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Mittwoch, den 29 März W05. Nr. 73. 55. Jahrgang eiger Mk. u. a. m. flk., wovon etwa 1100 wendet und irden. Der -00 Mk. aus Inserate nehmen außer der Expedition auch die Austräger auf dem Lande entgegen, auch befördern die Annoncen- Expeditionen solche zu Originalpreisen. für Hohenstein Ernstthal, Oberlungwitz. Gersdorf, Kugau, Hermsdorf, Kernsdorf, Langenberg, Falken, Langenchursdorf, Meinsdorf, Rußdorf, Wüstenbrand, Grüna, Mittelbach, Ursprung, Erlbach, Kirchberg, Pleißa, Reichenbach, Callenberg, Tirschheim, Kuhschnappel, Grumbach, St. Egydien, Hüttengrund u. s. w. AnTtsblcrtt für das Königliche Amtsgericht und den Stadlrat zu HohenüeinErnslthai. Gugcrn aller Gernernöe-Vertvcrltirngen der rrrnliegenöerr Ortschaften. jeden Wochentag abends für den folgenden Ta- kostet durch die Austräger pro Quartal Mk. Ichb durch die Post Mk. z 92 frei in's Haus. und Anz Erscheint abends für den die Berta ne Grund- r 205 Mk., zur Ver- lß das Ver- n nicht zu hilfin der in ist auch nach § 7 id längere / gen zahlen Schatz- ?chweftern ingnahme ittelte er- die aber i ntgeltlich. Vcrk un- chaft un- jends an l steigende 1er mehr 1 geringen nspruch- 1 len auch mk dem res an- »stei»- lassions- assions- im Gc ssions ' U >S- ht- St. N.°Stämme 10/15 cm. Mittenstärke Oberstärke Stangen Unterstärke. Um L. Scheite ca. 100 Km N.-Schneidelreisig 3,gg Wllhdt. L.-Reistg N.- 12 Km N.-Stöcke, aufbereitet in den Abteilungen 3—64 nischen Gebiete vollauf zu respektieren. Die glieder der deutschen Kolonie aus Lissabon wohner Lissabons tragen Ovationen dar. greiser flüchtete sich zu dem Scherif von Uazzan; statt, welchem die hohen Herrschaften vom Balkon was ihn zu der Tat veranlaßt, ist unbekannt. hres Hotels aus zusahen. 16 29 13/23 10/15 16/29 5/9 10/15 425 105 10 148 37 1790 320 1 16 91 Messina, 27. März. Die deutsche Kaiserin und die Prinzen Eitel Friedrich und Oskar verließen die „Hohenzollern" heute vormittag bald nach 9 Uhr, bestiegen ihre Wagen und fuhren unter militärischen Ehrenbezeigungen und begeisterten Kund gebungen der zahlreich angesammelten Menschen menge nach dem Dom, wo sie von der Geistlichkeit und von dem deutschen Konsul empfangen wurden. Die hohen Reisenden besichtigten den Dom unter Führung des Fürsten Castellani und begabm sich darauf nach dem Friedhof. Die Menge, die sich auf dem Platze vor dem Dome angesammelt hatte, brach, als die Kaiserin und die Prinzen heraustraten, wiederum in lebhafte Hochrufe aus. Auch auf der Fahrt nach dem Friedhöfe setzten sich die Kund gebungen der Bevölkerung fort; von den dichtbcsetzten Balkonen der Häuser aus wurden die hohen Gäste durch Wehen der Taschentücher begrüßt. Die Stadt ist reich geschmückt, überall wehen Flaggen in ita lienischen und deutschen Farben. In den Straßen herrscht festliches Leben bei prächtigem Frühlingswetter. Taormina, 27. März. Sobald der Zug mit der deutschenKaiserin und den Prinzen Eitel Friedrich und Oskar hier cinlief, feuerten die dem Bahnhof gegenüber vor Anker liegenden Kriegs schiffe, welche reichen Flaggenschmuck trugen, Salut. Der Bürgermeister überreichte der Kaiserin einen herrlichen Blumenstrauß. Auf eine an sie gerichtete Ansprache erwiderte die Kaiserin, daß sie der Ge sundheit ihres Sohnes wegen nach Taormina gekom men sei und hoffe, daß die ausgesprochenen Wünsche in Erfüllung gehen möchten. Die hohen Herrschaften begaben sich sodann in offenem Wagen in die Stadt, in deren Straßen sich eine große Menschenmenge, darunter viele Deutsche, angesammelt hatte, die ihnen warme Ovationen darbrachte. Sodann fuhren die N. „ N.-Rollen Die Reise des Kaisers nach Marokko macht fortgesetzt den französischen, englischen und nunmehr auch den russischen Politikern Kopfschmerzen. In bemerkenswert ruhiger Weise bespricht der frühere französische Marineminister de Lanessan heute die Angelegenheit in seinem Blatte „Siäcle": „Es sei offen kund, daß der Kaiser sich bei dieser Gelegenheit als Beschützer der Unabhängigkeit Marokkos zeigen wolle. Diese Haltung könnte die Eigenliebe Frankreichs nicht verletzen. Man könnte höchstens eine Lektion für die französischen Diplo maten und eine Wahrung für diejenigen darin er blicken, welche die französische Diplomatie nach dieser Richtung gelenkt haben. Frankreich selbst könnte sich weder über eine Unkorrektheit noch über un- 26,7g gerechtfertigte Bestrebungen beklagen. Deutsch land verteidige seine Interessen in Marokko wie Frankreich die seinigen verteidige. Das sei das Recht Deutsch lands; nur diejenigen könnten dieses Vorgehen seltsam finden, die so leichtfertig waren, dies nicht vorauszusehen. Die äußere Politik des republikani schen Frankreichs müsse sich am Hellen Tage voll ziehen; sie brauche weder geheime Unterredungen, noch heimliche Abmachungen. Wir haben bei der Faschoda-Angelegenheit zu unserem eigenen Schaden erfahren, was diplomatische Geheimniskrämerei kosten kann. Wir wollen gelegentlich Marokkos nicht ein Abenteuer erneuern, das für uns so peinlich war. Es scheint mir deshalb, daß die französische Regierung einen Beweis ihrer Klugheit liefern würde, wenn sie sehr nachdrücklich die bereits abgegebenen Er klärungen wiederholen würde, daß Frankreich ent schlossen sei, die Unabhängigkeit Marokkos und die Freiheit des ausländischen Handels im marokka- begab sich an Bord der „Hamburg" und begrüßte seinen hohen Gast mit Handschlag und Umarmung. Dann ging die Fahrt den Fluß hinauf, vorbei an ' den Forts, die die Kaiserstandarte hißten und Ka nonenschüsse abgaben. Um 3'/^ Uhr erfolgte die Ankunft in Lissabon. Die Terrasse des Palastes lag, von blendendem Sonnenschein bestrahlt, da, mit Flaggenmasten, Girlanden und großartigen Triumph bogen geschmückt. Kleine Mädchen der hiesigen deutschen Schule, in Weiß gekleidet, streuten Blumen. Mit tausendstimmigen Hurra wurde der Kaiser be grüßt, als er, vom König geleitet, an Land kam und von einem Pavillon aus die Huldigungen der zum Empfange Erschienenen und des Volkes entgegen nahm. Dann wurde der hohe Gast in feierlichem Zuge nach dem Palast Belem geleitet. Lissabon, 27. März. Der Dampfer „Ham burg" mit Kaiser Wilhelm an Bord und das Begleitschiff „Friedrich Karl" sind nachmittags 3 Uhr vor Lissabon angekommen. Die Schiffe hatten am 24. März nachmittags von Dover aus die Fahrt an der englischen Küste und der Insel Wight vorüber bei schönem Wetter fortgesetzt. Am 25. März morgens fiel starker Regen, später schien die Sonne, aber während der ganzen Fahrt über den Meer busen von Biscaya herrschte sehr starke Brandung, welche sich in der Nacht zum Sonntag am unan genehmsten fühlbar machte. Am 26. März war das Wetter trübe und regnerisch, morgens passierten die Schiffe Kap Finisterre und abends 6 Uhr Oporto. Lissabon, 27. März. In der Nähe des Empfangspavillons hatten sich mehr als 400 Mit-! tischen Akte nicht unbedingt erforderlich. Wie wenig man ihrer hier zu benötigen glaubt, geht aus der Tatsache hervor, daß Kaiser Wilhelm keineswegs, wie dies andererseits behauptet wird, beim hiesigen französischen Botschafter gespeist hat, um diese Angelegenheit zu besprechen. Kaiser Wilhelm hat vielmehr gelegentlich eines gesellschaft lichen Zusammenseins, dem auch der französische Botschafter beiwohnte, die Absicht geäußert, bei diesem zu speisen. Die Reise nach Tanger ist bei dem darauf arrangierten Diner in der französischen Botschaft gar nicht berührt worden. Man möchte noch in gewissen ausländischen Kreisen Deutschland in der Rolle eines demütigen Bewerbers um seine eigensten Interessen sehen. Bisher liegen jedoch keine Anzeichen vor, daß etwa die deutsche Regierung ihre Absicht, auf eigene Faust ihre wirtschaftlichen Interessen in Marokko dauernd zu schützen, auf geben werde. Mit dieser Tatsache kann nicht ernst lich genug gerechnet werden." Pariser „Liberta" meldet angeblich offiziös, Taillandier werde ersucht werden, die Ver handlungen mit der marokkanischen Regierung mög lichst zu beschleunigen. Das Blatt erklärt weiter, der Kaid Sir Harry Mac Lean, der zum Oberbefehlshaber der marokkanischen Truppen während des Besuches des deutschen Kaisers in Tanger ernannt ist, könne unter keinem Vorwand Kommandeur der marokkanischen Truppen in Tanger bleiben, da diese Funktion, entsprechend dem eng lisch-französischen Abkommen, ausschließlich fran zösischen Offizieren zustehe. Der „Times"-Korrefpondent in Tanger tele graphiert, Deutschland lehne jede Dis kussion der marokkanischen Frage mit Frankreich ab unter der Begründung, daß eglicher Vertrag oder jegliches Arrangement über Marokko von irgend welcher Art zwischen irgend welchen Mächten durch den bloßen Umstaad ihres Vorhandenseins die absolute Integrität Marokkos und die absolute Souveränität des Sultans in Frage stellen müßten, während Deutschland auf der unberührten Wahrung beider bestebe. Auch in Petersburg wird die Kaiserreise nach Tanger und die dentsch-französischen Verhält nisse eifersüchtig verfolgt. „Slowo" schreibt: „Unter der Acgide Englands wollte Frankreich ein gewal tiges Kolonialreich vom Golf von Biserta bis zum Atlantischen Meer errichten. Deutschland aber stellt sich unter Ausnutzung der Das Schulgeld auf das 1. Vierteljahr 1905 (Monate Januar bis mit März) ist längstens bis Zur Mittelmeerfahrt der Kaiserlichen Familie. Kaiser Wilhelm ist gestern nachmittag 2'/^ Uhr an Bord der „Hamburg" in Lissabon einge troffen und vom König Dom Carlos, dem Kron prinzen, dem Herrzog von Oporto und den Hof- und Staatswürdenträgern feierlich empfangen wor den. Auch die Bevölkerung bereitete dem hohen Gaste eine begeisterte Aufnahme, die von den auf richtigen Sympathien und der herzlichen Verehrung, die in Portugal unserem Kaiser entgegengebracht werden, beredtes Zeugnis ablegen. Uber die An kunst der „Hamburg" und die festlichen Veranstalt ungen bei der Begrüßung des Kaisers berich ten uns nachstehende Telegramme: Lissabon, 27. März. Es sind bereits über 75000 Fremde hier eingetroffen, um den Kaiser- tagen beizuwohnen. Fortwährend laufen über füllte Züge ein. Alle Gasthöfe sind bis ans Dach vollgepfropft. Fabelhafte Preise werden gefordert und gezahlt. Dichtgedrängte Massen erschweren auf Straßen und Plätzen den Verkehr. Die meisten Blätter veranstalten Extraausgaben und bringen Dutzende von Spalten über Kaiser Wilhelm und Deutschland. Die Zeitungen preisen den Kaiser als Heerführer, Diplomaten, Kolonialpolitiker, Förderer der Landwirtschaft, der Industrie, des Handels und der Wissenschaft, als Künstler, Musiker, Redner und Sportmann. „Noticias" schreibt, kein Herrscher Europas habe so sehr allgemeine Bewunderung zu erregen vermocht wie der deutsche Kaiser. Die halb- offiziöse „Novidades" schreibt: Der Besuch des deutschen Kaisers hier ist direkt von der portugie sischen Regierung nachgesucht morden; sie hielt da rauf, dem portugiesischen Volk Gelegenheit zu geben, seiner Bewunderung und Sympathie für den deut schen Kaiser Ausdruck zu geben. Lissabon, 27. März. Bei herrlichem Früh lingswetter bietet Lissabon im Festschmuck einen herrl-ichenAnblick. Eine ungeheure Menschen menge wogte durch die Straßen und drängte sich zu dem Landungsplatz, wo der Kaiser den portugie sischen Boden betrat. Von dort bildeten Truppen in Paradeuniform Spalier bis zum Palast Belem, wo der Monarch abstieg. Der Tajo war bedeckt von Tausenden im Flaggen- und Blumenschmuck pran genden Booten, die der „Hamburg" enlgegenfuhren; als in der Mündung das Kaiserschiff, begleitet von dem Kreuzer „Friedrich Karl" erschien, feuerten die portugiesischen Kriegsschiffe einen Salut von 21 Schuß und erwiderten den Flaggengrub, während die Mannschaften in der Takelage aufenterten und in begeisterte Hurras ausbrachcn. Allenthalben wurde das Spiel gerührt. Der König Don Carlos Ml 31. Mär; djv. Atz«. an unsere Stadtsteuereinnahme abzuführen. Stadtrat Hohenstein-Ernstthal, den 24. März 1205. Dr Polster, Bürgermeister. versteigert werden. Fürstliche Forstverwaltnng Overwaldeuburg Das Publikum brockte den Monarcken berUickc ° ch e n; doch ist die Verwundung, da der Dolch Kaiserin und die Prinzen nach dem griechischen - -- um vracyre oen ^conarcyeu ^rzna-e verwickelte, leicht. Der An-Theater. Abends fand ein Fackelzug mit Musik Bi. Klötzer N. „ > Tanger, 27. März. Der Araber, welcher den > Korrespondenten der „Times", Harris, mit einem Dolch auf der Straße verletzte, flüchtete sich zu dem Scherif von Wasan, der französischer S ch u tz b e f 0 h l e n e r ist. Die öffentliche Meinung ist geneigt, in dein Ueberfall eine Machi- nation zu sehen, um womöglich den Besuch des deutschen Kaisers in Tanger zu hintertreiben. Die Franzosen kennen den Kaiser schlecht, wenn sie annehmen sollten, daß er sich durch solche Mittel- chen vom Besuche in Tanger abhalten ließe. Ueber den Stand der Marokko-Ange legenheit wird anscheinend offiziös aus Berlin geschrieben: „Davon, daß Deutschland Verhand- lungen mit Frankreich anstrebe, kann keine Rede sein. Zu solchen Verhandlungen könne Deutschland gegebenenfalls sich herbeilassen, wenn Frankreich das Sersäumte nachholend, Vorschläge in dieser Richtung machte. Vorderhand dürfte sich die deutsche Regie rung lediglich zur Aufgabe gestellt haben, die recht bemerkenswertenH andelsinteresse nD eutsch- lands in Marokko für alle Zeiten zu wahren, völlig unbekümmert um ihr unbekannte Abmachungen irgend welcher anderer Staaten. Die Mitwirkung Frankreichs ist übrigens bei diesem lediglich deutschen Interessen dienenden diploma- und Oporto, Herren und Damen, aufgestellt und Lage Rußlands im Osten, wo der Krieg noch lange begrüßten den Kaiser mit jubelnden Zurufen, währen wird, Frankreichs Wünschen Die Privat- und Geschäftshäuser der deutschen Be- e n t g e g e n. Von neuem erhebt sich der Schatten wohner Lissabons tragen besonders prächtigen des Schöpfers der deutschen Kolonialpolitik, Bismarcks. Festschmuck. Die Vertreter der Hamburg-Amerika-!Kann dieser Schatten Frankreich nicht als Zeichen Linie, Baron Merch und O. Marcus, veranstalten dafür dienen, welche große Bedeutung das russuch- zur Feier der Anwesenheit des Kaisers ein Fest-;französische Bündnis hat und das für Frankreich mahl, zu welchem die deutschen Marineoffiziere und Rußlands Kredit und freie Hand in Europa weil die hervorragendsten Mitglieder der deutschen Kolonie! bedeutungsvoller sein muß, als die leere Furcht um geladen sind jdie in Rußland angelegten Fonds?" „Slowo" steht Lissabon, 27. März, nachmittags 4 Uhr.!dem Depardement für Handel und Schiffahrt sehr Nach der Begrüßung der Monarchen und der Fürstlichkeiten, sowie der Vorstellung der Würden-! vorläufig etwas d u n k l e A n g e- träger im Empfangspavillon setzte sick der f e st - l e g e n h e r t hat sich mznu chen gestern m l ich e, aus acht prächtigen altertümlichen Karossen ereignet. TeKgramme melden uns darüber: bestehende Z u q nach dem Schlosse Belem i< Tanger, 27. Marz. Der hiesige Korrespon- Bewegung. In der letzten Karosse saßen Kaiser der Times", Harris, wurde heute vor dem Wilhelm und König Karl in den Uniformen engl.chen Postamt °°n einem Marokkaner, der ihrer portugiesischen bezw. preußischen Regimenter, »mr Berns Fremden^ m den L e , b g e- Mr- M ürellMIr-LMM auf Güermaldeuburger Revier Freitag, den 7. April c. von Vormittags 8 Uhr ab ollen im Hotel zu den „Drei Schwanen" in Hohenstein-Ernstthal