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Nr. 85 PAPIER-ZEITUNG 3041 Vorsicht! Die Firma X. in Y., Holland, bestellte bei uns im Februar Waren im Betrage von rund 25 M. Trotz Mahnung, Postmandat und Drohung mit Veröffentlichung ist weder Zahlung noch Antwort erfolgt. Bei den Verhältnissen in Holland halten wir eine Klage für aussichtslos, da die Gerichtskosten, die bei derartigen Objekten stets vom Kläger zu tragen sind, weit höher kommen. Buchdruckcrci Wir dürfen aus oft erwähnten Gründen den Namen des schlechten Zahlers nicht veröffentlichen, die Mitglieder des Papi er-Industrie -Vereins werden ibn aber in der nächsten »vertraulichen Liste schlechter Zahler« finden. Einheitliche Schreib- und Zeichenhefte in Barmen. Der Verein zum Schutze für Handel und Gewerbe zu Barmen beschloß im Interesse seiner Mitglieder aus dem Papierwarenfach mit den Lehrern der Stadt in Unterhandlung zu treten, um in alle Schulen einheitliche Schreib- und Zeichenhefte einzuführen, wie solche in Düsseldorf auf Veranlassung des dortigen Papier- Vereins seit kurzem eingeführt sind. Es lagen Musterhefte vor, die von anwesenden Fachleuten auf Qualität und Aus stattung geprüft und als durchaus gut und brauchbar be zeichnet wurden, f. Probenschau Unter dieser Ueberschrift werden alle von Beziehern der Papier-Zeitung eingesandte Muster von- Erzeugnissen des Papier- und Schreibwaren-Faches, die Neues oder Bemerkenswertes bieten, kostenfrei beschrieben- Sicherheits-Briefumschlag, DRGM 185 689 von Richard Doepke in Dieskau. Um das unberechtigte Oeffnen eines verschlossenen Briefes an dem Umschlag nachweisen zu können oder um es von vornherein zu verhüten, soll die Vorderseite dieses Um schlages an der Stelle, wo später die Briefmarke aufgeklebt wird, ein kreisförmiges Loch von etwa 14 mm Durchmesser erhalten. Wenn der Briefbogen in solchem Umschlag steckt, und die Marke aufgeklebt wird, so haftet letztere zugleich am Umschlag und am Briefbogen, da sie bedeutend größer ist als die Oeffnung, die den Briefbogen darunter sichtbar werden läßt. Sorgfältiges, sicheres Aufkleben der Marke ist hierbei Vorbedingung, um den Schutz wirksam zu machen. Wird solch Brief unbefugterweise geöffnet, so ist es unmöglich, den Briefbogen herauszuziehen, ohne den Umschlag oder den Briefbogen an der Markenklebestelle zu zerreißen. Diese Sicherung dürfte sich umso leichter einführen, da sie keine Aenderung der Briefumschlagmaschinen erfordert und den Preis der Umschläge nicht erhöht. Abreißkalender von Riefenstahl, Zumpe & Co. in Berlin 0 27, Holzmarktstr. 67. Die für die Kalender von 1904 neu heraus gegebene Preisliste umfaßt alle möglichen Sorten von Abreiß kalendern. Bei der Ausstattung der Rückwände dürfte wohl so ziemlich jede Geschmacksrichtung berücksichtigt sein, denn da sind neben einem mächtigen aus Pappe gestanzten Schwein mit einem Veilchenstrauß auf dem Rücken hübsche Kinder, fantastische Frauen, Landschaften, Sinnbilder vieler Berufsarten, vaterländische und kriegerische Bilder sowie endlich auch das moderne Liniengewirr und Schnörkelornament. DiePortemonnaie- kalender, zum Teil zugleich Pflastertasche oder Brieftasche, sind meist in Lederdecken gebunden und reich verziert. Andere Kalender sind noch Monats- und Wochenabreißkalender, Pultkalender mit Metallfassung und Wandkalender. Die uns gesandten Proben der Neuheiten sind sehr hübsch, meist im modernen Geschmack angefertigt. Kalender- und Glückwunschkartenvordrucke von Rauert & Pittius in Sorau, N.-L. Die neu herausgegebenen Kalendervordrucke für 1904 umfassen Wandkalender, die vom Verleger der Zeitung beigelegt werden sollen, nachdem auf den dafür vorgesehenen Platz die Firma des Verlags oder der Name der Zeitung ein gedruckt wurde. Neben sieben verschiedenen Ausführungen für diesen Zweck wird auch ein hübsch ausgestatteter Wochen abreißkalender als wirksamstes Reklamcmittel empfohlen. Alle Vordrucke sind sauber gedruckt, zum Teil in zwei und drei Farben auf Kunstdruckpapier. Die Kartenvordrucke derselben Firma sind in einem Foliobande auf schwarzem Karton be festigt. Sie sind gut ausgeführt und geschmackvoll angeordnet. Dor Farbendruck ist nicht in Form naturalistischer Bilder, •sondern mehr als formale Kartenverzierung angewendet, die sich der Hauptsache, der Schrift, unterordnet. Außerdem sind Blinddruck und Hochprägung recht geschickt angewandt. Die Sammlung ist reichhaltig, und da die Karten mit den ge bräuchlichen Aufdrucken vorrätig sind, dürfte das Verzeichnis allen billigen Anforderungen entsprechen. Federloser Papier-Abreißapparat, DRGM 200 566 von S. Kiefer, Metallwarenfabrik in Worms a. Rh. Man unterscheidet bei Abreißapparaten zwei Systeme, federlose, bei denen ein Messer durch eigene Schwere in einer Führung der seitlichen Apparat stützen gleitet, und solche, bei denen ein Messer durch Feder kraft an das Papier gedrückt wird. Die erste Art hat den Nachteil, daß die Stützen infolge der Führungsschlitze und Aussparungen sehr geschwächt werden, und Brüche nichts Seltenes sind; die letzteren haben den Nachteil der Federn, und das Papier läßt sich schwerer abrollen. Bei den neuen Apparaten gleitet ebenfalls eine Abreiß schiene durch eigene Schwere, aber nicht in Führungsschlitzen, sondern an einer an den Apparatstützen angebrachten Ver stärkung. So behalten letztere ihr gefälliges Aussehen und sind noch verstärkt. Ein besonderer Vorzug ist das überaus leichte Abrollen der Papiere und der saubere Schnitt, auch wenn nur noch ein Rest Papier vorhanden ist. Glaswaren von Eduard Dressler, Glaswarenfabrik, Berlin SW, Ritterstr. 71. Für den Damenschreibtisch sind die Federntassen Nrn. 7497 und 9284 bestimmt. Die erste ist aus Perlmutt-Iris-Glas, die zweite aus rotem Marmor-Glas hergestellt; beide sind sehr hübsch. Aus demselben Glas ist der kleine Gummitopf Nr. 7498 gefertigt. Für den praktischen Gebrauch ist der Gummitopf Tip-Top Nr. 7941 berechnet, den Bild 4 darstellt. Das Krystall- glas hat am oberen Rande eine vernickelte Metallfassung, an Nr. 7497 Bild 1 Nr. 9284 Bild 2 Nr. 7498. Büd 3 welcher ein eigentümlich geformter Deckel angelenkt ist. Innerhalb des Glases ist eine praktische Abstreichseheibe aus Blech angebracht, und der Pinsel liegt in dem Ausschnitt des Glases stets griffbereit. Der gesetzlich geschützte Tuschnapf Nr. 7941. Büd 4 Nr. 8488. Bild 5 Nr. 8488, den Bild 5 im Gebrauch zeigt, ist im Vergleich zu der gewöhnlichen Napfform wesentlich verbessert. Der zur Auf nahme der Tusche bestimmte innere Raum hat in der Mitte eine kleine Vertiefung, in der sich die Flüssigkeit sammeln kann; man verliert also weniger Tusche durch Eintrocknen. Der genau schließende Deckel ist in der Mitte durchbohrt. Er trägt an dieser Stelle außen einen kleinen Metallgriff, der nach der Innenseite des Napfes zu einer feinen Metallzunge ausgebildet ist. Mittels dieser Zunge, die bis in die mittlere Vertiefung des Napfes reicht, kann die Tusche mühelos und sicher in die Reißfeder eingefüllt werden. Bild 5 zeigt diese Tätigkeit. Die reichillustrirte Preisliste mit den Nachträgen 1902 und 1903 umfaßt mehrere Hundert Bilder von allen möglichen Glaswaren in einfacher und prunkvoller Ausführung.