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Nr. 91 PAPIER-ZEITUNG 3285 Geschäftsnachrichten Wir bitten unsere geschätzten Bezieher, uns von jeder Veränderung Kenntnis zu geben' die für unsern Leserkreis von Interesse ist; wir werden dieselbe kostenfrei unter dieser Ueberschrift veröffentlichen. Hasseröder Papierfabrik A.-G. in Hasserode a. H. In der am 5. November in Dresden abgehaltenen und von 9 Aktionären mit 207 Stimmen besuchten außerordentlichen Generalversammlung wurden die Anträge der Verwaltung ein stimmig genehmigt, insbesondere der Erwerb der früher den Papier- und Cellulosefabriken A.-G. in Haidenau gehörigen Fabrik-Grundstücke um den Preis von 600 000 M. von dem Dresdner Bankverein, der sie kürzlich in der Zwangsversteige rung für 487 000 M. erstanden hatte. Ebenso wurden die be nötigten Mittel einstimmig genehmigt und zwar durch Ausgabe von 1. 600 000 M. 41/4 prozentigen, an erster Stelle hypothekarisch sichergestellten, von 1910 an zu 105 pCt. rückzahlbaren Teil schuldversehreibungen und 2. durch 318 000 M. Aktien, dar unter 106 Aktien mit Gewinn-Anteilscheinen. Diese Anteil scheine sind nach Gewährung von 6pCt. Dividende an die Aktien auslosbar und zu 1200 M. rückzahlbar. Die Aktien mit Gewinnanteilscheinen, von denen einer auf je drei Aktien ent fällt, wurden ebenso wie die Schuldverschreibungen von dem Dresdner Bankverein zum Parikurse übernommen. Die Verlegung des Sitzes der Gesellschaft von Hasserode nach Heidenau wurde gutgeheißen, aber betont, daß Hasserode unverändert in Betrieb bleibe. Aus den Ausführungen des Vorsitzenden über die Gründe zum Erwerb der Heidenauer Papier- und Cellulosefabriken ging hervor, daß die Grundstücke in Hasserode die aus Konkurrenzrücksichten notwendige Aus dehnung des Betriebes nicht mehr zulassen. Die Verwaltung glaubt daher im Sinne der Aktionäre zu handeln, wenn sie die Heidenauer Fabrik bei einem Taxwerte von 1152 000 M. für 600 000 M. erwerbe. In Heidenau können nach Mitteilung der Verwaltung jährlich 6 Mill, kg bessere Pack- und Kuvertpapiere im Fakturenwerte von gegen 1 600 000 M. hergestellt werden, während die Höchstleistung der Hasseröder Fabrik nur einen Fakturenwert von 400 000 M. zuläßt. Der Dresdner Bankverein übernimmt die Obligationsanleihe von 600000 M. zum Nenn wert und führt sie sobald als möglich an der Börse ein. Die Aktien, vom 1. Januar 1904 ab ohne Vorzug vor den alten Aktien dividendenberechtigt, werden von dem Dresdner Bank verein gleichfalls zu 100 pCt. übernommen. Aus dem Reingewinn bekommen die Aktien erst 6pCt. Von dem hiernach ver bleibenden Ueberschuß wird die Hälfte zur Auslosung der Ge winnanteilscheine verwendet, während aus der anderen Hälfte die Aktien, wenn angängig, weitere 2 pCt. Dividende erhalten sollen. Ueber den etwaigen Rest verfügt dann die General versammlung. Das Aktienkapital erhöht sich nunmehr auf 600000 M. Auf eine Anfrage über den Geschäftsgang im laufenden Betriebsjahre teilte der Vorstand mit, daß die Be schäftigung gut und auf kleine Aufbesserung des Gewinn ergebnisses zu hoffen sei. g. Verein für Zellstoff-Industrie, Aktiengesellschaft in Dresden. In der am 6. November abgehaltenen General versammlung wurde mitgeteilt, daß die Produktion bereits bis Ende nächsten Jahres verschlossen sei, doch ließen die Preise noch sehr zu wünschen übrig. Die Papierfabrik sei auch gut beschäftigt; die Aufträge gehen gut ein, sodaß erwartet werden kann, daß die Anlagen voll ausgenützt werden können. In der anschließenden Generalversammlung der Papierfabrik Niederleschen, Aktiengesellschaft, wurde einstimmig beschlossen, die von verschiedenen Aktionären dem Zellstoff- Verein angebotenen Gesellschaftsaktien im Nennwert von 77 400 M. zum Kurse von 46 pCt. zuzüglich 4 pCt. Stückzinsen zurück zu kaufen und den dadurch erzielten Buchgewinn von 38 700 M. zu außerordentlichen Abschreibungen zu verwenden. Ferner wurde auf Antrag der Verwaltung die Tantieme des Aufsichtsrats, entsprechend dem verminderten Aktienkapital, von 3000 M. auf 2000 M. herabgesetzt. E. J. Peters, Kontobücherfabrik in Berlin SO 26, Admi ralstraße 8. Herrn Paul Schmohl und Frau Hedwig Vogel geb. Liedtke wurde Prokura erteilt. K. Die Deutsche Verlagsanstalt in Stuttgart schlägt für 1902/03 5 pCt. Dividende (i. V. 0) vor. K. (Voss. Ztg., Berlin.) Anton Bertinetti, Buchdruckerei in Berlin N, Brunnen straße 10. Das Geschäft wird nach Ausscheiden von Frau Emma Braun verw. Bertinetti geb. Thomas von dem bis herigen Gesellschafter Herm Albert Satow allein unter unver änderter Firma weitergeführt. K. Hermann Richter & Co., Buchdruckerei in Leipzig- Reudnitz, Eilenburgerstraße 11. Das Geschäft ist in den Besitz des Herrn Gustav Albin Dietzmann übergegangen, der es unter der Firma Hermann Richter & Co. Nachf. A. Dietzmann weiterführt. K. H. Quos & Cie., Buchdruckerei, Buch- und Papier handlung in Andernach. Anstelle der ausgeschiedenen Frau Witwe Quos, Gertrud geb. Thiel, ist Herr Josef Quos als Ge sellschafter in das Geschäft eingetreten. Die Firma wurde-ge ändert in Gebr. Quos. K. G. Schuh & Cie, Buchdruckerei, G. m. b. H. in München, Herrnstraße 33-34. Der Kassirerin Eva Zollnecker wurde für die Firma Prokura erteilt. K. In das unter der Firma Heinrich August Wettig Nachf., Buchdruckerei in Hamburg, Deichstr. 44, von Herrn F. W. F. J. Vogt geführte Geschäft ist Herr Julius Anton Tohmfor eingetreten. Die Firma wurde geändert in Tohmfor & Vogt. K. G. D. Baedek er, Verlagsbuchhandlung und Buchdruckerei in Essen, Ruhr. Der bisherige Gesellschafter Herr Diedrich Baedeker ist jetzt alleiniger Inhaber der Firma. Arthur Kade, Versandbuchhandlung in Leipzig-Reud nitz. Herr Arthur Albin Kade ist als Inhaber ausgeschieden. Der Buchhändler Herr Ernst Ludwig Heinrich Walther Fiedler in Leipzig ist jetzt Inhaber der Firma. R. Tohmfor, Papierhandlung in Hamburg, Pferde markt 33. Die Herrn R. A. Schütt erteilte Prokura ist er loschen. K. M. Liemann, Schreibwaren-Geschäft in Berlin C. 25, Amalienstr. 9. Das Geschäft ist in den Besitz des Herrn Josef Liemann übergegangen, der es unter der Firma Versandhaus M. Lie mann weiterführt. K. Herr Kurt Wittwer eröffnete in Schweidnitz, Aeußere Kirchstr. 10, ein Schreibwarengeschäft. K. Eichmann & Comp., Papierfabrik in Arnau, Böhmen. In einem Zirkular teilt die Firma mit, daß ihr Geschäft nach dem Ableben ihres Chefs, Herrn Theodor Eichmann, unver ändert in dem bisherigen Umfange fortgeführt wird. (Prager Tageblatt.) Konkurse. Buchbindermeister Karl Nehring in Werder a. H. Herr Rechtsanwalt Kennes in Potsdam ist Konkursverwalter. Anmeldefrist bis 5. Dezember. Wahltermin 25. November, vormittags 111/2 Uhr. Prüfungstermin 16 De zember, vormittags 111/2 Uhr. In der am 5. November in Sebnitz abgehaltenen Versammlung der Inhaber von Teilschuldverschreibungen der Sebnitzer Papierfabrik A.-G. in Konkurs war ein Nominalkapital von 701 700 M. (das Gesamt kapital an im Umlauf befindlichen Obligationen beträgt 861 900 M.) vertreten. Als gemeinschaftlicher Vertreter der Obligationäre wurde Herr Justizrat Dr. Mittasch in Dresden einstimmig gewählt und ihm ein Ausschuß zur Seite gegeben, in welchen — ebenfalls mit Stimmen einheit — die Herren Rechtsanwalt Dr. Felix Bondi, Rechtsanwalt Dr. Schulze-Garten, Prokurist Max Reimer (Dresdner Bank), Direktor Carl Behrends (Dresdner Filiale der Deutschen Bank), Direktor Richard Engelhardt (Allgemeine Deutsche Kreditanstalt, Abteilung Dresden) und Bankier Oeser (in Firma Stein & Oeser), sämtlich in Dresden, ge wählt wurden. Die Befugnis der einzelnen Obligationäre zur selb ständigen Geltendmachung ihrer Rechte wurde für die Dauer des Konkursverfahrens zu Gunsten des gewählten Vertreters ausgeschlossen; nur der letztere hat daher die Forderungen aus den Obligationen samt laufenden Zinsen seit dem 1. April er. im Konkursverfahren anzu melden, es bedarf mithin einer Anmeldung durch die einzelnen Obli gationäre nicht, vielmehr würde solche vom Konkursgericht zurück gewiesen. Konkurs-Aufhebung. Buchbinder Hermann Fried rich Wilhelm Heesch in Flensburg. Auszeichnungen. Den bei der Firma Breitkopf & Härtel in Leipzig beschäftigten Herren: Stereotypem’ E. W. Weiden hammer, Maschinist Gottlob Franz Hoyer und Schrift setzer F. A. Frosch wurde das tragbare Ehrenzeichen für Treue in der Arbeit verliehen. K. Jubelfeste. Die Firma Berliner Luxuspapierfabrik Heymann & Schmidt in Berlin beging am 31. Oktober die Feier ihres 25jährigen Bestehens. Die Firma, die vor 25 Jahren mit vier Handpressen und kleinem Personal begründet