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3694 PAPIER-ZEITUNG Nr. 102 Geschäftsnachrichten Wir bitten unsere geschätzten Bezieher, uns von jeder Veränderung Kenntnis zu geben die für unsern Leserkreis von Interesse ist; wir werden dieselbe kostenfrei unter diese Ueberschrift veröffentlichen. Cösliner Papierfabrik, Aktiengesellschaft in Cöslin. Wir erhielten vom Vorstand folgenden Geschäfts- Bericht: In dem am 30. Juni 1908 beendeten Geschäftsjahr waren wir an dauernd gut beschäftigt und konnten unsere Papiererzeugung auf 3 131 795 kg gegen 2 490 789 kg im Vorjahre steigern, Der Reingewinn beträgt nach Vornahme von rund 60 000 M. Abschreibungen 12 477 M. 84 Pf. und wird auf Beschluß der Generalversammlung zur Abtragung des früher entstandenen Verlustes verwandt. Verluste auf Debitoren- Konto waren nicht zu verzeichnen. Wir haben im verflossenen Jahre wesentliche Verbesserungen in unserer Fabrik vorgenommen, und weitere von namhafter Bedeutung nahen sich ihrem Abschlusse, sodaß wir von der Zukunft die Erzielung günstigerer Ergebnisse erwarten dürfen. (Laut Bilanz von 81. Juli 1903, veröffentlicht im Reichs-Anzeiger, ergab der Betrieb der Papierfabrik und der Niedermühle 129 422 M. 25 Pf. Gewinnn. Hieraus wurden gedeckt: 14 246 M. 21 Pf. Unkosten, 22 611 M. 6 Pf. Zinsen, 8007 M. 40 Pf. Arbeiterversicherungs-Beiträge, 4543 M. 58 Pf. Feuerversicherung, 6215 M. 89 Pf. Zinsen und Versicherungen für Niedermühle, 61 320 M. 27 Pf. Abschreibungen, wonach ein Reingewinn von 12 477 M. bleibt. Dieser dient zur Verminderung des Verlustvortrages 1901/02, der 268 756 M. 80 Pf. betragen hat. Das Aktienkapital beträgt 500 000 M. Unter den Passiven befindet sich eine Bankschuld im Be trag von 1 539 887 M. 80 Pf. Schriftleitung.) Holzzellstoff- und Papierfabriken, Aktiengesell schaft in Neustadt i. Schwarzwald. Laut Bilanz vom 9. De zember 1903 erlöste die Gesellschaft im abgelaufenen Ge schäftsjahr für Waren 970 042 M. 57 Pf. und erzielte durch Reorganisation (bare Zuzahlungen der Aktionäre, wobei das Aktienkapital von 700000 M. nicht erhöht wurde, vergl. Nr. 9 Seite 305) einen Gewinn von 386 744 M. 61 Pf. Hieraus konnte nach Deckung aller Kosten die vorgetragene Unterbilanz von 298 204 M. 55 Pf. getilgt und 40 614 M. 86 Pf. zu Abschreibungen verwandt werden. Die Papierfabrik Sundern, Westf., verkaufte, wie sie uns mitteilt, die von ihr erworbene Papierfabrik Marienthal bei Osterode am Harz an die Firma Herrmann & Funke in Sundern und übernahm ihre an dieselbe Firma verpachtete Fabrik daselbst, nachdem diese durch erhebliche Anlagen (zwei Papiermaschinen) vergrößert worden ist, wieder in eigene Regie. Verlagsanstalt und Druckerei, Aktiengesellschaft, vorm. J. F. Richter, Hamburg. Nach dem Geschäftsbericht für 1902/03 sind durchweg kleine Rückgänge in den einzelnen Ertragsquellen zu verzeichnen. Der Bruttogewinn stellt sich um 13112 M. niedriger als im Vorjahre. Anderseitserforderten Unkosten 10 389 M. mehr, Saläre und Provisionen 3668 M. mehr, Dekort und Zinsen dagegen 26188 M. weniger. Zu Abschreibungen, darunter 19 455 M. (i. V. 17019 M.) auf Ver lagswerke, werden 7532 M. mehr verwandt, wonach sich ein neuer Verlust von 41452 M. (32 939 M.) ergab, der die Unter bilanz auf 1679 004 M. steigert bei 2 Millionen M. Aktien kapital. Zu dem neuerlichen ungünstigen Ergebnisse führt der Bericht aus, daß sich die Gesellschaft im Verlag wieder darauf beschränkt hat, neue Auflagen der gängigen Verlagswerke her zustellen. Insbesondere wurden die Neuauflagen der Einzel ausgaben von Hamerlings hervorragendsten Werken in eleganter Ausstattung zu ermäßigten Preisen herausgebracht. Während die Arbeitslöhne in den technischen Fächern in den letzten Jahren fast ausnahmslos gestiegen sind, zeigen die Preise für das Fertigfabrikat stetig sinkende Tendenz, ver ursacht durch den Mangel an ausreichender Beschäftigung und Unterbietungen der Konkurrenz; namentlich auch seitens der Provinzdruckereien. An wesentlichem Zugang im Berichts jahre ist dasjenige auf Maschinenkonto mit 40098 M. zu er wähnen. Die Anschaffung habe sich zur Abrundung des vor Jahren begonnenen Reorganisationswerkes noch erforderlich gemacht, obwohl der vorjährige Bericht das Reorganisations werk so ziemlich als abgeschlossen bezeichnet hatte. (Frankf. Zeitung) f Am 14. Dezember starb nach kurzer Krankheit Herr Kommerzienrat Fritz Grobe in Straßburg-Ruprechtsau im Elsaß. Er war seit vielen Jahren Direktor der Neuen Papiermanufaktur, Aktiengesellschaft, daselbst, und gehörte dem Aufsichtsrat der Vereinigten Strohstoffabriken in Coswig, Sa., seit deren Gründung an. Treue Mitarbeit. Das sächsische Ministerium des Innern hat der seit dem 1. Dezember 1871 ununterbrochen in der Buchbinderei von E. A. Enders in Leipzig, Salomonstraße 10, beschäftigten Falzerin Marie Louise verw. Kinne geb. Fest in Leipzig-Volkmarsdorf das tragbare Ehrenzeichen für Treue in der Arbeit verliehen. Weiter hat die Kreishauptmann- Leipzig der seit 15. Oktober 1873 in der gleichen Buchbinderei beschäftigten Falzerin Marie Henriette Elisabeth Arnold in Leipzig-Sellerhausen und dem seit 15. Juli dort tätigen Buchbinder Herrn Friedrich Wilhelm Gustav Richter in Leipzig-Reudnitz, je eine Belobigungsurkunde verliehen. Den seit über 30 Jahren in der Kartonnagenfabrik von Zimmermann & Breiter in Wurz en ununterbrochen beschäftigten Herren Werkmeister Albin Emil Kirchberg und Fabrik arbeiter Karl Ernst Gründel wurde am 15. Dezember das ihnen vom Königl. sächs. Ministerium des Innern verliehene Ehrenzeichen für Treue in der Arbeit feierlich überreicht, g. Das Königl. sächs. Ministerium des Innern hat ferner dem seit 16. September 1873 ununterbrochen in der Buchbinderei von Wilhelm Thömsgen in Leipzig, Johannisgasse 30, be schäftigten Buchbinder Herrn Friedrich August Berger in Leipzig das tragbare Ehrenzeichen für Treue in der Arbeit verliehen, g. Jubelfest. Das 25jährige Jubiläum seiner Tätigkeit bei der Verlagsbuchhandlung Paul Parey in Berlin feierte am 14. De zember der Prokurist Herr Carl Rehfeld. Weihnachtsfreude. Zufolge des diesjährigen befriedigenden Geschäftsabschlusses erhielten am 15. Dezember sämtliche An gestellte der Papierfabrik Wildbad ein Monatsgehalt und alle Arbeiter einen Wochenlohn als Weihnachtsgabe. Am heiligen Abend wird wie alljährlich denjenigen Arbeitern und Arbeite rinnen, welche 10 Jahre ununterbrochen in der Papierfabrik Wildbad tätig sind, derjenige Betrag als Weihnachtsgeschenk eingehändigt, den sie im Laufe eines Jahres als Beitrag zur Krankenkasse entrichtet haben. (Wildbader Anzeiger) Unfall. In der Holzschleiferei und Papierfabrik in Lunzenau, Sachsen, hatte der 20jährige Fabrikarbeiter Christian Martin aus Luzenau, welcher den Lastenfahrstuhl in der Holzschliffniederlage bediente, ein das Abgleiten des Fahrstuhls hinderndes Stück Holz mit dem Hammer weg- geschlagen, wodurch der Fahrstuhl plötzlich in Bewegung kam und den Unglücklichen erschlug. Seine Leiche konnte erst nach Zerschlagen des Rahmens des Fahrstuhles geborgen werden. Ein Halswirbelbruch und verschiedene andere schwere Verletzungen hatten den sofortigen Tod des be dauernswerten Mannes hervorgerufen, g. Brand. Im Papierlager der Firma Rapoport in St. Peters burg. Erbsenstr. 41/43, brach dieser Tage durch Umfallen eines Lichtes Feuer aus. Der Schaden dürfte 15 000 Rubel betragen. K Tot aufgefunden. Der bei der Firma C. F. Leonhardt Söhne, Papier- und Kartonpapierfabrik in Crossen (Mulde), in Stellung befindliche Werkführer Herr Heinrich Beyreuther wurde am 16. Dezember, früh 6 Uhr, an dem Rechen der unterhalb der Fabrik liegenden Mühle tot aus der Mulde ge zogen. Der Hergang ist vorläufig noch unaufgeklärt, ein Unfall im Zusammenhänge des Fabrikationsbetriebes ist aber, wie uns von zuständiger Seite gemeldet wird, vollständig aus geschlossen. Schutzverband Münchener Postkarten-Industrieller, -Verleger und -Grossisten. Eine Anzahl Münchener Postkarten-Fabrikanten, -Verleger und -Grossisten hat einen »Schutzverband« unter obigem Namen gegründet, dessen Zweck und Aufgabe es ist, die Interessen aller soliden und ehrenhaften Elemente dieses Geschäftszweigs wahrzunehmen. Er soll Schutz bieten vor faulenKunden, unlauterer Konkurrenz, schleudernden Fabrikanten und Händlern, vor gewissenlosen Agenten und Reisenden, vor Schikaneuren, Musterjägern und allen den Stand schädigenden Elementen. Die Geschäftsstelle des Verbandes ist Lindwurm straße 24. Fernsprecher 9001. (Münchener Zeitung)