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Anzeiger :em Freitag, den 14. Juli 1905 Nr. 161 55. Jahrgang hek t§- -h Rußland und England. Das war die Überraschung, welche das gute Einvernehmen Eng- lands mit Frankreich der Welt bereiten konnte. habe, die für Frankreich in Marokko bestehe. Vor und den Gesandten Frhrn. v. Varnbüler; Baden Instituts zu Chemnitz. Temperatur und nordöstlichen Winden. Baro Dabei drohten sie dem General is te g der Gehilfe Rouviers hat «ach dieser Richtung ent sprechend vorgearbeitet Die wesentlichste Aufgabe der Konferenz wird sein, diejenigen Sicherheitsmaß nahmen zu genehmigen, welche für die Verbesserung der Verkehrswege unumgänglich sind; große Politik wird die Konferenz nicht treiben. Tochter des Hausmeisters, sowie ein weiteres kleines Mädchen, dessen Mutter in der Fabrik arbeitet, mit der das Kind das Mittagessen einzunehmen pflegt. Ferner befanden sich unter diesen Erkrankten eine Obstfrau, die an einer nahen Straßenecke Obst feil hält. Sie hatte bei dem Hausmeister Essen geholt. Ebenso erkrankte eine Verkäuferin aus der Filiale des Plagwitzer Konsumvereins, die dort zu Mittag ißt. Die Kranken hatten ein sehr mattes und blasses Aussehen. Bei Vielen trat starkes Erbrechen ein. Die Kunde von der Massenerkrankung hatte sich mit Windeseile in der Stadt verbreitet und eine große Aufregung hervorgerufen. Wie verlautet, ist ein großer Teil der Erkankungen leichterer Natur. Allem Anschein nach ist die Erkrankung auf den Genuß vor allem des Kartoffelsalats zurückzuführen. Eine amtliche Untersuchung ist natürlich sofort eingeleitet worden. Die Reste des Mittagsmahls wurden be- chlagnahmt. die ;rb. cei r. ie- X- m. sieh- s. er Ex- Debec- a Elsa kupser, ei un- Mp- lver ingen omp- * zu er ruch er. Über de« Rückgang der sozialdemokratischen Stimmen zu beugen und in Rechnung zu ziehen, welchen Wert der englische Beistand in gewissen Fällen für uns haben kann. Dieser Beistand nun hätte für uns den Wert, daß Deutschland in die Unmöglich keit versetzt würde, uns den Krieg zu erklären. Was vermöchte im Falle eines Krieges, in welchem England mit uns ginge, die deutsche Flotte? Was würde aus den Häfen, dem Handel und der Handels marine Deutschlands? Die vollständige Vernichtung derselben wäre die Folge. Das ist die Bedeutung des wohl vorbereiteten und wohl berechtigten Besuches des englischen Geschwaders in Brest. Der Gegenbesuch des französischen Geschwaders in Plymouth wird diese Kundgebung vervoll ständigen. Das Einvernehmen Frank reichs und Englands und die Vereinigung der Flotten dieser beiden Länder schaffen ein s o furchtbares Kriegs Werkzeug, daß weder Deutschland, noch sonst eine Macht die Ver nichtung zur See würde riskieren wollen. Die Entente mit England bedeutet außerdem die An- < bahnung besserer Beziehungen zwischen Tanger, 12. Juli. Hadjahmed el Torres, der Vertreter des Sultans in Tanger, erhielt ein ernannte den Ministerpräsident Witte für den er krankten Grafen Murawjew zum Bevollmächtigt en bei den Friedensverhandlungen. London, 12. Juli. Nach Meldungen aus der Mandschurei ist nunmehr Wladiwostok von den Japanern völlig blockiert. Tokio, 12. Juli. Die Japaner haben der Insel Sachalin den früheren japanischen Namen „Karafuto" wiedergegeben. : rungen und Morden auch dem Kriegsgericht über- : wiesen. Täglich sieht man auf den Straßen arre tierte und mit Fesseln gebundene Kosaken unter starker Eskorte transportiert. Bei den Kasernen revisionen fand man viele goldene Uhren, andere Wertgegenstände und bares Geld in Massen bei den „armen" Kosaken. Die Inhaber der gestohlenen Wertsachen sind meistens ermordet worden. — Das Kosakentum ist anscheinend typisch für Rußland. Die „Potemkinaffäre" scheint nun ihren ent- gültigen Abschluß gefunden zu haben, wenn nicht noch ein Nachspiel zu erwarten ist. Man meldet: Bukarest, 12. Juli. Gestern abend 8 Uhr ist das von Kontreadmiral Besareweski befehligte Geschwader mit dem „Fürst Potemkin " im Schlepptau nach Sewastopol abgedampft. Die Maschinen des „Potemkin" sind verdorben. Viel bemerkt wurde, daß der russische Kontreadmiral den rumänischen Behörden keinen Besuch abge stattet und bei Abfahrt des Geschwaders die üblichen Salutschüsse nicht abgegeben hat. Sächsisches. Hohenstetu-Ernstthal, 13. Juli Schaumburg-Lippe von 2310 auf 2192, in Schwerin-Wismar von 8140 auf 6809, in Kalbe-Aschersleben von 20261 auf 19013, iu Hof von 10678 auf 10329 und in Hammeln- Linden von 10198 auf 8712, in D o n a u- eschingen von 2189 auf 1876. Samoanisches. Von der Entschädigung der deutschen Ansiedler auf Samoa, die nach Vereinbarung der drei be teiligten Mächte vor einigen Monaten auf 40000 Dollars festgesetzt wurde, hat die englische Regierung nun endlich ihren Anteil ausgezahlt. Die Regierung von Washington wird voraussichtlich bald folgen; danach kann den Beteiligten auf Samoa ihre Entschädigung in kurzer Zeit eingehändigt werden. — Aus Wellington auf Neuseeland wird gemeldet: Ein samoanischer Kaufmann erklärt das Gerücht von der Wahrscheinlichkeit eines Aufstandes in Samoa für unglaubwürdig. Es läge keine Notwendigkeit für eine dauernde Garnison vor. Die Meldung habe vermutlich die Tatsache zur Grundlage, daß eine kleine Gruppe der Eingeborenen Inserate nehmen außer der Expedition auch die Austräger auf dem Lande entgegen, auch befördern die Annoncen- Expeditionen solche zu Originalpreisen. Ans dem Reiche. Das Beiletd des Kaisers. Wie wir bereits meldeten, ist am Montag abend die verwitwete GräfinKaroline zur Lippe-Biesterfeld verschieden. Von den deutschen Höfen hatte nur der Meininger Hof durch ein Beileidstelegramm die Notifizierung des Ablebens der Gräfin-Mutter beantwortet. Nunmehr hat auch der Kaiser ein Beleidstelegramm an den Graf- Regenten von Lippe gerichtet. Es wird aus Detmold gemeldet: Wie wir soeben hofamtlich er fahren, hat der Kaiser heute nachträglich dem Grafregenten ein persönliches, überaus huldvolles und in herzlichen Worten gehaltenes Beileidstelegramm zugesandt, welches erstmalig, im Gegensatz zu den bisherigen Kaiser- telegrammen an den Regentenhof die Anrede „Er laucht" gebraucht. Das Kaisertelegramm wird morgen in der amtlichen lippischen Landeszeitung veröffentlicht werden. Der Bimdesratsausfchtts; gegen Verwaltung des Gouverneurs Dr. Solf für die auswärtigen Angelegenheiten trat in An- Opposition macht. Wesenheit des Reichskanzlers Fürsten o. Bülow Hosienstein Ernstthal, Oberlungwitz, Gersdorf, Kugau, Hermsdorf, Kernsdorf, Langenberg, Falken, Langenchursdorf, Meinsdorf, Rußdorf, Wüstenbrand, Grüna, Mittelbach, Ursprung, Erlbach Kirchberg, Pleißa, Reichenbach, Callenberg, Tnschyeim, Kuhschnappel, Grumbach, St. Egydien, Hüttengrund n. s. w. in F ra n kfurt a. O. von 12817 auf 11407, in auf e n g l i s ch e r S e i t e. Straßburg-Land von 3097 auf 1479, in bester Käufer. Was kauft Deutschland von uns? wi rs auch ! Grfchei«t jede« Wochentag abtnds für den folgenden Ta- und kostet durch die Austräger pro Quartal Mk. 1chb durch die Post Mk. igg frei in'S HauS. . cm..". m «Beginn der Kammerdebatte hatte, wie aus Paris durch den Minister der auswärtigen Angelegenheiten I gelautet, Rouvier durch einen von der Regierungs- Jchrn. Marschall von Bieberstein; Mecklenburg- veröffentlichten Kommentar zur französisch- Schwerm durch den Staatsminister Grafen v. Basse- Aschen Vereinbarung vom 10. Juli dafür Sorge wch-Levetzow und den Gesandten von Ürtzem Der daß über die Worte „nur für kurze Zeit" Sitzung wohnte ferner der Staatssekretär des Aus- Mißverständnis obwalte. Durch diese Klar- LtLn L L EEn des einzigen Punktes, welcher zur Kritik Richthofen bei. Nach Eröffnung der Sltzimg nahm 2^^ geben konnte, befreite sich Rouvier von der der Reich.kanzler Fürst von Bülow das Notwendigkeit, seinen vorgestrigen Aufklärungen m länger Ausführung dem Bundeoratsausschuß hinzuzufügen. Er sagte mit erhobener Stimme: vertrauliche Mitteilungen über die Vorgänge und Ich bis zum Oktober allein die ganze Last Verhandlungen zu machen, die zu dem deu sch-Verantwortung zu tragen haben; im Oktober französischen Notenwech el wegen der vom Sultan! j>e ^m des GelbbucheS über Kreta, von Marokko vorgeschlagenen Konferenz geführt Madagaskar und, wenn es die Verhältnisse gestatten, daran gab der Reichskanzler! j^r Marokko Mitteilungen machen." (Beifall. einen Überblick über den gegenwärtigen Stand der J„bezug °uf Marokko-Affärl erhalten wir noch folgende Telegramme: Besitzende, ^rhr. von Podenu s und Staatsmimster P„is, 12. Juli. Die Festellung des Textes hierauf iin Namen des Aus ^r Ratschläge, welche Deutschland und Frankreich dem schusses und der vertreten^ Regierungen den ri Marokko für das Konferenzprogramm wärmsten Dank für die vom Reichskanzler gemachten wollen, dürfte, wie in Regierungskreisen ver- Mttteilungen sowie das volle Vertrauen aus, daß wird, demnächst beendet sein. Herr Revoil, dre verbündeten Regierungen m die nach den In-' - - - - - tentionen Sr. Majestät des Kaisers vom Reichs kanzler geleitete auswärtige Politik setzen. D« den russischen Gewalttaten. Welch" ein Geist das russische Heer beseelt, darüber wurde in letzter Zeit genug gemeldet. Es ist gar kein Wunder, daß unter solchen Umständen der Krieg in Ostasien für die Russen verderblich wurde. Auch der jüngste Vorfall in Lodz zeigt dies wieder von Neuem. Es wird gemeldet: Lodz, 12. Juli. Ein peinlicher Vorfall hat Szczukin nicht vor» " ,l von 13616 auf g e f ü h l e n, s 0 n d e r n m i t R ü ck s i ch t a u f schriftsmäßig den Divisionsgeneral Szatilow. Auf Wettervoraussage des Kgll Sächs. Meteorologischen 10217, in Altenburg von 18695 auf 17427, In t e r e s s e n. Die Interessen Frankreichs liegendessen Mahnung erwiderten die Kosaken: „Wenn " ' " " ' . England ist unser die Panzerschiffe revoltieren, können Kür Freitag: Regnerisches Welter bei normaler Nichts oder fast nichts! Dagegen verkauft uns mit den Fäusten. Man rief Dragoner hinzu, welche Deutschland alles, was es kann. Frankreich kann beide Offiziere arretierten und dem Kriegsgericht England die Herrschaft zur See nicht streitig machen. Übergaben. Ein großer Teil der in Lodz garniso- Deshalb ist es das klügste, sich vor der Vernunft nierenden Kosakensotnien wurde wegen Plünde- für das Königliche Amtsgericht und den Stadtrat zu Hohenstein-Ernstthal. Organ aller Genreinöe-Verwaltrrngen der »inliegenden Ortschaften. in Leipzig. Am Mittwoch nachmittag haben in Leipzig Maffenerkrankungen in Folge von Genuß eines verdorbenen Nahrungsmittels stattgefunden, die eine große Aufregung heroorriefen. Bei der Firma C. G. Röder (Buch- und Notendruckerei), Gerichts weg 7, die mehrere Hundert Arbeiter und Arbeiterinnen beschäftigt, besitzt der Hausmeister eine Kantine, in der auch Mittagessen ausgegeben wird. Wie gewöhnlich genossen eine große Anzahl von Arbeitern und Arbeiterinnen ihr Mittagsmahl dort. Es wurde ihnen teils Schweinefleisch, teils Beefsteak mit Kartoffelsalat gereicht. Nach dem Genuß dieser Speisen stellten sich im Verlaufe des Nachmittags bei 50—60 Personen, darnnter vor allem auch Frauen und Mädchen, mehr oder weniger heftige Krankheilserscheinungen ein, so daß ärztliche Hülfe und die Hülfe des Krankenhauses in Anspruch ge nommen werden mußte. Drei Arzte der drittten Sanitätswache waren von >/,3—6 Uhr ununter brochen tätig. Durch den Rettungswagen der Rettungsgesellschaft „Samariteroerein" und den Krankenwagen des Krankenhauses wurden etwa 40 Personen, die letzten 6,15 dem Krankenhause zuge führt. Etwa 20 Personen, die leichter erkrankt waren, konnten in der Fabrik selbst so hinreichende ärztliche Hülfsmittel erhalten, daß sich ihr Zustand bald besserte und einige von ihnen sich auch schon gegen Abend wieder als arbeitsfähig zu melden ver mochten. Unter den in das Krankenhaus überge führten Personen befand sich auch die 12jährige seit den Wahlen von 1903 bringt die „Freis. Ztg." eine interessante Aufstellung. Die Zahl der 1903 abgegebenen sozialdemokratischen Stimmen betrug 3 010 771, also 903 366 mehr als vor fünf Jahren., . , - Der „Vorwärts" kündigte eine Weltwende" an T^^amm, das einen glänzenden Sieg der Seitdem sind zwei Jahre verflossen 21 E r s a tz- a i s e r l i ch e n Truppen über die Anhänger wählen haben stattgefunden. Bei 17 von dies-n Prätendenten in der Nähe von Udjida meldet, war die Sozialdemokratie beteiligt. Aber nur zwei Prätendent entkam, doch ließ er von diesen 17 Ersatzwahlen ließen eine Zunahme auf dem Schlachtfelds viele Tote und Verwundete der sozialdemokratischen Stimmen um im ganzen Zurück. 657 Stimmen erkennen: Dessau-Zerbst um 477 und — » Schwerin-Wismar um 210. Bei allen übrigen 15 Deistafft über Frankreich und Deutschland. am Mittwoch vormittag unter dem Vorsitz des c» I König!. Bayerischen Staatsminister des Äußern und AUS SOW AUSSUUSS. Vorsitzenden im Ministerrat, Freiherrn v. Podewils- , Dürnitz, zu einer Sitzung zusammen. Es waren Die Marokkofrage in der französischen vertreten: Bayern durch seinen genannten ersten Kammer. Bevollmächtigten zum Bundesrat; Sachsen durch der Sitzuna der französischen Devutiertem den vorsitzenden Staatsminister, Minister des Innern vom gLn und der Angelegenheiten v. M e tz sch - I^ive Abgeordnete Denys Coch in mit Befriedigung Reichenbach, Württemberg durch den Staatsmimster daß Deutschland die besondere Lage anerkannt der auswärtigen Angelegenheiten Frhrn. v. Soden' - - Der Krieg iu Ostasteu. llber die Ansprüche Chinas, bei den bevor stehenden Friedensoerhandlungen nicht übergangen zu werden, wird der „Pr. Korr." aus diplomatischen Kreisen geschrieben: Es bestätigt sich, daß der Pekinger Gesandte in Washington im Hinblick auf die bevor stehenden Verhandlungen der japanischen und russi schen Bevollmächtigten die Anregung dazu gegeben hat, daß die chinesischen Interessen bei der Behandlung der mandschurischen Frage nicht unberücksichtigt bleiben: und in demselben Sinne hat die chinesische Regierung ein Rundschreiben den Mächten übermittelt, in der gegen die Lösung des mandschurischen Problems ohne Mithilfe und Zu stimmung der chinesischen Regierung protestiert wird. Wir erhalten ferner noch folgende Meldungen: London, 12. Juli. Wie aus Wajhington ge meldet wird, Hal die japanische Regierung der amerikanischen Regierung bekannt gegeben, daß der Kaiser von Japan in keinen Waffenstill- tand einwilligt. Im Gegenteil, der Krieg wird ebenso kräftig fortgesetzt wie bisher. Die japanische Regierung ist nicht geneigt, zuzugeben, daß die Russen erst einen militärischen Vorteil von einem Waffen- tillstand erlangen und darnach einen Friedensschluß ablehnen. London, 13. Juli. Dem „Daily Telegraph" wird aus Petersburg gemeldet: Der Kaiser, Ersatzwahlen war ein Rückgang der sozial- Das Übereinkommen Frankreichs und Deutsch demokratischen Stimmen zu verzeichnen um im lands bezüglich der Marokko-Konferenz hat ganzen 28 855 gegenüber den Hauptwahlen vom Delcassö nicht schlafen lassen. Die Engländer haben 16. Juni 1903. Die Zahl der sozialdemokratischen es ihm nun einmal angetan und in ihrer Freund- Stimmen nahm gegen 1903 ab bei den Ersatzwahlen schäft erblickt er allein den Segen für Frankreich, in Mitweida von 19270 auf 16039, in Auer-lEr soll Folgendes zu einem Vertreter des „Gaulois" bach von 19106 auf 15772, in O s n a b r ü c^gesagt haben: Eine ernsthafte und wirksame>sich zwischen Offizieren der Garnison zugetragen, von 6371 auf 4930, in Eschewege von 6485 Polit'k macht man heutzutage nicht auf GrundlJm Hotel Manteuffel grüßten zwei angetrunkene auf 5837, in Lüneburg von 5564 auf 3913,!v o n Sympathie- oder A n t i p a t h i e -jKosakenoffiziere Polemow und < in Sayda-Marienberg 1 """"" -