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Anzeiger e n- für Q ", 55. Jahrgang. Mittwoch, den 16. August 1905 Nr. 189 bei kk tt. Freibank: Hmk Perkns von rohem MWch, » W. SO M f m st nur e Trotha die Verwaltung angewiesen, die v. F Entscheidungen gehört zu werden und 2. weil er den Großbetrieb von der Heimarbeit trennte. Die mg »P- bas a den ' andlung v» lnfähip Frage wurde in bejahendem Sinne beant wortet, da auf diese Weise ein größerer Nutzen zu erwarten ist, als wenn die Professoren in ihrem heimischen Idiom dozieren. Bestimmte Beschlüsse in dieser Angelegenheit wurden indessen nicht ge faßt ; voraussichtlich sind diese aber bald zu erwarten, da Kultusminister Studt im Laufe der nächsten Woche in Kassel-Wilhelmshöhe eintreffen und mit den beiden Herren Rücksprache nehmen wird. Die amerikanischen Gelehrten besitzen keinen offiziellen Auf trag der amerikanischen Gelehrtenwelt, sie verhandeln erzielen lassen. Als schlechtweg unannehmbar für Rußland bleiben dann nur noch zwei Punkte übrig, nämlich die offenkundig dem Völkerrecht zuwider- laufende japanische Forderung der Auslieferung der in neutralen Häfen liegenden russischen Kriegsschiffe und die von Japan beanspruchte, aber für das ruf- fische Nationalbewußtsein ohne Frage erniedrigende Schleifung der Festungswerke von Wladiwostok. Hierin wird Japan nachgeben müssen, wenn es sich nicht dem Vorwurfe einer übergroßen Hartnäckigkeit aussetzen will. Inzwischen hat Herr Witte offenbar das Be dürfnis gefühlt, der schwankenden Haltung der Japaner auf der Konferenz etwas nachzuhelfen, in dem er in einem von ihm inspirierten Communigue darauf hinweist, daß Japan im Falle der Fort- etzung des Krieges weit mehr zu verlieren habe als Windhuker Nachrichten wegen ihrer an bestimmten Regierungsmaßnahmen geübten, übrigens durchaus maßvollen Kritik keine amtlichen Mitteilungen mehr zukommen zu lassen. Infolgedessen sollte auch die Veröffentlichung der Sitzungsprotokolle des Beirats in jenem Blatte nicht mehr erfolgen. Hierin er blicken die bürgerlichen Mitglieder des Beirats eine unzulässige Beschränkung der Öffentlichkeit. Sie stellten ihre Teilnahme an den Sitzungen ein und beriefen eine Versammlung des Windhuker Bezirks vereins, in der sie ihr Verhalten rechtfertigten. Ein stimmig wurde ihnen hier ein Vertrauensvotum er teilt. In der Debatte wurde der Beirat in seiner bisherigen Bildung und Zuständigkeitsbegrenzung als eine Institution bezeichnet, die auch nicht im mindesten dem entspreche, was die Bevölkerung von ihr erwarten könne und müsse. Denn Erfolge in dem Sinne, wie ein Beirat, dem die Vertretung der Interessen der Bevölkerung als wichtigste Aufgabe zufalle, sie ergeben müsse, lägen überhaupt nicht vor. Zu mehreren wichtigen Fragen sei der Beirat über haupt nicht herangezogen worden. Im Verlaufe einer Tätigkeit habe der Beirat die Überzeugung gewonnen, daß das bestehende System die Einrichtung zu einer wertlosen mache. Und zwar: 1. weil der Beirat keinen Anspruch darauf habe, in wichtigen Rußland. Rußland werde sich nach dem Fehl schlägen der Konferenz auf einen rein defensiven Feldzug beschränken. Bisher versuchte es, Japan zu erdrücken und den Frieden in Tokio zu diktieren, und behandelte den Gegner als minderwertig. Ver hängnisvoll waren die Folgen dieser Irrungen. Der neue Plan gründet sich nach Witte auf die Er wägung, daß Rußlands Verbündete Zeit und Raum sind; Rußland könne nach Belieben warten. Die Siege der Japaner würden aber so teuer erkauft, daß sie in weniger als 12 Monaten mehr Geld ausgäben als sie jemals als Kriegsentschädigung be kommen könnten. Ob die Ausführungen Herrn Wittes auf die Japaner den gewünschen Eindruck machen werden, steht dahin. Die zivilisierte Welt wartet inzwischen mit höchster Spannung auf die weiteren Nachrichten über den Verlauf der Portsmouther Verhandlungen, von deren gutem oder schlechtem Ergebnis es ab hängt, ob die furchtbare Menschenschlächterei in Ost asien, zu deren erbarmungsloser Fortsetzung die Heerscharen des Marschalls Oyama, seines Winkens gewärtig, bereit stehen, endgültig eingestellt werden oder noch auf weitere unabsehbare Zeit ihren Fort gang nehmen soll. sftm Karl mey HtS. bet J°- i in ischem Sinne beeinflußt worden sind. Erst am letzten Sonntag soll sich nach einem Wölfischen Telegramm eine etwas hoffnungsvollere Auffassung geltend gemacht haben. Die russische Antwort auf die japanischen Forderungen stellt sich auf den grund sätzlichen Standpunkt, daß Rußland, das für den Krieg nicht verantwortlich zu machen und überdies zur Fortsetzung des Kampfes vorbereitet sei, nicht ein willigen könne, den Japanern Gebiet abzutreten oder ihre Kriegskosten zu bezahlen. Höchst eigenartig berührt das west- europäische Empfinden die Begründung, die von russischer Seite dafür gegeben wird, daß Rußland den Krieg „weder herbeigesehnt noch gewünscht habe". Es wird nämlich darauf hingewiesen, daß das Zarenreich „weder in militärischer Hinsicht noch in der Verwaltung auf den Krieg vorbereitet war." Darnach wird also gerade das, was man nach unseren Begriffen einer Heeresleitung und Verwaltung unter allen Umständen zum schweren Vorwürfe wachen muß, nämlich die Vernachlässigung der Be Der Nadelmacher Gustav Schenker von hier ist als Nachtschutzmann für hiesigen Ort in Pflicht genommen worden. Oberlungwitz, am 15. August 1905. Der Gerueiudevorstaud. Lieberknecht. bei Vermeidung der nach Ablauf dieser Frist vorzunehmenden Zwangsmitteln an die hiesige Gemeinde kasse abzuführen. Gersdorf, am 14. August 1905. Der Gemeindevorstaud. GSHler. Kieker de« japanischen Arbeiter veröffentlicht Paul Louis in der „Revue Bleue" eine lehrreiche Studie, der folgendes zu entnehmen ist: Das moderne Japan zählt schon jetzt 400,000 Ar beiter in der Großindustrie. Das ist unendlich wenig im Vergleich zu England, Frankreich oder Italien, von dem viel stärker bevölkerten Deutschland und den Vereinigten Staaten gar nicht zu reden, aber es ist eine große Zahl, wenn man erwägt, daß es vor 25 Jahren in Japan nur einen kleinen Trupp Ar beiter gab. Diese 400,000 Männer und Frauen jeden Alters verteilen sich auf etwa 1400 Fabriken; die Durchschnittsziffer für jede Fabrik beträgt 120 Personen. Einige Fabriken lassen sich jedoch mit den Webereien und Spinnereien im Norden Belgiens, in Lancashire und in der Rheinprovinz vergleichen. Die Fabrik Kanefugashi in Tokio besitzt 45,000 Spulen und beschäftigt 3000 Angestellte; die Boseki Osaka-Gruppe 4000 Männer, Frauen und Kinder, die Zigarettenfabrik Mourai in Kioto 5000 Arbeiter. Die großen Kontingente stellt die Seidenfabrikation 129,000), Spinnerei und Weberei (113,000), Hütten kunde (37,000), Maschinenbau (29,000), aber man würde sich einen ganz falschen Begriff von der wirt- chaftlichen Organisation Nippons machen, wenn man tigten Witte mitteilt. Auf die Frage: „Kann Rußland eine Verständigung mit England erreichen, so lange Rußland durch enge Beziehungen mit Deutschland verknüpft ist, und so lange Deutschland seinen Vorteil darin steht, sowohl bei England wie bei Rußland Mißtrauen zu säen?" antwortete Witte: „England und Rußland sind frei in ihrem Handeln. Es würde aber nicht möglich sein, daß Rußland und England eine V e r- ständigung erzielten, die gegen eine mit Rußland befreundete Nation ge richtet ist. Wenn eine Verständigung zwischen den beiden Ländern nicht diesen Zweck im Auge hat, so ist kein Grund vorhanden, der England verhindern könnte, Rußlands Freund zu sein, während R u ß- land ein Freund des Deutschen Reiches bleibt." DentfchlandnndRntzland. Das gute Verhältnis zwischen Deutschland und Rußland, das den Erfolg der jüngsten von Eng land in Gemeinschaft mit Frankreich bettiebenen Jsolierungspolitik gegenüber Deutschland gründlich durchkreuzt hat, ist den Engländern ein Dorn im Auge. Cie suchen deshalb fortwährend nach Mitteln, die beiden befreundeten Nachbarreiche auseinander zu bringen, die hoffentlich niemals die erstrebte Wirkung erzielen werden. Neuerdings hat sich nun Herr Witte veranlaßt gesehen, mit wohltuender Entschiedenheit unsere „lieben Vettern" darüber auf zuklären, daß für eine englisch-russische Verständigung mit einer gegen Deutschland gerichteten Spitze in Petersburg kein Boden zu finden ist. Es geht dies aus Äußerungen hervor, welche die Londoner „Morningpost" aus einem Interview ihres Korre spondenten mit dem russischen Friedensbevollmäch- Gleiwitz verhafteten großpolnischen Agitator Schuhmacher Johann Wyscsk aus Zabrze die reichsgericht liche Untersuchung beantragt wegen Hochverrats in elf Fällen, begangen durch Vornahme von Handlungen, welche die Lostrennung eines Teiles vom preußischen Staat bezweckten. Der Verhaftete wird bereits diese Woche nach Leipzig übergeführt. Eine Zeitungsente. Einer Meldung aus Berlin zufolge hat die Meldung vom Zusammentreffen des Kaisers mit König Eduard, wovon weder zwischen den Höfen noch zwischen den Kabinetten die Rede gewesen ist, nur die Bedeutung einer Zeitungsente englischen Ursprungs. oorgelegt hatten, sondern abgeändert worden, um den Wünschen der Russen entgegenzukommen, doch ist nicht bekannt, wie weit diese Änderung geht. Portsmouth (New Hampshire), 14. August. Wie Sato offiziell mitteilt, wurden in der heutigen Inserate nehmen außer der Expedition auch die Austräger auf dem Lande entgegen, auch befördern die Annoncen» Expedittonen solche zu Originalpreisen. Kekanntmnchung. Der am 15. August a. c. fällige III Termin Gemetudeanlage« ist spätestens bis zum Zwistigkeiten in Windhuk. Zwischen der Zivilbevölkerung von Windhuk und dem militärischen Gouvernement des Schutz gebietes bestanden schon seit längerer Zeit ernste Meinungsverschiedenheiten, die jetzt einen akuten Charakter angenommen haben. Der dortige Beirat hat, wie die neueste Nummer der Deutsch-Südwestafrikanischen Zeitung berichtet, sein Amt niedergelegt. Der Beirat hatte mit dem Regierungsvertreter schon von Anfang an über die Grenzen der Öffent lichkeit der Beiratssitzungen manchen Strauß aus gesuchten. Vor kurzem hatte nun Generalleutnant * * * Von den Verhandlungen liegen heute folgende Meldungen vor: Portsmouth (New Hampshire), 14. August. Offiziell wird bekannt gegeben: In der heutigen Vormittagssitzung wurde der erste Artikel erledigt. Die Bevollmächtigten gingen dann zur Beratung des zweiten Artikels über. Die Sitzung wurde um 1 Uhr geschlossen und um 3 Uhr wieder eröffnet. )er erste Artikel, welcher sich auf Korea bezieht, > nach einem Übereinkommen in der Vormittags- tzung nicht so gefaßt wie ihn die Japaner zuerst Aus dem Reiche. Der Kaiser über den Profefsoren-Austausch. Der Kaiser hat angeregt, daß durch den Aus tausch von Hochschullehrern Deutschland die Vorteile der mehr auf das Praktische gerichteten amerikanischen Universitäten kennen lerne, während Amerika deutsche Art in unseren Hochschulen studieren und schätzen lernen solle. Am Sonnabend hat der Kaiser, wie schon durch Telegramm aus Wilhelmshöhe ge- meldet, zwei hervorragende Vertreter der New Forker Columbia-Univer sität den Präsident Butler und den Dekan Prof. Burgeß empfangen, um mit ihnen einige prin zipielle Fragen des Austauschprogramms zu be- prechen. Insbesondere wurde die Frage erörtert, ob ölche deutschen Professoren, die die englische Sprache ieherrschen und amerikanische Gelehrte, die Deutsch sprechen, ausschließlich in Betracht kommen. Die namens der Columbia-Universität. Neuer Hochverratsprozetz. Der Oberreichsanwalt hat gegen den in Ne WtMrhaMuWi in Portsmouth sind bis jetzt so rasch fortgeschritten, die Russen haben ihre Gegenäußerung gegen die japanischen Vorschläge so prompt formuliert, da man das Vorhandensein des ernsten Willens, zu einem gedeihlichen Ergebnis zu gelangen, auf beiden Seiten voraussetzen möchte. Hierauf beruht aber auch zur Zeit das einzige erfolgversprechende Moment der Lage; denn im einzelnen scheinen so viel Meinungs verschiedenheiten vorzuliegen, daß die amerikanischen Stimmungsberichte dadurch bisher in sehr Pessimist reitschaft für alle Fülle, hier mit einer eigentüm- tümlichen, aus dem slawischen Fatalismus zu er klärenden Naivität als ein zu gunsten Rußlands sprechender Faktor ins Gefecht geführt. Daß Rußland gleichwohl gewillt ist, auch in jenen beiden Hauptpunkten mit sich reden zu lassen, beweist der Umstand, daß Herr Witte sich alsbald mit der hohen internationalen Finanz in Verbin dung gesetzt hat, um sich den Säckel füll 71 lasse,«, falls Japan dem Kinde einen au c «n Namen gibt und statt der fatalen Kriegsentschädigung sich mit „Rückerstattung seiner baren Auslagen" zufrieden erklärt. Auch im Punkte der Abtretung Sachalu! will Rußland wenigstens soweit Entgegenkommen zeigen, daß es zwar seine Hoheitsrechte über die Insel formell beibehält, aber die wirfickaftliche Aus beutung ganz den Japanern überlast. Als ent schieden demütigend für das Zarenreich wird ferner die Forderung zurückgewiesen, daß künftig die Zahl der russischen Kriegsschiffe im fernen Osten von Japan bestimmt werden soll. Dagegen will sich Rußland nicht unbedingt abweisend gegenüber der Möglichkeit verhalten, sich mit Japan über diebeider seits in Ostasien zu haltende Seemacht vertrags mäßig zu verständigen. Über den Verzicht auf die Pachtverträge mit China bezüglich der Liaotung- Halbinsel, du Rückgabe der Mandschurei an China, die Auslieferung der mandschurischen Eisenbahn an Japan und di» Einräumung von Fischereirechten in dem russischen Nordmeere an Japan wird sich aller Voraussicht nach ein Einverständnis unschwer Gr scheint jeden Wochentag abends für den folgende« Tag mrd kostet durch die Austräger in 0 Quartal Ml. Ichö duA die Post Mk. i,S2 stet m's Haus. für das Königliche Amtsgericht und den Stadtrat zu Hohenftein-Lrnstchal. Organ aller Gerneinde-BerrralLungen ösV MnrlregenöeM Ortschaften. N a chm i tta gs sitz ung der Friedens-keine beschlußfassende Stimme besitze. Ein anderer .. . ... ^ -.. ko n serenz die Artikel 2 und 3 erledigt. Sie Redner gab der Hoffnung Ausdruck, daß die Ver-jkleinen Industriellen werden allmählich Heimarbeiter, umfassm dre Räumung der Mandschurei hältnisse für die Zivilbevölkerung sich besser gestalten So hängen in Kioto 4000 Webereien von dem ein- durch Rußland, sowie dessen Verzicht auf alle möckten. sobald Kerr von L i n d e a u i st. r - - ' . " - - - - ---- u^e möchten, sobald Herr von Lindequist, zu zigen Hause Mitsoui ab. In keinem anderen Lande . lEche es auf die Mandschurei hat, ferner Idem das Schutzgebiet hohes Vertrauen habe, erst sein ldcr Welt spielt die Frau eine so wesentliche Rolle die Abtretung der sibirischen Eisen- Amt angetrcten habe, was hoffentlich bald zu er- im Wirtschaftsleben. Selbst in England, in Frank bahn von Charbinan. warten sei. reich und Rußland bleibt ihr Anteil an der Fabrik» Hokenstein-Grnstthal, Oberlungwitz, Gersdorf. Kugau, Hermsdorf» Kernsdorf, Langenberg, Falken, Langenchursdorf, Meinsdorf, Rußdorf, Wüstenbrand, Grüna, Mittelbach, Ursprung, Erlbach Kirchberg, Pleißa, Reichenbach, Callenberg, Tnschheim, Kuhschnappel, Grumbach, St. Egydien, Hüttengrund u. s. w