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Eingesandte Werke finden Besprechung Buchdruck *** * * * Steindruck 366 Sachliche Mitteilungen finden kostenfreie Aufnahme Buchgewerbe Nr. II Mitarbeiter und Berichterstatter erhalten angemessene Bezahlung Buchbinderei * * *** Buchhandel Berliner Typographische Gesellschaft In der Sitzung vom 27. Januar waren ausgestellt: neue Kalender und Neujahrskarten in erheblich vermehrter Anzahl; die Skizzen des Wettbewerbs der Breslauer Schwestergesellschaft zur Erlangung eines Briefkopfes; zu dem Exlibris-Wett bewerb der Berliner Typographischen Gesellschaft eingegan gene Entwürfe. Der Vorsitzende verteilte eine Anzahl von dem Vertreter der Rudhard’schen Giesserei Herrn Frithjof Randow zur Verfügung gestellter Eintrittskarten zu der Aus stellung für künstlerische Buchausstattung im Hohenzollern- Kaufhause, welche zum freien Eintritt an den Wochentagen äusser Montag und Sonnabend berechtigen. Ausserdem waren eingegangen von der Firma Schulz & Möller einige Dreifarben drucke, von Herrn L. Steindecker ein Farbenlichtdruck unter Glas und Rahmen und einige Glückwunschkarten mit Radirungen von Berliner Ansichten, und von Herrn Morgenstern einige amerikanische Zeitungen, welche wegen ihrer Einrichtung und wegen der zum Illustrationsdruck verwendeten Doppeltonfarben beachtenswert waren. Der Vorsitzende dankte den freund lichen Gebern im Namen der Gesellschaft. Weiter gelangte ein Schreiben des Deutschen Buchgewerbevereins zur Ver lesung, betreffend die am 8. Februar zu eröffnende Ausstellung der seitens des Deutschen Buchgewerbevereins in Turin aus gestellt gewesenen Drucksachen. Näheres hierüber wird den Mitgliedern noch bekannt gegeben werden. Eine Berichtigung des Protokolls der Generalversammlung wird dahingehend vor genommen, dass die Wahl des Vorsitzenden gegen vier Stimmen erfolgte; ferner, dass dieser seinen Vorschlag, den Beitrag aus Anlass des bevorstehenden 25. Stiftungsfestes zu erhöhen, nicht zur Abstimmung gebracht sondern zurückgezogen habe; weiter enthalte der Bericht über das Jahr 1902 eine Lücke, indem die Vorträge des Herrn Filzhuth über den Wettbewerb aus Han nover und die Kopenhagener Presse-Ausstellung nicht erwähnt wurden. Von einem Schreiben des Herausgebers des Gra phischen Beobachters, in welchem das Blatt als Organ der Gesellschaft empfohlen wird, nimmt die Versammlung Kenntnis und lehnt das Anerbieten ohne Debatte ab. — Nunmehr er stattet Herr Albin Weber einen ausführlichen Bericht über den Breslauer Wettbewerb zu einem Briefkopf der dortigen Typo graphischen Gesellschaft, dessen einzelne Entwürfe er bespricht und gibt dessen Ergebnis bekannt. Den ersten Preis er hielt der Entwurf mit dem Motto »Einfach I«, den zweiten „Jugend III“, den dritten »Einfach II«, der vierte Preis wurde einem ohne Motto eingegangenen Entwurf erteilt. Die Beteiligung an dem Wettbewerb war im Verhältnis zu der Mitgliederzahl der Breslauer Gesellschaft nur gering. — Hierauf erhielt Herr Georg Erler das Wort zu einer Besprechung unseres Exlibris-Wettbewerbs. Der Redner schickte seinen Aus führungen voraus, dass er selbst nicht beteiligt sei, und ihm fern liege, an den Entwürfen Kritik üben zu wollen. In ganz vortrefflicher und eingehender Weise gab er Erläuterungen zu jedem einzelnen der von 17 Einsendern eingereichten 26 Ent würfe und machte auf die Vorzüge und die Mängel der Arbeiten aufmerksam. Im Allgemeinen vermisste der Referent bei der Mehrzahl der Arbeiten ein symbolisches Zeichen dafür, dass es sich dabei um die Berliner Gesellschaft handle. Die ge setzten Skizzen seien sehr in der Minderheit, nämlich nur durch drei Arbeiten vertreten, einige in Querformat ausgeführte Ent würfe müssten als ungeeignet bezeichnet werden, weil Quer formate in Bibliotheken nur vereinzelt vorkämen. Der Redner wusste sich seiner schwierigen Aufgabe in einer so verbind lichen Form zu entledigen, dass er am Schluss seiner Aus führungen allseitigen lebhaften Beifall erntete. Die Wertung der Entwürfe wurde von der Versammlung in der Weise vollzogen, dass nach eingehender Besichtigurg während einer vom Vorsitzenden angekündigten Pause jedes Mitglied mit der jedem Entwürfe angehefteten Nummer der Reihe nach diejenigen Arbeiten auf einen Stimmzettel verzeichnete, welche das Mitglied mit Preisen ausgezeichnet zu sehen wünsche. Die Auszählung der Stimmen hatte das folgende Ergebnis. Es fielen auf Nr. 24 = 35 Stimmen, 20 = 30 Stimmen, 23 = 30 Stimmen, 22 = 25 Stimmen, 9 = 12 Stimmen, 15 = 9 Stimmen; die für Satzarbeiten ausgesetzten besonderen Preise fielen auf Nr. 13 mit 22 und 26 mit 25 Stimmen. Bei der notwendig gewordenen Stichwahl zwischen Nrn. 20 und 23 erhielt Nr. 20 die Mehrheit. Nach Eröffnung der mit Motto versehenen Briefumschläge wurde festgestellt, dass die Preise auf folgende Herren entfielen: I. Preis (15 M.) Fritz Scherz, II. Preis (10 M.) Th. Räuber, III. Preis (1 Exemplar des Müller-Dethleffs’schen Werkes über Buntdruck) R. Hornauer, IV. Preis (1 desgl.) Hermann Fendrich, V. Preis (5 M.) Albin Weber, VI. Preis (3 M) Paul Müller. Die beiden Preise für Satzarbeiten mit je 5 M. erhielten die Herren Hermann Wehrhahn und Hans Farnbacher. — Als neue Mit glieder wurden angemeldet die Herren: Fritz Dengler (Buch- druokerei Fraenkel & Stroh), Brandenburgstr. 9; Ernst Arndt (Buchdruckerei W .& S. Loewenthal), Fischerstr. 7 II und Frith jof Randow, Vertreter der Rudhard’schen Schriftgiesserei, Schöneberg, Bahnstrasse 35. Schluss der Sitzung 12*/» Uhr. Ausstellung im Berliner Buchgewerbesaal: Am Sonntag, den 8. Februar wird im Berliner Buchgewerbesaal eine Ausstellung des Deutschen Buchgewerbe-Vereins eröffnet, welche Gegen stände der Deutschen Buchgewerblichen Gruppe auf der ersten internationalen Ausstellung für moderne dekorative Kunst in Turin im Jahre 1902 enthält. Zur Eröffnung der Ausstellung wird der I. Vorsteher des Deutschen Buchgewerbe -Vereins, Herr Dr. Ludwig Volkmann, einen Vortrag über »Die Turiner und andere buchgewerbliche Ausstellungen« halten. Des be schränkten Raumes wegen wird der Zutritt an diesem Tage nur gegen besondere Eintrittskarten gestattet sein. Die Ausstellung wird an später noch bekannt zu machenden Tagesstunden bis zum 14. Februar zur Besichtigung freistehen. Rollendruckpapier Zur Feststellung der Gebräuche bei Prüfung gekaufter Rollendruck papiere ersuchen wir Sie, uns Ihre Meinung über folgende Punkte zu äussern: 1. . Sind Verbraucher von Rotationspapier verpflichtet, die ge lieferten Papierrollen einzeln durch Entnahme von Abschnitten auf ihre richtige Beschaffenheit, insbesondere auf das kontraktmässige Quadratmeter-Gewicht zu prüfen, oder genügt es, die vom Lieferanten gegebene Aufstellung der Bahnlänge der einzelnen Rollen als Maass- stab anzunehmen, um das Recht des Regresses an den Lieferanten zu behalten, wenn sich bei späterer Verarbeitung des Papiers unerlaubte Schwankungen im qm-Gewicht herausstellen? 2. Wenn aus einer Sendung Rollenpapier einzelne Rollen geprüft und das kontraktmässige qm-Gewicht richtig befunden wurde, ist man dann zu der Annahme berechtigt, dass die ganze Sendung richtig aus fällt? Mit anderen Worten: bleiben dem Empfänger die erwähnten Rechte des Regresses an den Lieferanten, wenn sich bei späterer Ver arbeitung herausstellt, dass ein grosser Teil der Sendung unkontraktlich ausfällt? 8. Ist tatsächliche Prüfung durch Entnahme von Abschnitten bei Rollenpapier handelsüblich und kann eine solche Prüfung in Gross betrieben, z. B. bei Zeitungen, als in der Praxis ausführbar bezeichnet werden? 4. Wenn dem Fabrikanten bei Bestellung des Papiers mitgeteilt wurde, dass das zu liefernde Papier ein bestimmtes Maximalgewicht keineswegs überschreiten dürfe (45 g/qm), da die daraus herzustellenden Artikel in bereits für dieselben angefertigte Verpackungen (Kartons) andernfalls nicht hinein passen würden, ist der Empfänger dann ver pflichtet, Papier, welches bis zu 50 g/qm wiegt, zu empfangen? Da der Schriftleitung die gefragten Gebräuche nicht aus eigener Uebung bekannt sind, wurde ein befreundeter Fach mann befragt, dessen Aeusserung lautet: 1. Die Prüfung von Rollendruckpapier auf das vom Besteller verlangte Quadratmeter-Gewicht kann zuverlässig nur beim Ver-