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"itteilun der Saupflabfeilung lll der Randesbauernichaj achien Perband der landwirtschaftl. GenoJenfchaften im reiftaat Sachlen e.3. / Vetbandsblatt der 600 Jächfijchen landrirtfch. SenoTJenschaften mit über 70000 mlitgliedern und mindeftens 50000 Jelbftändigen landrirtjchaftl. Betrieben / Annahme- Itelle für Bilanveröffentlichungen u. Anzeigen: Die Gefchäfts- ftelle des Verbandes, Dresden-A. 1, Sidonienftr. 13. Ruf 27448 Nt.18 den 1934 31. Gahrgang Snhalt: Die genossenschaftliche Biehverwertung in Sachsen — Spruc — Die landwirtschaftlichen Genossenschaften im nationalsozialistischen Staate — Slufgaben beg geHojjenidjaftli^en gBarenbejugeg — Sie länbticben ^enoHen^aften am 1. Srnting 1934 — Anzeigen 9lad)i)ruck nur mit (flenebmigune ber Scfiriftleitung geftattet Sie genossensdastlde Zichmerteetung in Saufen Genossenschaftliche Biehverwertung ist schon so lange ge= trieben worden, wie das Genpssenschaftsgeset besteht. uller= dings trifft auc für die Viehverwertung das su, was man für alle 3weige deß Absatwesens feststellen muß. Bor dem Kriege hatten die Landwirte keinerlei Schwierigkeiten beim Absas ihrer Brvdukte und demzufolge keinen Anlas, sic zwecks gemeinsmer Berwertung zu Genosienschaften zu- jammenzuichliesen. So kommt es denn, baß mir in her Vor- kriegsseit Biehverwertungsgenpssenschaften nur im beschränk- ten Umfange antreffen. Die genossenschaftliche Betätigung beim Biehabsat mäh« rend des Krieges mußte unter dieser mangelhaften Srgani- sation leiben. Erptdem hat aber der Biehabsat auf genossen- fchastlicher Grundlage für bie Sicherstellung ber Ernährungs= grundlage unseres Bolkes in biefer Seit eine gewisse Be- deutung gehabt. Un Sachsen würbe eine Bentralgenossenschaft für Btehverwertung in§ Sehen gerufen, bie einen'großen Teil des anfallenden Biehes verwertete. Die hoffnungSvotten Ansätze, bie hiermit gemacht worben find, finb aber durc bie Inflation wieder zunichte geworben; benn durc bie ständige, in immer schnellerem empo fortschreitende Seibentwertung erhielt ber andmirt am Schluß ber Inflation bei kommis- sionsweiser Berwertung feines Bieheg bei ber Abrechnung nach einigen Sagen nur wertlofeS Selb. Erst mit Abjchlus ber Inflation feßte bie Kntwicklung ber Biehvermertungsgenofsenschasten wieder ein. Die Vjeh- zentrale Iandwirtschaftlicher S e n o f f e n f c a f = t e n e. S. m. b. $. würbe gegründet und hierdurc ben Eand= wirten Gelegenheit gegeben, ihr Bieh auf ben großen Märkten in Dresden, Eeipzig, Ehemnit usw. abzuseen. Sin zutreffendes Bild von ber Entwiclung ber genossenschaft- ließen Biehverwertung geben bie Gesamtumsäte ber Bieh- zentrale in ben letten fünf Vahren. Den höchsten Umfaß weift bas Fahr 1931 auf, in ben folgenden Vahren ift ein Heiner Nücgang zu verzeichnen. 3m erften Halbjahr 1934 finb bie Umfaße wieher wesentlic gestiegen. Vährend sic in anberen Gebieten Deutschlands bie Vieh- verfaufszentralen auf örtliche Biehverwertungsgenossen- schasten gründeten, bestanden bie Mitglieder ber Biehzentrale aus Sredit- und Bezugsgenossenschaften unb Einselmit- gliedern. Sie Biehsentrale tonnte infplgedessen ihre Arbeit ohne große umstellungen in prganisatorischer Hinsict auf nehmen. Cs stellte sic allerdings allmählic ber %achteil heraus, baß bie Verbindung ju ben einzelnen Erzeugern nicht fest genug war, um alle Hemmnisse, bie sich ber nt- wicklung entgegenstellten, zu überwinden. SS ift auch zu be= rückjichtigen, baß Sachfen ein a u S g e f p r o c e n e S 3 u = ichuslandist, baS auf bie Zufuhren von außerhalb an» gewiefen ift. Sie Berwertung landmirtschaftlicher Erzeugnisse auf genpijenschaftlicher Basis wirb aber hort am erfolg» reichsten burchgeführt werben fönnen, wo bie Randwirte ohne Buhilfenahme ber Genosienschasten auf Schmierigkeiten ftoßen. Aus diesem Grunde hielten bie Verwaltungsorgane ber Biehsentrale bie Anbahnung einer Arbeitsgemeinschaft mit ber benachbarten Hauptviehverwmertung für Sie Provina Sachjen für notwenbig. Bereits Anfang des Vahres 1933 würbe bie landwirtschaftliche Biehverkaussstelle Reipzig, ber 8 esellschafter angehörten, von ber Biehzentrale Dresden unb ber Hauptviehverwertung Halle gemeinsam übernommen. Währen ber Verkauf des bet ber landwirtschaftlichen Bieb: verkaufsstelle angelieferten Biehes bisher durc vertraglich verpflichtete Kommissionäre erfolgte, würbe zunächst bie Reip- jiger unb später auc bie Dresdner Geschäftsstelle voll» kommen auf ben Betrieb mit eigenem Berkaufspersonal um» gestellt. Diese Arbeitsgemeinschaft 8wifchen SreSben unb Stalls fanb ihre Krönung durc bie Berschmelzung bei ber Bentralgenvjsen- f ch a f t e n, bie in ben dießjährigen Generalverjammlungen beschlossen würbe. Sie Belange beS sächftschen Bauern finb durc eine entsprechende Bertretung in ben Berwaltungs- Organen ber neuen Hauptviehverwertung für Mitteldeutsch- lanb gesichert. Durc das Reichsnährstandsgeset sind sowohl ben Bieh- verwertungsgenossenschaften, wie auc dem Randhandel bie Aufgaben augefallen, treubänderische Arbeit au leiften unb bie Forderung des Reichsbauernfübrers au erfüllen, ben Bauern ben gerechten Breis zu verschaffen. Dadurc, baß bie Viehvermertungsgenpssenschaften in ber Hauptabteilung III unb ber Banohandel in ber Hauptabteilung IV zusammen gefaßt finb, fallen fowohl ben Genossenschaften, wie auc bem Handel Bf lichten zu, bie bem Volksganzen zugute fommen. SS wirb Aufgabe ber Biehverwertungsgenosienschaften fein, unter Wahrung ihrer Sonderstellung für eine harmonische &usammenarbeit einzutreten. Auc in Zukunft werben bie Biehverwertungsgenpssenschaften nicht überflüffig fein, benn fie find gerade bie Saranten für einen gerechten Ausgleic ber Vnteressen von Erzeugern und Berbrauchern. Ser Weg, ber hierbei beschritten werben muß, ift durc bie erfte Berprdnung über ben Berkehr mit Schlachtvieh vom 9. Brachmon (Nuni) 1934 gewiefen. Diese Verprdnung ift am 1. Srnting (Mugust) 1934 in Kraft getreten unb beschränkt sic auf bie Drdnung ber größeren Schlachtviehmärkte, bie ben Beschränkungen nach bem Sefeß über ben Verkehr mit Tieren unb tierischen Erzeugnissen vom 23. Renzing (Mära) 1934 unterworfen finb. Aehnlic wie bet ber Eierverwertung finb an ben größeren Schlachtviehmärkten bie Berfäufer unb ®er= Faufsperntittler von Schlachtvieh fowie bie Käufer, ins» besondere bie Schlachter, au einer Marktvereinigung für Schlactviehverwertung zusammengeschlossen. Innerhalb ber Marktvereinigung bilden bie Verfäufer unb Berkaufsvermittler einerfeits unb bie Käufer andererseits eine bejondere Gruppe. Ser Vorsitsende ber Marktvereint- gung übt unter Mitwirfung eines Verwaltungsrates bie Befugnisie ber Marktvereinigung aus unb ift zugleic Markt- beauftragter. Sr kann insbesondere 1. vprschreiben, baß bie Mitglieder ber Käufergruppe ihren voraussichtlichen Bedarf an Schlachtvteh au melden unb Schlachtvieh im Rahmen des angemeldeten Bedarfs abzunehmen haben; 2. vorschreiben, wieviel Tiere bie Mitglieder ber 33er» käufergruppe zum Slachtviehmarkt bringen dürfen; 3. bie Berechnung unb Bezahlung ber Schlachtviehlief e= rangen regeln. Sie Marktvereinigungen an ben Schlachtviehmärkten, bie im Gebiet eines Milchwirtschaftsverbandes liegen, finb au