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Hohenstein-Ernstthaler Tageblatt : 02.04.1905
- Erscheinungsdatum
- 1905-04-02
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1841109282-190504021
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1841109282-19050402
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1841109282-19050402
- Sammlungen
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Hohenstein-Ernstthaler Tageblatt
-
Jahr
1905
-
Monat
1905-04
- Tag 1905-04-02
-
Monat
1905-04
-
Jahr
1905
- Titel
- Hohenstein-Ernstthaler Tageblatt : 02.04.1905
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öÄWt HiWni-Wld«!. vertehr i» wouat März 1V05. 528 Rückzahlungen in Höhe von 119550 M. 38 Pf. 991 Einzahlungen „ „ „ 110342 „ 37 „ Mehrrückzahlungen 9214 M. 01 Pf. Der Gesamtumsatz im März betrug 316478 M. 66 Ps. Eröffnet wurden 102 und erloschen sind 64 Konten. Die bis zum 3. eines jeden Monats bewirkten Einlagen werden auch für den Monat der Ein zahlung verzinst. Die Sparkasse befindet sich im Stadthause — Neumarkt — und ist jeden Wochentag von vorni. 8—12 llhr und von nachm. 2—5 Uhr geöffnet. Sächsisches. Hohenstein-Ernstthal, 1. April 1905. Wettervoraussage des Kgl. Sächs. Meteorologischen Instituts zu Chemnitz. Kür Sonntag! Bei leichter bis starker Bewölkung vorwiegend trockenes Wetter bei normaler Temperatur und südwestlichen Winden. Baro meter: hoch. 2. April! Tagesmittel: -s-4,4", Maximum: -s-7,8", Minimum: -s-0,5". — Nun wird es ernst mit dem Frühjahre Was der März zaghaft anzudeuten beginnt, das bringt der April schon zu kühnem plastischen Aus druck. Die letzten Niederschläge des März gaben ihm den nötigen Grundstoff, seine treibende Kraft zu entwickeln, die schon überall sichtbar zu wirken be ginnt. Sie zieht Gräser und Blumen aus dem dunklen Erdreich hervor, bekleidet das Gesträuch mit grünen Hüllen, treibt den Knospen an den Bäumen den kreisenden Saft aus allen Poren, sodaß es aus sieht, als ob die schwellenden Reiser sich im Schweiße ihres Angesichts abmühten, Blätter und Blüten her vorzubringen, kurz, ringsum herrscht kräftiges Wer den und Wachsen. So erfreulich dies auch ist, so sehr weckt es die Angst vor einem Rückschläge, der bei dem jetzigen stark vorgeschrittenen Wachstum eine Kalamität bedeuten würde. So greifbar wie in der Stadt, in den vor Wind geschützten, wohlgepflegten Gärten, ist der Frühling in der freien Natur noch nicht. Bäume und Sträucher zeigen zwar alle schon ihre Knospen, die, einzeln genommen, kaum mit den grünen putzen hervortreten, aber bei millionenfacher Wiederholung dem Wald und der Aue doch schon den grünen Schimmer verleihen, der die sicherste Aussicht auf den Sommer gewährt. Von diesem zartgrünen Hintergründe heben sich schon zahlreich die in Farben prangenden blühenden Gesträuche ab: die Weiden mit den samtartig glänzenden Kätzchen, Erlen und Pappeln über und über behängt mit langen hellbraunen bez. gelben Wulsten, die beim leisesten Windhauch ganze Wolken von Blütenstaub ausstreuen. Die Kastanien beginnen ihre braun- lackierten Knospen zu öffnen. Am prächtigsten wirkt der junge Rasen, der die graue Winterfärbung über wunden, dafür das schönste Smaragdgrün angenom men hat und nun die Hoffnung auf die heitere Jahreszeit symbolisch ausdrückt. *— Der April macht prompt seinem Namen Ehre. Heute mittag war ein kurzer Regenschauer mit Schneeflocken untermischt. — Eine Serpentintänzerin in unserer Stadt ist gewiß eine Seltenheit und das Auftreten einer solchen hier bildet immerhin ein Ereignis. Am Sonntag wird die Serpentintänzerin d'Lour hier gastieren und zwar im Hotel zu den „drei Schwanen". Es finden nur zwei Vorstellungen statt, eine nach mittags 4 Uhr und eine abends 8 Uhr. Außer der Serpentintänzerin, die in drei Abteilungen „im Reiche der Schmetterlinge" darstellen wird, gastiert noch eine Varietee - Gefells aft, die neben Solovor- trägen mehrere Gesamtspiele darbieten wird. Da der Eintrittspreis ein verhältnismäßig geringer ist, dürften die Vorstellungen starken Zuspruch haben. — Auf den heute Sonnabend Abend im Rat- Ha u s s a a le und morgen Sonnntag im Braunen Roß stattfindenden Vortrag des Herrn Rechts anwalt vr. Elfcheetviez machen wir nochmals unsere Leser aufmerksam. — Der Etnwohnerbestand unserer Stadt stellte sich am 31. März 1905 auf 14225 Köpfe. — Eine größere Menschenansammlung fand gestern abend in der 8. Stunde auf dem hiesigen Teichplatze statt. In einer dort gelegenen Woh nung war ein Gardinenbranv entstanden, den die untenstehende Menge mit Interesse verfolgte. Glücklicherweise wurde das Feuer von dem Inhaber der Wohnung rechtzeitig gelöscht, sodaß lediglich ein Fenster ausbraunte. *— Gestern Vormittag ist, während Niemand in der Wohnung anwesend war, bei einem Werk- führer auf der Hüttengrundstraße eingebrochen worden. Der Dieb ist zum offenstehenden Fenster hineingestiegen und hat aus einem Glasschranke eine Geldbüchse mit größerem Inhalt gestohlen. Ueber den Dieb fehlt noch jeder Anhaltspunkt. *— In unserem Berichte über die Tätigkeit der Gemeindediakonie in Oberlungwitz befand sich ein Passus, der falschen Deutungen unterliegen könnte. Es hieß dort, daß die Schwestern nach ihren Instruktionen zur Empfangnahme von Geldern nicht berechtigt seien. Nun dürfen die Schwestern — und das gilt nicht nur für Oberlungwitz, sondern für alle Orte — zwar Pflegegelder für Privatpflege und ebenso Geschenke für ihre eigene Person nicht annehmen, dagegen dürfen sie zu jeder Zeit Gelder und Gaben für die Armen oder ärmere Kranke zur Uebermittelung an den Schatzmeister in Empfang nehmen. — Ueber die Lage der sächsischen Wirk waren-Industrie wird der von Theodor Martin herausgegebenen Leipziger Monatsschrift für Textil- Jndustrie u. a. geschrieben: S t r u m p f w a r e n. In Stapelware haben sich vereinzelt Verkäufe voll zogen, die der Deckung sofortigen Bedarfs galten. Damit bot sich meistens Gelegenheit, angesammelie Läger zu verringern und die erzielten Preise waren denn auch in Rücksicht darauf gedrückte. Fantasie waren in durchbrochen und gestickt behaupten un verändert ihre günstige Position, auch Ringelmustcr und Langstreifen sind in gutem Begehr. Trotz die ser einseitig starken Nachfrage ist die Lage des Strumpfmarktes nicht ganz so günstig wie es er wartet werden könnte und ein baldiges Eingreifen des Exportes mit großen Orders ist wünschenswert. Handschuhe sind wohl etwas lebhafter ge worden, ein Geschäft zu gewinnbringenden Preisen ist aber noch nicht zu machen. Die Fabrikanten, die ohne Rücksicht auf rationellen Nutzen verkaufen, nur um viel in den Büchern zu haben, sind voll besetzt und es ist für die Branche sehr zu bedauern, daß solche Elemente einem gesunden Geschäft den Boden entziehen. Trikvtagen haben sich in Svmmerware durch zahlreiche Nachbestellungen sehr belebt, sodaß es kaum möglich ist, die kurzen Liefer fristen einznhalten. In Winterorders ist der Ein gang befriedigend und die Preise lassen normalen Nutzen zu. < — Zur Warnung sei folgendes wicderge- geben : In Deutschland haben im vergangenen Jahre 200 Menschen beim Nachgietzen von Spiritus und Petroleum aus gewöhnlichen Kannen oder Flaschen in den Herd oder Ofen ihr Leben nach schrecklichem Leiden eingebüßt. — Die Preise für Zwickau-Oelsnitzer Stein kohlen (Hausbrand-Sorten) werden am 1. April uni 4 Mk. für den Doppelwagen und die für Braunkohlen-Briketts um 10 Mark für den Doppelwagen herabgesetzt. Die Preise der Maschinen kohlen erfahren keine Aenderung. — Kirchberg, 1. April. Der Fleischbeschauer Herr Herrmann in Erlbach hat in einem hiesigen Schweine Trichinen gefunden und zwar in 24 Präparaten 66 Stück. Das Schwein war in Kirch berg gemästet und wog 249 Pfund. — Gersdorf, 1. April. Das 25jährige Orts jubiläum begeht mit heutigem Tage Herr Kantor Seidel hier. Mit ihm konnte gleichzeitig Herr Lehrer Saupe das 25jährige Orts- und Amts" jubiläum feiern. Aus Anlaß dieser Jubiläen fand heute vormittag in der Aula der Zentralschule ein Festaktus statt, wozu die Schulbehörden, das Lehrer kollegium, der Gemeinderat als Collaturbehörde, der Schul- und Kirchenvorstaud teilnahmen. — Gersdorf, 1. April. Der hier wohnhafte Schlosser Sack verunglückte gestern nachmittag da durch, daß ihm in seiner Arbeitsstätte in der Strumpffabrik des Herrn Wilhelm Bahner in Ober hermsdorf die Benzinlampe explodierte. Der Be dauernswerte erlitt nicht unerhebliche Brandwunden im Gesicht. Das Augenlicht scheint indeß nicht verletzt zu sein. — Bernsdorf, 31. März. Bei seinen Eltern traf die Nachricht ein, daß der 19jährige Bauschüler und Zimmerer Eugen Winter, der in Wittenberg beim Brückenbau über die Elbe beschäftigt war, am vergangenen Dienstag mittags in den Fluß fiel und bisher nicht wieder aufgefunden werden konnte. Die Familie ist dadurch in tiefe Trauer versetzt.- Der junge Winter war sehr begabt und strebsam. — Limbach, 31. März. Ein alter Marklfierant zeigte bei der Polizei an, daß ihm am jetzigen Jahr markt ein Geldbeutel mit etwa 60 Mk. barem Gelbe gestohlen worden sei. Die Ehefrau eines Schlossers aber hat ein Portemonnaie mit ca. 200 Mark, ver loren Beide Sachen konnten noch nicht wiederer langt werden. — Glauchau, 31. März. Um die Frage der Einführung des 8 Uhr-Ladenschlusses der Lösung näher zu bringen, sind die Geschäftsinhaber der Be kleidungs-Branche hier Ubereingekommen, vom 14. Juni d. I. ab bis 1. Oktober mit Ausnahme der Sonnabende, ihre Läden freiwillig 8 Uhr abends zu schließen. Erzielt dieser Versuch günstige Resul tate, so soll im Einverständnis mit der Lebens mittel-Branche angestrebt werden, den 8 Uhr-Laden schluß obligatorisch cinzuführen. — Zwickau, 1. April. Die zweite Straf kammer des hiesigen Landgerichts verhandelte am 30. d. M. gegen die Schneiderin M. M. Fritzsche in Gersdorf. Dieselbe verschaffte sich unter schwindel haften Angaben von dem Goldarbeiter R. in Hohen- stein-Er. und dem Uhrmacher S. in Lichtenstein Ringe, Uhren und Ketten und fälschte eine Unter schrift der Frau F. in Oberlungwitz. Die Ange klagte erhielt 2 Monate Gefängnis. — Chemnitz, 1. April. In einem Hause der Blankenauer Straße stürzte am Mittwoch abend in der 9. Stunde ein 60 Jahre alter Handarbeiter in folge überkommenden Schwindels eine halbe Treppe hinab und erlitt eine schwere Gehirnerschütterung, sowie einen Schädelbruch. Am nächsten Tage nach mittags in der 3. Stunde verstarb der Bedauerns werte an den Folgen dieser schweren Verletzungen. — Werdau, 30. März. In einer Spinnerei geriet gestern nachmittag eine Arbeiterin mit einem Arm in einen Wol. Der Unglücklichen wurde der Arm vollständig abgerissen. — Leipzig, 1. April. Heute vormittag in der 10. Stunde ist in Leipzig-Connewitz in der so genannten „schwarzen Lache" an der Pleiße ein noch unbekannter Mann an Händen und Füßen gefesselt tot aufgefunden worden. Die Erörterungen ob hier ein Verbrechen oorliegt, sind von der Kriminalpolizei unter Führuug der Staatsanwalt schaft sofort eingeleitet worden. — Leipzig, 31. März. Ueber den verkrachten Connewtzer Konsumverein werden im „Correspondent für Deutschlands Buchdrucker" Aufsehen erregende Mitteilungen gemacht. Darnach betrugen die Waren schulden nicht, wie in den Büchern angegeben war, 158 000 M., sondern sie beliefen sich auf nicht weniger als 344 000 M Nach Informationen aus zuverlässiger Quelle soll sich dieser einzig dastehende Fall daraus erklären, daß vor vier Jahren n-ue Konten angelegt wurden, in welche man das damals vorhandene Guthaben der Gläubiger nicht mit über trug. Es sollte später beim Jahresberichte mit vor getragen iverden, wurde aber zur gegebenen Zeit — vergessen. Hiervon hatten weder die zuletzt amtie renden (später gewählten- Vorstands- und Aufsichts ratsmitglieder, noch die Liquidationskommission eine Ahnung, und die Sache kam erst ans Tageslicht, als die letztgenannte Kommission eine Aufforderung erließ, daß alle Gläubiger sich mit ihren Forde rungen melden sollen. Weiter sollen Rückvergütungen, die an den Verein geleistet wurden, in den Büchern nicht zu finden sein. Im Zusammenhänge hiermit steht die Verhaftung des früheren Oberfleischers des Connewitzer Vereins, eines jetzigen Gasthofsbesitzers in der Leipziger Umgegend. Die Mitglieder des Connewitzer Konsumvereins werden durch den Zu sammenbruch folgende Einbußen erleiden: 1) die Dividende des letzten Geschäftsjahres; 2) ihren An teil von 40 M., sowie 3) die Hälfte der eingezuhlten Spareinlagen, da der Plagwitzer Konsumverein die Liquidationsmasse übernommen hat gegen eine Zah lung von 50 Proz. der Forderungen. Die Spar einlagen der Mitglieder bezifferten sich im ganzen auf rund 55000 M. Unter den Darlehen des Ver eins befanden sich auch Gewerkschaflsgelder in Höhe von 38000 M., wovon auf die Leipziger Maurer etwa 20000 M. entfallen sollen. Der „Correspon dent" bezeichnet die ganzen Vorgänge als eine „Sauwirtschaft", einem kräftigen, in diesem Falle aber sicherlich zutreffenden Wort. Er berechnet schließlich noch, daß im ganzen 900 Mitglieder be der Vereinigung mit dem Plagwitzer Verein abge-i sprungen sind. — Dresden, 1. April. Am Bismarckdenk» mal wurden heute zum 90. Geburtstag des Altreichs kanzlers mehrere Kränze niedergelegt, darunter einer vom konservativen Verein zu Dresden in den Reichs- farben mit der Inschrift: Dem Unvergeßlichen. Uermifchtrs. * Die Tochter des Schmugglers. Eine romantische Ballade, die vor fünfzig Jahren sich abgespielt hat, bringt eine grausige Entdeckung in Erinnerung, die ein Knabe auf Inch Island, in der Dingle-Bai (County Kerry), gemacht hat. Als der Junge auf der Insel herumstrich, stolperte er über etwas Spitzes, das aus dem Sande herausragte, und fand, als er sich bückte, einen Menschenschädel, worauf er voll Schrecken entfloh. Er erzählte von dem, was ihm begegnet; die Polizei ließ nach graben, und man fand nicht allzu tief unter dem Erdboden das Skelett einer erwachsenen Frau von mittlerer Größe. Man wußte zunächst diesen rätsel haften Leichenfund nicht zu erklären, bis endlich im Gedächtnis einiger alter Bewohner eine längst ver gangene schauerliche Begebenheit wieder auftauchte, deren dunkles Rätsel nun seine Lösung gefunden zu haben scheint. Vor fünfzig Jahren lebte auf der Insel ein alter Schmuggler und Seeräuber namens Moriarty, der eine schöne Tochter Aileen besaß. In das Mädchen verliebte sich ein Leutnant und Helfershelfer Murtagh O'Sullivan. Doch die wilden Reize der Schmugglertochter zogen auch den Sohn eines spanischen Weinkaufmanns in ihren Bann, der manchmal des Seeräubers Haus besuchte, um die erbeuteten Waren für seinen Vater, den Hehler Moriartys, abzuholen. Aileen erhörte den jungen Kaufmannssohn, und die Hochzeit wurde feierlich vor bereitet. Aber bei dem Feste fehlte die Braut, das Mädchen war auf geheimnisvolle Weise verschwun den; auch Murtagh ward vermißt. Der Bräutigam mußte allein die Hochzeit verlassen; an den stillen Herdfeuern aber erzählte inan sich in manch dunkler Winlernacht von der Tochter des Schmugglers und ihrem geheimnisvollen Ende. Gar mancher wollte den Geist der schönen Aileen gesehen haben, in der Mondnacht auf den Wellen hinschwebend, einen Dolch tief in die Brust gestoßen; andre wieder er blickten sie nicht weit von der Stelle, wo ihre Knochen gefunden wurden, auf der Erde knieend und die Hände ringend. Nun wird die Mär von ihrem Tode wohl allmählich aus dem abergläubischen Gemüt der Iren verschwinden. Standes amts Nachrichten Von Oberlungwitz auf die Zeit vom 17. bis mit 31. März 1905. Geburten: Je ein Sohn Dem Strumpfwirker Louis Jung, dcitl Fabrikw.ber Max Friedrich Ziegner, dem Weber Friedrich Os kar Röder, dem Zemenlwarengeschästsinkaber Woldemar Max Kunze, dem Heizer Gustav Adolf Weinhold, dem Privatier Wilhelm Moritz Ebersbach, dem Weber Ernst Hermann Dörrer, dem Strumpfwirker Olto Hermann Tipschke, dem Schlosser " ax Anton Siegert, dem Gartcngutsbesiper Karl Emil Scheffler. Je eine Tochter: Dem Berginvalid Bruno Oskar Reichelt, »cni Nadelmacher Otto Max Schulze, dem Armenamtsexpcdienten Paul Gustav Donath Unehelich- 1 Sohn. v Aufgebote: Der Schn'ider Richard Magnus Wadewitz in Röhrsdorf mit der Haustocht r Ida Helene Förster hier; der Gußputzer Otto Max Eckert in Mittelbach mit der Kart-magenarbe-terin Emma Klara Selbmann hier; der Lehrer Paul Arthur Wünsch hier mit der Haustochter Johanna Rosa Thurm hier; der Bäcker Emil Richard Schub rt in Pleißa mit der Strumpfnäherin Anna Lindo Müller hier und d:r Strumpfwirker Karl Fried rich Emil Walther hier mi- der Näherin Marie Helene Sie ber hier. c Gbefchltrßungrn: Der Monteur Ernst Petzold hier mit der Haustochter Liddy Weißfloh hier. O. KterbefäU«: Die Kinderwärterin Bertha Emilie verw. Stabenau geb. Knoth, 6ö Jahre alt; der Böttchermeister Louis Max Hitschold Wilde Wogen. Roman von Ewald August König. 12. Forts. (Nachdruck verboten.- „Gut, gut, ich aber mochte wissen, ob Herr Röder noch Hilfsquellen hat. Er soll bis heute abend eine namhafte Summe zahlen; kann er das nicht, fo wird mir ein Prozeß gegen ihn übertragen, der mir ein großes Honorar einbringt. Du wirst das verstehen, mir liegt viel daran, zu erfahren, ob das Geld gezahlt wird." „Und darüber soll ich den Bruder Ernas be fragen ?" „ES wird Dir wohl nicht allzu angenehm sein, mir diesen Gefallen zu erweisen." „Hm, ich glaube nicht, daß Salinger mir reinen Wein einschenken wird," erwiderte Hermann ge dankenvoll. „Weshalb sollte er das nicht tun? Sag' ihm getrost die Wahrheit. Der Gläubiger Röders, ein Herr Martin Grimm, will mir den Prozeß über tragen, wenn das Geld heute abend nicht in seinen Händen ist. Du kannst ja bei seinem Besuch zu gegen gewesen sein und die Drohungen gehört haben. Grimm haßt den Mann und will nun seinen Haß befriedigen. Wenn Salinger das erfährt, wird er Dir schon sagen, ob das Geld gezahlt werden kann, er braucht ja kein Geheimnis daraus zu machen." Hermann hatte Pinsel und Palette hingelegt, er stellte den Malstock auf die Staffelei und blickte eine Weile gedankenvoll durch das Fenster zum regengrauen Himmel empor. „Gerne tue ichs nicht," sagte er, „ich kann mir eine Antwort holen, die mir nicht gefällt." „So gib ihm eine zurück, die ihm ebenfalls nicht gefällt. Er kann in Deinen Mitteilungen doch nur eine freundschaftliche Warnung er blicken, das gibt ihm keine Veranlassung zu einer Grobheit." „Ich treffe ihn wahrscheinlich nach zwölf Uhr beim Frühschoppen." „So versäume das nicht, es ist bereits halb zwölf," sagte der Doktor ungeduldig, während er auf die Türe zuschritt, „mir liegt wirklich viel an der Nachricht, die Du mir bringen wirst." Damit ging er hinaus und bald darauf ver ließ Hermann das Haus, um den Wunsch des Vaters zu erfüllen. Sein Weg führte ihn an der Apotheke Wends vorbei, er warf einen Blick durch die Glastüre, und als er den Provisor allein in der Offizin sah, trat er ein. Peter Gummich, der Provisor Wends, war ein kleiner, hagerer Mann mit einem bartlosen, listigen Fuchsgesicht. Das ehemals blonde Haar, das nur spärlich noch den spitzen Schädel bedeckte, war be reits ergraut, Geiz und Verschmitztheit sprachen aus den scharf markierien Gesichtszügen. „Sind Sie allein zu Hause?" fragte Hermann mit einem Blicke auf die halb geöffnete Türe des Kabinetts. Der Provisor nickte bejahend und holte unter dem Verkaufstisch eine Flasche hervor, aus der er ein kleines Glas füllte; er schob es dem Maler hin und nahm die unterbrochene Arbeit wieder auf, die darin bestand, daß er einige Arzneien in einer Porzel lanschale mischte. Hermann trank das Gläschen hastig aus und stützte sich auf den Tisch, um dem Provisor eine Weile zuzuschauen. „Ihr habt doch ein angenehmes und lukratives Geschäft, ihr Giftmischer," sagte er scherzend, „neun undneunzig Prozent im Handumdrehen zu verdienen, ist eine schöne Sache." „Redensarten!" erwiderte Gummich mürrisch. „Was verdient wird, steckt der Prinzipal allein ein." „Er Hais auch nötig, die Hochzeit wird ja nun bald gefeiert werden!" „Dumm genug wäre er dazu." „Nennen Sie das Dummheit ?" „Hat ein Junggeselle nicht ein freieres Le ben?" „Das sind Geschmacksachen, alter Freund," lachte Hermann. „Eine junge Frau bringt Leben ins Haus —" „Und auch Aerger, ich danke dafür! Wenn die junge Frau ins Haus kommt, wird sie den Schwachkopf bald unter dein Pantoffel haben und dann natürlich verlangen, daß auch ich nach ihrer Pfeife tanzen soll." „Das ließe ich mir auch nicht gefallen," er widerte Hermann, das lange Haar von der Stirn zurückstreichend, „ich kenne die Zukünftige, sie hat ihre Launen." „Wie alle Weiber!" brummte der Provi- ör. „Und weil sie arm ist, ist sie auch anspruchs voll und eigenwillig, eine schlimmere Wahl hätte Wend nicht treffen können. Verraten Sie ihm nicht, daß ich Ihnen das gesagt habe, er sollte überhaupt nicht heiraten." „Das hab' ich ihm Hundertmal gesagt," ent gegnete der Provisor, während er die Arznei in einzelne Dosen abwog, „er ist der Stärkste nicht, die junge Frau wird ihn rasch unter die Erde bringen." „Sehr wahr, ich würde ihm raten, einige Jahre in einem südlichen Klima zu verbringen, da mit er seine Gesundheit befestigt. Sie können ja inzwischen die Apotheke verwalten." „Ich will sie ihm abkaufen, wenn er nicht einen zu hohen Preis fordert." „Haben Sie so viel Geld?" „Ich habe vor Jahren einige tausend Taler geerbt," sagte der Provisor, „aber es reicht nicht, um eine anständige Apotheke zu kaufen, und in einer Landapotheke auf einem kleinen Dorfe mag ich nicht vegetieren, der Bauerngeruch ist mir ver haßt." „Da böte sich Ihnen hier die schönste Ge legenheit, Ihren Wunsch zu erfüllen," erwiderte Hermann mit einem lauernden Blick, „schlagen Sie es ihm öor, vielleicht ist er so verständig, die Vor trefflichkeit Ihres Rates einzusehen. Aber Sie dürfen ihm nicht sagen, daß Sie mit mir darüber gesprochen haben, das würde ihn mißtrauisch machen, um so eher kann ich ihm dann auch den- elben Rat geben." (Fortsetzung folgt.) Di < Haus, eine l erzähl das habe kein durch berüh: Borgt schreib Tageb Kennt daß ! 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