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Nr. 93 PAPIER-ZEITUNG 3347 einsehen, daß vom nationalen wie volkswirtschaftlichen Standpunkt mit dieser so unrühmlichen Vorliebe für alles Fremde gebrochen werden muß! Y. Fast alljährlich werden ähnliche Klagerufe in der Papier- Zeitung laut, wir erinnern nur an die sehr reichhaltige Aus sprache unter »Nur Deutsch« im Jahrgang 1903. Die stete Wiederkehr der begründeten Klage beweist, daß das Selbst bewußtsein bei Fabrikanten, Händlern und dem kaufenden Publikum noch viel zu wünschen übrig läßt. Es gibt aber glücklicherweise hervorragende Papier-Ausstattungs-Fabriken, die ihre Ware deutsch benennen, und Papierhändler, die nur deutsch benannte Briefschachteln deutscher Herkunft verkaufen und dabei gedeihen. Besuchskarten mit Fotografien, als DRGM geschützt, werden jetzt in Straßburg in den Handel gebracht und erfreuen sich, wie »Der Elsässer« meldet, in Damenkreisen großer Beliebtheit. Ein dafür geschaffenes Album mit der Aufschrift »Meine Be kannten, Mes amis« bietet Gelegenheit, die Karten gesammelt aufzubewahren. 100 solche Karten werden zu 4 M. 50 Pf. verkauft. Probenschau Unter dieser Ueberschrift werden alle von Beziehern der Papier-Zeitung eingesandte Muster von Erzeugnissen des Papier- und Schreibwaren-Faches, die Neues oder Bemerkenswertes bieten, kostenfrei beschrieben* Büreaugummi von Wilhelm Reinicke in Luckenwalde bei Berlin. Die unter diesem Namen im Handel befindliche Leimsorte ist fast geruchlos, hat braun-rötliche Farbe und vorzügliche Kleb kraft, die sich kaum zu vermindern scheint, wenn der Leim etwa '/» Wasserzusatz erhält, um ihn streichfähiger zu machen. Außerdem wird durch Wasserzusatz die Farbe heller. Wagner-Postkarten, Generalvertrieb von Carl Clauder in München, Langerstraße 4. Die Vereinigten Kunstanstalten A.-G. in München und Kaufbeuren gaben kürzlich elf Serien Post karten mit Bildern zu Wagners Musikdramen heraus. Die Karten sind in feinem Lichtdruck hergestellt und als Originale dienten Gemälde, teils älterer Art, teils neuere. Parsifal und der Ring dos Nibelungen sind nach Bildern von A. Spieß und M. Echter dargestellt, während die Bilder zu dem fliegenden Holländer, Lohengrin, Tristan und den Meistersingern die Heldenmalerei der Münchener Schule aus der zweiten Hälfte des vorigen Jahrhunderts erkennen lassen. Es ist lobenswert, daß man zur Wiedergabe auf den Karten Gemälde wählte, und nicht etwa fotografische Bilder der Szene auf dem Theater, die im Bilde stets tot und gespensterhaft wirkt. Die Wagnerkarten bilden eine wertvolle künstlerische Erinnerung an die Dramen. Das Bildnis des Dichterkomponisten ist in zwet Ausführungen vorhanden, auf hellem und auf dunklem Grunde, beide mit dem Namenszug Wagners. Staubsicheres Tintenfaß, DRGM 208 671 von A. Bleybaum in Bernburg. Der Verschluß dieses Tintenfasses soll Verunreinigung der Tinte durch Staub und das Verdunsten derselben ver hüten. Während die meisten Tintenfässer beim Gebrauch offen stehen, soll dieser Verschluß sich nur der Schreibfeder öffnen und sich sofort selbsttätig schließen, sobald die Feder zurück gezogen wird. Der Verschluß besteht aus einem kleinen MetalTgehäuse, an welchem eine schräge Eintauchöffnung an gebracht ist. In dem Gehäuse ruht vor der Eintauchöffnung eine Kugel, welche die Oeffnung vollständig abscbließt. Die eindringende Schreibfeder schiebt die Kugel in dem Gehäuse etwas zurück, diese rollt sofort wieder an ihren alten Platz, wenn die Schreibfeder zurückgezogen wird. Die Kugel rollt im Innern des Metallgehäuses auf zwei Drähten so leicht, daß die Schwerkraft genügt, um sie in ihre Ruhestellung zurück zuführen. Die Schreibfeder kann durch die Berührung mit der Kugel nicht beschädigt werden. Die Vorrichtung ist so einfach, daß sie sich auch für Schultintefässer eignet. Aeußerlich ist der Verschluß durch Vernicklung vor Rost geschützt. (Vergl. Anzeige in dieser Nummer.) Zeichenständer für Union-Zeichenblöcke, DRGM Nr. 176 371 und Nr. 209 090, von der Union Deutsche Verlagsgesellschafl, Berlin und Stuttgart. Die Firma bringt einen 39X32 cm großen Zeichenständer auf den Markt, dessen Hauptteile aus einem kräftigen hölzernen Rahmen mit tiefen hölzernen Nuten für den einzuschiebenden Zeichenblock bestehen. Dieser Holz rahmen ist mit einer dünnen Holzpappe bespannt, die dem Zeichenblock als Unterlage dient, und auf der Rückseite des Rahmens wurde eine Stütze mit Stellklappe aus dicker grauer Buchbinderpappe befestigt. Der Zeichenständer ist in Bildern 1 bis 4 in verschiedenen Stellungen abgebildet. Bild 1 zeigt ihn in der häufigsten Stellung. Der Zeichenblock ist auf der Vorderseite des Rahmens unter die obere und untere hölzerne Nut geschoben. In Bild 2 nimmt der Ständer dieselbe Stellung ein, aber der Block ist quer darauf gelegt. Er liegt nur mit seiner unteren Kante in der Nut, die obere wird durch zwei kleine Haken aus weißem Metall gehalten. Bilder 3 und 4 veranschaulichen die flachschräge Stellung mit verschiedener Befestigung des Blocks. Für diese Ständer fertigt die Firma drei verschiedene Blöcke an. Der Block für die Unterstufe ist aus 15 Blatt grauen Packpapiers, für die Mittelstufe aus 10 Blatt mattweißen Zeichenpapiers und für die Oberstufe aus starkem weißem Zeichenpapier hergestellt. Die Blöcke haben überklebte Drahtheftung, und zum Abtrennen der Blätter dienen Lochreihen. Ein weiteres Mittel für den Zeichenunterricht sind die Union-Kartons, DRGM Nr. 55 995, zum Aufkleben getrockneter Pflanzen oder Pflanzenteile. Diese Kartons aus weiß beklebter Bild 5 Bild G Pappe haben etwa 3 mm hohen Rand und sind teils mit Oese zum Anhängen, teils außerdem.mit rückwärtiger Stellvorrichtung versehen. Sie schützen durch den erhöhten Rand die Pflanzen teile vor Beschädigung. Bild 5 zeigt einen solchen Karton von der Vorderseite. In Bild 6 ist auch die Stellvorrichtung sichtbar, die sich nach Gebrauch wieder vollständig zusammen klappen läßt. Die Kartons werden 24' 2X18 cm und 24’2X36 em groß geliefert.