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Fabrik-Besichtigung Am 26. Oktober besuchte Herr Professor Holzt, Direktor des iech- nikums Mittweida, mit einigen 20 Herren seines Lehrerkollegiums, zu meist Ingenieuren, die Tintenfabrik von Eduard Beyer in Chemnitz. Die Herren wurden am Bahnhof von dem Chef der Firma begrüßt und fuhren in besonderem Straßenbahnwagen bis zur Haltestelle Beyer straße, an der schön frei gelegenen Fabrik. Ihre Innenräume sind groß, hell und luftig. Im Laboratorium war eine Sammlung von Roh stoffen aufgestellt, die teils für die Tinten-Bereitung, teils zur Tuschen- Fabrikation dienen. Letzterer galt hauptsächlich der Besuch. Die Roh stoffe für die Tintenfabrikation waren eingeteilt nach den Grundsätzen der Tinten-Prüfungs-Anstalt für die Tinten der Klassen I und II. Lebhaftes Interesse fanden die Galläpfel der verschiedenen Herkunft: die pflaumenförmigen und zackigen Chinagallen, japanische Galläpfel und die verschiedensten kleinasiatischen oder türkischen, deren edelster Vertreter der Aleppo- oder Smyrna-Gallapfel ist. Von den Drogen, welche zur Herstellung der Tinten nach Klasse II gebraucht werden können, waren aufgestellt: Myrobalanen, Valonea, Algarobilla, Divi-Divi und Blauholz. Die Sammlung der Rohstoffe für die Tuschefabrikation setzte bei den verschiedensten Rußarten ein und zeigte auch die zur Herstellung von Ruß dienenden Pflanzen- und Mineralöle. Die zur Bereitung der farbigen Ausziehtuschen dienenden Farbstoffe waren geteilt in die Gruppe der deckenden und in die der Lasurfarben. Hieran schlossen sich diejenigen Chemikalien, welche zur Herstellung der Wasserecht heit bei allen flüssigen Tuschen gebraucht werden. Die durch den ersten Chemiker der Firma gegebenen Erläuterungen über Heimat, Stammpflanze und Gehalt an wirksamen Bestandteilen der Rohstoffe aus dem Pflanzenreiche, sowie die Erörterungen über die wichtigsten Chemikalien waren im Wechsel mit den Anregungen und Erfahrungen der Gäste für diese als auch für die Fabrikleitung von hohem Inter esse. An diesen theoretischen Teil schloß sich die eigentliche Fabrik- Besichtigung an, unter der Führung des Inhabers der Firma, der Schwiegersohn ihres Gründers, des Herrn Kommerzienrat Eduard Beyer ist. In der Tintenküche verfolgte man die Entstehung einer Eisen gallustinte im Großen, von der Fermentation der Galläpfel anfangend, über die Extraktion in den riesigen Extrakteuren, bis zur Klärung der Flotte und Vollendung des fertigen Fabrikats. Zur Ergänzung des Gesehenen ließen sich die Herren noch im Laboratorium eine Ver suchstinte nach Klasse I im Kleinen bereiten. Neben der Eisengallus- Tintenfabrikation sah man auch im Betriebe die Fabrikation einer Blauholztinte und zwar der altbewährten Chemnitzer veilchenblau schwarzen Kopirtinte. In den der Tintenküche benachbarten Räumen verfolgten die Herren das Entstehen von flüssigem Leim und dessen Klärung, welche den nach der Lösung trüben Leim in kurzer Zeit spiegelblank macht. Die Fabrikleitung erklärte, wie es ihr gelungen sei, den Schönheitsfehler, daß sich der Leim bei langem Lager und in der Kälte trübe, zu beseitigen. Dann ging man zur Besichtigung der Farb-Reibemühlen, in welchen auch die flüssigen Tuschen hergestellt werden. Durch das Maschinenhaus gelangte man in den Hof und nach dem Lagerhaus für leere Gläser und Flaschen, besichtigte die Fabri kation von Hektografenblättern, Oelkartons und Schreibmachinen- bändern sowie in den Kellereien die großen Vorräte von ver schiedensten Tinten. Durch den Packraum gelangte man hierauf in den Füllsaal, wo die geschickten Füller besonderes Interesse erregten. Den gefüllten und verkorkten Flaschen folgte man nach dem »Tintensaal«, wo die Flaschen durch zahlreiche geschickte Hände gesäubert und mit der schmucken Aufmachung versehen werden. Dann stattete man der Geschäftsdruckerei, welche mit einer Schnellpresse und zwei Tiegeldruckpressen arbeitet, einen Besuch ab und endigte die Be sichtigung in der Fabrikbuchbinderei und Kartonnagen-Fabrikation. Die Besucher blieben dann noch einige Zeit in den Kontorräum lichkeiten, um verschiedene Fabrikate, die von der Firma hergestellt werden, sich praktisch vorführen zu lassen. Der Besuch hat, wie wir hören, die Herren vom Technikum sowie die Firma Ed. B. außerordentlich befriedigt. 152686] Bitte Preishiefte zu verlangen Leitz-Registratoren Leiiz-Briefordner Leitz-Sehnellhefter Biblorhaptes LOus Leitz, Briefordner-Fabrik FEUERBACH bei Stuttgart Ni Rollmaschinen W 67 Maschinenbau = Anstalt [160483 Gegründet 1854 ^1 ■ft; V W 7 V V W { 7 W W * W 7 V W + ♦ + ♦♦* SPEZIALITÄT: + * Langsieb- und Rundsieb-Papier- und Karton- Maschinen, sowie sämtliche Hülfsmaschinen für Papier-, Pappen- und Cellulosefabriken W V w w w W w w V i2ssssssseeeeeeeeeeeseeeeeeee Prämiiert u. a.: k7 Leipzig 1897 „GOLDENE MEDAILLE“ :: Paris 1900 K „GRAND PRIX“ und „KREUZ DER EHRENLEGION“ W H. Füllner Warmbrunn i. Schl. f. Rotationsdruck, Düten und Tapetenpapiere etc. Beste Konstruktion! In allen Arbeitsbreiten bewährt!