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Anzeiger Zangenberg, Falken, Langenchursdorf, Meinsdorf, Nußdorf, Wüstenbrand, Grüna, Mittelbach, Ursprung, Erlbach, Kirchberg, Pleißa, Reichenbach, Callenberg, Tirschheim, Kuhschnappel, Grumbach, St. Egydien, Hüttengrund u. f. w Dienstag, den 19. Dezember 1905. 55. Jahrgang. Nr 294 Mn- M1. WWck tzchchii-WA ist Seiekta in Hohenstein Ernstthal 'astisch, „ich hen, sagte Es sollen » HM-s oem vorge;cyragenen Programm zu;rimme uno Al- fahrden wollen. Das Ergebnis MiraS als Konferenzort annehme. Da Spanien, schen Unterhandlungen ist, daß In der französischen Deputierten abwarte. (Stürmischer Beifall). liehen haben. Die Beurlaubten sind nicht morgens unterzeichnet, welches den Programmentwurs feststellte htend assen rief der chlgeruch! den und er sein Ge° >e blaß vor daß auf der Konferenz bloß über die besonderen Rechte in Marokko beraten werden solle und daß die Bürgschaften internationaler Art im Dunkel bleiben sollen. (Protestrufe im Zentrum und rechts.) Er müsse an das Unheil erinnern, welches die Politik des Schweigens vor einiger Zeit angerichtet habe. Ribot erklärt, er schließe sich dem VertagungS- antrage an. In diesem Augenblicke müsse sich die Kammer einigumdieRegierungscharen, l Brief seine eiben an den ifgeld zahlen im Schwarz- nicht dazu gebrauchen wird, um unsere Kolonie zu bedrohen und zu beunruhigen. Unser Recht berührt kein Recht eines andern und bietet allen zivilisierten Mächten eine Gewähr für ihr Recht. Wir werden ! auf der Konferenz noch besonders unsere Handels- und Finanzinteressen zur Sprache bringen, die den ersten Rang unter den europäischen Interessen einnehmen. Indes zeigen unsere Abkom men mit England, Spanien und Deutschland, daß wir eine gleiche Behandlung auf dem wirtschaftlichen Arbeitsgebiet wünschen. Daher kann die von den meistinteressierten Mächten zugegebene und in unserem Abkommen mit Deutschland schrift lich niedergelegte Anerkennung unserer besonderen Lage niemand schädigen. Die Wiederherstellung und Reform des Maghzen erscheinen für uns immer als Grundbedingungen des in Marokko für erforderlich erklärten Werkes. Die marokkanische Frage drängt sich unserer Politik auf, wenn wir nicht das alte, betroffen worden, der das Bewußtsein trübte und ihn am Sprechen behinderte. Glücklicherweise hat sich da§ Befinden des Kranken rasch gebessert. Nach dem gestern Vormittag ausgegebenen Krankheitsbericht ist das Bewußtsein wesentlich klarer geworden und auch die Sprechstörung hat sich bedeutend gebessert. Die gänzliche Wiederherstellung ist nach Aussage der behandelnden Aerzte in verhältnismäßig kurzer Zeit zu erwarten. Herr von Seydewitz steht im 63. Lebensjahre. len Augen- erinnerte hatte, ein ve, welche !en so sehr Hierauf beschloß die Kammer mit 501 gegen um 2 Uhr an Land gesetzt, sondern zu dieser Zeit 50 Stimmen die Debatte über die Angelegenheit zu an Bord zurückgekehrt. Hasmann selbst ist ohne nft: „Ich rfzuhalten. iten?" !rten Blick er wider- Boudoir Zimmer Wänden, tattet, von inen von wehte den Erscheint jeden Wochentag abtnds für den folgender» Tag und kostet durch die Austräger pro Quartal Mk. 1,5ü durch die Post Mk. 1,92 frei in'S HauS. kostspielige Werk Frankreichs in Nordwestafrika ge- dem vorgeschlagenen Programm zustimme und Al-Jührden wollen. Das Ergebnis der französisch-deut- Der Kaiser in Braunschweig. In der Ansprache, mit welcher der Braunschweiger Oberbürgermeister Retemeyer am Sonnabend den Kaiser begrüßte, gab er der Freude über den Besuch des Kaisers und der Liebe und Treue aller Braunschweiger zu Kaiser und Reich Ausdruck. Die Zeit, da die Stadt Braunschweig, pochend auf ihre Selbständigkeit und vertrauend auf ihre Macht, selbst dem eigenen Landesherrn trotzig ihre Tore verschloß, sei vorüber; heute fühle sie sich wohl als Glied des Ganzen und sei glücklich, Mitarbeiten zu dürfen am Ausbau des Vaterlandes zu seiner Wohlfahrt zu Wasser und zu Lande. Der Kaiser dürfe versichert sein, daß die Herzen der Braunschweiger ihm in Liebe und Verehrung entgegenschlagen. Der Ober bürgermeister schloß mit einem Hoch auf den Kaffer. Auf diese Rede antwortete der Kaiser mit folgenden Worten: „Ich bin glücklich, daß es Mir möglich ge wesen ist, bis jetzt dem Deutschen Reiche den Frieden zu erhalten und freue Mich, daß die Stadt Braunschweig, die Ich schon einmal vor 16 Jahren besucht habe, unter den Segnungen dieses Friedens und unter der Regierung des Prinz- Regenten sich weiter entwickelt hat. Es tut Meinem Herzen wohl, daß gerade in dieser Stadt die Liebe zu Kaiser und Reich lebendig geblieben ist." Die hiesige Selekta, gehobene mittlere Volksschule, mit den Zielen eines ProgymnasiumS rechterhalten müssen, die durch die Gemeinsamkeit (Unterricht in der lateinischen, französ. und englischen Sprache) nimmt Ostern 1806 neue Schüler, der Rasse den im Nachbarstaate um sich greifenden Knaben und Mädchen des 5.—8. Schuljahres auf. Die Schule bereitet die Knaben bis zur Quarta Aufreizungen zugänglich sind. Wir sind daher be- bez. Untertertia höherer Lehranstalten (Eintritt nach erfülltem 6. bez. 7. Schuljahre) vor; ein größerer rechtigt, zu verlangen, daß in Marokko eine Macht Teil der Schüler tritt nach beendeter Schulzeit in ein Lehrerseminar, die höhere Handelsschule in Chem- besteht, welcher man gehorcht und welche ihr Ansehen Schueidelreifigs und Befenreifig-Auktiov auf Overwaldenburger Revier. geführt werden. serer Rechte und die Wichtigkeit un- Beizubringen ist für alle Kinder der Impfschein, außerdem für die auswärts ge- s e r e r e i g e n e n I n t e r essen z u zeigen, boreueu noch die Geburtsbescheinigung mit Taufzeugnts. Das Protokoll vom 8. Juli stellt fest, daß das Hohenstein-Ernstthal, den 18. Dezember 1905. Regime an der algerischen Grenze der ausschließlichen Zuständigkeit Frankreichs und Marokkos verbleibt. Rouvier fährt fort: „Unser Recht in Marokko Ibesteht darin, daß Frankreich in Nordafrika eine muselmanische Macht ist und daß wir unsere Au torität gegenüber sechs Millionen Eingeborenen auf- oention ans. Deutschland hielt es nicht für ausreichend, von unserem Abkommen in Kenntnis gesetzt zu werden; es meinte, seine Interessen for- derten, daß es in direkterer Weise befragt würde und legte Nachdruck aus die Einberufung einer Konferenz. Ich hielt eine Konferenz für annehmbar unter der Bedingung, daß die nötigen Bürgschaften gegeben wären, daß die Würde Frankreichs gewahrt bliebe. Rouvier behandelt nun die Frage, unter welchen Bedingungen Frankreich auf die Konferenz eingehen konnte. Es ist heute klar, fährt Rouvier fort, daß die von uns dem Sultan gemachten Vor schläge keineswegs darauf ausgingen, in Marokko ein Regime analog dem in Tunis einzuftthren. Aus dem Reiche. Kultusminister von Seydewitz am Mittwoch von einem Schlaganfall Aus dem Ruhrrevier. Dem „Bochumer Anzeiger" zufolge haben sich die Leiter des alten Bergarbeiter oerbandes geschlossen gegen eine Streik bewegung im Ruhrgebiet erklärt. Der „Panther"-Zwifchenfall. Die amtliche Meldung des Komman danten von S. M. S. „P a n t h e r" über den „Zwischenfall" mit Brasilien wird nunmehr amtlich veröffentlicht. Die Meldung leutet: „Der Matrose Hasmann hatte seinen Urlaub überschritten und war, da er in Zivilkleidern gesehen wurde, der Desertion verdächtig. Es wurde angenommen, daß Hasmann hierzu von einem neu eingewanderten Deutschen namens Steinhoff verleitet worden wa» Das Konsulat und die brasilischen Behörden in Jtahajy und Colonia BruSque wurden ersucht, die Wiedererlangung des HaSmann zu unterstützen. DieS wurde zugesichert. Ebenso wurde die Gesandt schaft in Petropolis von dem Sachverhalt unter richtet. Am 26. November waren abends Offi ziere in Zioilkleidung und 12 Unter offiziere im Urlaubsanzuge beurlaubt mit der Weisung, die Spur des Deserteurs Hasmann un auffällig zu verfolgen. Sie haben sich an Land nicht militärisch bewegt und sind meistens getrennt gegangen. Sie haben in zwei Häusern, und zwar einem Hotel und einem Privathaus, Einlaß begehrt. von der unter den gegenwärtigen internationalen Verhältnissen zu gewärtigen war, daß sie eine Sen sation werden würde. Vorher schon hatte das „Echo de Paris" wissen wollen, daß Rouvier eine von friedlichem Geiste erfüllte, aber gleichzeitig feste Rede halten werde, welche zeigen solle, daß Frankreich im kraftvollen Bewußtsein seines guten Glaubens und seiner Rechte, ohne jemand zu bedrohen, entschlossen sei, sich von niemand einschüchtern zu taffen und absolut Herr seiner Geschicke zu bleiben, sowie daß es unmöglich sei, noch weiter auf dem Wege der Z u g e st ä n d n i s s e fortzuschreiten. Man sollte nach dem „Echo de Paris" aus der Rede heraus erfahren, daß der Ministerwechsel in England die Beziehungen Frankreichs zu England nicht ge ändert habe. Jedenfalls war der Zudrang zu der Sitzung der Kammer auf die Ankündigung von der Rede Rouviers groß. Die Tribünen waren außer ordentlich stark besucht. Die Botschafter von Ruß land, Osterreich-Ungarn, Italien und die Attaches der deutschen Botschaft waren erschienen. Alles war in größter Spannung, als Ministerpräsident Rouvier Lie Tribüne bestieg: Rouvier verliest zunächst die von ihm im ge strigen Ministerrat mitgeteilte Erklärung. Er beginnt mit Verlesung seiner Erklärungen vom 10. Juli über die Verhandlungen zwischen Deutsch land und Frankreich über die Marokko- Konferenz und fährt dann fort: Es sei da mals noch übrig geblieben, das Programm der Konferenz festzustellen und es in gemeinsamem Ein- vernehmen zur Annahme durch den Sultan zu bringen. Er, Rouvier, habe am 28. September mit dem Botschafter Fürsten Radolin ein neues Protokoll nitz oder die hiesige einfache Handelsschule ein. Schulgeld wird für hiesige und auswärtige Schüler in gleicher Höhe erhoben. Anmeldungen nimmt an allen Schultagen in der Zeit von 11—12 Uhr entgegen. Hohenstein-Ernstthal, 18. Dezember 1905. Schuldirektor Dietze. für Hohenstein Ernstthal, Oberlungwitz, Gersdorf, Kagan, Hermsdorf, Kernsdorf, um ihr angesichts der Konferenz die erf 0 rde r- Die Art, in der dies geschehen ist, hat, soweit bisher liche Kraft zu verleihen. Man müsse den festzustellen war, gegen die übliche Form nicht ver- inneren Zwistigkeiten Stillschweigen gebieten und in stoßen, da aus beiden Häusern einzelne Bewohner Deutschland den Eindruck Hervorrufen, daß Frank- (Steinhoff und der Sohn des Eigentümers) frei- reich ruhig und stark die Konferenz in Algeciras willig den Beurlaubten ihre Unterstützung ge- ^unsereRechte fährt Rouvier fort, Europa aufs neue seine Gast- w enn nicht alle anerkannt, so doch freundschaft gewähre, stehe es ihm zu, die Mächte a lle 0 0 r b e h a l t e n s i n d. Es ist hervor- biS zum 30. Juni das 6. Lebensjahr erfüllen. trag zu tun. Die Interessen der Mächte müssen Der Bürgerschule (mittleren Volksschule) können Kinder aus dem gesamten Stadtge- respektiert werden, aber wir haben die Pflicht, biete, der 1. Bezirksfchule (einfachen Volksschule) dagegen nur solche aus der Altstadt zu- der Konferenz die besondere Art un- Das dieser Tage verteilte Gelbbuch gestatte, die der Schwierigkeiten zu überschreiten, die einen Augers Politik Frankreichs, seine Mäßigung und die Recht- blick ihre Beziehungen zu trüben drohten. Warten Mäßigkeit seines Vorgehens zu würdigen. Fran k- wir mit Ruhe das Ergebnis der Kon reich müsse eine marokkanische ferenz ab. Politik haben. Die Zukunft Marokkos Die äußere Politik Frankreichs ist leicht zu kenn- werde in entschiedener Meise die Geschicke der nord- zeichnen: Treu der unberührt gebliebenen Allianz afrikanischen Besitzungen beeinflussen. Rouvier er- und den kostbaren Freundschaften, die frei von innert sodann an die seit 60 Jahren bestehende Hintergedanken sind, in dem Wunsche, gegenseitige unruhige Lage an der algerisch-marokkanischen Grenze, vertrauensvolle Beziehungen zu unterhalten, hat Rouvier liest weiter: Das Gelbbuch legt die Frankreich, seiner selbst sicher, — wir verkünden es Anstrengungen und die Methoden dar, welche zur laut, — nur dieWahrung seinerRechte, Lösung des Problems angewendet worden sind, seiner I n t e r e s s e n u n d s e i n e r F r e i- Marokko zeigte sich machtlos, der Lage und der h e i t i m A u g e. Gefahr, die sich aus dieser ansteckenden Anarchie Die Erklärung RouvierS wurde mit t i e f e m ergab, abzuhelfen. Die Berechtigung unserer Klagen S chweigen angehört und am Schluß mit le b- wurde von den Mächten anerkannt. Sie erkannten h aftem Beifall angenommen. an, daß wir ein Recht hätten, mit ihnen in Marokko Mutberd beantragt die Vertagung der aufzutreten, und zwar nicht mehr nur als Beschwerde- Debatte über die auswärtige Politik. IaüröS führer, sondern als Berater, von deren Rat die all- bekämpft diesen Antrag, indem er sagt, aus derEr- gemeine Zivilisation Nutzen ziehen würde. Dajkiärung Rouviers habe er den Eindruck gewonnen, trat Deutschland mit sein er Inter wie sie aus den Verträgen hervorgeht, berührt. Wir Die Anmeldung der mit Ostern 1906 schulpflichtig werdenden Kinder, daS sind diejenigen, werdenden vorgezeichneten Grenzen trenbleiben. Die welche bis dahin das 6. Lebensjahr vollenden, hat Dienstag, den 2. Januar, in der Zeit von der Konferenz gestellte Frage ist einfach. Jede Macht 8—12 und 2—6 Uhr und zwar am Vormittage die der Knaben, am Nachmittage die der Mädchen hat Rechte in Marokko. Diese Rechte sind nicht be im Direktorialzimmer (mittleres Schulhaus) zu erfolgen. stritten. Jede Macht genießt dort die Vertrags- Auf Wunsch der Erziehungspflichtigen können auch solche Kinder ausgenommen werden, welche rechte. Es war niemals davon die Rede, dem Ein- Kuserate nehmen außer der Expedition auch die Austräger auf dem Lande entgegen, auch befördern die Anuonceu- Expeditionen solche zu Originalpreisen. s. In der >l." folgende it der eng- ran auf dem sen, das die ausgewählte cher Sprache, andere aus das dritte, wm Luther- Englisch ist ize ist eine ntenart, in „Gäste" be- unterzeichnet, welches den Programmentwurs feststellte Wir haben unsniemals auf dasangeb- Der Sultau habe am 22. Oktober erklärt, daß er liche europäische Mandat berufen. Der Gesandte Taillandier hat mit vollkommener Korrekt- schließen und begann die Beratung der provisorischen heil seine Aufgabe erfüllt, die weder die Souverä-Zwölftel. nitäksrechte des Sultans, noch die Lage der Mächte,^ In den Wandelgängen der Deputiertenkammer verlautete, daß die Kammer, indem sie nach der Erklärung RouvierS den Schluß der Verhandlung über den Gegenstand beschloß, ohne Zweifel den Zweck im Auge hatte, daß man draußen verstehe, daß sie die Politik der Regierung 0 hne Vorbe halt gutheiße. für das Mnigliche Amtsgericht und den Stadtrat zu Hohenstein-Ernstthal. Orgcrn crlleV sVernernöLsVerrVürltrrngeur AsV L?n Eegerröerr Grrtschcrste»»» an Donnerstag, den 2t Dezember a. c., von Vormittag 9 Uhr ab tm Mineralbade Hohenstein-Ernstthal ca. 23,g» Wellenhundert Birken-Besenreisig und ca. 200 Rm. Laub- und Nadelholz-Schneidelreisig, aufbereitet in den Abteilungen 1—64, versteigert werden. Fürstliche Forstverwaltnng Oberwaldenburg kämm er war am Sonnabend ein großer Tag, zu der Konferenz zusammenzuberufen. Die Konferenz zuheben, daß es Deutschland und Frankreich gelun- da eine Rede des Ministerpräsidenten Rouvier werde wahrscheinlich Anfang Januar eröffnet werden, gen ist, die zwei ersten Etappen in der Regelung über die äußere Politik angekündigt war, Das dieser Tage verteilte Gelbbuch gestatte, die der Schwierigkeiten ru llbericbreiien. die einen Annen-