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iNr.247 I I Montag,den 21.Oktober 1040 , !3«hrgS3f KWlNW MWi> 327000 BRT. in zwei Tage« versenkt. U-Boot torpedierte britische« Hilfskreuzer. Erfolgreicher Einsatz ««ferer Torpedoflugzeuge. Der Seguer verlor gestern 1v Flug-enge Berlin, 21. Okt. Das Oberkommando der Wehr, macht gibt bekannt: Ein Unterseeboot hat einen britische« Hilfs krenz e r von über 10 000 BRT. versenkt. Durch die Beteiligung ihrer Unterseeboote an der Ver- nichtuug der beiden britische« Geleitzüge hat Kapitänle«t- «aat Bleichrodt die Erfolge seiner jetzige« Fahrt gege« de» F«i«d aus 53 300 BRT., KapltSnleutnant Schepke auf 40 565 BRT. gesteigert. I« de« Abendstunde« de» 20. Oktober versenkte« Tor- pedoflugzeuge a« der englische« Ostküst« drei stark gesicherte Handelsschiffe mit insgesamt 20 000 BRT. Leichte Kampffliegerverbände führten auch gestern Bergeltungsangriffe auf die britische Hauptstadt und andere Städte in Süd- «nd Mittelengland durch. Dock- «nd Hafenanlage« sowie lebenswichtige Bersorgungsziele wurde« erfolgreich mit Bomben belegt. 3m Sroßtanklager von Thameshaven brache« «ach den Angriffe« weithi« sicht- bare neue Brände au». Im Laufe des Tage» «nd in der Nacht kam e» zu meh reren für «n» siegreiche» Luftkämpfen. In Ler Nacht verstärkte» schwere Kampfverbände die Angriffe auf London «nd warfen große Menge« vo« Bomben aller Kaliber, die zu beiden Seiten der Themse zahlreiche weitere Brände «nd schwere Zerstörungen Hervorriesen. Werke der Rüstung»- Industrie in RittelemglaNd «Nd -afenanlatze» an der LMU schs» Westküste wäre« ebenfalls da» Ziel wirkungsvoller Bombenangriffe. Wie bereits b^kanntgegeben, beschoß schwere Artillerie de» Heeres und der Kriegsmarine zwei große feindliche Handelsdampfer im Hafe « , o » Do » er. Die Schiffe «nd die Hafenanlagen wurden mit einer Reihe deckender Salven belegt, die schwere Verheerungen anrichteten. 3m Anschluß hieran beschoß eine feindlich« Fernkampfbatterie die französisch« Kanalküste mit wenigen Schüsse«, ohne trgendwelchea Schaden anzurichten. Da« Verminen britischer -äsen «ahm seinen Fortgang. Feindliche Flngzenge flogen in der letzten Nacht in Deutschland ein «nd warfen aus die Reichshaupt stadt «nd an andere« Stelle« Bomben. Als einziges mili. tärisches Ziel ist «ine Gleisanlage in Westdeutschland ge troffen worden, ohne daß eine Berkehrsunterbrechung ein- trat. 3m übrigen wurde« bei Angriffe« auf Wohnviertel einige Häuser zerstört «ud mehrere Zivilpersonen getötet. Der Gegner verlor gestern 1S Flugzeuge, davon im Lustkampf 16, durch Flakartillerie drei, von denen ein» über Berlin abgeschossen wurde. Bier eigene Flugzeuge werden vermißt. 17 Dampfer in einer Nacht vernichtet. Das Oberkommando der Wehrmacht gab gestern durch Sondermeldung bekannt: Unsere Unterseeboot»» affe hat auch in der Nacht zum Sonntag neue gewaltige Erfolge gehabt. Wiederum wurde ein großer britischer Geleitzug aufgerieben. 3u einer einzigen Nacht sind au» einem Selettzug 17 feind- liche Handelsschiffe mit 110 000 BSW. versenkt wor- den. Acht vo» diesen Schiffen mit 50 500 BRT. versenkte allein das Unterseeboot des KapltSnleutnant» Prien. Mit einer Sesamtversenkungsziffer von 202 000 BRT. steht Prien weitaus an der Spitze aller Unterseebootskommandanten. Au, weiteren Geleitzügen versenkte» ander« Untrrseeboote 43000 BRT. 3nrt«rhalb vo« zwei Tag«« hab«« unsere Unterseeboote also nicht weniger al» 827 000 BRT. feindlichen Handelsschiff,raume» versenkt. Bombentreffer auf Wasserwerk, Bahnhöfe «nd Flugzeugwerke. Der OKW-Bericht vom Sonntag hat folgenden Wortlaut: Deutsche Unterseeboot« haben in der Nacht vom 19. zum 20. Oktober wieder einen britische« Geleitzug mit größtem Erfolg angegriffen. Wie bereit» durch Sondermel. düng bekanntgegeben, sind nach bisher vorliegenden Mel dungen au» diesem Geleitzug in einer einzigen Nacht 17 feindlich« Handelsschiffe mit »«»gesamt 110 000 BRT. versenkt worden. An diese, Bersenkungszlffer ist da« Unterseeboot de» Kapitänleutnant« Prien mit acht Schiffen von -»sammen 50 500 beteiligt. KapltSnleutnant Prien hat damit al« erster der Unterseebootskommandanten die 200 OOO-Tonnen-Grenz« überschritte«. Mit einer Sesamtversenkungsziffer von 202 000 BRT. feindliche» Handelsschiffsraumes steht er weitaus an der Spitze aller Unterseebootskommandanten. Da» Unterseeboot des Oberleutnant» zur See Endraß hat durch seinen Anteil an den Erfolgen der letzten Nacht das bisherige Bersenkungsergebnis seiner lausenden Unter nehmung auf 44 000 BRT. gesteigert. Andere Unterseeboote melden die Versenkung von ins gesamt 43 000 BRT. au« weitere« Geleitzüge«. Innerhalb von zwei Tagen sind damit durch di« Ber- nichtung vo« zwei große« Seleitzüge« «nd durch einige Einzelerfolge 327 000 BRT. feindlichen Han- delsschiffsraume» von unseren Unterseeboote« versenkt worden. Die Luftwaffe setzte am gestrigen Tage trotz un günstiger Wetterlage die Angriffe aus die britische Haupt- stadt «nd andere kriegswichtige Ziele in Mittel- «nd Süd- «ngland fort. In der Nacht griffen stärkere Verbände weiterhin Lon don mit Bomben an und warfen große Mengen, teilweise schwersten Kaliber», ab. Reben vielen anderen Einschlägen konnten insbesondere nördlich der West-India-Dock», im Gaswerk von Greenwich, bei den Handley-Page-Flugzeug- werken, bei einem großen Wasserwerk und in mehreren Bahnhöfen zahlreiche neue Brände, weithin sicht bar Explosionen und bis zu 1000 Meter hohe Stichflammen beobachtet werden. Schwere Kampf- fliegerverbände griffe« die Hafena«lage« vo« Liverpool, Industrie«»!» vo» Coventry »nd sonstige Rüstungszewtr«» i» Süd» «nd Mitteleugland a« und belegte» sie r^rtungs- »oll mit Bombe«. Der Feind unternahm keine Angriff« auf deuffch«» Ge biet. Das Eichenlaub für Prien. Berlin, 20. Okt. Der Führer hat KapitSnlentnant Prien da» Eichenlaub zum Ritterkreuz mit folgendem Tele- gramm verliehen: „3n dankbarer Würdigung Ihre« helden haften Einsatzes im Kampfe für die Zukunft unsere» Volke« verleihe ich Ihnen anläßlich der Versenkung vo» 200 000 BRT. feindlichen Schiffsraumes als fünftem Offizier der Deutschen Wehrmacht da» Eichenlaub zum Ritterkreuz de» Eisernen Kreuzes." » Günther Prien, dessen Lebenslauf wir bereits früher schil derten, ging mit Ausbruch der Feindseligkeiten am 1. September 1939 mit seinem U-Böot auf Handelskriegsfahrt. Für erfolgreiche Versenkung feindlichen Handelsschifssraumes wurde er noch im Sep- tember mit dem L K II ausgezeichnet. Am 14. Oktober 1939 ge- lang er ihm dann, mit seinem U Boot all« Seesperren und Minen felder vor der Bucht von Scapa Flow zu umgehen und in den Hasen der englischen Kriegsmarine einzudringen. Mit einem Torpedo ver- senkte er dort das Schlachtschiff „Royal Oak" und traf mit einem zweiten Torpedo den Schlachtkreuzer „Repulse". Nach dieser schnei, digen Fahrt manöverierte er sein Boot wieder glücklich durch Spreren und Minenfelder hindurch und kehrte am 17. Oktober unversehrt in seinen Heimathafen zurück, wo Großadmiral Raeder das sieghafte Boot erwartete und seine Besatzung mit dem Eisernen Kreuz aus zeichnete, bevor sie am nächsten Tage in Berlin vom Führer empfangen wurde. Dieser verlieh Günther Prien da« Ritterkreuz. Seitdem hat Prien im Handelskrieg gegen England mit steigendem Erfolg gewirkt und auf zahlreichen Semofahrten an der Spitze seiner tapferen Mannschaft stolze Leistungen im Kampfe für die Zukunft unseres Volkes vollbracht. Bisher größter «nd erfolgreichster Sammelangriff. Von den 31 versenkten Handelsschiffen entfielen allein 26 schwerbeladene Dampfer auf einen einzigen stark gesicherten Geleitzug, der von mehreren Unterseebooten angegriffen wurde. In einer einzigen Nacht wurden diese 26 für England bestimmten Schiffe mit etwa 150 000 BRT. aus dem Geleitzug herausgeschossen und versenkt. 26 große Dampfer, beladen mit kriegswichtigen Gütern, mit Aus rüstungen, Kriegsmaterial, Kleidung, Lebensmitteln, wich tigen Rohstoffen, Waffen, kurz all den Dingen, die es Eng land ermöglichen sollten, seinen Krieg zu verlängern, sind kurz vor dem Einlaufen in den sicheren Hafen dem würgenden Zugriff der deutschen Unterseebootwaffe in einer einzigen Nacht zum Opfer gefallen. Dies ist der größte und erfolg, reichste Sammelangriff unserer Unterseeboote auf einen ein zigen großen britischen Geleitzug, der bisher stattgefunden hat. * .'s...-. Am 18. Oktober früh wurden vor Dover britische Zerstörer gesichtet. Deutsche Küstenartillerie führte einen Feuerüberfall aus, woraufhin die Zerstörer mit Höchstführt nach den Downs zurückliefen. Der Versuch leichter britische, Secstreitkräfte, in den Kanal vorzustoßen, wurde hierdurch erfolgreich verhindert. i Tatsache« gege« Schwindel. Das ist eine ansehnliche Zahl von Schiffen, die nach der gestrigen Meldung des OKW. innerhalb weniger Tage von den deutschen U-Booten versenkt worden ist. Ihr Inhalt von 327 000 BRT. entspricht schätzungsweise 400 Millionen Kilo- gramm geladener Güter. Da die Schiffe alle aus Geleitzügen herausgeschossen worden sind, ist anzunehmen, daß sie höchst wichtige Guter an Bord führten, sei es nun, daß .sie auf dem Wege nach England waren (dann dürfte neben den so dringend gebrauchten Lebensmitteln auch einiges Kriegsmaterial aus „Neutralien" für immer im Meere verschwunden sein) »der aus britischen Häfen mit Ausfuhrgütern beladen kamen (dann ade ihr so blutnötig gebrauchten DevisenI). In beiden Fällen sind die Verluste recht schmerzlich für die von Churchill und Genossen zum Durchhalten auf Biegen und Brechen verführten Insulaner. Dazu kommt noch der unersetzliche Schiffsraum. Wenn die Londoner Regierung sich nach Piratenweise auch allerhand fremde Schiffe angeeignet hat, so sind die Lücken, die unsere U-Boote, Minen und Flugzeugbomben gerissen haben, doch recht empfindlich. Es ist noch gar nicht so lange her, da redete der britische Ministerpräsident große Töne über die Erledigung der deut schen U-Boote. Man habe sie, so ließ er verbreiten, bis auf einige Ueberbleibsel versenkt, und der Rest könne keinen Schaden mehr anrichten, denn eine geheimnisvolle Abwehr waffe mache jeden Versuch der Torpedierung britischer Schiffe unmöglich. Nun, der Kapitänleutnant Prien und die anderen Kommandanten haben mit ihren tapferen Besatzungen recht augenfällig den Beweis he» Gegenteils erbracht. Und die Engländer bekreuzigen sich plötzlich. Die deutsche U-Boot- gefahr sei größer als je zu»or, stöhnt der „Manchester Guar, dian" auf. Me Zahl der deutschen U-Boote übersteige alle Vorausberechnungen, und es gäbe anscheinend kein Mittel da- gegen, weshalb man mit großen Verlusten an Schiffen der Handelsmarine rechnen müsse, sagt der Erste Lord der Admi- ralität Alexander. Diese Stimmen stammen aus der Mitte der vergangenen Woche. Und zum Wochenende bringt das deutsche OKW. die Kunde: 327 000 BRT. in zwei TagenI Daß sie samt und sonders aus Geleitzügen herausgeschossen worden sind, dürste nebenbei nicht gerade ein Ruhmestitel für die „meerbeherrschende" Flotte Albions sein und auch nicht für die Zerstörer aus Uebersee, von denen vermutlich welche an dem „Schutz" teilgenommen haben. Gegen solche Tatsachen helfen keine Illusionen, auch wenn sie noch so meisterhaft erlogen sind. G. V. Brandbomben auf Berit««, Wohnviertel. Amel englische Fing-enge abgefchoffe«. Berlin, 21. Okt. Feindliche Kampfflugzeuge griffen in der Nacht zum 21. Oktober die Reichshauptstadt in ver schiedene« aufeinander folgenden Wellen an. Der größere Teil konnte bereit» beim Anflug durch wirksame AL- wehrmaßnahmeu zerstreut werdeu. Einig« Flug zeug«, di« Berlin erreichten, warfen auf verschiedene Wohn- viertel Brandbombe« ab. Getroste« wurden ««»schließ- lich nichtmilitärische Ziele. Ei« Fluazeug wurde über Groß- berlin, ei« zweite» im Anflug aus di« Reich-Hauptstadt durch Flakartillerie abgeschossen. O Der Abwurf von Dranidbomben auf Berliner Wohnviertel reizt eindeutig, daß von vornherein eine reine Terroraktion gegen die Zivilbevölkerung beabsichtigt war. Militärische oder kriegswichtige Ziele sind auch weder getroffen, noch überhauvt angegriffen worden. Der neu« Anschlag auf di« arbeitende Bevölkerung reiht Hch also wüvdig der langen Reihe der bri tischen Verbrechen an Gut und Leben der Zivilbevölkerung ein. Die Engländer aber haben es diesen befohlenen Verbrechen zu verdanken, daß die Wucht der deutschen Dergeltungsschläge sie Tag für Tag mit aller Schwere trifft und weiter treffen wird. Kiel, 20. Okt. In der Nacht zum Sonnabend haben bri tische Flieger abermals da» alte Schloß mit Bomben belegt. Das Baudenkmal bietet ein Bild sinnloser Zerstörung. Hun derte von Büchern sind vernichtet, darunter Dokumente von unschätzbarem Wert. Danzig, 20. Okt. Stabschef Lutze besichtigte die neu auf- gestellten SA.-Einbeiten in den heimgekehrten Ostgebieten.