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Nr. 4 105 PAPIER-ZEITUNG mässigem Druck aufgedrückt. Unter Umständen ist es zweck- mässig, auch die zweite Fläche zu feuchten oder aufzurauhen. Die auf diese Weise vereinigten zwei Blätter bilden nach dem Zusammendrücken und Trocknen gleichsam nur einen Körper, und die durch die erwähnte Behandlung etwa verminderte Glätte kann durch erneute Bearbeitung ersetzt werden. Der Erfinder meint, dass sein Verfahren bei der Herstellung end loser Papier- oder Pappenbahnen, bei der Fabrikation von Zigarettenhülsen, Papierdüten usw. vielfach Anwendung finden kann. (Moniteur de la Papeterie franaise) Schülern und Schülerinnen aus Spanien, Portugal, Italien und Brasilien besucht. Die Haupt-Hindernisse der schnelleren, allgemeineren Anwendung der Maschine in allen Ländern liegen einesteils in der Befürchtung der Stenografen, ihren Erwerb dadurch geschmälert zu sehen, ander seits in dem noch einige Zeit dauernden Mangel an genügend ge übten Maschinenstenografen. Probenschau Schachtelpappe in Nordamerika Der nordamerikanische Schachtelpappen - Verband, eine Aktiengesellschaft, welche die meisten Stroh- und Graupappen fabriken der Vereinigten Staaten umfasst, erliess an die Falt schachtelfabriken der Vereinigten Staaten Druckschreiben mit der Mitteilung, dass von Neujahr 1903 an die bisher übliche Zahlungsweise, bar mit 3 pCt. Skonto innerhalb 30 Tagen oder Wechsel auf 90 Tage, wie folgt geändert wird: Die Rechnungen werden 30 Tage nach Versand der Ware fällig und müssen bar mit 3 pCt. Abzug bezahlt werden. Als Grund dafür, dass die 90 tägige Frist nicht mehr ge währt wird, gibt der Verband an, dass die Lage vieler Falt- schachtelfabriken infolge gegenseitigen Unterbietens unsicher geworden sei, und der Verband sein Geld nicht gefährden wolle. Vielleicht ist dies aber nur der Anfang, um im ge samten Pappengeschäft die für die Fabrikanten vorteilhaftere Zahlungsweise einzuführen. Auch die Verbände der ameri kanischen Zeitungsdruck- und Tapetenpapier-Fabriken haben bald nach ihrer Begründung mehrere drückende Handels bräuche beseitigt. Stenografirmaschine Vergl. Nr. I Die »Lafaurie« hat bis jetzt noch keine Probe ihrer Leistungs fähigkeit in Deutschland abgelegt, man weiss also noch nichts Be stimmtes, ob sie sich für die Praxis als brauchbar erweisen wird. Dass in Luxemburg oder Frankreich einige Versuche damit gemacht worden sind, beweist noch nichts. Aus dem Grunde möchte ich wiederholt darauf hinweisen, dass bereits vor der Lafaurie fast ein Dutzend Stenografirmaschinen erfunden worden sind, von denen einige erwiesenermaassen auch recht gut für die stenografische Auf nahme zu verwenden waren, trotzdem aber keinen Eingang in die beteiligten Kreise fanden. Herr Professor Dr. Fuchs, eine Autorität des Herrn Duvinage, schreibt ausdrücklich, dass es auf die Parlaments stenografie nicht abgesehen sei; aber auch da würde die Lafaurie nicht einziehen, wo langsam diktirt würde, das heisst also wohl etwa 100—150 Silben. Danach wäre der Wirkungskreis der Lafaurie doch nur ziemlich beschränkt, und ob bei »wenig feierlichen Versammlungen« die Stenografirmaschine stets Verwendung finden könnte, ist auch noch fraglich. Was nützt denn da schliesslich die Erzielung einer grossen Geschwindigkeit von 400 Silben bei der Lafaurie, wenn sie z. B. für parlamentarische Aufnahmen nicht zur Anwendung ge langen kann? Dass für Geschäftsstenografen in den meisten Fällen bis zu 150 Silben genügen, ist eine allgemein bekannte Tatsache, die auch dadurch nicht aus der Welt geschafft wird, dass Herrn Winandy nun zufällig gerade 230—240 Silben diktirt wurden. Es gibt eben, wie überall, auch hier Ausnahmen. Derjenige, der 150 Silben schreibt, ist natürlich noch lange kein gewandter Stenograf, durch öfteres Stenografiren kommt man aber von selbst schon zu grösserer Leistungs fähigkeit. Ch. Henne * * * Einer ausführlichen Zuschrift des Herrn Louis Duvinage, Paris, entnehmen wir folgenden Auszug: In der am 9. Dezember vom französischen Kolonisations-Verein veranstalteten und vom Marineminister geleiteten öffentlichen Ver sammlung wurden alle Reden mittels der Maschine Lafaurie während zwei und einer halben Stunde von ein und derselben Person ohne sichtliche Ermüdung mit einer Genauigkeit stenografirt, die unter den anwesenden Stenografen des Senats und der Deputirtenkammer lobende Anerkennung hervorrief. Neben der Maschine arbeitete gleichzeitig auch einer der besten Stenografen der Deputirtenkammer, aber schon nach einer Stunde musste er gestehen, dass er mit seiner handschriftlichen Methode am Ende seiner Kräfte sei. Mittels der von Professor Dr. Fuchs in Dresden und einem Mit arbeiter gefundenen deutschen 77 Kombinationen fingen vor 14 Tagen zwei deutsche junge Mädchen an, sich auf der Maschine einzuüben, und Beide sind schon heute zu einer für so kurze Zeit erstaunlichen Schnelligkeit von über 100 Silben in der Minute gelangt. Die Stenografir-Schule Lafaurie in Paris wird jetzt nicht nur immer zahlreicher von deutschen und französischen sondern auch von Unter dieser Ueberschrift werden alle von Beziehern der Papier-Zeitung eingesandten Muster von Erzeugnissen des Papier- und Schreibwaren - Faches die Neues oder Bemerkenswertes bieten, kostenfrei beschrieben Manila-Halbstoffder Lumpenhalbstoff-Fabrik von Cremer & Neven in Köln. Die Firma betreibt seit einer Reihe von Jahren in Reuschenberg eine Lumpenhalbstoff Fabrik und hat schon mehrere Sonder-Erzeugnisse auf den Markt gebracht. Zu diesen gesellt sich Manila-Halbstoff, der, wie uns vorgelegte Muster beweisen, dem japanischen Mitsumata Halbstoff an Aus sehen und Festigkeit nahekommt und an Weisse sogar über legen ist. Noch zusammenhängende Faserbündel sowie Mark- Teilchen dürften sich beim Fertigmahlen des Stoffes leicht auf sohlagen lassen. Als Beweis dafür legte uns die Firma Muster eines geringeren und unreineren, jedoch verhältnismässig weiss gebleichten Manila-Halbstoffs bei, der noch zahlreiche Gefäss- bündel enthält, sowie ein Muster desselben Stoffes, der nicht ganz eine halbe Stunde im Holländer aufgeschlagen wurde. Wie uns mitgeteilt wird, stellt sich der bessere bemusterte Manila-Halbstoff erheblich billiger als Mitsumatastoff. Kaiser-Servietten von Paul Herzberg in Berlin, Jerusalemer- strasse 65. Für den herannahenden Geburtstag des Kaisers hat obige Firma Papierservietten auf den Markt gebracht, welche in einer Ecke das wohlgetroffene Bild des Kaisers von Eichen- und Lorbeerzweigen umrahmt tragen. Die freien Bandflächen des Kranzes können mit Datum, Widmung und dergl. bedruckt werden. Der Druck wurde sehr hübsch in irisirenden Farben hergestellt, sodass der ganze Schmuck leb haft aussieht ohne bunt zu werden. Die Servietten sind sowohl mit dem Brustbilde des Kaisers oder des Kronprinzen, wie auch lediglich mit Kranz für beliebigen Eindruck zu haben und werden aus dem der Firma geschützten Borkogen-Papier wie aus billigeren Seidenpapieren gefertigt. Künstler-Jagdpostkarten, (Hunsrück). Diese Firma Vervielfältigung von Jagd bildern und hat jetzt eine Serie Postkarten ver öffentlicht, die mit auf die Jagd bezüglichen Bildern nach Originalen namhafter Künstler ge schmückt sind. Die Re produktion geschah in Lichtdruck. Die Maler Recknagel, 0. Graef, Klingender, 0. F. Deiker und andere sind mit vor züglichen Werken ver treten. Nebenstehendes Bild gibt eine Vorstellung von den in etwas grösse rem Format ausgeführten Lichtdrucken. Die Karten eignen sich auch sehr gut zu Jagdeinladungen und ähnlichen Druck- Verlag von Fr. Bickes in Dörrebach beschäftigt sich besonders mit der Sachen, sie sind mit grosser Sorgfalt gedruckt. Kinderpostkarten von Heinrich Nüsslein, Postkartenverlag in Nürnberg. Auf diesen Postkarten sind Gruppen von Kindern in bairischer Gebirgstracht nach lebenden Bildern fotografirt und mittels Lichtdruck vervielfältigt. Allerhand zärtliche Stellungen deuten an, dass auch unter diesen Kleinen die Liebe allmächtig ist, nur die kindlichen unbefangenen Gesichter widersprechen solchem Eindruck. Die Karten sind sehr hübsch, da sowohl Fotograf wie Lichtdrucker sich grosse Mühe gaben. Jede Karte ist durch einen bunten Rand von Gebirgsblumen in vollen Farben geziert.