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PAPIER-ZEITUNG 475 hohe Strafe für ein geringes Versehen, das durch Bezahlung der Glättkosten hinreichend gebüsst erscheint. Satz 2 des Schiedspruchs ermöglicht aber dem Besteller M. billige Kom- plettirung seiner Katalog-Auflage. Zentrifugal-Sortirer für Holzschliff Lange Zeit behaupteten sich in Deutschland die Schüttelsiebe als beliebteste Reiniger für Holzschliff, obwohl auch solche, bei denen die Schleuderkraft zum Sieben des Stoffs verwandt wurde, schon altbekannt sind, vergl. Hofmann’s Handbuch Seiten 1329—1336. Diese Vorliebe für die »Schüttler« erklärt sich aus deren einfacher und übersichtlicher Bauart, sowie daraus, dass den deutschen Holzschleifereien meist nur Kräfte Sortirern dieser Art unter anderem durch bedeutend grössere Umdrehungszahlen der Schleuderwelle. Der Maschinenbau-Aktiengesellschaft Golzern-Grimma ver danken wir nachstehende Abbildungen und Beschreibung des von ihr gebauten Zentrifugal-Sortirers. Bild 1 zeigt die Maschine in Aufriss-Ansicht, Bild 2 in Ansicht von oben, und Bild 3 in Kreuzriss-Ansicht im Verhältnis von 1/20 der wahren Grösse. Sie wird mit Erfolg in verschiedenen Fabriken zum Sortiren von braunem und weissem Holzschliff verwendet, dient aber auch zum raschen und energischen Durchschleudern von Holzzellstoff, Strohstoff und Lumpen-Halbstoff. Sie hat nach Zentrilugenart äusseren, bequem durch Schaulöcher kontrollirbaren Sammel mantel. Der Stff wird oben durch den »Zufluss« in den rasch auswechselbaren gelochten Sortirkorb geleitet, innerhalb dessen mittlerer Grösse zur Verfügung standen, und die Schüttler- Einrichtung für diese Kräfte nicht zu viel Raum erforderte. In Skandinavien, wo grosse Wasserkräfte der Holzschleiferei dienen, führten sich die älteren Schleudersortirer dank ihrer grösseren Leistung auf kleinem Raum bald ein (siehe Hofmann’s Handbuch S. 1334). ' Seitdem in Deutschland zahlreiche Dampfschleifereien mit 5—600 PS und darüber entstanden sind, macht sich auch hier das Bedürfnis nach Sortirern von grosser Leistung und geringem Raumbedarf fühlbar, und diesem Bedürfnis wollen die neuesten auf den Markt gelangenden sogen. »Zentrifugal-Sortirer« ver-1 schiedener Bauart abhelfen. Sie unterscheiden sich von früheren | ein mehrflügeliger Schleuderkonus mit 500—600 minütlichen Umdrehungen läuft. Dieser erhält seinen Antrieb durch ein konisches Räderpaar, Holz in Eisen laufend. Dadurch, sowie durch sehr sorgfältige und leicht zugängliche Lagerung der Wellen wird ruhiger Gang der Maschine gewährleistet. Durch das Sieb des Sortirkorbes fliesst der durchgeschleuderte »Feine Stoff« ab, während der »Grobe Stoff« vom Boden des Korbes zur Feinmühle geleitet wird. Der Sortirer bewältigt infolge eigenartiger Stoffverteilung und durch zahlreiche Versuche erprobter Gestaltung der inneren Teile hohe Stoffmengen. Gewöhnlich wird er für 1500 bis 2000 kg in 24 Stunden geliefert, kann aber auf 2500, sogar 3000 und mehr Kilo Leistung angespannt werden, ohne dass die Güte des sortirten S offes beeinträchtigt würde. Der Sortirer hat 1 m grössten Durchmesser und 1200 mm Bauböhe, infolge dieses geringen Raumbedarfs b-i gleichzeitig erhöhter Leistungsfähigkeit werden derartige Sortiranlagen einfach und übersichtlich, wodurch bei neueren Grossanlagen an Baulich keiten wesentlich gespart wird. Der innere Mechanismus dieser Maschine kann durch Lösung weniger Schrauben in sehr kurzer Zeit zur Prüfung freigelegt werden. Der Diebstahl Heut’ hat mich Einer arg bestohlen — Den Kerl, den soll der Kuckuck holen! — Ich habe selbst den Dieb gesehn, loh weiss auch, wann und wie’s gesohehn, Doch weiss ich nirgends ein Gericht, Das über ihn sein Urteil spricht, Und keine ird’sohe Polizei Schafft, was er stahl, mir je herbei, Im Stich lässt mich Gerechtigkeit — Der Edle stahl mir meine Zeit! (Edwin Bormann, »Es lebe der Humor«)