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PAPIER-ZEITUNG Nr. 15 534 P. P. Ich bringe hiermit zur Kenntnis, dass der in Nr. 14 abgedruckte, ohne mündliche Verhandlung auf Grund von eidesstattlichen Versicherungen überreichte Beschluss der 16. Kammer für Handels sachen des Königlichen Landgerichts I Berlin, wo nach mir die Befugnis zur Vertretung und Zeichnung der Firma entzogen war, erst am 15. Februar zugestellt worden ist, während ich meinerseits bereits in den Akten O. 48. 03. bei der 14. Kammer für Handelssachen eine Klage an gestellt und Herrn Paul Westphal seit dem 31. Januar 1903 zugestellt habe bezw. von meinem Anwalt habe zustellen lassen, deren Antrag dahin ging, den Beklagten zu verurteilen, anzuerkennen, dass die Societät zwischen mir und ihm aufgelöst ist und darein zu willigen, dass die Firma West phal & Teichmann gelöscht werde. [145024 Was es hiernach mit der Extrahierung des Beschlusses auf sich hat, wird jeder Einsichtige leicht erkennen. Ich prätendiere gar nicht mehr die Befugnis zur Vertretung und Zeichnung einer Firma, deren Löschung ich selbst verlange. Hochachtungsvoll Otto Teichmann Erwiderung Berlin, am 16. Februar 1903 [145034 Copir-Union Fürst & Weiniger Bezugnehmend auf die Erklärung von der F. 8. Webster Company, Boston Mass., machen wir das geehrte Publikum hierdurch darauf aufmerksam, dass nicht die obige Firma uns die Vertretung entzogen hat, vielmehr wir derselben diese gekündigt haben, da wir bessere amerikanische Ware an unsere Kunden zu billigeren Preisen liefern, als wir diese bisher selbst gekauft haben. Geschäftsnachrichten Wir bitte* unsere geschatstez Besiehez uns vom jeder Veränderung Kenntniss xu gebe*, die für unsern Leserkreis von Interesse ist; wir werde* dienelbe kostenfrei unter dieser Ueberschrit veröffentlichen Dem Rechenschaftsbericht des Vorstandes der Fuldaer Aktiendruckerei in Fulda über das Geschäftsjahr 1902 entnehmen wir Folgendes: Unter den im Allgemeinen ungünstigen Geschäftsverhältnissen des abgelaufenen Jahres hatte auch die Fuldaer Aktiendruckerei wenigstens in der ersten Hälfte desselben zu leiden. Die Geschäfts- flaue machte sich besonders durch Geldmangel und verminderte Ein nahmen bemerkbar, auch war die Setzerei stellenweise weniger be schäftigt, sodass Personal-Entlassungen vorgenommen werden mussten. Die Druckerei war dagegen durch grosse Auflagen mit Arbeit über lastet, sodass mehrmals mit Tag- und Nachtschicht gearbeitet werden musste. Die durch die Ueberstunden und Nachtarbeiten entstehenden höheren Kosten und sonstigen Unzuträglichkeiten lassen die An ¬ schaffung einer weiteren Schnellpresse als dringend notwendig er scheinen. Der Absatz der Verlagsschriften war normal. Der Vorstand schlägt der Generalversammlung vor, den übrigbleibenden Geschäftegewinn von etwa 4000 M. für Um- und Neubau und An schaffungen zu verwenden, nachdem Abschreibungen mit 2184 M. 85 Pf. vorgenommen wurden. Als Dividende sollen 4 pCt. = 480 M (wie in den Vorjahren) auf 12 000 M. Aktienkapital verteilt werden. Zur Dotirung der neu gegründeten Druckerei-Krankenkasse werden 300 M. und für Unterstützungen 200 M. vorgeschlagen. Auf Gewinn- und Verlustkonto steht das ünkostenkonto mit 28 271 M. 97 Pf. und das Salär- und Honorarkonto mit 61117 M. 98 Pf. zu Buch. Die Grundschuld beträgt noch 80 000 M., und die Prioritäten stehen mit 44 000 M. unter den Passiven. Der Aufsichtsrat der Cellulosefabrik Feldmühle in Breslau schlägt 61/2 pCt. Dividende gegen 9 pCt. im Vorjahr vor bei etwas geringeren, aber noch guten Abschreibungen. In der Aufsichtsratssitzung der Vereinigten Bautzner Papierfabriken in Bautzen vom 16. Februar wurde dem An träge des Vorstandes gemäss beschlossen, von dem für das Geschättsjahr 1902 sich ergebenden Gewinne eine Dividende von 6 pCt. zur Verteilung zu bringen. Die ordentliche Ge neral-Versammlung soll am 7. März d. Js. stattfinden. Aktien-Gesellschaft Postkarten-Verlag Kuenzli in Zürich. Herr Carl Kuenzli ist als Direktor zurückgetreten. Die Geschäftsleitung ist Herrn Carl Hedinger in Zürich III übertragen und demselben, sowie Herrn Jean Stutz derart Kollektiv-Prokura erteilt, dass sie zusammen oder je mit einem Mitgliede des Verwaltungsrates zeichnen. R. f Am 12. Februar starb in Bautzen im Alter von 81 Jahren der König!. Sächs. Kommerzienrat Herr Georg Hein rich Reinhardt, Mitinhaber des Bankhauses G. H. Reinhardt daselbst. Er war früher Stadtverordneten-Vorsteher und Stadt rat, eine Reihe von Jahren Präsident der Zittauer Handels und Gewerbekammer, auch gehörte er dem Aufsichtsrate der Vereinigten Bautzener Papierfabriken an. ig. Auszeichnung. Der Kaiser hat dem Buchhändler Herrn Johannes Friedrich Dürr in Firma Dürr’sche Buchhandlung in Leipzig den roten Adler-Orden 4. Klasse verliehen, g. Deutscher Buchgewerbe-Verein. Als Nachfolger für Herrn Dr. Kautzsch, der infolge seiner Berufung als ausserordent licher Professor der Kunstgeschichte an der Universität zu Halle a. S. am 1. April 1903 seine bisherige verdienstvolle Tätig keit aufgeben muss, hat der Vorstand Herrn Dr. Eduard Tönnies in Berlin als Direktor des Buchgewerbe-Museums in Leipzig berufen. Berichtigung. Bei der Notiz in Nr. 14 Seite 497 betreffend Stolzenberg er Bure au-Einrichtungs-Gesellschaft m.b.H. handelt es sich nicht um die Fabrik Stolzenberg, Oos, Baden, sondern nur nm eine Zweigniederlassung in Frankfurt a. M., welche in eine Vertretung umgewandelt wurde, aber im gleichen Lokal, Kaiserstr. 60, fortbesteht. Die Fabrik in Oos, welche vom Brandschaden heimgesucht wurde, hat hierdurch keinerlei Beschränkung erfahren. Wieder in Betrieb. Die unmittelbar am Bahnhof liegende Stemeler Deckel- und Packpapierfabrik, G. m. b. H. in Stemel bei Hachen i, W., hat nach voraufgegangener be deutender Vergrösserung ihren Betrieb wieder eröffnet. Die Maschinen sind von der Firma Gust. Reinhard & Cie., Hemer, geliefert, die Turbine von Gebt. Hemmer, Neidenfels. Das Werk fabrizirt insbesondere la gelbe und braune Strohdeckel in Rollen und Formaten. Selbstmord. Der Kartonnagenfabrikant Frank in Nürn berg, Weberplatz, hat sich aus geschäftlichen Gründen er schossen. K. Wassermangel in Norwegen. Die meisten Fabriken im süd lichen Norwegen haben infolge des niedrigen Wasserstandes in den Flüssen während der letzten vierzehn Tage nur 41/, Tage in der Woche gearbeitet. Wie aus Skien gemeldet wird, haben die Holzschleifereien Fossum und Aas vorige Woche den Be trieb wegen Wassermangels ganz einstellen müssen. F. (Vergl Marktbericht in dieser Nummer.)