Herr F. L. Reitterer wurde am 21. September 1868 als Sohn des Wag nermeisters F. L. Reitterer in Fried berg (Steiermark) geboren. Nach Ab solvierung der Volksschule daselbst trat er in der Absicht, Seelsorger zu werden, unterstützt von der Schlotzbesitzerin von Bärnegg Konstanzia Kiendler, in das fürsterzbischöfliche Knabenseminar in Graz ein, wo er sechs Ghmnasialklassen absolvieren konnte. Nach der 6. Klasse kam er als Novize zu den Jesuiten in Kärnten und von dort nach Thrnau in Ungarn. Infolge Krankheit mußte er das Kloster verlassen, ging wieder nach Graz zurück und wurde Studien- Präfekt und dann Hofmeister im gräf lichen Hause Salburg - Falkenstein. Dort verfaßte er seine ersten literari schen Arbeiten, namentlich einige später wiederholt aufgeführte Einakter aus dem Volksleben. Nach dem Verlassen des gräflichen Hauses brachte er sich mit Privatunterricht und schriftstelleri schen Arbeiten fort und trat dann nach Beendigung seines Militärdienstes zur Journalistik über. So finden wir ihn im Jahre 1896 als Redakteur bei der „Volkswehr" in Budweis. Im Jahre 1897 trat er aus der „Volkswehr" aus und gründete ein Bauernblatt, den „Dorfboten", womit er den Grundstein zur Verlagsanstalt „Moldavia" legte, welche in den späteren Fahren Dank seines hervorragenden Wissens, seiner Organisations- und Schaffenskraft zu einem achtunggebietenden Unternehmen wurde. Sein Hauptgrundsatz war: „Edel sei der Mensch, hilfreich und gut." Unzäh lige sind es, die in den Nöten des Le bens bei Reitterer Rat und Hilfe such ten und fanden. Niemand hat die Schwelle seines Hauses verlassen, der nicht auch bei ihm Trost und Hilfe gefunden hätte. Dabei hat sich .Reitterer stets an die Grundsätze vornehmen Wohltuns und edlen Menschentums ge halten, es hat seine Rechte nicht ge wußt, was die Linke tat! Darum trifft das Hinscheiden diesen edlen Mannes alle diejenigen, die um ihn waren, überaus schwer. Lieber väterlicher Freund und un vergeßlicher Berater, Dein Andenken wird in uns und in unseren Kindern, so lange wir atmen, weiterleben. Ruhe in Frieden! Wie lege ich richtig einen Alpen garten an? Unsere heutigen Gärten sind grund verschieden von den Anlagen unserer Vorfahren. Während früher das Haupt merkmal fast aller Privatgärten und Gärtchen der zahlreiche Baumbestand war, noch dazu von mehr oder weniger wertlosen Holzgewächsen, ist der heutige Garten als ausgesprochener Sonnen garten zu betrachten. Die Baumpflan zungen sind spärlicher geworden und Fig. 2. Unzweckmäßige Steinschichtung. Die Spal ten B und BI erhalten kein Wasser. immer größer wird das Interesse für die alpinen Pflanzen, für Stauden und ähnliche Gewächse. Viele Fehler werden aber bei der An lage von Steingärten begangen. Am häufigsten scheitert die Kultur besserer Alpinen daran, daß die Anlage zu schattig liegt, ferner am Mangel jeder Bodendrainage. Die Alpenpflanzen sind ja ausgesprochene Sonnenpslanzen. Sie kommen fast ausschließlich in den baum losen Regionen unserer Berge vor und nur wenige Arten in tiefen Schluchten und Spalten, sowie aus den ost noch im Mai im tiefen Schnee begrabenen Nordhängen der Berge. Wir müssen also unser Alpinum im Garten unbe dingt an einer freien Stelle errich ten. Große Bäume in nächster Nähe oder Einengung durch höhere Baulich keiten wirken äußerst ungünstig auf die Pflanzen. Bezüglich Bodendrainage möchte ich folgendes bemerken und alle aufmerk samen Beobachter des Pflanzenwuchses im Gebirge werden selbst diese Erfah rungen gesammelt haben. Das Leben im Gebirge erwacht um mindestens 1 Monat später als in der Ebene unL den Pflanzen stehen zum Blühen, Fruchten und Samenreifen kaum 4 Sommermonate zur Verfügung. Wäh-