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Postkarten-Lieferung 192. Schiedspruch Ich habe mit der Firma X. in A. Differenzen, und um diese auf gütlichem Wege beizulegen, kam ich mit ihr überein, die Papier-Zeitung als Schiedsrichtei’ anzurufen. Ich bitte Sie daher ein unparteiisches Urteil in dieser Angelegenheit zu fällen, dem sich beide Teile zu unter werfen haben. Ich habe der Firma X. beiliegende Karten geliefert. Der Preis ist für die schwarz gelieferten Karten 18 M. 50 Pf. das Tausend, die dazu von meinem Fotografen gemachten Aufnahmen eingerechnet, und für die halb bunt, halb schwarz gelieferten Karten, wofür die Aufnahmen ebenfalls von meinem Fotografen gemacht wurden, 26 M. das Tausend. Für die Karten, »Markt in A.« habe ich die Vorlage erhalten, diese Karten kosten 15 M. 50 Pf. das Tausend. Für die Denkmalskarte habe ich 55 M. gefordert, eingerechnet die dazu von meinem Fotografen gemachten 8 Aufnahmen. Die Firma X. behauptet, die Karten seien schlecht ausgeführt, und die Karte vom Denkmal sei viel zu teuer und ebenfalls schlecht aus geführt. Kunstanstalt Y. in B. * * * Wir haben mit der Firma Y. in B. Differenzen wegen zu spät und nicht nach Muster gelieferter Ansichtskarten und sind bereit uns Ihrer Entscheidung zu unterwerfen. Ende Februar 1903 bestellten wir bei Y. Ansichtskarten nach den beiliegenden uns vorher zugesandten zwei Mustern. Statt dessen lieferte uns die Firma Ende Mai die ersten Karten in der Ihnen von dieser Firma bemusterten Ausführung. Da uns scharfe, tadellose Aus führung zugesichert wurde, wie wir Karten in unseren Geschäften zu verkaufen gewohnt sind, so stellten wir diese sowie die später gelieferten Karten wegen schlechter nicht mustergemäßer Ausführang und zu später Lieferung zur Verfügung, dabei nochmals durch Zusendung von unseren Karten zu 14 M., wie wir sie hier am Plätze kaufen, darauf aufmerksam machend, daß wir nur bestausgeführte Karten verwenden können. Zur Abnahme der Denkmalskarten sind wir überhaupt nicht mehr verpflichtet, da diese erst Ende August und September geliefert wurden, und die gestellte Nachfrist schon Ende Juni abgelaufen war. Außer dem können wir für eine Lichtdruckpostkarte, die in allen Geschäften nicht teurer als 5 Pf. bei feinster Ausführung verkauft wird, 51/2 Pf. nicht anlegen. Es ist auch nicht unsere Schuld, wenn die Firma Y. un zuverlässige Fotografen hat, die in der Welt herumgehen und schlechte Aufnahmen machen. Die Firma sollte die lieber von uns angebotenen viel schärferen Fotografien verwenden. Wenn die Firma Y. den uns im August gemachten Vorschlag, neue Ersatzkarten in besserer Ausführung als die gehabten zu 10 M. zu liefern auch auf die hier liegenden und zur Verfügung gestellten Karten ausgedehnt hätte, dann wäre die Sache längst aus der Welt geschafft. X. in A. Die schwarzeKarte »N.Brücke«steht an Schärfe und Wirkung weit hinter der Musterkarte »A. Hafen« zurück. Da die Auf nahme durch den Fotografen des Lieferers erfolgte, so ist dieser für den schlechten Ausfall verantwortlich. Die Karte ist immer hin verkäuflich. Wir entscheiden, daß X in A das Tausend dieser Karten zum Preis von 14 M. (statt 18 M. 50 Pf.) über nehmen muß. Die ebenfalls schwarze Karte »Marktplatz« ist etwas besser, aber Hintergrund und Himmel sind auch hier zu sehr ver schwommen. X. muß die Karte zum Preise von 15 M. das Tausend übernehmen. Die halb schwarz, halb bunt gelieferte Karte »a. g. Br.« ist in der schwarzen Ausführung gut, auch die bunte geht an, bis auf die grünen Flecke links oben, die auf dcu winterlich kahlen Aesten eines Baumes Laub darstellen wollen. X. muß das Tausend dieser teils bunten, teils schwarzen Karten zum herabgesetzten Preis von 22 M. übernehmen. Die Karte »Alte Brücke« steht im Schwarzdruck an Deutlichkeit und in bunter Ausführung an Zartheit des Kolorits den Muster karten nach, wir setzen ihren ermäßigten Uebernahmspreis auf 20 M. fest. Der »Mühlen-Weiher« ist in schwarzer Ausführung sehr verschwommen, gewinnt aber an Lebhaftigkeit durch die ziemlich rohe Kolorirung. Wir setzen den Preis fürs Tausend halb bunt halb schwarz auf 18 M. herab. Die »Bahnhofsstrasse« ist im Schwarzdruck ziemlich gut, die Kolorirung geht an bis auf die grellen grünen Flecke, die recht ungenau auf einige Fensterläden und im Hintergrund aufgetragen sind. Wir setzen den Tausendpreis dieser Karte auf 18 M. herab. Als Vorbild für die Karte »Markt, Gefangennahme«, diente eine frühere, offenbar nach einer Abbildung hergestellte Karte des Bestellers. Diese weist gute, kräftige Schattirung auf, während die ge- lieferten Bilder blaß und wesenlos sind. Diese Karten lassen sich nur zu stark herabgesetztem Preis verkaufen, und wir setzen deren Uebernahmspreis auf 7 M. das Tausend herab. Die »Denkmalkarte« in schwarzer Ausführung ist trotz der 8 Fotogr.-Aufnahmen mit 55 M. zu teuer berechnet. Die Bildchen kommen im kleinen Maßstab nicht recht zur Geltung. Wir nehmen nach den Aeußerungen des Bestellers an, daß er bei Er mäßigung des Preises auf Ablehnung wegen verspäteter Lieferung verzichtet und setzen den Preis fürs Tausend auf 30 M. herab. CEKACO-FEDEK Neuheit Nr. 142 in EF- und F- Spitzen Wien. Carl Kuhn & Co. in Gegründet 1843 R. Ernst Fischer & Co., G. m. b. H. vorm. Herm. 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