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Eine neue Tiegeldruckpresse Die Verordnungen der Berufsgenossenschaft über die an Tiegeldruckpressen notwendigen Schutzvorrichtungen haben die Gefährlichkeit dieser Maschinen, die durch die Unfall statistik bewiesen wurde, nach Möglichkeit beseitigt. Für den Betrieb haben manche Schutzvorrichtungen Nachteile, und es kommt häufig vor, dass der Arbeiter über die zu seinem Schutz angebrachten Verbesserungen wenig erfreut ist, ent weder, weil er glaubt, dass sie ihm die Arbeit erschweren, oder weil ihm das Instandhalten des Schutzes Mühe verursacht. Da die Tiegeldruckpresse nach heute geltender Ansicht eine in mittleren und grossen Druckereien notwendige Ergänzung der Schnellpresse bildet, während sie in kleinen Druckereien oft die einzige Maschinenart darstellt, so wird eine neue Tiegeldruckpresse, die durch ihre Anordnung jede Gefahr von auf einer Seite mehr angestrengt wird als auf der anderen. Der ziemlich tief liegende Tiegel empfängt den Druck des Fundaments in Parellelstellung; er stützt sich dabei rückwärts auf eine Traverse, welche gestattet der Maschine sehr starken Druck zuzumuten. Da diese Traverse nachstellbar ist, kann mit ihrer Hilfe das schnelle Auslaufen der Maschine verhindert werden. Das Tellerfarbwerk ist so eingerichtet, dass drei grosse Walzen die ganze Form zweimal einfärben. Für Formen, die viel Farbe erfordern, kann durch Umlegen einer Klinke doppeltes Einwalzen für jeden Druck eingerichtet werden. Durch Umlegen einer anderen Klinke wird der Druck augenblicklich abgestellt. Die Form kann, ohne aus der Be festigung auf dem Fundament gelöst zu werden, mittels eines am oberen Rande des Fundaments angebrachten Handrades nach oben oder unten verschoben werden. Die Anlage der zu druckenden Bogen ist ähnlich wie bei vornherein ausschliesst, auf Beachtung rechnen können, obgleich in Deutschland viele und gute Tiegeldruckpressen gebaut werden. _ • 1 Die Firma 'Hugo Kretschmann in [Berlin SW 68, Linden- Strasse 37, bringt neuerdings unter der Bezeichnung »Falke« eine englische Sicherheits-Tiegeldruckpresse auf den deutschen Markt, welche nicht bloss den Händen des Einlegers keine Gefahr bietet, sondern auch die bedruckten Bogen selbsttätig auslegt. Vorstehendes Bild zeigt die Maschine, welche, wie der Prospekt sagt, stündlich etwa 2500 Drucke liefern soll. ■Das Maschinen-Gestell setzt sich aus zwei Teilen zusammen, von denen der vordere, welcher Antrieb, Uebersetzung, Tiegel und Anlege-Apparat trägt, feststeht, während der zweite Teil mit Fundament, Farbwerk und Auslege-Apparat beim Gange der Maschine vor- und znrückschwingt. Wie das Bild erkennen lässt, ist das Gestell recht kräftig gehalten, Zahnradgetriebe ist auf beiden Seiten vorhanden, sodass der Gang gleichmässig bleibt, auch wenn die Maschine durch die jeweilige Druckform einer Schnellpresse ausgebildet, indem der Bogen auf einem wagerechten Tisch gegen die Anlegemarken geschoben wird. Dieser Tisch sowie die verschiebbaren Anlegemarken sind im Bilde erkennbar. In dieser Stellung wird der Bogen von Greifern, die denen der Schnellpresse ähneln, erfasst und nach unten auf den Tiegel gezogen. Nach dem Druck nehmen andere Greifer den Bogen vom Tiegel ab und befördern ihn in einen an der Rückseite der Maschine aufgestellten Kasten, der auch während des Ganges der Maschine ohne Gefahr zu gänglich ist. Während des Zurichters kann der Anlegetisch hochgeklappt werden, sodass der Tiegel bequem erreich bar wird. Der an dieser Maschine tätige Einleger kann sich die Finger nicht zwischen Tiegel und Fundament klemmen, weil er das Papierblait nicht auf den Tiegel legt, sondern über dem Tiegel nur auf dem Tisch gegen die Anlegemarken schiebt. Durch das mechanische Auslegen des bedruckten Blattes wird so viel Zeit gespart, dass die Maschine erheblich grössere