Nr. 6 „Der Gartenfreund" Seite 151 sich, daß es am besten ist, wenn man je den Samen dor der Aussaat prüft und dies kann auf verschiedene Art erfolgen. Man nimmt eine irdene Samenschale oder einen tiefen Topf untersatz und eine Glasscheibe, die die Schale deckt. In die Schale gibt man zur Hälfte feinen angefeuchteten Sand. Dann zählt man eine bestimmte Kör nerzahl von jeder Samenmenge ab und schlägt diese in einen kleinen Wollap- Pen ein. Ein Namenstäselchen wird bei gesteckt. Die kleinen Päckchen werden reihenweise auf den Sand gelegt und mit warmem Wasser übergossen, sodaß sie gleichmäßig feucht sind. Die Glas scheibe wird darüber gelegt und die Samenschale auf den Kachelofen gestellt. Von feinen Sämereien zählt man un gefähr 50 Korn ab, von anderen 25 und von Hülsenfrüchten genügen sogar 10 Korn schon. Aus Fließpapier kann man kleine Fächer oder Kapseln anfertigen, in die man die Samen legt. In eine Schale legt man einen Dachziegel und gießt soviel lauwarmes Wasser daraus, daß der Ziegel fast bedeckt wird. Aus die sen legt man dann die Papierkapseln, bedeckt dje Schale mit einer Glasscheibe und stellt das Ganze auf den Ofen oder einen warmen Ort mit -l-18—20 Grad Celsius Wärme. Schon nach Stunden oder einigen Tagen keimen die Samen. Haben die Keime Zentimeterlänge er reicht, so wird mit dem Auszählen be gonnen. Das Ergebnis wird dann in der Keimliste, die sich jeder Garten freund selbst anlegen kann, gebucht. Ein Beispiel möge dies veranschauli chen. Nach dieser Keimliste kann man dann den Bedarf an Samen feststellen. 0 85X 3.8m 3.23 Saatfläche. 3.23 X 1.6 g--5.168 g 100°/°ig. Saatgut. 5.168 g . . - . ; 75°/o ? 100 o/o 5.168 :7 5 X 100 -- 6.89 g. Man braucht 6.9 g, aufgerundet 7 g 75prozentigen Möhrensamen. B. H. Fig. 9. Keimprobe. Die Schwarzwurzel, ein seines Wintergemüse. Es ist merkwürdig, daß die Schwarz wurzeln trotz ihres köstlichen Geschmacks und ihrer leichten Bekömmlichkeit so wenig angebaut wird. Dabei stellt ihre Kultur an Boden und Pflege nur ganz geringe Ansprüche. Die Schwarzwur zel kann einjährig und zweijährig gezo gen werden. Die einjährige Kultur, die natürlich vorteilhafter ist, setzt allerbe sten, tiefgründigen Boden voraus, der zudem zwei Spaten tief umgegraben werden sollte. Werden die Schwarzwur zeln unter diesen Voraussetzungen Lauf. Nr. Benennung der Sorten, Gemüse oder Blumen Bezugsquelle der Samens Menge in Gramm Keimprobe, Kornzahl Tag der Probe Tag des Aus- zählenS Keimkraft Stück Prozent 10. Tlu« enkohl Erfurter Erfurter Samenhandlg. 35 50 24. I. 2 II. 38 76°/° 11. „ König der Blumenkohle Firma Ernst Bahlfen, Prag II. 10 25 24. I. 2. Il 25 100°/° 12. Karotte Nantaise 20 30 28. I. 5 II. 25 83°/° 15 Frühkohlrabi „Blauer Saphir" 40 20 28. I. 5. II. 16 80°/° 16. Frübkohlrab selbst geerntet 60 50 29 I. 5 II. 30 60°/° Wie groß ist der Samenbedarf für em 85 cm breites, 3.8 m langes Beet, das mit 75prozentigem Möhrensamen be stellt werden soll? Auf ein Quadratme ter rechnet man 1.6 Gramm Samen. (Siehe Tabelle Seite 32 „Gartenfreund- Kalender".) schon in den ersten Märztagen ausgesät, dann erhält man bis zum Herbste schö ne, lange, starke Wurzeln. Bei späterer Aussaat bleiben die Wurzeln im ersten Jahre zu dünn und müssen dann noch bis zum Herbst des nächsten Jahres stehen bleiben. Ist das Frühjahr wie