrechten für diejenigen neu zusammengelegten Aktien, für welche eine Zu zahlung von je 200 M. geleistet wird. Das so erlangte Bargeld soll zu Maschinenumbauten und als Betriebskapital dienen. Die Zuzahlenden erhalten verzinsliche und später verloosbare Gewinnanteilscheine ohne Aktionärrechte. Fabrik photographischer Papiere vormals Carl Christensen, Aktiengesellschaft in Berlin. Laut Bilanz vom 31. Dezember 1902 erzielte die Gesellschaft im abgelaufenen Geschäftsjahr einen Erlös aus Warenkonto von 261079 M. 39 Pf., der sich zuzüglich Vortrag, Zinsen und Agio auf 271 803 M. 9 Pf. erhöht. Die Handlungsunkosten erforderten 52 573 M. 70 Pf., Löhne 12 246 M. 80 Pf., Steuern 15 510 M. 60 Pf. und Abschreibungen 14 847 M. 40 Pf. An den Auf sichtsrat wurden 9637 M. 47 Pf. Tantieme ausgezahlt und 164 000 M. wurden als 41 prozentige Dividende auf 400 000 M. Aktienkapital verteilt (i. V. 56 pCt.). Der Rest von 2987 M. 12 Pf. wurde auf neue Rechnung vorgetragen. Papierfabrik und Verlagsgesellschaft Steyrermühl in Wien verteilt wieder 9% pCt. Dividende. f Herr Buchdruckereibesitzer Max Lambeck, Inhaber der Ratsbuchdruckerei E. Lambeck in Thorn, ist am 3. März im Alter von 471/2 Jahren nach längerem Krankenlager ge storben. Er hatte infolge seiner Krankheit bereits am 15. Februar den Verlag der »Thorner Zeitung« an die Buch druckerei der »Thorner Ostdeutschen Zeitung« verkauft. (Der Gesellige) f Dieser Tage erschoss sich in Baum bei Miesbach, Ober- Baiern, der in der dortigen Papierfabrik angestellte Buchhalter Hermann Knittel. K. t Buchhändler F. Apelquist in Karlskrona, Schweden, hat infolge schlechten Geschäftsganges Selbstmord be gangen. F. Geburtstagsfeier. Am 1. März waren sämtliche Arbeiter der A. Keferstein’schen Papierfabrik in Ilfeld am Harz an lässlich des 80. Geburtstages des alten Herrn Keferstein, des früheren Besitzers der jetzt von seinem Sohn geleiteten Fabrik, zu einem Mittagsmahl geladen. K. Den 100jährigen Geburtstag konnte dieser Tage in Dres den Herr Traugott Neumann, Vater des Buchbinder meisters Herrn Neumann, Röhrhofsgasse 10, in völliger geistiger und körperlicher Frische begehen. K. Auszeichnung. Dem Hofbuchdruckerei-Faktor Herrn Karl Mühlenbach ist aus Anlass seiner 50jährigen Tätigkeit in der Kantner’schen Hofbuchdruckerei in Marienwerder der Kronenorden 4. Klasse verliehen worden. K. (Tils. Ztg.) Hoftitel. Dem Kaufmann Herrn Heinrich Borsdorf, in Firma Heinrich Borsdorf, Papier- und Kontor-Utensilien handlung in Jena, wurde vom Grossherzog von Sachsen das Prädikat »Grossherzogi. Sächs. Hoflieferant« verliehen. Herrn Dr. jur. Gotthold Henning, Inhaber der Firma Otto Henning in Greiz, wurde vom Fürsten Heinrich XIV., Regent von Reuss ä. L., der Titel »Hofbuchdrucker« ver liehen. Eg. Brände. Der Brand in der Papierfabrik inWizernes ver ursachte, wie »Moniteur de la Papeterie« berichtigt, bei weitem nicht so grossen Schaden, wie man ursprünglich annahm (vgl. Nr. 20 Seite 715). In der Zellstoff- und Papierfabrik von Brune & Kisker in Nestersitz a. Elbe, Böhmen, brach in der Nacht vom 6. zum 7. März, gegen 11 Uhr, auf dem Lagerboden ein Schaden feuer aus, wodurch das Dach und Vorräte vernichtet wurden. Es gelang das Feuer zu lokalisiren und den Betrieb aufrecht zu erhalten. Der kürzlich in der in Wörschweiler bestehenden Zweig niederlassung der Firma Gebrüder Adt, Papier-und Pappen fabrik in Schwarzenacker, Pfalz, entstandene Brand war nur unbedeutend. Das Feuer brach in dem Trockenhaus aus und zerstörte den Dachstuhl; der Betrieb wurde jedoch nicht gestört. Die Trockenkanäle blieben unbeschädigt. Dammbruch. In den Nachmittagsstunden vom 1. März wurde die Wasserkraftanlage der Zellstofffabrik und Holz schleiferei von Brigl & Bergmeister in Niklasdorf bei Leoben, Steiermark, von einer Wasserkatastrofe heimgesucht, der leicht mehrere Menschenleben zum Opfer gefallen wären. Durch unbemerktes Unterwaschen stürzten die Stützen der Leerlaufschleuse ein und rissen alles in der Umgebung mit sich. Der Wassersturz trat mit solcher Geschwindigkeit ein, dass es nicht mehr Zeit war, die Einlaufschleuse sofort zu schliessen, und hatte solche Gewalt, dass aas Dach der Leer laufschleuse auf das andere Murufer in Proleb zu liegen kam. Auch die elektrische Anlage genannter Werke wurde in Mit leidenschaft gezogen, wodurch der Betrieb erheblich gestört wurde. Mit der Wiederherstellung des Schadens wurde sofort begonnen. (Grazer Tageblatt) • Wieder in Betrieb. Die Papierfabrik Zell a. H., Aktien- Gesellschaft in Zell am Harmersbach, Baden, hat am 17. Februar ihren durch Brandunglück unterbrochenen Betrieb wieder aufgenommen. Unschuldig. Am 3. Februar ist die Lehmann’sche Dach pappenfabrik in Insterburg ein Raub der Flammen ge worden, vergl. Nr. 13 der Papier-Zeitung. Der im Fabrik- Gebäude wohnhafte Werkführer Hermann Morsing wurde kurz nach Ausbruch des Brandes unter dem Verdacht der Täterschaft verhaftet. Jetzt hat man Morsing äusser Ver folgung gesetzt und die gegen ihn verhängte Untersuchungs haft aufgehoben, da die Untersuchung nichts gegen ihn er geben hat. K. (Ostdeutsche Rundschau) Schliessung zweier Papierfabriken. Herr Durif wird die ihm gehörige, kürzlich abgebrannte Packpapierfabrik in Bonne- ville-la-Louvet, Frankreich, nicht wieder aufbauen und hat seine Packpapierfabrik in Salbris an eine Gesellschaft ver kauft, welche die Anlage zu einer Wirkwarenfabrik umbauen wird. Seine Papierfabrik in Ponts-et-Marais wird Herr Durif weiterbetreiben. Die Maschinen der geschlossenen Fabriken werden ausverkauft. (Moniteur de la Papeterie)