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2840 PAPIER-ZEITUNG Nr. 79 Alter des Hochwalds in Preußen. Folgende Betrachtung läßt auf Minderwertigkeit der Privatforsten schließen. Die Grundlage dazu bildet die forststatistische Erhebung des Jahres 1900. Diejenige Bewirtschaftungsart des Forstes, welche willkürlichen Eingriffen und Schädigungen durch den Besitzer naturgemäß am am wenigsten ausgesetzt ist, ist der Hochwaldbetrieb. Folgende Hauptzahlen geben die Altersklassen für die einzelnen Besitz gruppen an: Es waren von den Hochwaldbeständen a über 100 81 bis 100 60 bis 80 zusammen 1 270 049,9 1 475 941,3 1 473 958,0 der Kronforsten Staatsforsten Staatsanteils-Forsten Gemeindeförsten Jahre alt: Hektar 7 952,8 6 405,4 10 532,2 377 459,1 303 797,8 364 776,6 260,0 198,0 — 58 056,1 86157,5 125 454,6 Stiftungsforsten Genossenforsten j " deutschrechtliche 1 8 neuere .... Privatforsten | • ^kommissarische 4 229,8 6 530,3 729,4 56 209,9 54 780,0 6 764,9 12 830,4 1 471,8 76 478,5 92 310,4 11340,1 16 905,3 1 762,6 126 565,2 193 491,1 zusammen ferner der Kronforsten Staatsforsten Staatsanteils-Forsten Gemeindeforsten . Stiftungsforsten Genossenforsten j “ deutschrechtliche 1 8 neuere .... 1 . i. . la fideikommissarische . Privatforsten { 1 b andere 566 207,4 586 414,7 850 827,7 41 bis 60 21 bis 40 höchst. 20 Jahre alt: Hektar 16 540,2 15139,9 12 420,8 471 685,0 449 185,5 452 739,8 334,0 164,0 160,0 172 652,2 196 277,9 179 856,1 15 423,2 20 540,6 20 100,2 21 759,2 25 982.4 23 449,0 3 077,3 5 425,7 6 228,7 194 376,7 225 804,3 212 179,4 374 202,1 537 421,0 566 824,0 Nach obigen Zahlen waren die ältesten Bestände am meisten in den Kron-, Staats- und Staatsanteils-Forsten vertreten. Dagegen ent- fielen von den Räumden und Blößen die höchsten Anteile auf die Privatforsten; denn es waren Hundertteile des Hochwaldes der über 100 81 bis 100 61 bis 80 41 bis 60 21 bis 40 höch stens 20 Räum den e 6: 8 Jahre alte Bestände 3 Kronforsten .... . 11,4 9,2 15,1 23,8 21,7 17,8 0,2 0,8 Staatsforsten . . . . 15,2 12,2 14,7 18,9 18,1 18,2 1,1 1,6 Staatsanteils-Forsten . 23,3 17,7 — 29,9 14,7 14,3 — 0,1 Gemeindeforsten . . . 6,9 10,2 14,9 20,5 23,3 21,4 1,2 1,6 Stiftungsforsten . . . 5,2 8,3 14,0 19,0 25,3 24,7 1,3 2,2 Genossenforsten 18 . 5,9 . 3,8 11,6 7,6 15,3 9,1 19,8 15,9 23,6 28,1 21,3 32,2 1,2 1,7 1,3 1,6 Privatforsten j 2 . 6,1 . 2,8 8,4 4,8 13,9 10,1 21,3 19,4 24,8 27,9 23,3 29,5 0,9 2,7 1,3 2,8 Die vorstehend angeführten Verhältniszahlen gewähren einen wich tigen Einblick in den gegenwärtigen Stand der Waldwirtschaft An Preußen. Geht man davon aus, daß der Hochwald als solcher Gegen- stand eines planmäßigen Betriebes ist, der die einzelnen Jahresklassen bis zur Erreichung ihres höchsten Nutzungswertes durchführt, so müßte theoretisch jede Altersklasse mit der gleichen Fläche an der Gesamtheit des Hochwaldforstes beteiligt sein. In der Tat trifft dies bei den Staatsforsten, die man in dieser Beziehung als »Normalforsten« be zeichnen kann, auch mit der Maßgabe annähernd zu, daß eine geringe Abnahme des Anteils hoher Altersklassen zu verzeichnen ist, in denen mangelhafte Bodenbeschaffenheit früheres Ende des Wachstums herbei zuführen pflegt, oder auch in welchen das Holz sich bei geeigneter Hage vorteilhaft schon als Gruben- nnd Bauholz verwerten läßt. Die Gemeindeforsten verzichten schon zum größten Teil auf über hundert- iährige Altersklassen; sieweisen aber wie die Fideikommißforsten noch nahezu 7 v. H. als ihren Anteil auf. Das stärkste Vorwiegen der jüngsten Altersklassen zeigen die neueren Waldgenossenschaften, deren Bestände fast zu einem Drittel noch nicht 20 Jahre alt sind, sowie die ungebundenen Privatforsten mit 29,5 bezw. 27,9 v. H. Scheidet man den Holzbestand in jüngere und ältere Hölzer, indem man das 40. Jahr als Unterschiedsjahr an nimmt, so findet man das Verhältnis der höchstens 40 Jahre alten Bestände zu den älteren bei den Forsten mit Staatsanteil 290: 709, des Staates allein 363 : 610, der Krone 395 : 595, der Gemeinden 447 : 525, der älteren Genossenschaften 449:526, der Fideikommisse 481:497, der Stiftungen 500:465, der ungebundenen Privatforsten 574:371 und der neueren Genossenschaften 603 : 364. Zweifellos liegt bei den Besitzklassen, welche weit »über normale« Anteilzahlen der jüngeren Hölzer aufweisen, eine ungesunde In anspruchnahme des Waldes und somit eine Minderwertigkeit desselben vor, da die Abnahme der privaten Forstfläche dafür spricht, daß das Gleichgewicht der Altersklassen weniger durch Zuwachs neuangeforsteter Flächen als durch »Verjüngung« alter Bestände gestört worden ist. Endlich ist leider die Vermutung nicht von der Hand zu weisen, daß die nicht erfaßbaren Altersverhältnisse der anderen Betriebsarten — Nieder-, Mittel- und Plänterwald —, deren Bewirtschaftung, wie oben erwähnt, von vornherein willkürlicher als die des Hochwaldes gehand habt werden kann, noch verstärkte Mißstände in sich bergen. Steht ihr Wohl und Wehe doch in weit engerer Beziehung zu wirtschaft lichem Glück und Unglück ihres Besitzers, der umso leichter seine Hand nach den von der Natur im Forst angesammelten Spargroschen ausstreckt, je weniger bemerkbar die Grenzen seiner Inanspruchnahme und je weniger fühlbar sein Mißbrauch ihm augenblicklich erscheint. (Zeitschrift des Kgl. preußischen Statist. Bureaus.) Ausführlicher Prospekt stellt xu Diensten. Hans Reisert e.man Köln Zweigniederlassung: LEIPZIG, Gerberstrasse 19—27. Trommelflüssigkeitsmesser D R -Patent zum Messen von Kesselspeise- und DeUert Fabrikationswasser, sowie auch anderer Flüssigkeiten. Grösste Zuverlässigkeit. Garantie für dauernde Genauigkeit. Störungen ausgeschlossen, weil leicht versagende Teile, wie 144992] Ventile etc. nicht daran vorhanden sind. Maschinen für Cigarren-, Lolin- n. Samen- beutel, Acten- u. Fotografietaschen. 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