Volltext Seite (XML)
3152 PAPIER-ZEITUNG Nr. 88 samkeit erkannte, bald in den Buchdruck Eingang. Von den Erzeugnissen der letzten Jahre hob Redner nur die Eckmann- schrift hervor, weil sie die schönste der neueren Schriften sei und bei der Verwendung an Denkmälern usw. auch monu mentale Wirkung besitze. Nach Ansicht des Redners wird die Eckmann noch lange und in steigendem Maße angewendet werden. Die paritätischen Tarif-Arbeitsnachweise im dritten Quartal 1903 (Veröffentlicht vom Tarif-Amte der Deutschen Buchdrucker) Arbeits- Nachweis zu: Durchschnittlich arbeits- Vermittelt wurden im Juli los im August Septbr. Juli August Septbr. S. Dr. S. Dr. S. Dr. S. Dr. S. Dr. S Dr. Altenburg 12 1 15 4 11 3 6 1 7 2 4 3 Augsburg 5 2 5 2 6 2 3 — 4 — 9 1 Barmen 4 4 5 4 4 2 2 — — — 6 ' Berlin 772 173 937 196 945 191 22 8 88 22 97 40 Bielefeld 3 2 6 2 7 4 3 — 1 — 7 — Bremen 21 7 29 4 39 5 6 1 5 — 11 1 Breslau 51 6 61 7 49 6 12 2 61 5 40 6 Chemnitz 28 11 15 7 16 11 ■— — 9 7 4 4 Darmstadt 9 — 14 1 12 — 7 1 2 1 9 1 Dortmund 6 2 4 2 5 1 — 1 — — — 1 Dresden 94 29 101 30 67 34 22 5 39 2 23 7 Düsseldorf 14 7 17 8 7 6 3 — 1 — 14 1 Essen 15 3 18 10 18 6 4 — 7 — 1 1 Frankfurt a. M. . . . 42 6 52 4 43 8 13 2 6 1 14 4 Freiburg i. Br. . . . 6 1 4 1 7 1 4 — 3 — 3 — Gotha 4 1 10 3 9 2 7 — 1 —. 9 — Hagen 10 3 11 1 10 2 — — 3 — 2 1 Haße 34 8 39 5 28 6 — — 3 1 13 1 Hamburg 194 28 227 43 257 36 48 8 70 19 143 18 Hannover 40 6 33 8 28 10 3 1 13 3 26 6 Karlsruhe 24 1 17 3 16 3 11 14 1 11 1 Kiel 2 3 9 2 6 1 6 1 10 1 8 — Köln a. Rh 14 4 11 2 11 3 1 1 — 3 1 1 Königsberg i. Pr. . . 15 — 23 — 24 1 7 1 — — 1 — Krefeld 6 — 6 — 4 — — — — — — — Leipzig 110 57 113 53 103 53 42 15 115 26 147 33 Lübeck 5 — 5 1 7 — — — 1 — 6 — Magdeburg .... 29 4 22 4 17 4 10 5 32 1 24 2 Mainz 9 2 13 2 14 2 4 — 3 2 5 2 München 38 13 85 25 50 24 37 2 71 6 52 6 Münster i. W. . . . 3 1 3 — 1 — — 1 4 — — 1 Naumburg 5 1 3 -3 8 2 1 — 6 — — 2 Nürnberg 17 5 23 7 18 5 11 1 15 — 21 2 Posen 3 1 3 -— 6 1 — — 1 — 1 — Saarbrücken .... 8 2 5 3 7 3 3 — 1 — — — Stettin 15 3 14 3 9 1 1 1 3 — 8 —: Stuttgart 42 12 61 17 78 17 11 5 11 2 21 5 Würzburg 1 — 7 — 14 — 9 2 1 — 5 2 17051409 1975 467 1961/456 319 651612 105/747 154 Graphische Vereinigung Altenburg. Mit dem Vereinsabend am 23. Sep tember nahm die grafische Vereinigung nach Beendigung der Sommer ferien ihre regelmäßige Tätigkeit wieder auf. Die gut besuchte Ver sammlung besichtigte nach Erledigung des geschäftlichen Teils die diesjährigen Johannisfest-Drucksachen, welche in 125 Exemplaren aus 54 Orten auslagen. Diese Festdrucksachen zeigen jedes Jahr die fort schreitende Entwicklung des deutschen Akzidenz-Satzes und -Druckes. Man kann die Johannis-Festdrucksachen in 5 verschiedene Hauptgruppen einteilen: 1. Einladungskarten, 2. Festprogramme, 3. Tanzkarten, 4. Fest lieder, 5. Festzeitungen. Neben vielem Gediegenen ist auch dieses Jahr wieder manches Minderwertige vorhanden. Die Schrift tritt auf vielen Arbeiten immer noch zu Gunsten des Ornaments zurück, ob gleich dieser Fehler von den verschiedenen Fachzeitschriften genügend gerügt worden ist. Vielfache Verwendung finden die Künstlerlinien, von denen die Gießereien verschiedene lichte Serien auf den Markt bringen; doch werden bereits wieder die Viertelpetit fetten Linien in der Satztechnik in eigenartiger Weise angewendet. Recht stiefmütter lich sind auch dieses Jahr die Lieder und Festzeitungen behandelt worden. Gerade diese Drucksachen bieten Gelegenheit zur Betätigung eigener Gedanken. Die Farbengebung ist bei vielen Drucksachen noch zu bunt und süßlich, während die moderne Richtung nur wenige kräftig wirkende Farben, möglichst auf getöntem Papier voraussetzt. Im kommenden Winterhalbjahr soll durch eine Reihe von Vor trägen die gesamte Satztechnik eingehend erörtert werden. Diejenigen unserer Mitglieder, welche am Unterricht der hiesigen Kunstgewerbe vereinsschule teilnehmen, haben während des Sommers Pflanzen nach der Natur gezeichnet, und werden diese Vorstudien nun als Unter lagen beim Stilisiren benützen, wobei besonders auf die Technik des Buchdrucks Rücksicht genommen wird. A—z. Lithografie-Steinschleifer-Kongreß In Leipzig tagte am Sonntag, 18. Oktober, der erste Steinschleifer- Kongreß unter Vorsitz des Schleifers Rose-Berlin. Anwesend waren Vertreter aus Barmen, Berlin, Breslau, Chemnitz, Frankfurt, Hamburg, München, Nürnberg, Leipzig, Dresden und Stuttgart. Außerdem hatten Vertreter entsandt der Buch- und Steindruckerei-Hilfsarbeiter- Verband, der Lithografen- und Steindrucker-Verband, sowie die Ge neralkommission der Gewerkschaften Deutschlands. Nach den Situationsberichten schwankt der Wochenlohn zwischen 10 bis 27 M. Die Arbeitszeit beträgt meist 9 und 9 1 2 Stunden, teil weise auch 10 und mehr Stunden täglich. In ganz Deutschland gibt es etwa 1100 Steinschleifer. Der größere Teil der Steinschieifei’ ge hört dem Verband der Lithografen und Steindrucker an; ein weiterer Teil dem Buch- und Steindruckerei-Hilfsarbeiter-Verband. Der Kongreß beschloß einstimmig, den Verband der Lithografen und Steindrucker als maßgebende Organisation für die Steinschleifer zu erklären. Zur Förderung der Interessen der Schleifer sollen in allen größeren Städten Sektionen gegründet werden, ebenso soll eine Zentralkom mission gemeinsam mit dem Vorstand des Vereins der Lithografen und Steindrucker die Schleifer-Interessen fördern. Von den Ver handlungen wird ein Protokoll gedruckt und unentgeltlich verteilt, r. Vom Setzerlehrling zum Hofrat. In Ungarn ist dieser Tage einem Buchdrucker eine hohe Auszeichnung zuteil geworden. Der leitende Direktor der Pester Buchdruckerei, Aktien-Gesellschaft in Budapest, Königl. Rat Siegmund Ritter von Falk, wurde vom König von Ungarn zum ungarischen Hofrat ernannt. Der neue Hofrat steht im 62. Lebens jahre und hat eine sehr ehrenvolle Laufbahn hinter sich. Als Setzer lehrling begann er seine praktische Tätigkeit bei der Universitäts druckerei in Ofen und kam dann nach Wien, wo er es bis zur Leitung einer großen Buchdruckerei brachte. Anläßlich der Gründung der Pester Buchdruckerei, Aktien-Gesellschaft, wurde ihm die Leitung dieses Unternehmens übertragen, das er zu dauernder Blüte brachte. Diese Verdienste und die auf dem Wege der öffentlichen Tätigkeit waren es, die ihm nach einer langen Reihe von Auszeichnungen und Ehrungen den jetzigen Titel brachten. Herr Hofrat von Falk ist der Bruder des angesehenen Journalisten und Politikers Dr. Max Falk, Chefredakteurs des Pester Lloyd. A Ein ständiges Schiedsgericht für literarische Streitigkeiten hat der »Berliner Journalisten- und Schriftstellerverein« eingesetzt. Die beiden Abteilungen, welche abwechselnd in Tätigkeit treten, bestehen aus folgenden Mitgliedern und Stellvertretern: Erste Abteilung: Geh. Re gierungsrat Prof. Wilhelm Förster, Prof. Dr. Georg Voß, Chefredakteur Heinrich Rippler, Dr. A. Römer, J. Fränkel und Maler Schlattmann. Zweite Abteilung: Dr. Ludwig Fulda, Reichstagsabgeordneter Land gerichtsrat Dr. Müller-Meiningen, Rechtsanwalt Viktor Frankl, Otto Waldau, Dr. Fritz Skowronnek, Dr. Weddigen. Das Schiedsgericht soll die aus schriftstellerischer Tätigkeit erwachsenden Rechtsstreitig keiten auf einfache und rechtliche Weise schlichten. Es kann von jedermann, auch von Nichtmitgliedern, angerufen werden. Das Schieds gericht, für dessen Tätigkeit eigene Bestimmungen gelten, entscheidet in zwei Instanzen. K. (Leipziger Neueste Nachr.) Arbeitsverhältnisse der Steindrucker in Leipzig. In einer am 20. Ok tober im »Pantheon« abgehaltenen, von etwa 250 Personen besuchten Versammlung der Steindrucker, Kupferdrucker, Notendrucker und Steinschleifer gab der Vertrauensmann zunächst den Bericht vom 3. Quartal bekannt. Danach balanzirten Einnahmen und Ausgaben mit 5024 M. Davon wurden 2580 M. der Hauptkasse des Verbandes über wiesen, 154 M. für Reiseunterstützung und 1617 M. für Arbeitslosen unterstützung ausgegeben. Im September waren 111 Arbeitslose in der Organisation der genannten Berufe vorhanden. Für Verwaltungs- kosten usw. wurden 600 M. ausgegeben. Die Versammelten nahmen dann die Neuwahl des Vertrauensmannes vor, und ließen sich über das Ergebnis der aufgenommenen Lehrlingsstatistik Bericht erstatten. In 75 Firmen sind danach neben 849 Gehilfen 321 Lehr linge, davon 136 selbständig an Maschinen beschäftigt. 10 Firmen haben gar keine Lehrlinge, in einer Firma werden dagegen deren 40 beschäftigt. Im Durchschnitt kommt in jedem Betriebe auf 2 Gehilfen 1 Lehrling. Die Lehrzeit dauert 3 bis 5 Jahre. Die Lehrlinge werden teils im Akkord, teils im Wochenlohn beschäftigt. Die Arbeitszeit be trägt täglich 8 bis 10 Stunden. Nach Behandlung anderer Berufs fragen wurden die Mitglieder der Organisation aufgefordert, Beiträge für die ausständigen Weber in Crimmitschau reichlicher als bisher fließen zu lassen. Der Organisation der Steindrucker usw. gehören in Leipzig von den in Betracht kommenden Berufen 870 Personen an. g. Bologneserkreide als Hilfsmittel beim Buntdruck. In Nr. 85 S. 3043 muß es in der drittletzten Zeile der ersten Spalte lasirend (d. h. durchscheinend) heißen, anstatt basirend.