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Sonntag, den 19. März 1905. 55. Jahrgang. Erscheint jeden Wochentag abends für den folgenden Tag und kostet durch die Austräger pro Quartal Mk. 1,bb durch die Post Mk. z 92 frei in's Haus. Inserate nehmen außer der Expedition auch die Austräger auf dem Lande entgegen, auch befördern die Annoncen- Expeditionen solche zu Originalpreiseu. Hohenstein Ernstthal, Oberlungwitz, Gersdorf, Kugau, Hermsdorf, Kernsdorf, Langenberg, Falken, Langenchursdorf, Meinsdorf, Rußdorf, Wüstenbrand, Grüna, Mittelbach, Ursprung, Erlbach, Kirchberg, Pleißa, Reichenbach, Callenberg, Tirschheim, Knhschnappel, Grumbach, St. Egydien, Hüttengrund u. f. w. für das Königliche Amtsgericht und den Ktadtrat zu Hohenstein-Ernstthal. Organ aller <8enreinöe-Vern»altungen der unrlregenöen Ortschaften. Nr. 66. Anzeiger für * * ab. /s.rt mim 0° führung ständig zu überwachen. der auf Vorwärtsbewegung nicht aufgehalten. Das Gewehr feuer riß breite Lücken, aber immer wieder rückten die Japaner stoßweise vor. Schließlich kam der letzte Stoß, die Mannschaften verschwanden im Dorf. Nun begann das Gewehrfeuer auf der anderen Seite deS Dorfes. Die japanische Artillerie nahm ihre Tätig keit wieder auf, bis die Einnahme des Dorfes tele phonisch gemeldet wurde. Sofort wurde der Angriff auf das nächste Dorf begonnen. Episoden aus der Schlacht bei Mulden. Die strenge Handhabung der Zensur auf beiden Seiten der Kämpfenden um Mukden hat es bisher verhindert, daß während der Fortdauer der Ope rationen genauere Schilderungen von Einzelheiten gemeldet werden konnten. Jetzt erhalten englische und russische Blätter Berichte über einzelne Epi soden, die zeigen, mit welcher Hartnäckigkeit und Tapferkeit auf beiden Seiten gekämpft worden ist. So schildert ein englischer Korrespondent bei Okus Heer die von ihm beobachtete Erstürmung des Dorfes Kanky achten durch die Japaner am 6. März; die von diesem Tage datierte Meldung wurde bis zum 11. März von der Zensur aufgehalten. Der Angriff auf das Dörfchen, das 6 Kilometer westlich von der Eisenbahn liegt, wurde eröffnet durch eine heftige Beschießung aus Feldgeschützen und Haubitzen, die hinter einem aufgegebenen Eisenbahndamm im Südwesten aufgestellt waren. Die russischen Kanonen im Osten des Dorfes zwangen durch ihr Feuer die Japaner, mehr Artillerie heranzuschaffen. Der Kampf dauerte bis zum Nachmittag. Die japanischen Gra naten hagelten nur so in das Dorf und auf die russischen Artillerieposttionen. Um 2 Uhr wurde die Beschießung noch heftiger, und die Schrapnells und Perkusstonsgranaten steckten die Dächer der chinesischen Häuser in Brand. Um 3 Uhr verließ General Oku sein Zelt am Fuße des Hügels und beobachtete zu Pferde das Schlachtfeld. Nach einigen Minuten be gann der Infanterie-Angriff, der von der berühmten Division aus Nord-Japan ausgeführt wurde. Zuerst stürzten zwölf Mann aus einem nördlich gelegenen kW »» /i' LH »» die Genehmigung verlangen wollte, schrie ihn Kaiser nach einigem Anhören an: „Hören Sie mit diesen dummen Sachen!" da, nimmt kaum etwas zu sich und klagt beständig über Kopfweh. Die Minister mit ihren üblichen Borträgen sind ihm ganz gleichgültig geworden. Als Fürst Chilkow wegen seiner sibirischen Reise ihm Bericht erstatten und zu verschiedenen Projekten * Die letzten Depeschen melden: Petersburg, 18. März. Der „Petersburger Telegraphen-Agentur" wird aus Tschantafou vom 17. d. M. gemeldet: Der Oberkommandierende Ge neral Kuropatkin reist heute Abend nach Peters burg ab. General Linewitsch übernimmt das Amt eines Oberbefehlshabers. Petersburg, 18. März. Unter dem Vorsitz des Reichsratsmitgliedes General Roop ist eine Kommission zu dem Zweck ernannt morden, die Be dingungen der Kapitulation von Port Ar thur klarzulegen und über General Stössel zu Gericht zu sitzen. London, 18. März. Dem „Daily Telegraph" wird aus Tokio telegraphiert: Ministerpräsident Katsura hat in einer Rede gelegentlich einer Versammlung von Finanzleuten geäußert: Es ist schwer das Ende des Krieges vorauszusagen. Die Russen gänzlich zu besiegen ist eine äußerst schwierige Aufgabe, welche nur gelöst werden kann, wenn die ganze japanische Nation einig ist. Ich hoffe, daß die Finanzleute in hochherziger Weise die Regierung unterstützen werden. Das bisherige Er gebnis des Krieges ist günstiger, als man voraus sehen konnte. Als Japan den Krieg begann, war es, als sei man im Begriff, durch ein Tor in die Hölle einzutreten. Alles war unsicher, und nur die Einmütigkeit der Nation hat zu jener ununter brochenen Reihe von Siegen geführt, sowohl zu Wasser als auch zu Lande. — Zahlreiche in Japan wohnende Fremde haben für die innere Staatsanleihe gezeichnet. Kekanutmachrmg. Der am 15. März ac. fällige 1. Termin G-meindeanlagen ist spätestens bis zum 3t. Miirz 1905, bei Vermeidung der nach Ablauf dieser Frist vorzunehmenden Zwangsmittel, an die hiesige Gemeinde kaffe abzuführen. Gersdorf, Bez. Chemnitz, am 14. März 1905. Der Gemeindevorstaud. GSHler. Proviant und Futter waren in der Nähe gelagert, wovon zwei Drittel durch die Russen ver brannt sind. Die Beute ist groß, aber noch nicht gezählt. Zahlreiche Gefangene sind auf dem rechten Flügel gemacht worden, die genaue Zahl ist aber noch nicht gemeldet. Das ist bis jetzt aber nur ein etwas ausführ licherer Rapport über das, was unseren Lesern schon aus einer kürzeren Depesche im wesentlichen bekannt ist. Wie weit die viel weitergehenden englischen Depeschen auf Wahrheit beruhen, wie weit vielleicht die allernächsten Stunden ihnen recht geben werden, bleibt abzuwarten. Jedenfalls sind die Russen noch in keiner Weise der Gefahr einer neuen vernichtenden Niederlage entronnen. Dem neuen Leiter der kriegerischen Operationen, dem General Linewitsch, soll angeblich doch noch eine Art Aufseher in der Person des Großfürsten Nikolaus gesetzt worden. Zum Chef seines Usm ostastatischru Krieg. Bei Tieling haben, ehe die Russen es ganz passiert und die Japaner es besetzt hatten, Kämpfe stattgefunden, über deren Bedeutung die fast gänz lich versagende offizielle Berichterstattung von beiden Seiten uns weniger als mangelhaft unterrichtet hat Private Depeschen melden, Kuropatkin sei wieder gezwungen gewesen, bedeutende Vor räte und Kriegsmaterial zurückzulassen, die verbrannt wurden. Außerdem soll er 30 Ge schütze verloren haben. Die Zahl der Toten und Verwundeten bei diesen Kämpfen soll sich auf 10000 Mann belaufen. Die englischen Meldungen, so die der „Times", wollen von einer neuen, schweren Niederlage der Russen wissen und behaupten sogar, die Japaner hätten bereits die Eisenbahn nördlich von Tschantufu ab geschnitten. Das würde bedeuten, daß den Russen der Weg nach Charbin verlegt ist. Freilich ist von den amtlichen japanischen Meldungen nichts hiervon bestätigt, auch nicht von „Reuter"-Meldungen aus Tokio, die man sich gewöhnt hat, als halbamt lich anzusehen. Eine amtliche Meldung besagt zwar: Tokio, 17. März. Marschall Oyama be richtet, daß in Tieling sich große Eisenbahnanlagen, ähnlich denen in Liaujang, befinden. Große Mengen Oemeindediakonie zu Oberlungwitz hält morgen Montag, abends 8 Uhr im Gasthof „zum Lamm" ihre Nachdem das Ergebnis der diesjährigen Einschätzung zur Einkommen- uud Ergänzungssteuer den hiesigen Steuerpflichtigen bekannt gegeben ist, werden Diejenigen, welche eine Zuschrift nicht er hielten, ersucht, sich bei Unterzeichnetem zu melden. Tirschheim, den 17. März 1905. Der Gemeindevorstaud. Schmidt. 1. Kartet Stellung am Schahofluh. 2. Karte: Diß Schlacht bei Mulden vom 8.—12. März. 8. KarUt Rückgehen der Ruffen auf rieling. Zar Schlacht bei Mvldm. In dem Kampfe um den Be 1 esuew Hügel Tagesordnung: 1. Jahresbericht. 2. Rechnungsablage. 3. Neuwahlen. 4. ev. Anträge. Zu zahlreicher Beteiligung ladet ein Der Borstau d. Werner, Pfarrer. Vom Zaren erzählt die über russische Dingel kam immer nur einer an. Gleichzeitig begann das gut unterrichtete und in ihrer Berichterstattung keines-I Vorrllcken auf die westliche Seite des Dorfes. Die wegs sensationslüsterne „Schles. Ztg." : „Der Z a r Russen beschossen die Stürmenden heftig und töteten sitzt stundenlang wie geistesabwesen d und verwundeten viele; jedoch auch hier wurde die Hrkanntmachnng. Die zur Rekrutierungsstammrolle gemeldeten Militärpflichtigen von Hermsdorf werden hierdurch veranlaßt, sich Dounerotag, den 23. Mär; d. I. vormittags 1LUHr im Logeuhaus zu Oberlungwitz pünktlich, nüchtern und im reinlichen Zustande zur Musterung einzufinden. Militärpflichtige, welche durch Krankheit am Erscheinen behindert sind, haben ein ärztliches, von der Ortsbehörde beglaubigtes Zeugnis bei der Königlichen Ersatzkommission einzureichen. Etwaige Zurückstellungsanträge wegen bürgerlicher Verhältnisse können gemäß tz 63,7 der Wehrordnung nur dann berücksichtigt werden, wenn die Beteiligten solche vor dem Musterungsgeschäfte oder spätestens bei Gelegenheit desselben anbringen. Die Musterung beginnt punkt '/z8 Uhr. Die Losung der Mannschaften der laufenden Altersklasse findet im Logenhause zu Oberlung witz am 28. März, früh 8 Uhr statt. Hermsdorf, den 14. März 1905. Der Gemeindevorstaud. Müller. Generalstabs bekommt Linewitsch den Generali Dorfe etwa hundert Meter über die Ebene vor und Suchomlinow; Sacharow wird dessen Unterchef. Die suchten dann Deckung. Ihnen folgten mehrere kleine' drei russischen Armeen sollen außer von Kaulbars Abteilungen; als eine Kompagnie beisammen war/ von dem General Gerschelmann und angeblich wurde der Angriff in derselben Art fortgesetzt. Die war eine Kompagnie Russen ans kn ei Seiten vom von Griepenberg befehligt werden. Dragomirow, russische Artillerie überschüttete sie mit ihrem Feuer, Feinde umringt. Verzweifel kampfim sie, bis alle Grodekow, Roop und Komarow bilden, so heißt es, aber das hielt den Angriff nicht auf. Die Japaner ihre Patronen erschöpft w.ire», und nu ll dann noch ein Petersburger Kriegskomitee, das beauftragt ist, fielen zu Dutzenden nieder nnd blieben liegen, wo zogen sie sich nicht zurück, obgleich di anderen Teile einen neuen Plan zu entwerfen und dessen Aus- sie gefallen waren. Manche Verwundeten erhoben des Regiments bereits den Rückzug angetreten sich beim Vorrücken noch einmal; aber von fünf Mann hatten. Unter tödlichun Fmer harrlea sie aus, bis