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j Nr. 206 I I Dienstag, den 3. September >940 I NSSKäLZL Iahrg. 93 lionen Rumänen verliere. Rumänien dürfe in Zukunft nie mehr eine gefühlsmäßige bestimmte Politik betreiben. von Lassala erfolgreich unter Maschinengewehrfeuer genom men. Aus weiteren Feststellungen ergibt sich, daß in dem im Heeresbericht vom Mittwoch gemeldeten Gefecht von Adarde der Feind 22 Tote auf dem Kampfplatz zurückgelassen hat und wir einen Panzerwagen erbeuteten. Der britisch« Hilfskreuzer „Dunvegan-Lastle" (1b 000 BRT.), der von einem beut 'chen U-Boot verdenkt wurde. (Scherl-Bilderdienst-M.) Britisches Kanonenboot versenkt. Die britische Admiralität gibt die Versenkung des Kano- nenbootes „Penzance" bekannt. Ls sei von einem Unter seeboot torpediert worden. Die nächsten Angehörigen der Opfer seien bereits unterrichtet. Das Kanonenboot war 1930 vom Stapel gelaufen, war 1025 Tonnen groß und hatte 100 Mann Besatzung. 80V. Luftsieg eines Zerstörergeschwaders. Gestern wurde« VS britische Flugzeuge vernichtet. — Lag und Nacht Bomben angriffe unserer Lustwaffe. Berlin, 3. Sept. Das Oberkommando der Wehrmacht gibt bekannt: Am 2. September griffen unsere Kampf, «nd IagdverbSnde, wie bereits bekanntgegeben, feindliche Flugplätze in Südengland an. In Hornchurch, Gravesend, Sastchnrch, Delling wurden Halle« und Unterkünfte durch Bombentreffer zerstört «nd zum Teil in Brand gesetzt. Dabei kam es -« einer Reihe von Luftkämpse«, die für unser« FllegerverbSnde siegreich verliefen. Nachtangriffe unserer Kampffliegerverbände richtetenfich gegen Hafenanlage« an der englischen West- «nd Südrüste, gegen Werke der Rüstungsindustrie in Mittelengland «nd gegen Flugplätze. So wurden die Häfen von Liver pool, Swansea, Bristol, Plymouth, Portland, Poole «nd Portsmouth und Rüstungswerke in Birmingham, Coventry «nd Filton mit Bomben belegt. An mehrere« Stelle« entstanden starke Brände. Da« Vermine« britischer Häfen wurde fortgesetzt. Britische Flugzeuge warfen in der Nacht in West, und Südwestdeutschland an verschiedenen Stellen Bomben. Außer der Zerstörung eine» ländlichen Anwesen« ist weder Sach, noch Personenschaden angerlchtet worden. Der Feind verlor gestern insgesamt 93 Flugzeuge, davon wurden 86 feindliche Flugzeuge in den Lnstkämp. fen am Tage, ein Flugzeug durch Nachtjäger, eines durch Flakartillerie «nd eines durch Flakartillerie der Kriegsmarine abgeschosse« «nd vier am Boden zerstört. 23 eigene Flugzeuge werde« vermißt. Da» Zerstörergeschwader 76 hat seinen SSV. Luftsieg errungen. Berlin, 2. Sept. Zur Eröffnung der Wiener-Herbstmesse hat Reichsstatthalter v. Schirach an den Führer ein Telegramm gerichtet, auf das folgende Antwort eintraf: „Für die mir übermittelten Grüße danke ich bestens. Ich wünsche dieser Messe, die dem Auslande die ungeschwächte Wirtschaftskraft Großdeutschlands zeigen wird, einen guten Erfolg." Berlin, 2. Sept. Reichsminister Dr. Frick empfing in Gegenwart des Generals der Polizei, Daluege, die spanische Polizeiabordnung. Ihr Führer überbrachte die Grüße des spanischen Innenministers. Dr. Frick erklärte, er hoffe, den Innenminister bald in der Reichshauptstadt begrüßen zu können. Gens, 2. Sept. In einer Zuschrift an die „Times" stellt ein Leser fest: Mesmal waren wir in Skandinavien die Zwei- ten; laßt uns. wenigstens auf dem Balkan die Ersten sein. — Dieser Satz kennzeichnet den Unterschied zwischen der britischen Politik und der der Achsenmächte. England will den Krieg auf den Balkan tragen, während Deutschland und Italien eine Politik des Friedens und des Ausgleichs in diesem Raum be treiben. Deutscher Führungsanspruch. Am Jahrestag des Kriegsbeginns sind in den vier Distviktsstädten des Generalgouvernements, in Krakau, War- schau, Radom und Lublin, die schönsten Plätze in „Adolf- Hitler-Platz" umbenannt wovden. Dies soll ein Zeichen dafür sein, daß dieses Land für immer zum Machtbereich Deutsch lands gehören und daß die polnische Bevölkerung dort stets der deutschen Führung unterstellt sein soll. In den vier Städten wurden aus diesem Anlaß Feiern veranstaltet. Krakau, die Hauptstadt des Generalgouvernements, war, wie wir einem Bericht der „Franks. Ztg." entnehmen, an diesem Tag« reich geschmückt worden. Die Zeichen des Natio nalsozialismus traten im Stadtbild überall in Erscheinung und gaben zusammen mit den deutschen Aufschriften vieler «Geschäfte, mit den deutschen Inschriften auf allen öffentlichen Gebäuden und den deutschen Straßennamen der Stadt ein eigenes Gepräge. Auf dem großen Platz mit dem Wahrzeichen deutscher Städtekultur, der Marienkirche, mit dem Rathaus turm und den Tuchhallen waren Abordnungen der Forma tionen angetretrn. Der Stadthauptmann von Krakau ver kündete, in der Urkunde über die Umbenennung des Platzes sei bestimmt, daß der Name des Platzes nur in deutscher Sprache gebraucht und nicht übersetzt werden dürfe. Am Rathausturm wurde das große Straßenschild mit dem neuen Namen und dem Datum des Tages enthüllt. Aus Anlaß der Feier wurde eine Ausstellung „Deutsche Leistung im Weichselraum" eröffnet. Generalgouverneur Dr. Frank hielt dabei eine Ansprache, in der er sagte, der Führer habe vor einem Jahr diesem Raum mit einem großzügigen Angebot an Polen den Frieden durch einen vernünftigen Aus- gleich geben wollen. Polen habe diesen Frieden nicht ange nommen. Jetzt gehöre das Land für immer zum Schicksals- und Machtbereich des Großdeutschen Reiches. Damit führ« Deutschland eine geschichtliche Ueberlieferung fort. Es bedürf« keiner nachträglichen rechtlichen Begründung für diesen Füh rungsanspruch, Deutschland brauche sich nicht auf das Recht des Stärkeren oder auf die Tatsache der polnischen Niederlage zu berufen. Der deutsche Führungsanspruch werde vielmehr durch die deutsche Leistung in diesem Raum der Weichsel be wiesen. Der Sarg Augusts des Starken auf der Burg von Krakau zeuge von dieser deutschen Leistung ebenso wie die Anlage vieler Städte, wie die Herrschaft des Magdeburger Stadtrechts und die Kunstdenkmale der großen Kirchen. Da durch entstehe der Welt gegenüber ein klarer, schöpferischer und einwandfrei begründeter Anspruch auf Führung. Die Bauten allein sprächen schon davon, daß dieses Land einmal von Deut schen beherrscht worden sei, und die deutsche Leistung sei un vergleichlich gegenüber der polnischen. Dies bedeute aber, auch eine Mahnung. Deutschland müsse ein Weltreich der Bauern und Arbeiter, der Bürger und Soldaten sein. „Es kommt auf die Leistung an und nicht auf das Gepränge." Ribbentrop erstattet dem Führer Bericht Berlin, 2. Sept. Reichsaußenminister v. Ribbentrop ist von den Wiener Verhandlungen hier eingetroffen, um dem Führer Bericht zu erstatten. Graf Eiano hat an den Reichsaußenminister ein Tele gramm gesandt, in dem es heißt: „Ich war glücklich, in voller Uebereinstimmung der Auffassungen und Absichten mit Ihnen an der Verwirklichung eines Werkes der Gerechtigkeit und Be friedung zusammen arbeiten zu können, welches wieder einmal die hohe Aufgabe bewiesen hat, welche die Achsenmächte zur Schöpfung jener neuen Ordnung ausgeben, die der Führer und der Duce Europa geben werden." Von Ribbentrop antwortete: „Auch ich teile Ihre Freude und Genugtuung, daß wir gemeinsam in Wien eine wichtige europäische Frage lösen konnten. Die Achse hat damit eine endgültige Befriedung im Donauraum geschaffen und durch den Schiedsspruch von Wien der Welt erneut vor Augen geführt, von welch' hohem Ver antwortungsgefühl die Entscheidungen des Duce und des Führers bei der Neugestaltung Europas getragen sind." Bomben auf die englische Mittelmeerpotte. Großer Erfolg der italienischen Lustwaffe. Rom, 3. Sept. Der Wehvmachtsbericht von heute hat folgenden Wortlaut: Eine feindliche Flottenformation, die im mittleren Mittelmeer erkundet wurde, ist von unserer Luftwaffe gestellt «nd wiederholt angegriffen worden. Die heftige Flakabweh, «nd harte Kämpfe mit den feindlichen Jagdflugzeugen konnte« den draufgängerischen Angriffs geist «nserer Bomberverbände «nd neuer Sturz- kampfbomder („Picchiatelli") nicht daran hindern, offensichtliche Ergebnisse zu erzielen. Ein Flugzeugträger ist schwer am Bug ge- troffen worden. Ein Schlachtschiff, ein Kreuzer und ein Zerstörer erhielten Volltreffer und wur- den schwer beschädigt. Vier feindliche Flugzeuge wurden im Kamps abgeschosse«. Die obigen Ergebnisse sind durch photographische Aufnahmen kontrolliert worden. In der Zwischenzeit wurde der Flottenstützpunkt Malta heftig bombardiert. Drei unserer Flugzeuge sind nicht zurückgekehrt. Eines unserer Lazarett-Wasserflugzeuge, das die vorgeschriebenen Abzeichen des Roten Kreuzes trug, ist angegriffen und beschossen worden, während es sich auf der Suche nach ins Meer abgestürzten Flugzeugen befand. In Ostafrika sind feindliche Truppenlager nnd Last kraftwagen in Gadabi am Flntz -ldbara (Sudan) bom bardiert worden. Unsere Verluste bei der im gestri gen Heeresbericht gemeldeten Bombardierung von Assab belaufen sich nach weiteren Feststellungen auf vier tote Italiener und acht tote Eingeborenen sowie etwa 20 Verwundete. Feindliche Flugzeuge, die wie gewöhnlich aus der Schweiz kamen, haben einige Ortschaften Norditaliens überflogen. Dnrch das sofortige Eingreifen der Ab wehr konnten sie nur aus Genua Bomben abwerfen, wo nnter der Bevölkerung zwei Tote «nd 15 Ver wundete zn beklagen sind. Der Sachschaden ist unbe deutend. Drei Flugzeug« sind von der Flak brennend abgeschossen worden, bei zwei weiteren ist der Ab- schnß wahrscheinlich. * Der italienische Wehrmachtsbericht vom Montag lautet: Feindliche Flugzeuge haben in der vergangenen Nacht Sardinien überflogen, wobei sie planlos Bomben auf freies Feld abwarfen. Drei feindliche Flugzeuge sind von der Luft abwehr abgeschossen worden. Es hat weder Opfer noch Mate rialschaden gegeben. Andere Flugzeuge, die wiederum von der Schweiz her kamen, haben Teile von Piemont und der Lom bardei überflogen und sind durch das sofortige Eingreifen der Abwehr in der Luft uno am Boden empfangen worden. Nach dem es ihnen somit nicht möglich war, die wahrscheinlichen Ziele zu erreichen, warfen sie vier Bomben auf ein Dorf bei Varese und Leuchtraketen über verschiedene Ortschaften ab, ohne Opfer zu fordern oder nennenswerten Schaben anzu richten. Zwei unserer Aufklärungsflugzeuge sind nicht zu ihren Stützpunkten zurückgekehrt. Im Laufe des im Heeres bericht vom Sonntag gemeldeten Luftangriffes auf Tobruk ist ein Feldlazarett getroffen worden, wobei es einen Schwerver wundeten gab. Ein feindliches Flugzeug ist von der Marine- flak abgeschossen worden. In Ostafrika haben feindliche Flug- zeuge Angriffe auf die Insel Harmtl (80 Meilen von Massaua entfernt) versucht. Ein feindliches Flugzeug ist abgeschossen, uno die aus drei Mann bestehende Besatzung gefangengenom men worden. Ein weiteres feindliches Flugzeug wurde in Assab im Verlaufe eines Luftangriffes abgeschossen, der ge- ringen Schaden verursacht und acht Tote unter den Italienern und Eingeborenen zur Folge hatte. Unsere Flugzeuge haben im Tiefflug ein feindliches Lager südlich von Marman jenseits Die Durchführung des Wiener Schiedsspruches. Bukarest, 3. Sept. Rumänien trifft alle Vorbereitungen für die Durchführung des Wiener Schiedsspruches. Am 5. ds. Mts. wird mit ber Räumung begonnen werden. Aus Bukarest sind 500 Autobusse nach Siebenbürgen abgegangen, die beim Abtransport der Behörden eingesetzt werdend In Bukarest wurde infolgedessen der Autobusverkehr eingeschränkt. In Klausenburg wurde eine gemischte rumänisch-ungarische Bür gerwehr gebildet, die zur Aufrechterhaltung der Ordnung bei der Durchführung der Räumung mitwirken soll. Zum Wiener Schiedsspruch erklärte der rumänische Abge ordnete Pop, daß Rumänien etwa 42 000 qkm mit 1,2 Mil-