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34 PAPIER-ZEITUNG Rüttelvorrichtung für Papierstoff-Knotenfänge In Amerika pflegt man fast ausschliesslich Papierstoff- Knotenfänge zu verwenden, bei welchen unter der eigentlichen Siebfläche ein auf und ab beweglicher, an den Rändern durch wasserdichte, meistens elastische Streifen mit der Bottiohwand verbundener Kolben angeordnet ist. Die Auf- und Abbewegung dieses Kolbens wird gewöhnlich mittels Daumenscheiben be wirkt, auf welche von dem Kolben auch unter sich erstreckende Stangen oder sonstige Träger sich stützen. Diese Einrichtung hat den Nachteil, dass das ganze Gewicht des Kolbens mit Zubehör und die auf dem Kolben ruhende Stoffmasse von den Daumenscheiben getragen werden muss, dass infolgedessen ein erheblicher Kraftaufwand erforderlich ist, und die Geschwindig keit der Kolbenbewegung verhältnismässig eng begrenzt ist. Nach vorliegender Erfindung, für welche John A. Decker in MiUinocket, Staat Maine, das amerikanische Patent Nr. 711041 erhielt, übt die Daumenscheibe ihre Stösse lediglich nach unten Bild 1 Bild 2 40 kg Sulfitstoff, 8 kg Harzleim, 12 kg gemahlenem Bleiweiss, 10 kg Bleiglätte und 20 kg in heissem Wasser gelöstem Alaun. Diese Stoffe werden in einem Holländer üblicher Bauart gründlich vermischt und darauf mit 12 kg in heissem Wasser verrührten Kaseins versetzt. Nach gründlicher Verarbeitung pumpt man die Masse in einen Vorratsbehälter und lässt sie dort etwa 30 Minuten stehen, bis sich eine Schaumschicht auf der Ober fläche gebildet hat. Nachdem diese Schaumschicht entfernt, bringt man die Masse in die Tröge einer gewöhnlichen Rund sieb-Papiermaschine, wo mittels einer oder mehrerer Zylinder in bekannter Weise eine nasse Papierstoff bahn aufgenommen und auf eine bei Pappenmaschinen übliche Formatwalze ge wickelt wird, bis die gewünschte Stärke der aufgewickelten Schicht erreicht ist. Sodann schneidet man die Schicht in üblicher Weise auf und hängt die erhaltenen Pappentafeln in geheizten Trockenkammern in üblicher Weise zum Trocknen auf. In diesen Trockenkammern muss jeder lebhaftere Luftzug vermieden werden, damit die Trocknung langsam und gleich mässig vor sich gehe. Die mit Dampf gespeisten Heizröhren aus, und das Gewicht des Kolbens usw. wird von Sehrauben- federn getragen, die unterhalb der Daumenscheibe angeordnet sind. Bild 1 zeigt einen Teil einer solchen Sortireinrichtung perspektivisch teils im Schnitt, teils in Ansicht, Bild 2 nur den hier in Betracht kommenden Teil der Anlage. Auf Ständern a ruht der Sortirtrog a 2 ; innerhalb desselben ist der bewegliche Kolben a‘ durch Streifen a 2 an der Wandung des Troges be festigt. Die Antriebswelle b1 für die Daumenscheiben & 3 , deren Zahl der Länge des Troges a 1 entspricht, wird mittels einer Riemscheibe b 2 oder auf andere Weise angetrieben. Die Daumenscheibe b‘ wird von einem von dem Kolben a* aus gehenden U - förmigen Träger b* umfasst, dessen Nase b* sich von unten gegen die Daumenscheibe stützt. Der Träger b* ist unten zu einer Hülse b‘ ausgearbeitet, welche das obere Ende b* eines Stiftes b° umgibt und sich auf diesen Stift stützt. Dieser Stift ist mit Widerlagern b l * versehen und von einer starken Schraubenfeder b” umgeben, welche sich nach unten gegen ein Hängelager bl stützt, das zugleich dem Stifte b* als Führung dient. Wie man sieht, ist die Daumenscheibe b* von oben garnicht belastet, sondern sie übt ihren Druck und ihre Stösse nur nach unten aus, während die Schraubenfeder b'* jedes Mal den Träger b* mit Kolben und darauf ruhender Stoffmasse wieder hebt und dafür sorgt, dass die Nase b* des Trägers b* stets in Verbindung mit der Daumenscheibe b 2 bleibt.' Herstellung von künstlichem Furnierholz aus Papierstoff Gegenstand der Erfindung, für welche William S. Huntington in New York das amerikanische Patent Nr. 709 488 erhielt, ist die Herstellung eines Ersatzmittels für besseres Holz, ins besondere für die Furniere, welche in der Möbeltischlerei, bei der Ausstattung von Schiffen, Eisenbahnwagen und dergl. ver wendet werden, und für welche Leichtigkeit, Stärke, Dauer haftigkeit und eine gewisse Biegsamkeit erforderlich sind. Die Masse, aus der die als Furnier zu verwendenden Platten her gestellt werden, besteht beispielsweise aus 500 kg Holzschliff, werden am Boden der Kammer angeordnet. Wenn aber hierin die Pappentafeln lediglich in der üblichen Weise getrocknet würden, so würde das Erzeugnis den an Furnieren zu stellen den Anforderungen nicht genügen, es wäre zu spröde. Es muss daher Vorsorge getroffen werden, dass die Pappentafeln zugleich mit der Trocknung hart und biegsam gemacht werden. Zu diesem Zwecke stellt man auf die Heizrohren flache Pfannen, welche mit folgender Masse beschickt werden. Auf den Boden der Pfannen schichtet man etwa 3 kg Bleiglätte und darüber 2 kg KaseYn. Hierauf streut man 1/a kg Natriumbicarbonat und be deckt das Ganze etwa 5 cm hoch mit einer Schicht von Holz mehl, welches mit Schwefelsäure getränkt ist. Sodann giesst man über das Ganze eine genügende Menge Schwefelsäure, um die eingefüllten Stoffe zu zersetzen. Das nebst anderen Gasen sich entwickelnde Kohlendioxyd (CO,) füllt die ge schlossene Trockenkammer an und schützt die darin hängenden Pappentafeln vor Oxydation. {Anmerkung des Schriftleiters: An scheinend sind die Zusätze so teurer Stoffe wie Bleiglätte und Kasein überflüssig, da es nur darauf ankommen dürfte, eine nicht oxydirende Atmosfäre im Trockenraum herzustellen.) Man lässt diese Einwirkung bei etwa 120° Wärme ungefähr 24 Stunden dauern, wonach die Pappentafeln die gewünschte Härte und Bieg samkeit erlangt haben. Man nimmt sie jetzt aus der Trocken kammer, beschneidet die Ränder, bespritzt diejenigen Stellen, wo sich Blasen gebildet haben, mit Wasser und setzt sie dem Druck einer hydraulischen Presse aus, bis sie wieder völlig glatt sind. Darauf lässt man die Tafeln zwischen heissen Kalanderwalzen hindurohgehen, wobei sie völlig trocknen, und bearbeitet sie mit Sandpapier, um ihnen das gewünschte Aussehen und die gewünschte Dicke zu geben. Man kann nun noch den Tafeln einen zwei-, drei- oder mehrfachen Anstrich von Kaseinleim geben und mehrere unter Druck zu einer stärkeren Tafel ver einigen. Nach Trocknung der Leimanstriche, und nachdem man die Tafel in die gewünschte Form gebogen hat, erfolgt die bei Holzfurnieren übliche Behandlung mit Firniss, Farb anstrichen usw. Die Abbildung zeigt beispielsweise einen zur Ausführung des Verfahrens geeigneten Trockenraum H in Auf riss-Schnitt. Die Papptafeln L sind in üblicher Weise am oberen Rande eingeklemmt und mittels mit Rollen versehener Haken auf Schienen beweglich. Die am Boden angeordneten Heizrohren sind mit K und die zum Entwickeln der oben er- wähnten|Dämpfe dienenden flachen Schalen mit M bezeichnet.