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Nr. 99 PAPIER-ZEITUNG 3578 Während des Trocknens wird der Brei mit der Ahle gerührt, sodaß sich der Gips in alle Fugen einsetzt, und ist besonders darauf zu achten, daß alles Schriftmaterial genau senkrecht steht. Ist die Form getrocknet, so wird sie mit einem nassen Schwamm oben und unten abgewaschen, auf die Schließplatte gestellt und geklopft. Die Form ist druckfertig und allen Anforderungen gewachsen. Eine rege Debatte bekundete, daß das Verfahren mit trockenem Gips entschieden vorteil hafter sei als mit aufgelöstem. W. J. Plakat-Entwürfe Zum Schluß meines gleichnamigen Aufsatzes in Nr. 95 erwähnte ich eines größeren deutschen Elektrizitäts-Werkes, bei dem rund 80 lithografische Anstalten mit ihren kostenlos gewährten und einge sandten Entwürfen abgefallen sind. Die Unverfrorenheit dieses Elektrizitäts-Werkes geht so weit, daß es, nachdem es von rund 80 Firmen etwa 1800—2000 M. insgesamt kostende Entwürfe verlangte, diesen auch noch zumutet, ihre Arbeiten der Kritik der mitbeteiligten Konkurrenz bloszustellen und noch Reisegeld usw. aufzuwenden, um womöglich aufs Neue auf den Leim zu gehen, aufs Neue es mit einem Entwurf zu versuchen, der bei aller Tadellosigkeit doch dem vom Reklamewesen möglicherweise nichts verstehenden aber darüber ent scheidenden Herrn Ingenieur nicht gefällt. Durch allerschleunigste Veröffentlichung dieser Zeilen und des beifolgenden Originalbriefes (Namen nach Belieben wegzulassen), der unbedingt zum Verständnis dient, halten Sie gewiß manchen Kollegen des chromolithografischen Faches ab, diesem Ansinnen des Elektrizitäts-Werkes nachzukommen, fernerhin aber tragen Sie unzweifelhaft dazu bei, dem Unfugider »Gratis-Entwürfe auf Risiko« zu steuern. X. * * * Elektrizitäts-Actien-Gesellschaft Y. in Z. , 23. November 1903 Herren A. & B. in C. Plakatentivurf Sie reichten uns vor einiger Zeit Entwürfe zu einem Plakat ein. Diese entsprachen jedoch nicht unseren Wünschen, wie auch die uns von anderer Seite zugestellten Entwürfe unseren Beifall nicht finden konnten. Um nun die Angelegenheit weiter zu fördern, haben wir uns gedacht, daß die Möglichkeit, einen unseren Wünschen entsprechenden und wirklich originellen Entwurf zu erhalten, eher vorhanden ist, wenn Ihnen oder Ihrem Künstler Gelegenheit gegeben wird, die von den anderen Firmen eingegangenen Entwürfe in Augenschein zu nehmen. Wir haben deshalb heute ein gleichlautendes Zirkular schreiben an die anderen mitkonkurrirenden Firmen gesendet und hoffen, daß diese, von der Zweckmäßigkeit unseres Vorschlages über zeugt, die Besichtigung ihrer Entwürfe durch Sie und die anderen Firmen gestatten werden, wie wir dies auch von Ihnen erwarten, und worüber wir Ihre gefl. Mitteilung erbitten. Diejenigen Firmen, denen wir ihre Entwürfe bereits wieder zu- gestellt haben, bitten wir im Falle der Einverständniserklärung, die Entwürfe nochmals nach hier auf kurze Zeit einzusenden. Mit Sicherheit würde jedenfalls das eine erreicht, daß diejenigen Firmen, welche uns noch weitere Entwürfe oder Skizzen zuzustellen beabsichtigen, dann wissen, welche Ideen, die bereits verarbeitet wurden, nicht unseren Beifall fanden, bezw. in welcher Art und Weise wir die Ausführung des Plakates nicht wünschen, wie auch vor allem Gelegenheit geboten wäre, aus den verschiedenen Entwürfen heraus eine neue Idee zu schaffen. Eine Benachteiligung irgend einer Firma, im Besonderen hinsichtlich des letztgenannten Punktes kann ja nach Lage der Dinge nicht stattfinden. Daß wir endgiltig nur mit der jenigen Firma verhandeln werden, welche aus den verschiedenen Entwürfen heraus einen in der Auffassung neuen, originellen und unseren Wünschen entsprechenden einreicht, ist nach der Sachlage nicht anders möglich, indessen ist ja jeder Firma eine entsprechende Chance geboten. Jedenfalls wird einer jeden der konkurrirenden Firmen Gelegenheit geboten, die s. Zt. aufgenommene, inzwischen vielleicht als aussichtslos abgelegte Sache doch noch zum Ergebnis zu führen. Wir bitten noch einen etwa für sofort in Aussicht genommenen Besuch nicht auszuführen, sondern solange zu warten, bis wir Ihnen noch nähere Nachricht zuteil werden lassen, denn wir müssen erst den Ausfall der verschiedenen Antworten abwarten, und ebenso den Wiedereingang der inzwischen zurückgegebenen Entwürfe. Daß uns, wie bei den bisherigen Entwürfen, irgend welche Kosten durch diese Maßnahme und die eventl. neuen Entwürfe resp. Skizzen nicht entstehen dürfen, möchten wir der Ordnung halber nochmals an dieser Stelle bemerken. Wir bleiben Ihre gefl. Nachrichten gern gewärtig und zeichnen « Hochachtungsvoll Elektrizitäts-Aktion-Gesellschaft Y Lohnbewegung der Buchbinder Breslau. Die Verhandlungen der Lohnkommission hatten bisher keinen Erfolg. Die Meister wollen weder 91 2 stündige Arbeitszeit noch 18 M. Mindestlohn gewähren. In einer öffentlichen Gehilfenversamm- lung wurde darauf eine Resolution angenommen, die das Festhalten an ‘den aufgestellten Forderungen ausspricht und die Verantwortung für etwaiges schärferes Vorgehen den Meistern zuschiebt. Breslauer Generalanzeiger Zur Lohnbewegung der schwedischen Typografen. Die plötzliche Be endigung der Lohnstreitigkeiten zwischen den Buchdruckergehilfen und Buchdruckereibesitzern und Zeitungsverlegern wird aus Stock holm berichtet. Am 18. November mittags trennten sich die Dele- girten, welche wegen der Tariffrage verhandelten, in der Ueber- zeugung, daß der Kampf am 1. Januar n. Js. entbrennen werde. Am Nachmittag desselben Tages wurde jedoch noch ein Einigungsversuch unternommen, und nun gaben die Vertreter der Gehilfen sehr schnell in allen wesentlichen Streitpunkten nach, da sie erfahren hatten, daß die Zeitungsbesitzer der Hauptstadt in aller Heimlichkeit bereits eine vollständige Setzerei und Druckerei eingerichtet und das nötige Personal eingeübt hatten, um bei einem Ausstand bereit zu sein, wenigstens eine gemeinschaftliche Hauptstadtzeitung heraus geben zu können. Die Drohung der Gehilfen, daß das Publikum im Falle des Ausstandes ohne Zeitung bleiben werde, war also inhaltlos. Daß die Zeitungsbesitzer der Hauptstadt vermochten, so in aller Stille eine fertige, außerhalb der Fachorganisation stehende Druckerei zustande zu bringen, beweist Einigkeit und Energie. Zu bemerken ist, daß die Organisation der Druckerei in sehr kurzer Zeit zustande gekommen ist, und daß ihr Personal zum Teil aus Personen bestand, die früher niemals einen Setzkasten oder ein Regal gesehen hatten. Wo die Druckerei sich befindet, wird geheim gehalten, und das Personal dürfte jetzt aufgelöst werden, aber es bleibt bei kommender Gelegen heit zur Hand, falls nach 5 Jahren, so lange soll die neue Ueberein- kunft dauern, wieder ein Konflikt droht. F. 1468871 Fabrik amerikanischer ^nür-Masehineo Federn- 44 und Rollen - System E• C. II« Will Hamburg-Eppendorf Höchst a Neueste KtmatruktUmen • Prompelete frttnlco uszeichnungen. Hamburg 1876 Berlln 1878 Berlln 1881 Antwerpen 1885 mee--Mamburg 1889 Ameterdam 1892 Könlgsberg 1895 _ II _ | J m 1 Beste Paplerkiammer «um Zusammen- Mnln LnflY halten von Papieren, Karten etc ohne HL=FAVI Zersteohen. ohne Zerkratzen. Besser• l*UIU I UUl Stahl-Nadeln, da nicht rostend 555 ■ """ Ladenpreis: P r. Sohtl. =100 8t. 60 Pf. 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