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Nr. 8 PAPIER-ZEITUNG 253 hydraulischer, entwässert wird, muss zwischen je zwei Asbest pappen eine Lage aus Blech oder Filz kommen. Auf diese Weise hergestellte Asbestpappe ist wasserdicht und wetterfest, wenn nur der verseifte Talg gehörig entsüsst wurde. Dieses Tränkverfahren lässt sich auch zum Wasserdicht machen von Papier und Pappe verwenden, nur darf man dann keine Bleiveibindungen und kein Chlorzink (wie unter I an gegeben) verwenden, da erstere giftig, letzteres aber nur als Bindung für Dachdeckungszwecke benutzt wird (und die Papier faser zerstören würde. Schriftleitung). Setzt man zur gewöhnlichen Eintragung für geleimte Papiere oder Jacquardpappe 1/4 Teil von obigem Stoff zu, so wird das erhaltene Papier wasserabstossend. G. L. Der Verfasser legte der Schriftleitung ein Muster von dichtem und wetterfestem Asbestschiefer vor; dieses bestehe aus: 10 pCt. Rohasbest Qualität B 20 ,, ,, „ C 30 „ Asbestine „ X 40 „ gemahlenem Grafit. Schriftliche Neujahrswünsche Berlin W, 6. Januar In der Einlage behändige ich die heutige Ausgabe der »Welt am Montag« mit dem ergebenen Ersuchen, den Lesern der Papier-Zeitung von dem Artikel Fort mit dem schriftlichen ^Prosit Neujahr.'^ Kenntnis zu geben. Falls es Ihnen zweckmässig erscheint, bin ich bereit, dem Artikelschreiber schriftlich darüber Aufklärung zu geben, wieviel hunderttausende Arbeiter durch Fabrikation von Gratulations karten angemessenen Verdienst finden. J. Iu dem gerügten Aufsatz heisst es unter anderm, man solle keine Karten mit Neujahrswünschen versenden und für das so ersparte Geld lieber ein gutes Buch kaufen oder es Lungen heilstätten oder Volksbibliotheken schenken. Dieser schon oft erteilte Rat dürfte wirkungslos verhallen, weil die meisten Leute das Bedürfnis haben, bei passendem Anlass ihrer Verehrung oder Zuneigung Ausdruck zu geben, nicht aber weil sie durch Versendung von Karten die Druckindustrie unterstützen wollen. Die Gewohnheit des Neujahrswunsches ist so fest eingebürgert, dass sie durch obige Erwägungen nicht aus der Welt geschafft werden kann. Käme es lediglich auf die Zweckmässigkeit an, so müsste manche liebe Gewohnheit aufhören, man denke nur an die vielerlei Blumenspenden sowie an den Weihnachtsbaum und alles was damit zusammenhängt. Wer diese Gefühls- Aeusserungen bekämpft, bedenkt nicht, dass durch das alte Herkommen manches Hundert Arbeiter ernährt, also die all gemeine Wohlfahrt mehr gefördert wird als durch milde Gaben, die wahrscheinlich meist doch nicht geleistet würden. Kleben von Karton Ist es möglich, Kartons oder Papiere einseitig zu kaschiren unter Garantie, dass dieselben sich nicht werfen, und welches Ver fahren würde dabei in Anwendung kommen? Antwort eines Fachmannes: Es ist in den meisten Fällen möglich, Kartons und Papiere einseitig zu bekleben, ohne dass sie sich werfen. Dazu gehört allerdings eine langjährige Erfahrung, gründliche Kenntnis der Papiere und ihrer jeweiligen zweckmässigen Behandlung vor der Verarbeitung sowie der verschiedenen- Arten des Klebens selbst. Es müssen viele Momente berücksichtigt werden, um das Werfen zu vermeiden: die Qualität der Papiere, ihre Stärke, Leimfestigkeit und Dehnungsfähigkeit; dementsprechend ist der Klebstoff und die Art des Klebens zu wählen. Ueberiegen wir, wodurch der Uebelstand des Werfens im Allgemeinen entsteht. Einer der zu verklebenden Stoffe, der dünnere oder schwächer geleimte, dehnt sich beim Feuchten der Papiere vor dem Kleben zwecks vollständiger Streckung zur, Vermeidung von Blasen oder durch die Feuchtigkeit des Klebstoffes beim Kleben mehr als andere Stoffe und hat das Bestreben, sich beim Austrocknen wieder in dem gleichen Maasse zusammen zu ziehen, in dem er sich vorher gedehnt hat. Es muss deshalb die Aufgabe des Klebers sein, ein Ver fahren in Anwendung zu bringen, bei dem möglichst wenig Feuchtigkeit in die Papiere gelangt. Dies ist der Fall beim Kleben mit Leim, der nicht zu dünn, aber ganz schwach auf getragen werden muss und in kurzer Zeit erstarrt. Bei diesem Verfahren werden die Papiere trocken verarbeitet und dehnen sich deshalb nur so unwesentlich, dass etwaige Falten durch schwaches Feuchten und Satiniren beseitigt werden können, a. Probenschau Innen-Aufnahme von Fabriken von Willi Roerts, Hannover. Die Firma befasst sich vorzugsweise mit der Herstellung von Katalogen und anderen Reklame - Drucksachen für grössere Unternehmungen. Die Verbreitung von Geschäfts-Drucksachen ist heute ein wichtiges Mittel zur Erhaltung und Erwerbung von Kunden, und nicht in jedem grossen Betrieb haben die Geschäftsleiter Zeit und Fähigkeit, sich diesem Zweig mit Erfolg zu widmen. Die Fortschritte in der Wiedergabe von Abbildungen durch den Druck ermöglichen geschmackvolle und naturwahre Illustration der Reklame-Drucksachen, und erstklassige Geschäfte legen grossen Wert darauf, dass ihre Kataloge und Drucksachen in jeder Hinsicht musterhaft und womöglich eigenartig seien. Wie uns gesandte Muster beweisen, bedienen sich viele Werke der Eisen-Industrie und auch des Papierfaches der Dienste genannter Firma in er wähnter Richtung. Ihre wichtigste Aufgabe ist, von den Innenräumen von Fabriken genaue und scharfe fotografische Aufnahmen zu machen, welche die Herstellung tadelloser Druckstöcke ermöglichen. Es gehört grosse Uebung zu solchen Aufnahmen, denn die Bilder sollen die Fabrik in vollem Be trieb und die Leute an ihrer Arbeit darstellen, und derjenige, der die Aufnahmen macht, muss jedem die geeignete Stellung anweisen, damit das Bild gut ausfällt. Erschwert wird das Gelingen noch durch die in Innenräumen meist mangelhafte Beleuchtung. Die uns gesandten Fotografien aus einem Stahlwerk und einer Feinpapierfabrik zeigen, dass die genannte Firma ihrer Aufgabe gewachsen und mit vortreff lichen Hilfsmitteln ausgestattet ist. Geschäftsbücher mit Seitenzahlen in Registerform, DRGM 190381 von Richard Lehmann in Hamburg-Eimsbüttel, Lappenbergallee 27. Dem Erfinder dieser Neuerung erscheint die Anordnung der Seiten- und Folienzahlen in der äusseren Ecke der Buchseite bei Geschäftsbüchern unpraktisch, weil der Buchhalter da durch genötigt wird, beim Uebertragen der einzelnen Geschäfts vorfälle fortwährend zu blättern, um das jeweils benötigte Konto aufzuschlagen. Der dadurch verursachte Zeitverlust soll vermieden werden, wenn man an dem Buch schon äusserlich erkennen kann, wo die gesuchte Seiten zahl zu finden ist. Wie aus neben stehender Skizze ersichtlich, sind bei dem Geschäftsbuch mit der geschützten Einrichtung die Seitenzahlen wie üblich in der oberen äusseren Ecke der Seite angebracht. Ausserdem steht dieselbe Zahl auf einem am Rande des Buchblocks an geschnittenen Re gister, welches in drei, vier oder mehr Teile zerlegt wird, wenn das Buch so dick ist, dass die Reihe der Seitenzahlen mehr als die Höhe der Seite einnimmt. In der als Beispiel dienenden Skizze ist das Buch in vier solche Teile zerlegt, deren jeder 60 Seiten umfasst. Zwischen Seiten 60 und 61 ist ein Kartonblatt eingeschaltet, welches durch grössere Ziffern mit 61/120 bezeichnet ist; hinter weiteren 60 Seiten folgt dann wieder ein Kartonblatt mit den Zahlen 121/180. Diese Anordnung wird aus der Skizze deutlich. Damit man die Seitenzahlen auch von der Rückseite erkennen kann, sind beide Register zweiseitig, d. h. auf der Rückseite jedes Blaties wieder holen sich die Regsterzahlen. Zu grösserer Uebersi htlicbkeit sind bei dem uns gesandten Muster die Register abwechselnd in roter und schwarzer Farbe ausgeführt.