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das heißt, die nährenden Bestandteile, aus denen der Pflanzenwuchs hervor geht, sind tiefer ins Erdreich einge drungen. Da heißt es natürlich: tüchtig umgraben oder rigolen! Aber man sollte bei diesen Sandböden unbedingt noch mehr tun. Für die zukünftige Ve getation außerordentlich wohltuend er weist sich für Sandböden ein kräftiges Bestreuen, noch besser das Auflegen einer ganzen Schicht von Lehm. Natür lich hat das vor dem Stürzen des Bo dens zu geschehen. Mit dieser Lehmauf lage können auch allerhand Aschenreste und sonstige Abfälle mit verarbeitet werden. Erst nach der Durchfettung des Bodens mit Lehm empfiehlt es sich, Kainit, Kali oder andere Düngemittel aufzutragen. Das Bestreuen des san digen Bodens mit Düngesalzen allein würde verfehlt sein; denn einerseits würde der Boden für die jungen Pflan zen zu scharf werden und bei späterer Sonnenbestrahlung zu leicht austrock nen, andernteils würden die Düngesalze schon beim nächsten Regen in die Tiefe geschlemmt werden. M. P. Ehrung. Der in internationalen Züchterkreisen sehr geachtete und beson ders erfolgreiche Dahlienzüchter Herr Gartenbautnspektor Vinzenz Berger ehrte unseren Mitarbeiter Herrn Ri chard Klimpt, indem er einer wert vollen Dahlienneuheit 1931 diesen Na men gab. Herr Schulleiter Klimpt in Wobern bei Hirschberg ist durch seine populären Artikel über Gartenbau, ins besondere durch solche über Pflege, Kul tur und Verwendung der Dahlie vie len bekannt. Bom Kuhländer Obst- und Garten- ban-Berein, Sektion Neu-Titschein. Sonntag, den 1. Feber 1931, um 17 Uhr findet die diesjährige Hauptver sammlung in der Gastwirtschaft „Neue Sonne" statt. Tagesordnung: 1. Neu wahl des Ausschusses. 2. Neuzeitliche Schädlingsbekämpfung. (Vortrag des Herrn Schuldirektors Berger.) 3. Die Beerenobstkultur. (Vortrag des Herrn Handelsgärtners Schollmaher.) 4. Auf ruf zur gemeinsamen Gemüse- und Blu mensamen - Bestellung. 5. Anfragen und Wechselreden etc. „Zur Seidensam." Von Alwin Schmidt. Die nachstehenden Angaben beziehen sich aus reichsdeutsche Verhältnisse sind aber auch für uns von Bedeutung Mehr und mehr ist man zu der Ueber- zeugung gekommen, daß die Seidenraupen zucht mit in das Gartenbausach gehört. Vor vielen Jahren bestand die Ansicht, daß die Seidenraupenzucht in dis Land wirtschaft gehöre. Da die Landwirte sich für diesen Zweck extra Zuchträume bauen müßten, wogegen die im Sommer leerste henden Gewächshäuser des Gärtners sich vorzüglich zur Seidenraupenzucht eignen, hat man die oben angegebene Ansicht gänz lich fallen lassen. Es ist für den Gärtner eine gute Nebeneinnahme, zumal da die ganze Zucht vom Ei bis zum Kokon nur 50 Tage dauert. Sind die Gewächshäuser leer, so werden sie gut gesäubert, frisch gekalkt und luftig, aber trocken gehalten, sodann versorat Man sich die Eier-„Grains". welche sehr billig sind. Ein Gramm dieser Brut kostet 50 Pfennig, woraus sich we nigstens 1000 lebensfähige Seidenraupen entwickeln, welche später ebensoviel Kokons gäben, die ungefähr 1 Kilogramm wiegen, wofür die Seidenindustrie 18 bis 20 Mk. bezahlt. Tausend Stück klingt allerdings viel, aber das ist gar nichts. In ein Ge wächshaus von 10 Meter Länge und 3 Meter Breite kann man getrost 50 bis 60.000 Seidenraupen unterbringen, das wäre dann in der sonst brachliegenden Zeit des Gewächshauses rund eintausend Mark reiner Gewinn. Vorausgesetzt, daß die da zugehörige Maulbeerplantage vorhanden ist, die aber auch nicht sehr ins Geld läuft. Eine Maulbeerplantage, welche ca. 500 Mk. erfordert, ernährt im Durchschnitt 120.000 Seidenraupen. Zwar besteht die schon längst bekannte Tatsache, daß die Kunstseide der reinen oder Naturseide den Rang abgelaufen hat. Wer weiß denn heute noch viel von reiner Seide? Etwas Fremdartiges, fast Märchen- baftes bat der Entstehungsprozeß der Na-