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Nachteile, denn dadurch werden alle Verkaufspreise auf einen Stand gedrückt, der keinen Nutzen übrig lasse. Der Verein wandte sich nun erfolglos an die Stadtverordneten, dann der Reihe nach an den Regie rungspräsidenten in Merseburg, an den Oberpräsidenten in Magdeburg und an den Minister in Berlin. Da aber alle diese Herren im Instanzen wege immer dort Rückfrage hielten, wo der Verein schon abgewiesen war, wurde er auch in jeder höheren Instanz abgewiesen. Bei den Landtagswahlen haben sich die Papierhändler bemüht die Kandidaten zu bestimmen, daß sie den nachteiligen Handel des Haus manns im Landtag zur Sprache bringen, ebenso den Verkauf von Ansichtskarten im Postgebäude, wogegen der Verein gleichfalls erfolg los bis zum Minister gegangen ist. Probenschau Federleichte Dickdruckpapiere von Ferd. Flinsch, G. m. b. H. in Leipzig, Berlin, Hamburg und Buenos-Aires. Für manche Zwecke ist Papier nötig, das geringen Raum einnimmt, und dafür wurden die seit einigen Jahren beliebten undurchsichtigen Dünndruckpapiere geschaffen. Fiir andere Zwecke sind Papiere erwünscht, die bei verhältnismäßig geringem Gewicht recht großen Raum einnehmen, z. B. für Bücher, die bei geringem Text dick, d. h. ansehnlich sein sollen. Für solche Zwecke bringt obengenannte Firma Papiere in den Handel, die sie durch Wasserzeichen kennzeichnet, bestehend aus den Worten »Federleicht Dickdruck« und dem Bild einer Fledermaus, die auf einem Buch mit Feder steht. Diese Papiere kommen in drei Sorten auf den Markt, deren erste frei von Holzschliff ist, und in vier Lagergrößen, deren jede glatt oder gerippt geliefert wird. Durch die dem Zweck angepaßte Fabrikationsweise, be sonders durch möglichstes Vermeiden von Druck während aller Stadien der Herstellung, haben diese Papiere in hohem Grade die Eigenschaft der Räumigkeit erhalten, d. h. sie sind dick, ohne schwer zu sein. Daß das Wasserzeichen auch in der ziemlich stark holzschliffhaltigen dritten Qualität klar her vortritt, ist ein Beweis für die sorgfältige Herstellungsweise auch dieser Sorte. Die Firma versendet die Muster dieser Papiere in einem großen Pappkarton, der in Form und Verzierung einem sehr dicken Buch nachgebildet ist. Man ist erstaunt über das geringe Gewicht dieses Buches, und wenn man es öffnet, findet man darin die Muster, deren Eigenart gerade in ihrem geringen Gewichte liegt. Die Kunden werden also durch die Art der Vorführung auf die Besonderheit der Muster vorbereitet. Außer Bogen in Größe der Lagersorten befindet sich in dem Kasten ein Buch, das 240 Blatt von ungefähr 9X9 cm Größe enthält. In starkem Pappband mit Leinen rücken wiegt dieses Buch nur 180 g und ist dabei 3‘/2 cm dick. Es enthält, wie der Aufdruck zeigt, Papier im Wert von nur 5 Pfennig. Universal-Tinten-Patrone, DRP. angem. von Bodemann & Barn stedt, G. m. b. H. in Berlin W 8, Friedrichstr. 71. Füllfedern haben manchmal recht unangenehme Eigenschaften, außerdem erfordert jede Füllfeder sorgsame Behandlung, sie darf z. B. nicht vom Tisch fallen usw. Infolge dieser Umstände ist es erklärlich, wenn man versucht ungefähr dasselbe Ziel auf einem anderen Wege zu erreichen, indem man die gewöhnliche Schreibfeder so ausbildet, daß sie eine Füllfeder nahezu ersetzt. Diesen Zweck hat die Tinten-Patrone, eine feste Masse, die in solcher Metallfassung ruht, daß sie unterhalb jeder Schreib- feder im Federhalter befestigt werden kann. Nachstehendes Bild zeigt die Patrone unter der Schreibfeder. Wenn man die so ausgerüstete Feder in eine beliebige wässerige Flüssigkeit taucht, die gerade zur Hand ist, z. B. Wasser, Tee, Kaffee, Bier oder Milch, so löst sieh ein Teil der festen Tintenmässe unter der Feder, und eine gute, tiefdunkle und kopirfähige Tinte fließt beim Schreiben langsam aus der Feder. Beim Gebrauch der Tintenpatrone ist kein Klecksen oder Spritzen zu befürchten. Man kann mehrere Seiten beschreiben, ohne die Feder mit der Patrone zum zweitenmale anfeuchten zu müssen. Die Tinten-Patrone ist somit ein sehr wohlfeiler und brauchbarer Ersatz einer Füllfeder, aber sie hat nicht so viele Untugenden, da sie z. B. nie in der Tasche auslaufen kann.] Idyllen aus dem Schwarzwald, Postkarten von Johannes Elchlepp, Hofkunstverlag in Freiburg i. Breisgau. Die Bilder zu diesen Idyllen wurden auf fotografischem Wege gewonnen und dann durch Gravüre vervielfältigt. Der Druck von der Kupferätzung auf rauhem gelblichem Kupferdruck-Karton ver leiht den Karten außerordentlich feines und geschlossenes Aus sehen. Die Bilder zeigen den Schwarzwälder Bauern bei der Arbeit und den bescheidenen Freuden, sie zeigen die schöne Landschaft und die eigentümlichen Häuser des Schwarzwaldes. Auch die häuslichen Gewerbe, z. B. die altberühmte Uhr macherei und das Küblergewerbe, sind durch schöne Bilder dargestellt. Die Aufnahmen sind scharf und gut ausgeführt, aber den größten Wert verleiht ihnen die feine Wahl des Foto grafen, der nur solche Bilder auf der Platte festhielt, die künstlerischen Wert besitzen. Im allgemeinen pflegt man solche Postkarten, deren Originale durch die Arbeit eines Künstlers geschaffen wurden, als Künstlerkarten zu bezeichnen, dagegen Karten, deren Originale durch die mechanische Arbeit der fotografischen Linse hervorgebracht sind, von dieser Be zeichnung auszuschließen; die Idyllen aus dem Schwarzwald zeigen, daß auch ein sorgfältig sichtender Fotograf Bilder liefern kann, die den Künstlerkarten gleichwertig sind. Selbstbefeuchtungskassette für Kopir-Einlagen von Aberle & Birk in Trossingen i. Württbg. Zur ständigen Feuchtung der Kopir- blätter bringt die Firma eine emaillirte Blechwanne von zweck entsprechender Form nebst Deckel in den Handel. In der Wanne liegt ein Rost aus Draht, und auf diesem finden die Kopireinlagen Platz. In den Raum unter dem Rost wird Wasser gebracht, durch dessen Verdunstung die Einlagen stets so feucht erhalten werden, daß sie gebrauchsfertig sind. Die für solche Kassetten bestimmten und von der Firma gelieferten Einlagen bewähren sich im Gebrauch vorzüglich. Tiro-Schnellhefter mit Umstülper von Ferdinand Schrey, Berlin, Kommandantenstr. 89. Diese aus zähem Karton in drei ver schiedenen Stärken gefertigte Heftmappe besitzt den Vorzug großer Einfachheit. Das metallene Heftband ist durch den Heftfalz der Mappe doppelt durchgezogen und läuft nicht in zwei Spitzen aus, sondern trägt an jedem Ende eine knopf artige Verbreiterung. Um ein Schriftstück aus der Mitte der Mappe herauszunehmen, benutzt man den Tiro-Umstülper. Dieses praktische Hilfsgerät besteht aus zwei auf einer Blechplatte federnd montirten Heftbügeln, deren freie Enden derart aus gebildet sind, daß die beschriebenen Knöpfe der Heftbänder an ihnen eingespannt werden können. Nachstehendes Bild zeigt einen geöffneten Tiro-Schnellhefter und den Umstülper im Gebrauch. Der Umstülper ist mit der Spitze der Blechplatte unter den Stoß der gehefteten Schriftstücke geschoben, und das Bild zeigt das Einspannen der Heftbänder in die freien Bügel enden. Auf solche Weise wird ein Registrator hergestellt, der Einordnen und Herausnehmen der Schriftstücke an beliebiger Stelle ermöglicht, ohne daß die übrigen durcheinander geraten können. Postkarten der Dietz’schen Hofbuchdruckerei in Coburg. Wir erhielten vier Serien Lichtdruckpostkarten, von denen zwei den Titel »Libellchen am Quell« tragen. Als Verkörperung der Libelle ist ein in weißes Trikot gekleidetes Mädchen mit Gaze flügeln in verschiedenen Stellungen abgebildet. Die zweite Serie zeigt dieselben Bilder sorgfältig kolorirt. Die beiden anderen Serien sind mit den Bildern eines »Pariser Mädel« bedeckt, welches mit seinem Anzuge und seinem Körper das karakteristische Element mancher Pariserinnen darstellen soll. Auch diese Serie ist sowohl einfarbig wie kolorirt vorhanden. Die Bilder wurden sämtlich durch Fotografie lebender Personen geschaffen.