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daß >. dss. > U I age mieten Id» 6? . 2«. it miel- er, rf. ehbar. Iwitz, dt^ en ist ^ner. Vkll <». einer fen. M eventl. Oktober 15. >, 2«. aus preiS- 31. k6N -t oder 44. gis lu ver- che, 8e 2. daselbst en. ike zu ver- eziehen. rel, Nr. 2. »er ren in -agebl." bs zu ver- )er Ge es. jlen. 43. >ise der i Heim- ;r, Frau »» i Dank ebenen. li 1905. Donnerstag, den 6. Juli 1905. 55. Jahrgang Nr. 154 Evfihetuk Dlukrvuks jeden Wochentag abends für den folgenden Tag und ^WW MM D M Mch nehmen außer der Expedition auch die Austräger auf kostet durch die Austräger pro Quartal Mk. 1^5 MM /M M^ M MM M^ I dem Lande entgegen, auch befördern die Annoncen- durch die Post Mk. 1,90 fre, ui's HauS. V MM Expeditionen solche zu Originalpreisen. für Hoheustein Ernstthal, Oberlungwitz, Gersdorf, Kugau, Hermsdorf, Kernsdorf, Langenberg, Falken, Langenchursdorf, Meinsdorf, Rußdorf, Wüstenbrand, Grüna, Mittelbach, Ursprung, Erlbach, Kirchberg, Pleißa, Reichenbach, Callenberg, Tirschheim, Kuhschnappel, Grumbach, St. Egydien, HMengrund u. f. w. Arntsblcrtt für das königliche Amtsgericht und den Stadtrat zu Hohenstein-Ernstthal. Organ aller Geineirröe-Verwalturrgen öes rnnlregerröen Ortschaften. Ans dem Reiche. Di- „gefährlichen Bestrebungen Wilhelms II." Einen Einblick in die krause Denkweise der bri tischen Hetzapostel gewährt folgende Stilprobe aus der neuesten Londoner „National Review": „Europa (!) wünscht, daß der (marokkanische) Zwischenfall geschlossen wird. Ist es nicht an der Zeit, daß de mäßigen den Einflüsse eingretfen, die mehr als einmal die gefährlichen Bestrebungen Wilhelms li. gelähmt haben? An erster Stelle sind Preußens Teilhaber im Deutichen Reich, wie Sachsen und Bayern, an zweiter Stell« seine Verbündeten im Dreiburde, Kaiser Franz Joses und der König von Italien, zu erwähnen. Werden sie nicht einschreiten und Europa vor der Potsdamer Gefahr retten, die für dteWohlfahrt der gesitteten Welt eine unendlich stärkere Bedrohung d a r- st« llt als die gelbe Gefahr, die angelsächsische Gefahr oder die verschiedenen anderen Gespenster, die eine krankhafte Einbildung heraufdeschworen hat? Großbritanniens Haltung ist in der ganzen marokkanischen Krisis klar und unzweideutig gewesen, und es ist befriedigend zu erfahren, daß Deutschlands Bemühungen, die britische Politik in Paris falsch darzustellen, auf ihre Urheber zurückgefallen sind. Frankreich hat seine Ver pflichtungen mit Bezug auf Aegypten redlich erfüllt, und tolr werden nicht weniger tun, was Marokko angeht, neigen auch zu der Meinung, daß die gegenwärtigen Manöver, weit ent fernt, England und Frankreich zu entzweien, nur zur Festigung der eMeate -oräiale führen werden. Wenn es eine aufbauende Staatskunst ln Europa gibt, möchten wir die G r ü n d u n g eines großen Frtedensbundes erleben, der alle diejenigen Nationen umfaßt, die nicht nach ihres Nachbarn Gut begehren. Die Krisis fordert zum Zu sammenschlusse auf Heute ist Frankreich an der Reihe, mor gen kommen wir daran. Jede Hauptstadt in Europa, von Christiani« bis zum Haag, vom Haag bis Madrid, von Ma drid nach Pest und von Pest nach Petersburg, hat ein eigenes und ein gemeinsames Interesse an der Regulierung des g t e- rigenEhrgeizes, der seinen Mittelpunkt inPots- dam hat." Die „National Review" ist ein Ableger der „Times": daher darf diese unverschämte Sprache nicht weiter wundernehmen. Nur das eine sei bemerkt: Wenn der „große Friedensbund, der alle diejenigen Nationen umfaßt, die nicht nach ihres Nachbarn Gut begehren", einmal gegründet wird, dann müßte Eng land allein ausgeschlossen bleiben. Oder hat Sir John Fisher den Briten nicht aus der Seele ge sprochen, als er jüngst auf die leichte Mühe hinwies, die es England kosten würde, die schlecht verteidigten deutschen Kolonien wegzunehmen? Der deutsch - österreichisch - ungarische Handelsvertrag ist jetzt nach der ersten Lesung im österreichischen Reichsrate einem Ausschüsse überwiesen worden, der sich bis zur zweiten Lesung, die Anfang nächster Woche erfolgt, mit dem Material zu beschäftigen hat. Das wirtschaftspolitische Verhältnis zwischen Österreich und Ungarn ist noch nicht ent- gültig geregelt, und viele Umstände deuten gegen wärtig darauf hin, daß man in beiden Reichshälften eine möglichst baldige Trennung in zoll- politischer Hinsicht herbeiführen will. Über die Aussichten, welche in dieser Beziehung bestehen, und die für das Inkrafttreten des Handelsvertrages von Bedeutung sind, verlautet von gutunterrichteter diplomatischer Seite, daß der Vertrag allerdings in der Voraussetzung abgeschlossen wurde, daß Österreich und Ungarn ein gemeinsames Zollgebiet bis zum Jahre 1915 bilden. Es ist nun nicht anzunehmen, daß diese Gemeinsamkeit bis zu dieser Frist inne gehalten wird, da man in Ungarn bekanntlich eine Trennung will, und jetzt auch in Österreich eine Gegnerschaft gegen die Zollgemeinschaft besteht. Wenn nun auch bestimmt anzunehmen ist, daß die Gegner des Ausgleichs im österreichischen Reichsrate bei der Entscheidung in der Minderheit bleiben werden und der Handelsvertrag zur Annahme ge langt, so liegen die Dinge doch wesentlich anders in Ungarn. Hier ist es sehr wohl möglich, daß der Chauvinismus der Parteien den klaren Blick trübt und daß man auf die unleugbaren Vorteile, die ein gemeinsames Zollgebiet mit der österreichischen Reichs hälfte dem Lande bietet, aus diesem Grunde ver zichtet. In diesem Falle hat man deutscherseits be reits in Pest wissen lasten, daß gegenüber Ungarn der deutsche Generaltarif in Kraft treten wird, und daß daS handelspolitische Abkommen mit Österreich in Geltung bleibt. Da Ungarn durch eine Ablehnung des Handelsvertrages sich unzweifelhaft sehr großer wirtschaftlicher Vorteile begeben würde, so hofft man, daß das ungarische Parlament zuletzt doch den Vertrag annehmen wird. Jaurds in Berlin. Wie die „Antisoziale Korr." hört, wird dem französischen Sozialistenführer Jaures ein öffent liches Auftreten und irgendwelche politische Betätigung in Berlin nicht gestattet werden. Aus dem Auslände. Die Trennung von Kirche und Staat in Frankreich. Vor Schluß der gestrigen Sitzung wurde, wie schon mitgeteilt, in der französischen Kammer die Gesamtabstimmung über das Ge setz betr. Trennung von Kirche und Staat vorge nommen; die Vorlage im ganzen wurde mir 341 gegen 233 Stimmen angenommen. Von der kirchenfeindlichen Stimmung in der Kammer zeugt auch folgender, sonderbar anmuten- der Beschluß, den ein Telegramm wie folgt übermittelt: Paris, 4. Juli. Die Kammer genehmigte den Antrag Gerault-Richards, wonach Christi und Mariä Himmelfahrt fortan „Blumenfest" und „Erntefest", Allerheiligen „Gedenktag" und Weihnachten „Familien tag" genannt werden sollen. Die Finanzen Japans. Rußlands innerpolitische und außerpoli tische Lage ist eine überaus traurige; es kann sich jedoch damit trösten, daß es immer noch einen sehr bedeutenden Goldschatz sein eigen nennt. Um gekehrt liegt dagegen die Sache mit Japan, dessen Finanzen sich in gar nicht guter Verfassung be finden, während seine Lage nach außen wie nach innen als geradezu glänzend bezeichnet werden muß. Durch die glorreichen Siege, welche sein Heer und seine Marine erfochten haben, ist sein Ansehen in der Welt mächtig gewachsen, und das japanische Volk befindet sich in großartiger Überein stimmung mit seiner Regierung. Nur ein dunkler Fleck liegt auf diesem glänzenden Bilde, die Finanz not Japans. Wir haben seit jeher die Meinung vertreten, daß Japan den Krieg ohne fremde Hilfe nicht durchzuführen vermochte. Wie recht wir hatten, zeigt jetzt die Bekundung des japanischen Finanz agenten Takahaschi in London, daß Japan von den letzten Anleihen zwar noch Geld im Aus lande stehen habe, daß es aber die Aufnahme einer neuen Anleihe von 30 Millionen Pfund Sterling im Auslande vorschlage. Japan hat seit Beginn des Krieges 450 Millionen Dollars Anleihen ausge nommen — 1912 Millionen Mark: kommt dazu noch eine neue Anleihe von 30 Millionen Pfund Sterling, damit steigt Gesamtbetrag der Kriegsan leihen Japans auf 2500 Millionen Mark. Die Verzinsung der bisherigen Kriegsanleihen erfordert ährlich 95 Millionen Mark etwa. Bringt Japan )ie beabsichtigte 600 Millionen-Anleihe zu 4*/, 0^ unter, dann find weitere 27 Millionen Mark ährlich für den Zinsendienst nötig. Es kommt hin- ;u, daß Japan schon vor dem Kriege ca. 1260 Millionen Mark Staatsschulden gehabt hat. Jetzt schon beträgt die gesamte Schuld 3172 Mill. Mark, die beabsichtigte Anleihe würde sie auf 3770 Millionen Mark bringen, ein sehr erheblicher Betrag angesichts des Umstandes, daß die gesamten Einnahmen Japans im Voranschlag auf das Etatsjahr 1903/04 auf nur 526,1 Millionen Mark angegeben sind. Die Verzinsung der Schuld von 3770 Millionen Mark würde jährlich 180 Millionen Mark erfordern — 35 Proz. der Einnahmen von 1903/04, dabei ist die Amortisation der Staatsschulden noch garnicht in Betracht gezogen. Es geht aus dieser Betrachtung der Finanzlage Japans klar hervor, daß das Land von Rußland unter allen Umständen eine Kriegsentschädigung fordern muß. Erlangt Japan «ine solche nicht, dann wird es jahrzehntelang mit schweren finanziellen Sorgen zu kämpfen haben und seine Siege nicht ausnutzen können. Schon die Zahlung einer Entschädigung von 1 Milliarde Mark würde Japan wesentlich ent lasten. Bekommt Japan 2 Milliarden Mark von Rußland, dann würde es in den Stand gesetzt sein, seine Schulden zu verringern und nach dem Kriege notwendig werdende Arbeiten vorzunehmen, ohne neue Schulden zu machen; deshalb ist eS schon glaub haft, daß Japan die Gewinnung einer sehr großen Kriegsentschädigung erstrebt und den Krieg fortsetzt, weigert sich Rußland, die geforderte Summe zu zahlen. Uom Kriegsschauplatz berichtet der russische Oberkommandierende von neuen Kämpfen auf dem Ostflügel der Mandschurei-Armee, wobei die Russen einen immer hin wesentlichen Teilerfolg erfochten haben. Ein Telegramm berichtet: Petersburg, 4. Juli. General Linewitsch telegraphiert unterm 3. Juli, daß der F e ind am 30. Juni in der Gegend von Hailunchen bis zum Dorfe Liuchukhedzy, sowie dem etwa zehn Werst nördlich von Vulangtse liegenden Engpaß und dem Dorfe Gangutse vorrückte, sodann z u r ü ck ge schlagen wurde und sich auf seine früheren Stellungen zurückzog, wobei er von der russischen Kavallerie verfolgt wurde. Am 1. Juli unternahmen russische Truppen einen Angriff gegen den Feind, der eine Stellung bei dem Dorfe San- vaitse etwa 16 Werst südlich von Liaauchunpen inne hatte. Um 7 Uhr abends wurden die be festigten Positionen nach einem vorbereitenden Artilleriekampf im Sturm genommen. Die Russen verfolgten den Feind drei Werst weit und vernichteten ein Bataillon japanischer In fanterie. Von anderen Vortruppenkämpfen, die sich teils in Korea, teils am Westflügel der mandschurischen Heere abgespielt haben und wobei die Japaner die Oberhand behielten, meldet ein amt liches japanisches Telegramm folgendes: Tokio, 5. Juli. Ein russische Kavalle- rieabtei.lung wurde am 2. Juli nördlich von Puschong in Korea unter schweren Verlusten zu rückgeworfen. Die japanische Abteilung machte eine Umgehung, griff die Russen nochmals auf dem Rückzüge an und zersprengte sie. Ani Morgen des 1. Juli wurde eine Abteilung russischer Reiter in der Nähe von Pinnuitszo von den Japanern geworfen. Eine andere russische Streitmacht wurde in gleicher Weise nordöstlich von demselben Ort an griffen. Das Gefecht dauerte bis zum Anbruch des Morgens. Die Rusten wurden zurückge- worfen; ihre Verluste belaufen sich auf 400, die der Japaner auf 90 Mann. Die Meuterei in der russischen Marine. Wie sich jetzt herausstellt, war unsere Annahme richtig, daß die schnelle Rückkehr der Schwarze meerflotte von Odessa nach Sewast 0 - pol und die sofortige Entlassung der Offiziere und Mannschaften und die Abrüstung mehrerer Panzerschiffe auf Meuterei der Schiffsbe satzung zurückzuführen mar. Jetzt wird ge meldet, daß am Freitag Vormittag, als die Schwar zemeerflotte sich Odessa näherte, den Admirälen und Öffizieren durch Zettel, die an verschiedenen Stellen der Schiffe angebracht waren, kundgetan wurde, daß, falls der Besatzung des „Fürst Potem- kin" Gewalt angetan oder der Befehl zum Schießen gegeben würde, sämtliche Vorgesetzten ofort niedergemetzelt oder über Bord geworfen würden. Da blieb Admiral Krieger nichts anderes übrig, als zu signalisieren, daß er nach Sewastopol zurücktehre und dann die Offiziere wie Mannschaften beurlaube. Jetzt kommt auch der amtliche Petersburger „Regieruungsbote" mit einer offiziellen Dar- tellung über die Unruhen inOdessa und )ie Meuterei auf den „Knjäs Potemki n". Wir übergehen das bereits Bekannte und teilen aus den Mitteilungen Folgendes mit: „Nach der Aussage eines Offiziers und eines Matrosen, die in der Nacht chwimmend an Land gekommen waren, hatten sich auf dem „Knjäs Potemkin" folgende Ereignisse ab gespielt: Das Panzerschiff war mit dem Torpedo boot 267 am 26. Juni von Sewastopol nach der Bucht von Tendrowo in See gegangen, um Schießübungen abzuhalten. Am 27. Juni weigerte sich die Mannschaft das von Odessa geholte Fleisch zu essen unter dem Vorgeben, daß cs verdorben sei. Auf Befehl des Kommandanten wurde die Mannschaft auf Deck gerufen und der erste Offizier forderte diejenigen Matrosen auf vorzutreten, die sich nicht weigerten, das Essen zu genießen. Als die meisten Matrosen vortraten, begann der erste Offizier die Namen der Nichtvortretenden aufzu schreiben. Die nicht Vorgetretenen bemächtigten sich der am Deck in Pyramiden aufge stellten Gewehre und luden sie. Ein der Wache erteilter Befehl wnrde nicht ausgeführt. Der erste Offizier entriß darauf einem Manne der Wache das Gewehr, schoß zwei- oder dreimal auf einen Matrosen und verwundete ihn tätlich. Hierauf gaben die meuternden Matrosen Sal ven auf die Offiziere ab. Hierbei fiel der Kommandant des Schiffes. Mehrere Offiziere stürzten sich ins Meer, wurden aber im Wasser durch Flintenschüsse und durch Schüsse, die aus 47 Millimeter Geschützen abgegeben wurden, getötet. So wurden außer dem Kom mandanten 6 Offiziere und ungefähr 30 Matrosen getötet. Die übrigen Matrosen und die Mannschaft des Torpedobootes wurden von den Meuterern gezwungen, sich ihnen anzuschließen. Die am Leben gelassenen Offiziere wurden von den Meuterern festgenommen. An Bord des „Knjäs Potemkin" wurde ein Komitee von 20 Matrosen gebildet, das den Befehl des Schiffes übernahm und anordnete, nach Odessa in See zu gehen. Der Panzer traf am 27. Juni abends in Odessa ein. Am 29. Juni traf das Hafenschiff „Wecha" auf der Reede von Odessa ein, und warf, einem Signal des Potemkin" gehorchend, hinter diesem Anter. Der Kommandant des „Wecha", der von der Meuterei an Bord des „Potemkin" nichts wußte, begab sich an Bord des „Potemkin", um sich bei dessen Komman danten zu melden. Er wurde entwaffnet und mit den übrigen Offizieren des „Wecha" an Land gesetzt. Der „Potemkin" bemächtigte sich zweier Privatleute gehörenden Boote mit Kohle mit Hilfe von 300 Hafenarbeitern an Bord. Dis Meuterei an Bord des „Potemkin" bot den revoltierenden Führern eine gute Gelegenheit, um auf die Massen zu wirken. Bei einem Besuche an Bord des „Potemkin" versicherten sie den Meuterern, die Garnison von Odessa habe die Waffen niedergelegt und die ganze Schwarzemeerflotte habe sich der Besatzung des „Potemkin" angeschlossen." Meuterei auf dem Transportschiff „Pruth". Ferner ist auch auf einem Hilfsschiffe der Schwarzemeerflotte unter Mordtaten gemeutert worden; doch hat sich dieses Fahrzeug nach amt licher Meldung nachher den Befehlen des Flotten chefs wieder gefügt. Ein Telegramm berichtet uns: Petersburg, 4. Juli. Der Marineminister Avellan erhielt folgende Depesche von dem ältesten Flaggmann der Schwarzmeerflotte, Admiral Krieger: „Auf dem Transportschiff „Pruth" revoltierte beim Auslaufen aus Tendri die Besatzung; sie nahm den Kommandeur und die Offiziere fest und tötete den Fähnrich Nestsetzew sowie den Bootsmann Koslitin. Der „Pruth" kam in Odessa an. Die Besatzung gestand ihr Vergehen ein. Der Kommandeur und die Offiziere wurden wieder frei- gegeben. Ich befahl dem „Pruth", nach der Kamy- chew-Bucht abzugehen, wo unverzüglich die Unter- uchung eingeleitet wird." Nach einer Meldung der „Times" aus Peters- burg scheint auch auf dem im Hafen von Sewa- topol liegenden Panzerschiff „Katharina kl." eine Meuterei ausgebrochen zu sein. In Petersburg heißt es, es sollten Matrosen von der in Petersburg stehenden Gardeabteilung zur Bemannung >er Schiffe der Schwarzemeerflotte entsandt werden. Unter den T r u p p e n in O d e s s a wurde nach einer „Daily-Mail"-Depesche ein Aufruf folgenden Inhalts verbreitet: „Wir wenden uns an Heer und Marine mit der Bitte, sie mögen sich uns anschließen zur Erlangung der Freiheit. Falls wir auf Widerstand stoßen, werden wir die friedlichen Bürger auffordern, die Stadt zu verlassen, da wir diese dann zerstören werden. Es lebe die Freiheit! Nieder mit der Monarchie! gez. Die Besatzung des „Knjäs Potemkin". Wir schließen noch folgende ergänzende Mel dungen über die Meuterei und die Aufstands bewegung in Odessa an: Petersburg, 4. Juli. Das Transportschiff „W e ch a" hat sich noch innerhalb der russischen Gewässer ergeben. „Knjaes Potemkin" und das ihm begleitende Torpedoboi scheinen