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3174 PAPIER-ZEITUNG Nr. 88 Gewerbeausstellung 1905 in Kassel. Der Handels- und Gewerbe verein in Kassel hat beschlossen, anläßlich seines 50jährigen Bestehens im Jahre 1905 eine große Gewerbeausstellung zu veranstalten, welche in den Räumen des Orangerieschlosses im Karlsauepark abgehalten werden soll. K. Adressenschreiber. Ein Ausstand bei einem Berliner Adressen- Verlag lenkt die Aufmerksamkeit auf das eigenartige neuentstandene Gewerbe der Adressenschreiber. Seit Jahren hat der Brauch im weitesten Umfange zugenommen, Reklamen unter Kuvert direkt an Privatpersonen zu versenden, bei denen man nach ihrer Stellung ein Interesse für die angepriesenen Waren voraussetzt. Dem Bedarf folgend haben sich Adressengeschäfte gebildet, die die Zusammen stellung von Adressen für einzelne Berufsstände geschäftlich betreiben und ebenso die Versendung der Reklamen. Es bestehen Büreaus, die über hundert Adressenschreiber beschäftigen, deren Verdienst allerdings sehr niedrig ist. Trotzdem ist der Zudrang zu diesen Stellen be deutend, da die Arbeit außer einer leidlichen Handschrift keinerlei Vorbildung erfordert. Beschäftigungslose Kaufleute und Handlungs- gehilfen stellen den stärksten Prozentsatz zu den Adressenschreibern, doch treibt nicht selten auch große Not Mitglieder gelehrter Stände zu dieser Maschinenarbeit. Meist wird sie allerdings nur als ein zeit weises Aushilfsmittel betrachtet, und man nimmt sie nur auf mit der Absicht, sie sobald als möglich wieder zu verlassen. Viele Personen, die es eigentlich nicht nötig hätten, sollen sich auch aus dem Adressen schreiben einen Nebenverdienst verschaffen. Für das Schreiben von tausend Adressen sollen nur etwa 2—3 M., bei besonders schöner Handschrift bis, 5 M. gezahlt werden, also 2/10 bis 1 2 Pf. für das Stück. Die Ueberflutung mit solchen als Drucksachen versandten Reklamen hat in der letzten Zeit so zugenommen, daß viele Adressaten solche Sendungen ungelesen wegwerfen, g. (Grazer Tagespost.) Kampf gegen das Warenhaus. Ein Warenhaus kommt! Dieser Schreckensruf hat die Göttinger Kaufmannschaft auf die Beine ge bracht. Alle Mann an Bord zum Kampf gegen den neuen Feind unserer Existenz! Man versammelte sich zum Kriegsrat, in dem eine Kommission zur Bekämpfung des Warenhauses ernannt wurde. Deren erste Aktion war, die Göttinger Zeitungen zu bestimmen, für das Warenhaus keine Inserate aufzunehmen. Als Aequivalent für dieses Entgegenkommen haben sich die sämtlichen Kaufleute verpflichten müssen, innerhalb der nächsten drei Jahre um 10 pOt. mehr als bisher zu inseriren. Ein »ganz Schlauer« hat weiter den Plan ausgeheckt, die Besucher des Warenhauses unter Kontrolle zu stellen. Das soll in folgender Weise geschehen: In einem dem Warenhaus gegenüber liegenden Hause wird ein Zimmer gemietet, von dem aus die gesamte Warenhausfront übersehen werden kann. In diesem Zimmer werden ein oder mehrere stadtkundige Leute — es gibt ja in Göttingen solche »lebende Adreßbücher« — auf die Lauer gesetzt, um täglich über »Jeden« und »Jede«, die ihre Schritte ins Warenhaus lenken, ein Ver zeichnis aufzustellen, das jeden Tag vervielfältigt und den einzelnen Ladeninhabern zugestellt wird. Entdeckt nun einer auf dieser Liste einen Warenhausbesucher, dessen Name schon lange- eine Zierde seines Kontobuches gewesen ist, so wird er ihn mit einem Brieflein beehren, dessen Inhalt etwa so lautet: Wie ich erfuhr, haben Sie gestern im Warenhaus Einkäufe gemacht. Das erinnert mich an Ihr geehrtes Konto, welches ich schon seit so und soviel Jahren durch mein Hauptbuch hin durchschleppen muß. Im Warenhaus haben Sie sofort bezahlen müssen. Ich nehme daher an, daß Sie soeben bei Kasse sind, und erlaube mir, die Tilgung meines Guthabens in Erinnerung zu bringen. Sollten Sie nicht binnen drei Tagen Ihren Ver pflichtungen nachgekommen sein, dann sehe ich mich leider veranlaßt usw. Von dieser Maßnahme verspricht man sich die Wirkung, daß ein großer Teil des Publikums an diesem Spießrutenlaufen keinen Gefallen findet und dem Warenhaus fern bleibt. Gegenüber diesen Manövern hat auch das Warenhaus Repressalien angewandt, indem es eine An zahl Berliner Firmen, bei denen es einkaufte und die auch eine be liebte Quelle der Göttinger Detaillisten bildeten, verpflichtete, keine Waren mehr an die letzteren zu liefern. (Frankfurter Zeitung.) Mascteghtt Schrenzpapier für Zeichenzwecke [149680 in der von den Schulbehörden anerkannten Qualität fertigen und geben in Mengen nicht unter 1000 Ko. ab Kraft & Knust Papierfabrik * * BERLIN N. 31 I Pariser Neuheiten $ I in Künstler-Postkarten feinsten Genres E sind soeben erschienen. — Muster gratis und franko. [143741 E Coburg. Dietz’sche Hofbuchdruckerei • Coburg. 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