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! WWMMckr SMÄ Dienstag, den 21. März 1905. 55. Jahrgang, für das Aönigliche Amtsgericht und den Stadtrat zu Hohenstein-Lrnstthal. Organ aller Oenreinös-Vertvaltungen der unrliegenöen Ortschaften Nr. 67. ssssssss Krschriut MUH' d -«Gerate jeden Wochentag abends für den folgenden Tag und HM 'M 'M MM MA MS nehmen außer der Expedition auch die Austräger auf kostet durch die Austräger Lio Quartal Mk. Ichb MU 7M. M UU M^ U, dem Lande entgegen, auch befördern die Annoncen- durch die Post Mk. 1,92 frei in'S HauS. A A / W AM A Expeditionen solche zu Originalpreisen. für Hohenstein Ernstthal, Oberlungwitz, Gersdorf, Kugau, Hermsdorf, Kernsdorf, Langenberg, Falken, Langenchnrsdorf, Meinsdorf, Rußdorf, Wüstenbrand, Grüna, Mittelbach, Ursprung, Erlbach, Kirchberg, Pleißa, Reichenbach, Callenberg, Tirschheim, Kuhschnappel, Grumbach, St. Egydien, Hüttengrund u. s. w. Hauptmann ttiru-ner f. vom analand ganz selbstverständlich. Er soll zwei zum der richtiger gewesen, Zwitterzustandes, von mit und als Nach einer Meldung des Generals v. Trotha 18. März steht Oberst Deimling mit den Koppy den südlichsten Teil des Schutzgebietes Warmbad besetzt hatte, so ist ihr Heranrücken ihr Zusammenwirken mit anderen Truppen wohl ein Beweis dafür anzusehen, daß der Weg über uns wiederum eine denen wir lediglich Reiter Kurt E u k, mit dem von der genehmigt. noch einer, namens Hendrik, der zum Unterschiede von seinem Bater Klein-Hendrik genannt wird. Der ehemalige Unterkapitän der Witbois, Samuel Isaak, war kein Verwandter Hendriks. Da die Abteilung geb. zuMühltr 0 ff, früher Pionierbataillon Nr. 7, am 13. März in der Krankensammelstelle Kalkfontein an Typhus gestorben. Im Gefecht bei Geibanes am 11. März schwer verwundet Feldwebel Gustav M e s e ch, geb. zu Klein-Blumenberg, früher im sächsischen 10. Infanterieregiment Nr. 134, Schuß in die Brust. Leicht verwundet Unteroffizier Edwin Eckardt, geb. zu Zwätzen, früher s ä ch- sisches 1. Pionierbataillon Nr. 12, Streifschuß am Halse. vereinigten Abteilungen v. Kamptz und v. Koppy bei Nurudas und säubert zunächst das Gebirge. Eine Kompagnie und zwei Geschütze sind zur Abteilung Kirchner nach Kosis entsandt. Major v. Lengerke, mit dem Oberst Deimling durch eine Offizierpatrouille die Verbindung hergestellt hat, steht bei Kouchanas und hatte bis zum 12. März morgens noch keine Abg. von Richtofen (kons.) begrüßt mit Ge° nugtuung, daß in bezug auf die Landerwerbsgesell° schäften jetzt der Standpunkt verlassen sei, den die Regierung hier am 15. Juni 1899 vertreten habe. Abg. Dr. Arendt (Reichsp.) tritt zunächst der Befürchtung Südekums entgegen, daß in Ostafrika ein Aufstand im Anzuge sei. Recht habe dagegen Südekum darin, daß in der Gegend von Tabora der wirtschaftliche Verkehr zurückgegangen sei. Das werde sich hoffentlich ändern, wenn erst die Bahn nach Mombo fertig sei. Zu den Angriffen auf das Großkapital liege hier um so weniger Anlaß vor, als gerade in Ostafrita von direkten oder indirekten großen Gewinnen der dortigen Gesellschaften bisher noch nicht die Rede sei. Die Einführung der Reichs- den Orangefluß nach und aus dem Kaplande jetzt nicht mehr so offen ist, wie früher. Dagegen erkennt man aus den Kämpfen und Bewegungen im Ge biete des Nosobflusses, daß die Ostgrenze noch ganz offen ist. Dahin entfliehen die geschlagenen Hotten totten regelmäßig. Währung in Ostafrika wäre viel als die Schaffung eines solchen wie er jetzt dort bestehe. Der Etat für Ostafrika wird Kommission beantragten Abstriche Der Senat vertagte sich sodann auf unbestimmte Zeit, ohne hinsichtlich des Vertrages mit Santo Berührung mit dem Gegner. Der Telegraph übermittelt längere Verlustliste, aus unsere Sachsen hervorheben: Beim Etat für Kamerun teilt Kolonial direktor Dr. Stützel mit, daß nach einer dieser Tage eingegangenen Meldung des Gouverneurs in Kamerun Unruhen zu erwarten seien. Daher sei die Vermehrung der Schutztruppe um zwei Kompag nien in Aussicht genommen worden. Nach einem neueren Telegramm seien keine Unruhen ausge brochen und auch in absehbarer Zeit nicht zu er warten. Beim Etat für Togo erwidert auf eine Be- chwerde des Abg. Roeren Kolonialdirektor Dr. Aus Südwestafrika. Die neuesten Meldungen aus Südwest- afrika lassen erkennen, daß der Kampf gegen die aufständischen Hottentotten sich einer Entscheidung zudrängt. Die Abteilungen v. Koppy und v. Kamptz haben in den Karas bergen gegen die Bande Morris Zusammenwirken können. Offenbar ist eine gewisse Einschließung derselben gelungen. Der Weg nach dem Süden scheint ihr jetzt nicht mehr offen zu stehen. Die Hauptmasse der Hottentotten ist jetzt in den Karas bergen zusammengedrängt. Da der Aufstand im Oktober bei Gibeon begann, so sind die Aufständi schen mehr als 200 Kilometer nach Süden zurück gedrängt. Eine Abteilung von 400 Hottentotten unter Kornelius ist von Hendrik Witboi selbst nach den Karasbergen gesandt worden. Dort hat sich offenbar ein Zentrum gebildet, wo sich nun mehr die Hauptkämpfe entwickeln werden. Trotz aller Schwierigkeiten, welche der Wassermangel und das stark zerklüftete felsige Gebirge den Truppen und ihrer Verpflegung bieten, wird dadurch doch der Kampf erleichtert gegenüber der früheren Zer splitterung der Hottentotten. Ein anderer Teil der selben hat sich die Linie des Nosob als Stützpunkt aufgesucht, offenbar mit Rücksicht auf die nahe eng lische Grenze. Von dort wird auch die Anwesenheit von Hendrik Witboi gemeldet. Unmöglich wäre es nicht, daß er sich schon auf britischem Gebiet auf gehalten hat und jetzt auf den Kampfplatz zurück gekehrt ist, wo er die obere Leitung hat. Die Majore Meister und v. Estorfs sind gegen den Nosob hin mit größeren Abteilungen abgesandt worden. Da sich Hendrik Witboi nach den letzten Aussagen nur etwa 20 Kilometer von der Grenze befand, so ist sein Entweichen nach Britisch-Betschu- Landtage der Kanalvorlage. In einem solchen Augenblicke wirken Dinge wie die Berufung eines Protestanten auf die Stelle des Oberlandesgerichts präsidenten in derjenigen preußischen Provinz, wo die katholische Bevölkerung ziffermäßig am meisten überwiegt und wo ihr Selbstbewußtsein am leben digsten ist, wie eine Brüskierung. Man muß auch diesen Vorgang unter den Zeichen der Zeit verzeichnen. — Es scheint fast, als ob diese im gröbsten Er presserstile gehaltenen Rodomontaden auf die Re gierung nicht ohne Einfluß geblieben sind. Denn in der „Nordd. Allg. Ztg." findet sich folgende offi ziöse Notiz: Gegenüber verschiedenen Zeitungsmel dungen sind wir in der Lage, sestzustellen, daß eine Entscheidung über die Neubesetzung der zur Erledi gung gelangenden Oberlandesgerichtspräsidentenstelle bisher nicht getroffen ist. Sind das vielleicht zarte Rücksichten? Aus dem Anstande. Deutschland und San Domingo. Aus Washington wird über die letzte Senatssitzung berichtet: Im Verlaufe der Beratung über den Vertrag mit Santo Domingo sagt Senator Teller, er habe gehört, ein Grund, weshalb der Senat den Vertrag unverzüglich ratifizieren sollte, wäre der, daß sonst wahrscheinlich eine fremde Re gierung, nämlich die deutsche, eine Invasion in.Santo Domingo ausführen würde: er glaube aber daß diese angebliche Gefahr eine Mythe sei, und daß Deutschland mit dem Verfahren zu frieden sei, das die Vereinigten Staaten in betreff Santo Domingos verfolgen. Nach längerer Debatte wurde die von Teller eingcbrachte Resolution, in welchem der Präsident der Vereinigten Staaten aufgefordert wird, dem Senat gewisse Informationen über Santo Domingo zu übermitteln, dem Ausschuß für die auswärtigen Angelegenheiten überwiesen. Düsseldorfer Landesgerichtspräsident Rätjen er nannt. Herr Rätjen ist Protestant und das scheint die „regierende Partei" verschnupft zu haben. In einem bitterbösen Artikel zog die „Köln. Volksztg." wider die Regierung zu Felde, die es wage, dem bisherigen katholischen Oberlandesgerichtspräfidenten einen Protestanten zum Nachfolger zu geben. Das sei eine Rücksichtslosigkeit gebenüber den preu ßischen Katholiken, ein Entgegenkommen gegen die „fanatischen und gewissenlosen Hetzer", die in blinder Leidenschaft gegen alles Katholische anrennen. Zum Schluß kam der Wink mit dem Zaunpfahl: Alles dies geschieht in einem Augenblicke, wo die Zentrums fraktion im Reichstage und im Landtage an dem Zustandekommen der wichtigsten Gesetzgebungswerke in ausschlaggebender Weise mitgewirkt hat; im Reichstage der Handelsverträge im preußischen Schluß der Sitzung gegen 6'/g Uhr. — Mon tag 1 Uhr: Militär-Etat und Friedenspräsenz nebst Festlegung der zweijährigen Dienstzeit. Stübel r Die Verwaltung lege den größten Wert auf ein gutes Verhältnis zwischen Missionaren und Beamten. Wenn diese gutes Verhältnis durch die Schuld von Beamten gestört werde, so werde die Verwaltung unter allen Umständen Remedur schaffen. (Beifall im Zentrum.) Die Beamten würden stets mit größter Vorsicht ausgewählt, aber es sei der Verwaltung unmöglich, einen Beamten, den sie nur aus seinen Papieren kenne, ganz zu durchschauen. Auch sei zu erwägen, daß es für Beamte, die in ihrer Heimat in einem gewissen Milieu gelebt haben, einigermaßen schwierig ist, sich in den Schutzgebieten eine besondere Moral anzugewöhnen. (Heiterkeit) Nan müsse darauf Rücksicht nehmen, in welchem Milieu die Herren in ihrer Heimat gelebt hätten. (Heiterkeit.) Abg. Ledebour (Soz.) kritisiert letztere Be merkung. Man müsse da auf sonderbare Gedanken bezüglich der Auswahl der Beamten seitens der Kolonialverwattung kommen. Weiter kritisiert Red- ne: die Landerwerbsgesellschaft in Togo. Zum Etat für Südwestafrika schlägt die Budgetkommission eine Resolution vor betreffend Einsetzung einer Kommission aus Mitgliedern des Reichstags und kolonialen Sachverständigen behufs Prüjung der Rechte und Pflichten und der bisherigen Tätigkeit der Land- und Bergwerksbesitzer in Süd westafrika. Die Abgg. Lattmann (Antis.), Erzberger (Zentr.) und Ledebour (Soz.) kritisieren das Ver fahren und die Vorrechte der Land- und Minenge sellschaften und die Stellung der Kolonialverwattung diesen gegenüber. Abg. Dr. Paasche (nal.-lib.) nimmt die ko lonialen Gesellschaften in Schutz und bittet, bald möglichst das neue Berggesetz in Kraft treten zu lassen. Kolonialdirektor Dr. Stübel stellt eine neue Bergverordnung in Aussicht. Der Etat für Südwestafrika wird genehmigt,' Niederlassung zu errichten. Endlich bemängelt Redner, daß die Frachttarife unserer subventionierten Dampferlinien nach den deutsch-ostafrikanischen Häfen höher seien, als die nach benachbarten portugiesischen Häfen. Kolonialdirektor Dr. Stübel versichert, daß die Regierung, wie sie bisher für die Schaffung kolonialer Lehrstühle am Orientalischen Seminar und an Universitäten eingetreten sei, es auch weiter tun und sich freuen werde, wenn der Reichstag dazu die Mittel bewillige. Geheimrat Helfferich von der Kolonialver waltung rechtfertigt die vorläufige Beibehaltung des Rupien-Systems. Aus der sofortigen Wahl der Reichswährung würden sich wirtschaftliche, vielleicht auch politische Schwierigkeiten ergeben haben. Der Gedanke der Gründung einer Reichsüberseebank sei trotz zweijähriger Verhandlungen nicht zu verwirk lichen gewesen. Die Konstruktion der Ostafrikanischen Bank habe doch auch manche Vorzüge gegenüber einer bloßen Ausdehnung der Reichsbank. Ein be sonders wichtiger Gesichtspunkt dabei sei die Heran ziehung deutschen Prioatkapitals in unsere Kolonien. Diejenigen, die über Zurückhaltung des deutschen Privatkapitals klagten nnd von der Heranziehung ausländischen Kapitals in unsere Kolonien unan genehm berührt worden seien, sollten doch froh sein, wenn sich jetzt deutsches Kapital in unseren Kolonien betätige. Geheimrat Seitz stellt in Abrede, daß die Frachtsätze unserer subventionierten Ostafrika-Linien für unsere dortigen Häfen ungünstiger seien, als für die benachbarten portugiesischen Häfen. Für letztere seien die Gebühren zwar an sich niedriger, aber unsere Häfen würden direkt angelaufen, während im Verkehr mit Beira und den anderen portu giesischen Häfen erst eine Umladung erforderlich sei. Abg. Paasche (nat.lib.) glaubt nicht, daß ein Institut wie die Reichsbank, das sich hier bewährt habe, in Ostafrika am Platze sei. Dahin gehöre der frei wagende Kaufmann. Ebenso wie die Regelung der Münzfrage sei auch die gewählte Regelung der Pankfrage, die Uebertragung der Notenausgabe an eine Privatbank, durchaus zu billigen. Eine größere Pflege der kolonialen Interessen auf den Universt- s en sei sehr wünschenswert. In Kiel z. B., wo " Marineoffiziere seien, sollte Tropenhygiene und Kolonialrecht Gegenstand von Vorlesungen sein. Abg. Südekum (Soz.) wendet sich dagegen, oatz m den Kolonien das Großkapital bevorzugt werde, und befürchtet, daß auch in Ostafrika Un ruhen in Sicht seien. Aus dem Uviche. Zarte Rücksichten? Vor ein paar Tagen wurde gemeldet, Oberlandesgerichtspräsidenten in Köln sei die Resolution angenommen. Debattelos werden erledigt die Etats für Neuguinea, l Kekauutmachuug. Nachdem das Ergebnis der diesjährigen Einschätzung zur Einkommen- und Ergänzungssteuer den hiesigen Beitragspflichtigen durch Aushändigung der Steuerzettel bekannt gegeben ist, werden die jenigen Beitragspflichtigen, welche einen Steuerzettel nicht erhielten, aufgefordert, sich beim Unterzeich neten zu melden. Hermsdorf, den 18. März 1905. Der Gemeiudevorstaud. Müller. Deutscher Reichstag. Berlin, 18. März. Auf der Tagesordnung steht der Etat der Schutzgebiete, zunächst für Deutsch-Ost afrika. Die Kommission hat bei den einmaligen Ausgaben an der Forderung für Bauten 150000 Mark abgesetzt. Abg. Erzberger (Zentr.) wünscht einen Lehr- stuhl für Kolonialrecht an der Universität Berlin. Der Ordinarius sollte allerdings nicht immer in Berlin sitzen, sondern sich durch Reisen in den Schutz gebieten über das Recht der Eingeborenen dauernd informiert halten. Vor allem aber sei angezeigt die Neuregelung des Münzwesens in Ostafrika und die Errichtung einer Deutsch-Ostafrikanischen Bank, wie beides ja auch schon von der Regierung in die Wege geleitet sei. Die Beibehaltung des indischen Rupien-Systems werde hoffentlich später einmal der deutschen Markwährung Platz machen. Zu bemängeln sei ferner, daß jetzt auf 30 Jahre hinaus das Noten privileg der Deutsch-Ostafrikanischen Gesellschaft ohne jedes Entgelt erneuert worden sei. Es hätte lieber die Reichsbank veranlaßt werden sollen, dort eine Neuguinea, die Karolinen und 2Nari-Vgunden, am Fuß und am Kreuz, erhalten haben. annen, ebenso nach unwesentlicher Debatte für Zugleich wird berichtet, sein Sohn Isaak wäre am Domingo einen Beschluß gefaßt zu haben. — Wer Samo a, sowie der Titel für die kolonialen Reichs- rechten Auge verwundet. Hier scheint ein Irrtum fürchtet sich vor dem schwarzen Mann! Böses Zuschüsse im Etat des Auswärtigen Amtes. obzuwalten. Von den Söhnen Hendriks lebt nur Deutschland!