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20 PAPIER-ZEITUNG Nr. i Geschäftsnachrichten Wir bittea unsere geschatxten Beziehez uns tob jeder Veränderung Kenntniss su geben, die für unsern Leserkreis von Interesse ist; wir werden dieselbe kostenfrei unter dieser Ueberschritt veröffentlichen Papierfabrik Wolfegg, Aktiengesellschaft in Wolf egg, Württemberg. Durch Beschluss des Aufsichtsrats vom 15. Dezember 1902 wurde anstelle des ausgeschiedenen interimistischen Vorstands Herrn Ferdinand Oechelhaeuser Herr Jakob Friedmann, Kaufmann aus Darmstadt, als Vorstand bestellt. Die Papierfabrik in Miesenheim bei Andernach am Rhein ging durch Kauf in den Besitz der Papierwarenfabrik Ge brüder Hack in Köln a. Rh. über. Durch Umbau und Neu anlage soll die Erzeugung auf das Doppelte erhöht werden. Die in der Fabrik hergestellten besseren Pack- und Zellstoff papiere sollen grösstenteils in der Papierwarenfabrik in Köln verarbeitet werden. Die seit 1853 bestehende Papierfabrik von Wilh. Lerch in Kwasnei bei Solnitz, Böhmen, hat, wie »Bohemia« meldet, ihren Betrieb eingestellt. (K.) Die Fabrik erzeugte Druck- und Packpapiere auf einer 1500 mm breiten Maschine. Die Schlesischen Pappenfabriken, Aktien-Gesell- schäft in Wehrau bei Klitschdorf in Schlesien, verteilen nach reichlichen Abschreibungen für das verflossene Geschäftsjahr eine Dividende von 9 pCt. Fliess & Träge, Rohdachpappenfabrik in Zörbig, Sa. Herr Rudolph Fliess ist am 1. Januar aus der Gesellschaft ausgeschieden. Das Geschäft wird unter der bisherigen Firma von Herrn Friedrich Träge allein fortgeführt. Herr L. de Bruyn eröffnet Mitte Januar in Rosendaal (N.-B.), Niederland, eine Geschäftsbücherfabrik und Buch binderei mit Motorbetrieb. Sagförernes Aktietrykkeri in Kristiania hat ihren Namen in Aktietrykkeriet Minerva umgeändert. Der Zweck der Buchdruckerei ist die Herstellung der von den Rechtsanwälten benötigten Drucksachen, im übrigen soll aber auch gewöhnlicher Buchdruck angefertigt werden. Das Aktienkapital der Gesellschaft beträgt 5000 Kronen. Mitglieder des Vorstandes sind die Obergerichtsanwälte Rudolf Falck und Johann Follestad sowie der Höchstegerichtsadvokat Rolf Jacobsen, alle in Kristiania. F. Gustav Ertel, Buchdruckerei in Breslau. Nach dem Tode des Firmen-Inhabers ist in das von dessen Erben fort geführte Geschäft Herr Stanislaus Schüler als persönlich haften der Gesellschafter eingetreten. K. Meisenbach, Riffarth & Co., Grafische Kunstanstalt in Leipzig. Die Prokura der Herren Ernst Otto Friedel und Leopold Wilhelm Alfred Fröhlich ist erloschen. Unter dem Titel Mittelrheinische Volkszeitung in Bingen erscheint von Neujahr ab der bisher zweimal wöchent lich erscheinende »Binger Anzeiger« täglich. Das bisher dem Landtags-Abgeordneten Pennrich gehörige Blatt ging kürzlich in den Besitz des seitherigen Redakteurs der »Niederrheinischen Volkszeitung« (Crefeld), Herrn Steinhäuser, über. K. (Kölnische Volkszeitung) Herr Franz Henrichs eröffnete in Kaisersesch (Rhein land) eine Papier- und Schreibwarenhandlung. K. Konkurse. Verlagsbuchhändler Ernst Ludwig Hein rich Walther Fiedler, Inhaber der Firmen Walther Fiedler, Verlagsbuchhandlung, und Verlag der Litteratur- werke »Minerva« Walther Fiedler in Leipzig, Arndt- strasse 8. Infolge eines von dem Gemeinschuldner gemachten Vorschlags zu einem Zwangs vergleiche ist Vergleichstermin auf 21. Januar, vormittags 9 Uhr, anberaumt. Von der Konkursmasse des Buchbinders Joh. H. Borgersen in Hamar, Norwegen, kommen nach dem 26. Januar 70,2 pCt. an die bevorrechtigten Kreditoren zur Auszahlung bei dem Konkursverwalter Bankkassirer P. Andersen in Hamar. Die nichtbevorrechtigten Kreditoren er halten nichts. F. Die Konkursmasse des Buchbinders Julius Johanssen in Aker, Norwegen, gibt nur den bevorrechtigten Kreditoren etwas über 20 pCt. Die Auszahlung erfolgt nach dem 21. Januar bei dem Obergerichtsanwalt C. A. Hansen in Kristiania. F. f Dieser Tage starb in München Herr Redakteur und Verlagsbuchhändler Georg Wenger im 52. Lebensjahre. K. + Dieser Tage starb in München Herr Buchdruckerei- Besitzer Anton Huber. K. Auszeichnung. Der Firma Kraemer & van Elsberg, G. m. b. H. in Köln, Buch- und Kunstdruckerei, Lithografie, Geschäftsbücher- und Plakatfabrik, wurde äusser der bronzenen Medaille der Düsseldorfer Ausstellung nunmehr auch die bronzene Staatsmedaille verliehen. Jubelfeste. Das »Anzeigeblatt« in Neuburg a. d. Donau tritt mit dem Jahre 1903 in sein ICO jähriges Bestehen ein. K. (Augsbg. Postztg.) Am 1. Januar beging Herr Carl Stoltze, Besitzer der Papierfabrik Herrenmühle bei Ziesar, Provinz Sachsen, sein 50jähriges Berufejubelfest. Stoltze wurde am 3. Dezember 1837 zu Neumühle bei Rohrberg i. Altmark als Sohn eines Papiermacher gesellen geboren, lernte vom 1. Januar 1853—1858 an der Bütte, arbeitete noch 1 Jahr als Geselle in Neumühle und ging 1860 zu Vieweg & Sohn, Braunschweig, als Maschinengehilfe; noch in demselben Jahre war er Holländermüller in der Schröder’schen Papierfabrik in Gölzern, und von Ende 1860 bis 1864 erst Ma schinenführer und später Betriebsaufseher bei J. W. Zanders, Berg.-Gladbach. 1865 ging Stoltze noch einmal nach Gölzern in Stellung und war dann von 1865—1876 Direktor der Schlie- mann’schen Papierfabrik in Rastorffer Mühle bei Kiel, von 1876 bis November 1878 in gleicher Eigenschaft bei Walther & Krämer in Scheer a. Donau. Seit November 1878 ist Stoltze Inhaber der Papierfabrik Herrenmühle bei Ziesar, sodass er am 20. November 1903 auch sein 25jähriges Geschäftsjubelfest feiern kann. (W. f. P.) Explosion. In der Papierfabrik in Neudeck, Böhmen, fand am 21. Dezember eine Dampfkessel-Explosion statt. (Karlsbader Tagbl.) Wasserstände Tleuschenberg b. Küppersteg, 26. Dezember 1902 Der in Nr. 108 gebrachte Artikel über »Hochwasser« enthält, soweit er die Wupper angeht, Ihrer Vermutung entsprechend, tatsächlich Un richtigkeiten. Die letzte Frostperiode hatte allerdings verhältnis mässig viel Eis, aber keine wesentlichen Schneemassen gebracht, und das bei dem Tau- und Regenwetter eintretende Hochwasser war nicht grösser als die hier alljährlich zu Beginn des Winters eintretende Wupperflut. Unser Werk ist das letzte von der Wupper vor ihrer Mündung in den Rhein betriebene und hatte wohl einige Tage unter etwas Rückstau infolge des Hochwassers zu leiden, ohne indessen zu wesentlicher Betriebs-Einschränkung, geschweige denn zum Stillstand gezwungen zu sein. Auch vom oberen Laufe der Wupper ist uns nicht zur Kenntnis gekommen, dass durch das Hochwasser Ungewöhnliches vorgekommen sei. Da unsere Holzschleiferei die einzige im Gebiete der Wupper ist, verfehlen wir nicht darauf hinzuweisen, dass die in Ihrem Be richte angeführten »Schleifereien des bergischen Landes« die der bergischen Stahlwaren - Industrie dienenden sog. Schleifkotten sind. Letztere sind zum Teil mit veraltetem und unrationell angelegtem Triebwerk versehen und mögen daher diesmal wie zu anderen Zeiten wegen reichlichen Wasserzuflusses teilweise einige Tage ge feiert haben. Die Triebwasserverhältnisse des letzten Herbstes sowie die Aus sichten für die kommenden Monate waren und sind für Flüsse, deren Wasserführung nicht, wie bei der Wupper, durch Talsperren geregelt ist, durchaus ungünstig, Im Interesse der deutschen Holzschleiferei, die wahrlich nicht auf Rosen gebettet ist, läge es daher, alarmirende Berichte nachdrücklich richtig zu stellen. Giab. Cremer in Firma Cremer & Neven » * * Aus Sachsen, 24. Dezember 1902 Ich finde soeben den aus verschiedenen Tageszeitungen wieder gegebenen Bericht über Hochwasser in Nr. 103 und teile Ihnen mit, dass solcher, was das sächsische Erzgebirge anlangt, in krassester Weise übertrieben ist. Am 16. Dezember trat wohl hier auch etwas Tauwetter ein, wodurch aber nur eine Aufbesserung der Flusswässer, keinesfalls aber Hochwasser herbeigeführt wurde. Inzwischen ist in folge wiedereingetretener strenger Kälte und grossen Schneefalles das Betriebswasser auf einen so minimalen Stand herabgegangen, dass sich der Betrieb der Werke mit Wasserkraft kaum aufrecht er halten lässt. Das Erzgebirge steckt jetzt wieder völlig in Schnee und Eis, es waren sogar schon Verwehungen der Eisenbahn zu ver zeichnen. F. Nachrichten auch aus anderen Gebieten wären bei der ungewöhnlichen Witterung dieses Winters und der gespannten Lage des Holzschliff-Markts sehr erwünscht. Schriftleitung