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430 PAPIER-ZEITUNG Die Centralstelle Industrieller Fachvereine (vgl. »Die leichte Industrie gegen die schwere« in Nr. 7 S. 224) hat sich am 23. Januar in Berlin konsti- tuirt. Wie aus dem Protokoll der Sitzung mitgeteilt wird, haben an derselben 25 Fachvereine teilgenommen. Dieselben entfallen in der Hauptsache auf die Edel- und Unedel-Metallindustrie, Maschinen fabrikation, Textil-, Leder- und Lederwaren-Industrie, Seifenfabrikation, Papierverarbeitung, chemische Industrie, das Kunstgewerbe, die Ton- Industrie sowie verschiedene Zweige der Nahrungs- und Genussmittel industrie. Der Vorsitzende, Fabrikbesitzer Arendt, Magdeburg, berichtete einleitend über den bisherigen Verlauf der Bestrebungen. Am 23. Ok tober 1902 habe bereits eine Vorbesprechung stattgefunden, auf Grund deren die in der Presse mehrfach erörterte Denkschrift aufgesetzt worden sei. Dieselbe sei nebst Einladung zur konstituirenden Sitzung an eine beschränkte Anzahl von Fachvereinen versandt worden, bei denen man Geneigtheit für das Projekt vorausgesetzt hätte. In der Tat hätten etwa ein Dutzend Vereine alsbald ihren Beitritt erklärt, eine erheblich grössere Anzahl ihre Geneigtheit zum Anschluss kund gegeben, jedoch die formale Beitrittserklärung einem besonderen Ausschuss-Beschluss vorbehalten müssen. Ein heftiger Angriff sei noch während der vorbereitenden Schritte seitens des Centralverbandes deutscher Industrieller erfolgt und hätte vorzeitige Erörterung des Planes in der Presse zur Folge gehabt. Von Seiten des »Bundes der Industriellen« sei dem provisorischen Komitee nahe gelegt worden, die geplante neue Centralstelle als Unterabteilung dem Bund der Industriellen einzuordnen. Hierauf habe man nicht eingehen können. In der Diskussion wurde besonders die Stellung der Centralstelle zu dem Bund der Industriellen erörtert, dessen Generalsekretär als Vertreter von Fachvereinen anwesend war. Derselbe erklärte, der Bund der Industriellen verfolge im wesentlichen die gleichen Ziele, die Gründung der Centralstelle bedeute deshalb nur eine unzweck mässige Zersplitterung der Fertigfabrikat-Industrie; statt deren Konsti- tuirung solle man eine Kommission wählen zur Beratung eines formellen Zusammenschlusses der geplanten Centralstelle mit dem Bund. Dem wurde von allen Seiten lebhaft widersprochen und ausgeführt, der Bund der Industriellen sei gegründet und aufgetreten stets als all gemeine Vertretung gewerblicher Interessen bis zum Handwerker hinab; den innerhalb der Industrie selbst bestehenden Interessen gegensatz zwischen der mit der Landwirtschaft alliirten »schweren« Industrie und der dem Handel interessenverwandten »leichten« Industrie habe er ignorirt. Ferner sei der Bund eine grundsätzlich auf Personal mitgliedschaft aufgebaute Vereinigung für allgemeine Industrie-Inter essen, die neue Centralstelle aber eine Repräsentativ-Vertretung in dustrieller Fachvereine; Organisation,, Aufgabe und Tätigkeit beider Vereinigungen seien also durchaus verschieden. Eine Abstimmung darüber, welche der Anwesenden (persönlich oder im Namen ihrer Verbände) die Gründung der Centralstelle be fürworteten, ergab Einstimmigkeit hierfür, worauf deren Konstituirung erfolgte. Der vorliegende Satzungsentwurf wurde unter Aufnahme zweier Zusätze en bloc angenommen und seine endgiltige Redaktion dem Ausschuss überlassen. In diesen werden gewählt die Herren: Arendt-Magdeburg (Verband Deutscher Nähmaschinenfabrikanten), Fischer-Berlin (Verband Deutscher Juweliere, Gold- und Silber schmiede), Dir. Marwitz-Dresden (Verband Deutscher Baumwollgarn- Konsumenten), Kommerzienrat Nister-Nürnberg (Vereinigung für die Zollfragen der Papier verarbeitenden Industrie, Generaldirektor Roesicke-Berlin (Deutscher Brauerbund). Schwere Bestrafung eines rückfälligen Betrügers. Die bereits früher vertagte Verhandlung gegen den schon schwer mit Zuchthaus vor bestraften Buchdrucker Pugen Woldemar Müller aus Marienberg endete am 31. v. Mts. vor dem Landgericht Dresden mit der Verurteilung des Beschuldigten zu 3 Jahren 3 Monaten Zuchthaus, 450 M. Geldstrafe oder weiteren 60 Tagen Zuchthaus und 10 Jahren Ehrverlust. Der Angeklagte beschädigte in Dresden einen Buchdrucker durch Vor legung fingirter Aufträge um 10 M. Provision und verübte, unter der unwahren Angabe, in einem Zeitungsverlag Stellung gefunden zu haben, einige Wohnungsschwindeleien, g. 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