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tnlMoMt Mlifteilutgen bet Hauptabteilung m bet Eandesbauernschaft Gachsen Verband der Iandwirischailichen Genossenichasten im Freisiaal Sachien e. 2. Berbandsblalt der 600 sächsischen landwirtschasilichen Senoisenichaften mit über 70000 Mitgliedern und mindeftens 50000 selbständigen landwirischafilichen Beirieben Annabmestelle für Bilanzveröffentlichungen und Anzeigen: Die Seschäftsstelle des Verbandes, Dresden-A. 1, Sidonienstr. 13. Fernspr. 27448 9. 5 ton 4, gengmg 1934 31. 3nhalt: Bekanntmachungen — Förderung der Spartätigfeit durch die Genossenschaften — Die Spareinlagen nehmen zu! — Bom Landes- bauerntag — Die neuen Bilanzierungsvorschristen — Wichtiges für den Genossenschaster aus anderen Zeitungen — „Was Borstand und Rendant nicht wuszten" — Persönliches — 8um Saatkartoffelgeschäft! — Anzeigen Macdruch nur mit Genehmigung der Schriftleitung geftattet Bekanntmathyanngen Winterhilfewerf Bis 8. Lenzing (März) sind nunmehr die noc ausstehenden Geldbeträge auf das Konto des Berbandes unter dem Vermerk: „Winterhilse" zu überweisen. Werbeattion für verstärkten Glachsbau Die Genossenschaften stellen sic in den Dienst tiefer großzügigen Planung. Es fallen ihnen folgende Auf gaben zu: lnterstützung aller Werbemasznahmen, Saatgutbeschaffung, Absaz des anfallenden Flachsstrohs und des keinsamens, Zusammenarbeit mit allen bafür maszgebenden Stellen der Sreisbauernschaft, insbejondere ber Haupt- abteilung II und III. Ausführliche Anweisungen ergehen durc Rundschreiben! Achtet auf Rundfunkvorträge, deren Bekanntgabe im „Sächsischen Bauer" erfolgt. Meu- und Imbauten von Lagerhänjern und anderen Anlagen usw. Genossenschaften, welche irgendwie Baupläne haben, muffen unbedingt hiervon bie Hauptabteilung III in Kenntnis sezen. Es bürfen keinesfalls hierfür Gelder feftgelegt werden, ohne daß hierzu bie entsprechende Geneh- migung ber Hauptabteilung III eingeholt wurde! Grderung der Spartätigkeit durc t»te Genossenichaften Von Bauer D&wald SnoII, AItmittweida, Vor- sitender ber Zandwirtsch. Bank Erlav Beim Erscheinen des Erbhofiparbuches gab Landes- bauernführer Körner demselben ein Geleitwort mit auf den Weg, dergestalt, das alle Erhhofbauern davon Ge= brauch machen füllen und weiterhin, daß damit bie landwirt- -schaftlichen Genossenschaften erneut unter Bewets fteßen, Diener am Bauer zu fein. Sine umwälzende Henderung im Reben des deutschen Sauern bringt das durc bie Initiative unseres unvergleich- lieben Führers unb Voltsfanzlers Adolf Hitler, durc den Reichsernhrungsminister Walther Darr geschaffene Grbe hofgeset mit sich, bamit beu Kraum einer tausendjähri- gen Geichichte des deutschen Bauernstandes erfüllend; But unb Boden, bie beiben Grundvfeiler eines völfischen Staates, werden im Dritten Reic wieder ber ihnen ge= bührenden Sichtung zugeführt. Preisig, vierzig, ja fünfsig Sahre lang führte ber deutsche Sauer in harter Fronarbeit bie Scholle ber Väter unb Urväter, dabei nach Möglichfeit für feine Kinder unb Kindeskinder den Weg ber Bukunft durc äuszerstes Sparen zu ebnen suchend. Sch will es Berufeneren überlasien, all bie Goldmilliarden zusammensuzählen, bie ber deutsche Sauer beim größten Bolksbetrug aller Seiten, ber unfeligen Inflation, verivren hat, Spargelber, bie im Schmeisze des Angesichts erworben, für forgloses Sliter ober Seshaftmachung ber Kinder bienen sollten. @8 tft müßig, den Errungenschaften ber Rovemberbonzen nachzutrauern, nachdem es Adolf Hitler im nicht nachzumachenden Rebensa Kampf gelungen ist, an Stelle des Wovembersystems das Dritte Reich, das deutsche Bauernreich, aufzurichten. Wie im ver gangenen $ohenzolern reic ber deutsche Sauer jederseit bie festeste Stüte von Ahron unb Altar darstellte, jo fön unb muß derselbe auch dem im neuen Glanze des Hakenkreuzes erstrahlenden Saterlanbe bie festeste Stüse bleiben, inbem er fiel) babei bewußt ift, welc überrageube Stellung ihm als Gr- nährer des ganzen Bolkes aus eigener Scholle unb in bevölkee rungsepplitiicher Hinsicht zukommt. Scber, ber in ber Macha Eriegsseit, in welcher Stellung es auc gemesen fei, mit ber Entwicklung des Genossenschaftwesens überhaupt vertraut wurde ober war, wußte um bie unheimlich fortjchrettende Ser« schuldung des gesamten Bauernstandes. Dieses Unheil wat weniger begründet in verkehrter Preispolitik, als vielmehr in einer das gesamte Wirtichaftsleben hemmenden unb gegen« über bem Volksganzen nicht zu verantwortenben unfinnigen Zinspolitik einer liberalistisc = groskapitalistischen Welts anschauung, bie sic fkruvellos nicht scheute, Binsäte von 15 bis 18 Prozent unb darüber zu bulben. Erst bem Saumeifter des ©ritten Neiches mit feinen getreuen Mitkämpfern ift es vorbehalten geblieben, auc in dieser Beziehung eine für beu deutschen Sauern ertragbare Plattform zu schaffen, bereu gana besondere Auswirkungen fic ficherlic letsten Endes in bem zu erwartenbeu „Gntschuldungsgeset ber Erbhöfe" offenbaren werben. Mit biefer (Streichung einer bem verarmten Solle Nechnung tragenben Verziniung ift bann auch für beu beut» schen Sauer bie unter allen Ümftänben zu förbernbe Schaffung von Spartguthaben gegeben. SUS eines ber heften Mittel hierzu ift das neue „erbhofivarbuc" anzusehen, wo es fic grundsätzlic barum bandelt, für b i e Kinder Südlagen zu schaffen, bie ben Grbhof einstens nicht bekommen können. Vür bie Genosienschaften al8 Geldausgleichsinstitut beS Sauern liegt ja ber Sorteil barin, baß diese Ginlagen auf „lange Sicht" zu gelten haben, weil nur ber Kontoinhaber Mutznteser biefer Spareinlagen ift unb Abhebungen zur Se« rufsausbildung nur in Teilbeträgen vorgenommen werben tonnen, im übrigen aber diese Spareinlagen bis zum 21. Lebensjahr als feststehend zu betrachten sind. Für leben iungen Grbhpfbauern ift es baßer heilig ft e Bflict, für bie Anlegung von Erbhofipar= bücern zugunsten feiner Kinder besorgt su fein. Sur gana besonderen Unterftüßung biefer Bestrebun- gen haben wir in ber Eandwirtschaftsban Erlau auf meine Anregung „Heimsparkassen" geschaffen, welche bie Genossen- ichaft ebenso wie bie Sparbücher kostenlos ben Sparern zur fBerfügung stellt. Seit bem kurzen Bestehen biefer Einrichtung haben wir sehr gute Erfahrungen bamit gemacht, ba einzelne Sparer ichon recht ansehnliche Seträge eingezahlt haben. C8 muß noc restlos das Gemeingut aller Sauern werben, baß das „Gel des Dorfes" auf bem Wege über bie Genossenschaft wieder bem Dorfe zur Serfügung ge= fteUt wirb. _