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jeden Wochentag abends für den folgenden Tag und MM M MO 'M MM MO MO nehmen außer der Expedition auch die Austräger auf kostet durch die Austräger Pro Quartal Mt. 1,55 MU M^, M MM M^ > dem Lande entgegen, auch befördern die Annoncen- - durch die Post Mk. 1,92 frei m's Haus. MM Expeditionen solche zu Originalpreisen. für HokensteinErnsttstal, Gberlungmitz, Gersdorf, Kugau, Hermsdorf, Kernsdorf, Langenberg, Falken, Langenchmsdorf, Meinsdorf, Mßdorf, Wüstenbrand, Grüna, Mittelbach, Ursprung, Erlbach, Kirchberg, Pleißa, Reichenbach, Callenberg, Tirschheim, Kuhschnappel, Grumbach, St. Egydim, HMenMnd u. s. w- Arrrtsblcrtt für das Königliche Amtsgericht und den Stadtrat zu Hohenstein-Ernstthal. Organ aller Geineinöe-Verwaltrrngen ösr nnrliegenöen Ortschaften. Rr. 178, Donnerstag, dm 3. August 1905. 55. Jahrgang. Der 2. Termin Grundsteuer (2 Pfg. pro Einheit), sowie der mit demselben Termin ein zuhebende Zuschlag zur Deckung deS Bedarfs deS Landeskulturrats nach 0,4 Pf. pro Einheit von den jenigen landwirtschaftlichen Grundstücken, auf welche nach Abzug der auf Gebäude und Hofraum ruhen den Einheiten mindestens 120 Grundsteuereinheiten entfallen, ist spätestens dis 13. August d. I. an die hiesige Ortssteuereinnahme — Rathaus, links 1. Zimmer — abzuführen. Oberlungwitz, am 2. August 1905. Der Gemeiudevorstaud. Lieberknecht. Kedanntmachuug. Donnerstag, den 3. Angvst findet in der Gemeindeexpedition Einnahme des 2. Termins Grundsteuer L Einheit 2 Pfg. statt. Bei diesem Termin wird außerdem von denjenigen Grundstücksbesitzern deren Grundstücke, ausschließ lich der Gebäude, mit über 120 Grundsteuereinheiten belegt sind, zur Deckung des Bedarfs des Landes kulturrats ein Zuschlag von 4/10 Pfg. pro Einheit erhoben. Hermsdorf, den 31. Juli 1905. Der Gemeiudevorstaud. Müller. Freibank: HM Verkauf von Mstw MM W. D Pfg' Aus dem Reiche, lieber einen deutsch - französtfcheu Zwischenfall an der Kamerun-Kcngo-Grenze liegt jetzt die erste amtliche Nachricht vor; die „Nordd. Allg. Ztg." schreibt heute Abend: „Nach einer jetzt eingegangenen ersten amtlichen Meldung aus Kamerun über den Vorfall an der deutsch-französischen Grenze im Süd- osten des Schutzgebietes ist die deutsche Faktorei in Missum-Missum von Senegalesen widerrechtlich aufgehoben und beraubt worden. Der Chef des Grenzdistriktes, Hauptmann Scheunemann, der sich zurzeit in dem südlichen Teile seines Bezirks aufhält, wurde bei dem Einmarsch in Missum-Missum beschossen. Bei der Abwehr wurden von seinen Leuten 5 Angreifer getötet und4zuGe- fattgenen gemacht. Der Gouverneur von Kamerun hat nach Eintreffen der Nachricht den Kommandeur der Schutztruppe, Ober st Müller, zur E i n- legung eines Protestes und zur Regelung der Angelegenheit nach Gabun, dem Sitze des franzö sischen Gouverneurs, entsandt. Gleichzeitig hat er sich mit dem Generalgouverneur des Congo franxais in Brazzaville in Verbindung gesetzt. Dieser schlug die baldige Entsendung einer Grenzkommission an Ort und Stelle vor. Der Gouverneur von Kamerun hat sich mit diesem Vorschläge einverstanden erklärt, um weiteren Grenzstreitigkeiten vorzubeugen. International- Streikstatistik. Die regelmäßige Abnahme der Streikbewegung von Mai auf Juni ist auch im laufenden Jahre eingetreten; sie ist jedoch längst nicht so stark wie in früheren Jahren. Das rührt vor allem daher, daß Rußland im Juni eine besonders hohe Zahl von Arbeitsstreitigkeiten uufwies. In fast allen gewerblichen Gebieten des russischen Reichs brachen Streiks aus; in mehreren Städten, wie in Peters burg, Warschau, Odessa und Kronstadt wurde der Generalstreik proklamiert. Die einzelnen Streiks waren zwar nicht von langer Dauer, doch wurde immer wieder von neuem die Arbeit niedergelegt. Die Zahl der Streiks in Deutschland war ebenfalls sehr hoch. In Deutschland, Frankreich und England zusammengenommen begannen im Juni des laufenden Jahres 162 Streiks gegen 169 im Mai und 169 in der entsprechenden Zeit des Vorjahres. Nicht so umfangreich wie im Monat Mai, aber doch erheblich stärker als im Juni 1904 war die Streikbewegung im laufenden Jahre in England. Im ganzen ersten Halbjahre 1905 war die Zahl der an Streiks Beteiligten fast doppelt so hoch wie im ersten Semester 1904. Die Zahl sämtlicher an den Streiks beteiligten Personen ergab in England und Frankreich, für die die Zahl schon festgestellt ist, 14238 gegen 17925 im Juni vorigen Jahres. Diese Abnahme ist hauptsächlich Frankreich zuzuschreiben, das im Juni '904 besonders stark von der Streikbewegung betroffen war. Einen größeren Streik in der Textilbranche hatte Belgien zu verzeichnen; die Baumwollarbeiter in Gent prokla mierten den Generalstreik, um höheren Lohn und Verkürzung der Arbeitszeit zu erlangen. Mehrere Tausend Arbeiter waren an dem Streik beteiligt. In Italien ist die Marmorindustrie durch Arbeits konflikte hart bedrängt. Die Vereinigten Staaten von Nordamerika waren weniger stark an der Streikbewegung beteiligt. In New-Porl brach ein Streik der Schiffbauarbeiter aus; die Arbeiter forderten höheren Lohn, der ihnen jedoch verweigert wurde. Ler Atsch -es englischen Kml- MMers in -er We. In England mehren sich jetzt die Stimmen, die bemüht sind, den Eindruck abzuschwächen, als solle die Fahrt des englischen Kanalgeschwaders nach der Ostsee eine Demonstration gegen Deutschland sein. Nach den „Times" wäre die Fahrt von der Ad miralität schon vor mehreren Monaten beschlossen worden. Sie habe nichts ungewöhnliches und außer ordentliches an sich und nicht mehr internationale Bedeutung als der vorjährige Besuch des deutschen Geschwaders in Portsmouth. Es handele sich nur um eine reguläre Sommer-Kreuzfahrt. Nach dem „B. T." besteht die Flotte im engeren Verbände aus zwölf Linienschiffen und zwei Kreuzern. Die Flotte wird in drei Divisionen eingeteilt, deren jede vier Linienschiffe zählt. Die erste Division setzt sich aus den Panzern „Eaxmouth", Flaggschiff des Flottenchefs, „Russel", „Triumph" und „Swiftsure" zusammen. Die beiden ersteren liefen 1901, die letzteren erst 1903 vom Stapel. In der zweiten Division befinden sich die vier Linienschiffe „Albemurle", Flaggschiff des Divistons chefs, „Duncan", „Montague" und „Cornwallis". Die vier Panzer sind Schwesterschiffe von je 14,220 Tonnen Deplazement und liefen sämtlich auch erst im Jahre 1901 vom Stapel. Der dritten Division sind die Linienschiffe „Cä sar", (Divisionsflaggschiff), „Hannibal", „Royal So- oereign" und „Revenge" überwiesen, die bereits in den neunziger Jahren abliesen. Die beiden letzteren Schiffe sollen indessen durch zwei Panzer der „Cä sar "-Klasse ausgetauscht werden. Auch diese Division wird dann aus vier gleichwertigen Schwesterschiffen bestehen, von denen jedes ein Deplazement von 15,140 Tonnen hat. Als Tender dienen diesem Geschwader die beiden geschützten Kreuzer „Dido" (5690 Tonnen Deplaze-' menti und „Topage" (3050 Tonnen groß). Die „Topage" vertritt den modernsten Typ der geschützten Kreuzer, lies erst 1903 vom Stapel und soll bis zu 24,5 Seemeilen in der Stunde laufen. An Bord dieser zwölf Linienschiffe und zwei Kreuzer sind etwa 14,500 Mann eingeschifft, so daß die Mannschaftsstärke sich annähernd auf gleicher Höhe mit jener unserer heimischen Schlachtflotte hält. Da die Kanalflotte auf ihrer Uebungsreise in der Ostsee zweifellos strategische Manöver abhalten wird, muß sie von Aufklärungskreuzern begleitet sein. Für diesen Zweck kommt das sogenannte „Erste Kreuzergeschwader" in Betracht, das sich aus den sechs Panzerkreuzern „Good Hope" (Führerschiff der Gruppen), „Bedfort", „Monmouth", „Kent", „Done gal" und „Lancaster" (bisher vom dritten Kreuzer geschwader) zusammensetzt. Bis auf die „Good Hope" sind diese Panzer kreuzer sämtlich Schwesterschiffe von je 9950 Tonnen Deplazement; das Führerschiff ist größer (14,320 Tonnen) und hat den stärksten Besatzungsetat, da es allein 868 Mann zu seiner Bedienung erfordert. Alle sechs Kreuzer liefen erst 1901 vom Stapel und befinden sich in ihrer ersten Jndiensthaltungs- periode. Ebenso werden der Kanalflotte Torpedoboots flottillen beigegeben werden. In Dienst gehalten werden für diesen Zweck gegenwärtig 24 Torpedo bootszerstörer, welche drei Divisionen zu je acht Booten umfassen. Als Führerschiff dient diesen Flottillen der Kreuzer „Sapphire", auf dem ein Kontreadmiral (Winsloe) seine Flagge gefetzt hat. Dieser Kreuzer lief sogar erst 1904 vom Stapel. Ue«e Kämpfe in Südwestafrika. Die hartnäckigen langwierigen Kämpfe, welche unsere Soldaten in Südwestafrika zu bestehen haben, scheinen noch immer nicht ihr Ende nehmen zu wollen. Auch jetzt ist ihnen wieder eine neue schwere Aufgabe gestellt, denn den Hottentotten unter Witboi ist eS gelungen, von der englischen Grenze her in kleinen Abteilungen sich nach Westen durchzu- schmuggsln und sich in ihre alten Sitze im Felsgebirge westlich von Gibeon einzunisten. Eine amtliche Mel dung besagt darüber Folgendes: Die Nachrichten über Hendrik Witboi haben sich in den letzten Wochen widersprochen. Noch am 5. Juli meldete Generalleutnant v. Trotha, daß nach Angabe deS Majors v. Estorfs Hendrik Witboi sich mit einem ansehnlichen Anhang, gut bewaffnet und ausgerüstet, auf englischem Gebiet bei Lehutitu befinde, in der Absicht, bei Beginn der Regenzeit in deutsches Gebiet einzufallen. Wenige Tage darauf lief die Nachricht eines Agenten ein, Hendrik sei in vier Kolonnen in Anmarsch gegen die Linie Koes- Kirii (nördlich Hasuur), um sich mit dem nach dem Nordoststrand der großen Karasberge geflüchteten Morenga zu vereinigen. Hierauf wurden die am Auob entbehrlichen Truppen unter Major v. Estorfs bei Daberas und Persip versam melt und Hasuur stark besetzt. Die Aufklärung dieser Truppen bestätigte die Agentennachricht nicht, hingegen wurde festgestellt, daß in den letzten Wochen in der Gegend von Gibeon und Daberas mehrfach kleinere Banden von Ost nach West durch gezogen waren. Auch die Patrouillen von Gibeon und Maltahöhe meldeten stärkere Hottentotten-An- sammlungen in den Felsschluchten des Hudup. Es wurde hierauf die Besatzung von Gibeon verstärkt und die 5. Kompagnie Feldregiments Nr. 2, sowie die Halbbatterie Winterfeld von Aminuis nach Stamprietfontein herangezogen. Allmählich mehrten sich die Anzeichen, daß Teile der Witbois in kleinen Banden den Auob nach Westen zu überschritten. Einzelne Trupps zeigten sich bei Mukorob und am unteren Hadup, auch wollten treu gebliebene Berfeba-Leute Hendrik Witboi und seinen Unterkapitän Samuel Isaak in eigener Person am Hudup und in der Nankluft gesehen haben. Endlich wurde am 20. Juli bei Seß-Kameelbaum 30 Kilometer nördlich Gibeon eine Verpflegungskolone von 5 Wagen durch eine etwa 150 Mann starke Hottentottenbande überfallen und geplündert. Jetzt meldet Generalleutnant v. Trotha, daß nach zuverlässigen Nachrichten Hen drik Witboi und Samuel Isaak nach dem Hudup-Revier gelangt waren. Sie sollen neuerdings nach dem südlich davon ge ¬ legenen Keitsua-Revier gezogen haben. Der General wird nach erfolgter Bestätigung dieser Nachricht alle verfügbaren Kräfte zum Angriff einsetzen. Die Vorgänge 1» Aukland zeigen noch immer dasselbe Bild. Ueberfall und Bombenattentate spielen noch dieselbe gefährliche Rolle. Man meldet: Riga, 1. August. Am Hellen Tage wurde im Zentrum der Stadt, der Kassierer der Jule- Manufaktur, Roß, der in einer Droschke zur Bank fuhr und bedeutende Geldsummen bei sich führte, überfallen und in der Droschke ermordet. Die Polizei behauptet, daß die Attentäter, die entflohen sind, das Geld geraubt haben. Petersburg, 1. August. In der Peter-Pauls- festung verurteilte das Kriegsgericht den sechzehn jährigen Chaim Gerschkowitsch zum Tode durch den Strang, weil er bei der Entdeckung einer Bombenfabrik neben dem Verkehrs ministerium am 14. Juli einen Polizeioffizier mit einer Schußwaffe verwundet hatte. Nifhnij Nowgorod, 1. August. In dem großen Fabrikflecken Sormowo wurde in der Nacht ;egen das Gebäude, in dem daS zur Unterdrückung res Arbeiterstreiks entsandte Militär einquartiert war, von streikenden Arbeitern eine Dy namitbombe geworfen. Ein Teil des Gebäudes wurde demo liert, der Attentäter inStücke ge rissen. Reval, 2. August. Ein Versuch der Arbeiter, das Untersuchungsgefängnis zu über- fallen, ist durch die Polizei und Kosaken ver eitelt worden. König Friedrich Angnst in Tirol. Der König wird, wie mitgeteilt, am 3. August seinen Sommeraufenthalt in Tirol beendigen und sich zunächst mit seinen Kindern nach Bad Reichen hall begeben zu einem kurzen Besuche bei der dort zur Kur weilenden Königin-Witwe Carola. Am Sonntag, 6. August, gedenkt der König wieder in Sachsen einzutreffen und vorläufig im Jagdschloß Moritzburg bei Eisenberg Wohnung zu nehmen. — Am 25. o. M unternahm der König, wie das „Dresdner Journal" meldet, eine dritte größere Ge birgswanderung. Nachmittags 5 Uhr verließ der König, begleitet von seinem Flügeladjutanten Obersten von Wilucki, einem Führer und einem Träger die Hotelpension Salegg (1100 Meter), ging über Bad Ratzes (1205 Meter) auf dem Reitsteg des Deutschen und Oesterreichischen Alpenoereins zur zwei Stunden entfernten Proßliner Schwaige auf der Seifer Alpe. Die berühmte Geiser Alpe ist die schönste Alpe Ti rols, übertrifft alle an Wiesen-, Weiden- und Flächen raum. hat drei Stunden Länge, drei Stunden Breite, 16 Stunden Umfang, im Mittelpunkt 1900 Meter Höhe, 70 Sennhütten (Schwaigen), die größtenteils der reichen Gemeinde Kastelruth gehören. Die Aus sicht vom Hochplateau ist äußerst interessant, die Flora hochberühmt, ebenso die geognostische Lage rung und der Reichtum an seltenen und wertvollen Mineralien. Im Bade und Gasthause Proßliner, einer sehr beliebten Sommerfrische, die zwei schon 1721 ärztlich empfohlene Mineralquellen (Eisen- oitriol- und kalte Schwefelquelle) besitzt, ward über- machtet, um am 26. v. M. zum Dialerschen Sciser- alpenhause (2142 Meter) auszusteigen, wo das Mittagsmahl eingenommen wurde. Nachmittags ging es auf ganz gutem, markiertem Wege zum Molig- non-Passe (2600 Meter) zwischen Grasleithenspitzen und Molignon und über diesen in den „Kessel" und zur gut bewirtschafteten Grasleithenhütte (2165 Meter) der Sektion Leipzig des Deutschen und Oester reichischen Alpenvereins, wo der hohe Gast Zeuge einer köstlichen Abendbeleuchtung war. Nachdem der König dort übernachtet, wurde am 27. v. M. auf Alpenoereinssteig die nicht schwierige Scarlieret- spitze <2884 Meter) der Rosengartengruppe in 2'/, Stunden erstiegen und dann über Grasleithen durch das Tschamintal nach Weißlahnbad (1179 Meter) marschiert, wo im neu errichteten Touristenhause des Vereins für Alpenhotels übernachtet wurde. Am