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ntteilun der Sauplabfeilung in der Randesbauernjchaf achjen Berband bei landwirtschafti. Senoffenfchaften im reistaat Sachfen e. 3. / Verbandsblatt der 600 Jächfifchen landrirtjch. Senoffen!chaften mit über 70000 Alitgliedern und mindeftens 50000 Jelb!tändigen landwirtjchaftl. Vetrieben / Annabme- Itelle für Bilanderöffentlichungenu. Aneigen: Die Sefchäfts- ftelle des Verbandes, Dresden-A. 1,Sidonienftr. 13. Ruf 27448 9r.21 Dresden, den 14. GSlbhard 1934 31. ghrgang Inhalt: Qualitätsware durch die Genossenschaft — Die Aufgaben bet genosienschastlichen Eierverwertung — Spruch — Die ländlichen Genossenschasten am 1. Gilbhard (Dttober) 1934 — Anzeigen SnacbBruA mit mit ©enebtniaung ber <5d;riftleihtng seftatict Bnolttswate duec He Genoensdhct Drei Millionen landwirtschaftliche Betriebe gibt es in Deutschland, der gröste Teil von tönen tft in bäuerlicher oder gar kleinbäuerlicher Hand. Keiner dieser Betriebe, bei nicht fein Grzeugnis absetsen, preiswert absetzen will, damit also in irgendein engeres Verhältnis zum Markt kommen musß. Auf bie Vpchenmärkte gehört ber Bauer nicht hin; benn er soll nicht Händler fein. Bohin nun mit ber Ware, wohin nun mit diesen kleinsten Mengen bäuerlichen Berufsfleiszes? Zur Genossenschaft! Sie sol ber verlängerte wirtschaftliche Arm des Bauern fein, fie soll bie SB rüde 3 um Markt Silben. Verlohnt es sic nicht, 10 Zentner Aepfel au§ einer Rieferung zum Angebot zu stellen, so tun eS vielleicht 200 Sentner aus 12 Lieferungen. Und fie werben eS sicherlic tun, wenn eS fich um Ware erster Qualität bandelt. Gi ist nicht Ci, Butter ist nicht Butter unb Wein ift nicht Vein. Unb ben besten Vreis ergibt nur bie Ware, bie sic durc bie Qualität auszeichnet! Solche Aualitätware ift erlesene, sortierte, meift schon gut verpackte, für bie Abnahme durc ben Hndel unb für ben Berkauf aufgemachte, kurzum in jeber Beziehung m arftfertige Ware. Sie fann im Interesie beS bäuerlichen Betriebs nur durc baS Hindurch- laufen durc eine Genossenschaft gesichert fein. Qem fleinen Betrieb fehlen meift bie Boraussetungen, bie Ware so zu richten, baß fie eben Aualitätsware wird. Gar mannigfach ift bie genosienschaftliche Arbeit im Interesie ber GErzielung von ualitätsware. Un ben ver- schiedensten Genorienschaftskategorien arbeitet man in dieser Nichtung. Mit bie ältefte unb verbreitetste Form ift bie 53er» arbeitung ber Milc durc bie Molfereigenoffen- f c a f t. Nur fie vermag eS, ber bäuerlichen Milchproduktion bie Gestaltung zu geben, bie ber Markt heute braucht, nur fie bietet bie Mglichkeit, von ber nicht mit Unrecht vom städti= fchen Berbraucher gering geachteten „Bauernbutter" los« zukommen. Wie sehr sic baS Bauerntum in Richtung auf diese Entwicklung eingestellt hat, beweist bie trpt mancherlei Genossenichaftsmüdigkeit ftetig fteigenbe Sahl ber Molkeret- genosienschasten unb ihrer Reistungen. Keine Genosienschafts- gruppe in Deutschland hat in ben letsten Fahren eine fo un« unterbrochene Aufwärtsbewegung verseichnen können. Hatten wir Ende 1927 inSgefamt 4090 Molkereigenossenschaften, fo zählte man Ende 1932 bereits 6201 — eine Biffer, bie sic im Laufe beS Tahres 1933 auf 5261 weiter erhöht hat. Stuf anderen Iandmirtschaftlichen Gebieten fann fich bie genossenschaftliche Wertarbeit nicht mit dem Umfang ber molkereigenossenschaftlichen Leiftung vergleichen, bie bei ben in ber genoffenschaftlichen Reichsspite susammengeschlossenen Molkereigenossenschaften mit einer Gesamteinlieferung von 4,98 Miuiarden Liter Milc im Fahre 1932 zu rechnen hatte. Aber fie weift bafür um fo mannigfachere formen auf. Ser bäuerliche ©b ft = unb Gemüfebau bürfte ohne bie genossenichaftliche Hilfestellung nicht zurecht fommen. Ste ermöglicht erft bie Anschaffung ber maschinellen Borrichtungen für (Sortierung unb Berpackung unb fie ermöglicht erft, nm es erneut zu betonen, ben größeren Anfall einheitlicher Bare, wie fie ber Berbrauc, namentlic ber städtische Ber brauch, benötigt. Ste Hochleistungen auf biefem Gebiet, wie fie 3. SB. im füdlichen Württemberg ober im Alten Laub ver« seichnet werben fönnen, finb mit in erster Linie bem Ginsat genossenschaftlicher Arbeit — dazu gehört auc bie Erzjehungs- arbeit durc bie Genosfenschaft im Hinblic auf ben Anbau — zu danken. Sie Arbeitsformen finb felbftverftänblich unter« ichtedlic. SBalb führt bie © r 13 g e n 0 f f e n f c a f t felbft bie eigentliche Beredelungsarbeit durch, halb geht bie Ware über bie Sammelstelle zur größeren 3 e n t r a l e, wie eS, um nur ein Beispiel herauszugreifen, bei ber Bentralgenossen= schaft Sarmftabt ber Fall ift, bie feit Fahren erfolgreich Aualitätsgurken an ben Markt bringt. Sehnlich ift bie genofsenschaftliche Kierverwertung gelagert. Such bei ihr nimmt bie Vare ben Res über bie Sammelstelle zur Zentrale, bie in ben weiften Fällen allein in ber Lage ift, bie «Sortier« unb Verpackungsmaschinen anzuschaffen, bie heute benötigt werben, um Eier, bie ben Anforderungen des Gier handelsklassengejetses entsprechen, bem Verbrauc zuzuleiten. Sicht vergessen werben barf eine feit Jahrsehnten geübte genossenschaftliche Beredlungsarbeit, bie Arbeit ber W i n 3 e r- vereine. Dhne fie würbe ber fleine Weinbauer fein Gez wächs überhaupt nicht konsumgerecht machen fönnen. Erst feine Genossenjchaft gibt ihm bie Möglichkeit ber Behandlung, ber Bflege unb ber Lagerung des Weines, unb in zahlreichen Fällen ift eS wieber erft bie Winzerzentrale, durc welche bie Ware bann in ben Handel unb zum Verbraucher gelangt. Sie Genossenschaft — ber verlängerte wirtschaftliche Arm des SBauern! «Sie tft aus bem heutigen Marktgeschehen ein« fach nicht wehr hinwegzudenken. Bielerprts mus fie aber noc in viel höherem Srade in dieses hineinwachsen. Unb hier liegen nun bie Aufgaben für ben SBauern felbft. «Seine Mitarbeit in ber Genossenschaft muß weit stärker werben, feine Anteilnahme an allen ihren geschäftlichen Ror= gängen viel reger, feine Berantwortungßfreudigkeit bewußter. Sur bann wirb eS wirtlich möglic werben, bie genpssenschaft- liehe SBetätigung von ben Schlacken zu befreten, bie sic in bem zurückliegenden liberalistischen Zeitalter angeheftet haben unb bie nur zu häufig der Seim zu Miszerfolgen gewefen finb. Die Alu Wen det genossenschatlichen Eiervetwertung Genofsenschaftliche Söfafeorgantfationen stellen fo schmere Unter Berücksichtigung aller dieser Ratteren begannen in Aufgaben unb Forderungen an Führer unb Genosien, das fie sagen Anfängen vor etwa 30 Vahren bie Eierverwertungs= nur mit ber ganzen Straft unb mit bem ganzen Willen gelöft genossenschaften ihre erfte Arbeit. Aus bem unkontrollier= werben tonnen. Kraft unb Willen bürfen nicht blinber Opti= baren Gi, das aus ben vielen taufeuben bäuerlichen Hühner mismus fein, fonbern müffenauSber schicksalverbundenen Ges haltungen an ben Markt fam, unb nur dazu biente, bie Büc meinschaft entspringen, bie erft ben Saum gibt für ben Blic. ausländischer Mualitätslieferungen zu schlieszen, begannen bi'