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250 PAPIER-ZEITUNG Nr. 8 und in der Bearbeitung begriffenen Feuerversicherungs-Statistik und ersucht die anwesenden Papierfabrikanten um möglichst eingehende Ausfüllurg der versandten Fragebogen. 4. Markttage. Eine Aussprache über die Marktlage, woran sich alle Anwesenden beteiligten, ergab eine gegenüber dem gleichen Zeitpunkte des Vorjahres etwas günstigere Auffassung der für die nächste Zeit bestehenden Aussichten. Die Papierfabriken sind zum grössten Teil ziemlich gut beschäftigt. Eine Aufbesserung der durchweg kaum den Selbstkosten entsprechenden Preise wurde deshalb als dringend wünschenswert bezeichnet. Papier-Industrie-Verein Vorstands - Sitzung am 19. Januar, vormittags 10 Uhr, im »Rüdesheimer«, Berlin Der stellvertretende Vorsitzende. Herr Kommerzienrat Carl Blanke-Barmen, leitete die von 15 Vorstands-Mitgliedern be suchte Sitzung. In Ausführung des Beschlusses der letzten General- Versammlung hatten die Mitglieder des Vorstands einen von den Herren Weinberg und Geheimrat Hofmann ausgearbeiteten Entwurf neuer Satzungen erhalten, welcher eingehender Be ratung unterzogen und in mehreren Punkten abgeändert wurde. Die Zollfragen wurden ans den in § 1 aufgeführten Zwecken des Vereins ausgeschieden. Der abgeänderte Entwarf wird allen Mitgliedern vor der nächsten General- oder Haupt-Versammlung, die (Ende Mai?) in Eisenach abgehalten werden soll, zugehen. Die Verhandlungen dauerten bis 2 Uhr und liessen nur eine Stunde Frühstückspause bis zu der auf 3 Uhr anberaumten Versammlung der dem Verein angehörenden Schulschreibheft- Interessenten, über die nachstehend berichtet wird. Schulschreibhefte Bericht über die Versammlung der Fabrikanten und Händler von Schulschreibheften im Papier - Industrie - Verein. 19. Januar, nachmittags 3 Uhr im »Rüdesheimer«, Berlin. Anwesende: Name Firma Wohnort Asheim, Paul Bartenwerffer, Carl Behrens, H. Bendix Berberich, Carl Bergs, Bodo Blanke, Kommerzienrat Bong, Maximilian Dessauer, Dr. H. Eichhorst, Otto Engel, Bruno Ferenczi, S. Fischer, Dr. Förster, H. Fordemann sen. Fordemann jr. Fränkel, Carl Arnold Görisch, H. Goguel Heilmann, Seb. Heinze Hofmann, Carl, Geh. Regierungsrat Jacobsohn, Heinrich Just, Adolf Kaufmann, B. Krummsdorf Lüderitz, Ernst Meyer Mugdan, S. Neteband Pöhl, Hans Rintsch, C. Rosenbaum, H. Schmohl, P. Slaby Sperling, L. Steffen, Herm. Steller Tetzer, Reinhold Voss Weber Wilisch Ferd. Asheim Nielsen & Bartenwerffer H. Osterwald Keferstein’sche Papierhdlg. Carl Berberich Bodo Bergk Carl Blanke G. Honrath Aktien-Ges. für Buntpapier- und Leimfabrikation Buchhandlung d. Pestalozzi- V ereins A. Leinhaas Redakteur d. Papier-Zeitung Städtischer Schulinspektor Foerster & Borries Fordemann & Gebhardt Fordemann & Gebhardt J. Rosenthal, L. Gronau & Co. Lausitzer Cassenblockfabrik Papierfabrik Sacrau Merseburger Buntpapier fabrik Seb. Heilmann T. T. Heinze Papier-Zeitung J. H. Jacobsohn, Hoflieferant C. Just & Söhne Wilh. Stern & Co. Alfred Rotzsche Lüderitz & Bauer Alfred Rotzsche S. Mugdan A. Neteband , Wild & Laue J. G. Prüfer Vereinigung der Schul- und Schreib waarenhändler E. J. Peters] Vorsitzender d. Bundes deut scher Buchbind.-Innungen L. Sperling & Co. Hermann Steffen Ferd. Emil Jagenberg R. Tetzer Louis Voss Weber & Eichenberg Rob. Wilisch Berlin Altona Hannover Halle a. S. Heilbronn Weissenfels a. S. Barmen Berlin Aschaffenburg Eberswalde Berlin Berlin Berlin Zwickau Berlin Berlin Berlin Spremberg Breslau Merseburg Brieg Berlin Danzig Kandel Fürth Gera Berlin Gera Berlin Berlin Leipzig Stettin Berlin Gera Berlin Magdeburg Duisburg Düsseldorf Berlin Hannover Hagen i. W. Plaue Den Vorsitz führt Kommerzienrat Blanke, zweiter Vor sitzender des Papier - Industrie-Vereins. Er eröffnet die Ver sammlung um 3’ Uhr, begrüsst den Schul-Inspektor Dr. Fischer, der als Vertreter der Stadt Berlin den Beratungen beiwohnt, dankt für die rege Beteiligung, welche für die Wichtigkeit des Verhandlungsgegenstands spricht, und hofft, dass die Fabrikanten von Schulschreibheften sich näher kommen und dadurch den Wettbewerb weniger schroff gestalten werden. Der Papier- Industrie-Verein sowie der Deutsche Papier-Verein sind seit Jahren bemüht, die Missbräuche und Unzuträglichkeiten zu be seitigen, die durch den Handel der Lehrer und die Verschieden artigkeit der Schulschreibhefte hervorgerufen werden. Die Unter richts-Verwaltung hat wiederholt durch Verordnungen diesem Unwesen entgegengearbeitet, aber erst in neuster Zeit wurde eine Verfügung des preussischen Unterrichts-Ministers erlassen, die an Klarheit und Schärfe nichts zu wünschen lasse und hoffentlich dem Handel der Lehrer steuern wird. Die heutige Versamm lung soll den Beteiligten Gelegenheit geben, sich darüber zu äussern, ob und welche Schritte der Verein in dieser Angelegen heit noch machen soll. Steffen-Duisburg: Die Frage der Herstellung gleichartiger Schulhefte für ganz Preussen ist verknüpft mit dem Handel der Lehrer. Redner ist nicht für Einführung einheitlicher Liniaturen, weil zu befürchten steht, dass dann grosse Fabriken die Anfertigung monopolisiren und vielleicht auch die Papier- Fabrikanten die Herstellung der Hefte in die Hand nehmen. Hierdurch würden nicht nur die Schreibheft-Fabrikanten ge schädigt, sondern auch die kleinen Händler geschwächt, weil die Warenhäuser sich auf den Vertrieb von Schulheften werfen könnten. Die Schulbehörden haben kein Interesse an einheitlichen Liniaturen. Reinhold Tetzer-Berlin, Vorsitzender des Deutschen Papier- Vereins, schildert die Entstehung der Bewegung gegen den Handel der Lehrer, an dem der Deutsche Papier-Verein leb haften Anteil genommen habe. Da nun durch den Erlass des Ministers der Handel der Lehrer beseitigt werden soll, so dürfte auch die Bevorzugung gewisser Heftsorten durch die Lehrer authören. Der Minister hat verfügt, dass die Bevorzugung irgend eines Schreibheftes zu unterbleiben habe. Das Heft soll kein Abzeichen haben, und es sollen Vorschriften ausgearbeitet werden, welchen die Hefte entsprechen müssen. Auf diese Weise könnten aber sogenannte Normalhefte und Normallinia- turen entstehen, was unerwünscht wäre. Redner schliesst sich der Ansicht Steffen’s an, und der Papier-Verein stehe auf dem selben Standpunkt. Wenn für die ganze Monarchie einheitliche Liniatur geschaffen würde, wäre der kleine Mann und der Zwischenhandel lahm gelegt. Eichhorst - Eberswaide : Der Minister hat verfügt, dass die einzelnen Regierungen für ihre Bezirke Vorschriften machen sollen. Normalhefte für ganz Preussen sind nicht beabsichtigt. Slaby-Berlin erklärt, dass der Bund deutscher Buchbinder- Innungen denselben Standpunkt wie die Herren Steffen und Tetzer einnimmt. Weber-Hagen : Einzelne Regierungs-Präsidenten haben ein heitliche Liniaturen angeordnet, um aus der Anarchie der vielen Hefte herauszukommen. Jeder Lehrer wollte etwas besonderes hervorbringen, und dadurch wurden den kleinen Händlern entsetzliche Mengen unverkäuflicher Hefte aufgehalst. Die Regierung in Münster hat ein Normal - Alfabet aufgestellt, und für dieses wurden im Regierungs - Bezirk einheitlich liniirte Schreibhefte vorgeschrieben. Die Einrichtung bewährt sich sehr gut, die kleinen Händler beklagen sich nicht darüber. Solche einheitliche Liniaturen können in jedem Stadt- oder Schulkreis eingeführt werden. Geheimrat Carl Hofmann-BerYm weist auf die in Württem berg seit 30 Jahren gemachten guten Erfahrungen mit einheit lichen Heften hin, von denen Proben vorliegen. Steffen betont wiederholt, dass die Industrie mit verschie denen Liniaturen besser fahre. Bodo Bergk -Weissenfels spricht gegen die Monopole ein zelner Firmen beim Verkauf von Schulwaren und dagegen, dass von solchen Firmen an Lehrer-Vereinigungen Gelder ge zahlt werden. Er ist nicht für einheitliche Liniaturen in grösseren Bezirken, sondern nur in kleineren Kreisen, erklärt es aber für wünschenswert, dass die Hefte gleichmässig ausge stattet werden. Jacobsohn-Danzig tritt dafür ein, dass an keinem Heft irgend welche Schutzmarke oder Herkunftszeichen zulässig sein soll. In jedem Bezirk soll eine gewisse beschränkte Zahl von Linia turen, etwa 8—10, zulässig sein.