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"tteilun — V e derSaupfabfeilungillderKandesbauernjchajfuchjen Verband bet landwirtfchaftl. Senoffenfchaften im reistaat Sachfen e. 3. / Berbandsblatt bet 600 Jächlifchen land wi rt/ch. Senolenjchaften mit über 70000 Alitgliedern und mindeftens 50000 landmirtjchaftl.Wetrieben / Annahme- (teile für Bilansveröff entlichungen u. Aneigen: Die Gefchäfts- (teile bes < ZJerbanbes,'Dtesben-2l. 1,5idonienftt. 13. Ruf 27448 glt, u een 8. Neumond 1934 31. Snhalt: Die Vertiefung bet Gemeinschaftsidee — Spruc — Grundsäe genossenschaftlicher Zusammenarbeit — Generalversammlung bet beiden Regeno-Raiffeisen Berjicherungsgesellschasten — Reichsbauernführer 8t. 28 alter Dart — Anzeigen Machdruch nur mit Senebmiaung ber edirtftleituna geftattet Sie Mertiefung der Gemeimchastsidct er- gehörig anerfannt werden. Gerade durc bie sinnvolle Busammenfassung wird ber grosen Volksgemeinschaft, in ber nur das ganze Volk und keine einzelnen Volksteile ausschlaggeben finb, b a 8 beste gerkzeug an einer erfplgreichen, über }ahrs hunderte hinaus wirkenden G emetnschaftsa orbeit in bie Hand gegeben. Für bie Erneuerung ber ursprüngltchen Genossenschafts- ibee, die zutiefst auc im Gedankengut ber nationalsozialisti- schen Bewegung verankert ließt, ift noc manche Arbeit zu leisten. So müfien bespnders auc in bie Verwaltungsorgane ber Genpsienschaften überall Männer hinein, bie das Vc- trauen ber Mitglieder besibsen unb bie in ihrem Berufe Seißen, bah fie das Sehen meistern können. Mit ber Ber- Die verschiedenen Tagungen ber Randeshauptabteilun- gen in einselner Randesbauernschaften, bie Füralic abgehalten würben, haben bie Quellen unb Grundlagen ge- npisenfchaftlicher Wtrksamkett, nämlic bie u n • lösbare Berbund enheit ber Genpssenschaft mit ber bäuerlichen Kultur, bervortreten lassen. 3n feinem Ursprung, ber bis auf das altgermanische Gemein- ichaftsleben surückführt, ift es begründet, bah das Ges noisenicaftsweseneinauptpfetlerderländs ItchenWirtjchaftis unb bleiben muß. Kein Wirtschafts- fuftem kommt bem nationaljozialistischen Grundsat „Gemein- nut geht nor Gigennut“ fo nahe wie das Genofjenschafts- wesen. Denn niemals, feit Raiffetsen unb Haas ihre erften (Senoffenfchaften ins Sehen riefen, war bie wirtschaftliche Seite allein bie ausschlaggebende. Vor aller wirtschaftlichen Tätigkeit ftanb immer bie tdeelle Forderung gemein- famen Denkens unb HandeIns im Dtenste bet ullgemeinbett. Wenn das vergangene liberalistische Beitalter es hier unb bort suwege gebracht hat, bah diese grundsätliche, auf bem Rebensrecht des Bolkes beruhende Einstellung nach ber rein f apitaltstischen Seite durchbrochen würbe, fo laß ber Grund nicht in einem gehler des Genossenschaftswesens, fon« bern bet bem einzelnen Führer, ber als Evist unb Wa- terialist feine Verbindung mit bem pulsierenden Sehen des Bolkes hatte. Diese „Führer" finb mittlerweile von ber Bildfläche ver» ichwunden unb haben Männern Plat Bemacht, bie für bie künftige Gestaltung des Genossenschaftwesens im Sinne ber nationalsoztalistischen Weltanschauung bie hefte ©ernähr bieten. Unb biefe Gestaltung muh dahin führen, bah S a n b • voIE unb ländltche Genpssenscaften nicht nur in wirtschaftlicher, fonbern vor allem auch tu i beeilet Hinstct susammengehören; benn biefe 8u f a m m eng e h ö r i g f e 11 ift eine natür- I i c e, aus bem Sehen b eS Randpplkes unb bem von ihm bewohnten unb bearbeiteten Boden emporgewachsene. Damit soll ketneswegs ein Gegensat au anberen Stäuben und Wirtschaftszweigen ober ein Wonoppl ber Genosien- schaften ins Sehen Berufen werben, aber teder finnvolle Aufs bau ber Wirtschaft unb ihrer einzelnen 3weige erforbert nun einmal bie Busammenfasfung aller derjenigen Kräfte, bie von ber 3latur unb ihren ungeschriebenen Geseben als susammen- trauensfrage steht unb fällt jede Genossenschaft. Die Ge- nossenschaften müffen ihre Stellung stets als Dienst am Bauerntum unb ber mit ihm zusammenhängenden Birt- schaftsstände auffassen. Dann bleiben fie auc geschäftlic auf bem richtigen Wege. Sie Genossenschaften finb nicht Selbst- hweä, fonbern ein wichtiges Mittel ber Randbevölkerung, burc gemeinsame kaufmännische Arbeit bie soziale Säße des einzelnen unb ber Gesamtheit zu bessern. Sine Genvifen schaft, in ber Berwaltungsorgane unb Mita ßlieber in echter g en o f f e n f c a f 11 i c e r Bere bundenhett unb Treue susammensteben, fann jebem Dorfe sum Segengereichen. Wte unlösbar bie ländlichen ©enoffenfehaften mit ber bäuerlichen Kultur unb bem ländlichen Wirtschaftsleben ver- bunden finb, zeigt ber Rortrag des Bräsidenten Helffe- r t c von ber Deutschen 8entralgenvssenscafts- taffe in Berlin über bie Autgabengebiete ber ländlichen Genossenschaften. Präsident Helfferich svrac anläslic des 60« jährigen Vestehens ber Westfälischen genossenschaftichen Sen« tralkasse vor ben perfammelten Genoienschaftern beS SanbeS ber „Noten Erde". Präsident Helfferich führte ungefähr fol» gendes aus: ursprünglic finb bie Genofsenschaften als eine Drgani- fatton ber Selbsthilfe des deutschen Mittelstandes entftahben, unb zwar zu einer Seit, ba baS „freie Spiel ber Kräfte" in ber Wirtschaft, insbespndere bie volle Berschuldungsfreiheit für ben bäuerlichen Boden unb bie Gewerbefreiheit für baS Handmerk, bie Wirtschaft von Bauerntum unb Haub werf zu gerstören drohten. Die Genpssenschaften waren fomit eine bwehrbewegung des beutfehen Mittelstandes gegen berart wirtschaftszerstörende Kräfte. Fahrzehnte hin» burc haben sie bamit im Gegensat jur Wirtschaftspolitik von Reic unb Säubern gestanden. Mit ber nattpnals0sia- liftifchen ^Revolution unb bem bamit beginnenden Umbau ber deutschen Wirtschaft haben bie Genofienschaften eine Bestätigung ihrer gedanklichen Grunds lasen gefunden. Arbeiteten fie bisher im wesentlichen im Gegensat zu ber mittelstandsgefäbrdenden Bolitik beS Reiches, fo arbeiten fie heute im vollen Gleichklang mit ber nationalsozialistischen Führung. Sie wesentlichen Grund- gedanken ber Genossenschaften, bie sich aus alten anberen Birtschaftsorganisationen herausheben, finb folgende: Erstens arbeiten in ben Genofsenschaften bie Einleger als Träger beS Kapitals unb bie Sreditnehmer als bie Schuldner eng 8 u f am men. Der Gegensat awischen beiden Gruppen wirb innerhalb ber Qrgane ber Genosfent- schaften ausgeglichen, ©ine Hörigkeit ber Schuldner gegen- über ben Gläubigern fann eS nicht geben, weil beide gemein- fam bie Geschicke ber Genofienschaft beftimmen. SweitenS finb bie Genossenschaften zusammen mit ben Sparkassen bie einzige Kreditorganisation, bie ihrem Wesen unb ihrem Aufbau nach nicht in erfter Stnie auf Geminn- erzielung Berichtet ift, fonbern auf Ar bett unb Dienst an ihren genpifenschaftltchen ©liebem. Damit finb bie Genossenschaften bie gegebenen Schrittmacher auf bem ©ebiet ber Binssenkung. Sie arbeiten fchon heute entscheidend in dieser Richtung unb haben erreicht, daß mit wenißen Auss nahmen bie Dorfgenossenschaften bem UntersuchungSausschus