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Hohenstein-Ernstthaler Tageblatt : 14.06.1901
- Erscheinungsdatum
- 1901-06-14
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1841109282-190106142
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1841109282-19010614
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1841109282-19010614
- Sammlungen
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Hohenstein-Ernstthaler Tageblatt
-
Jahr
1901
-
Monat
1901-06
- Tag 1901-06-14
-
Monat
1901-06
-
Jahr
1901
- Titel
- Hohenstein-Ernstthaler Tageblatt : 14.06.1901
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Stimmen kamen kaum in Betracht. die Adelung des Zulaufs stylst folgender schrecklicher Vorfall, der sich lin^: k-»t^tlnnS-I^.^ «»»»abend auf der Nordbabn rwiscke am »ergänze Neueste Nachrichten anderes Regiment beschlossen war, als er wurde. nahm die der Be aus, die London, ;at den Diskont serabgesetzt. Gesterreich-Kugarn. Das ö st e r re l ch i s che Hei rei Haus Wasserstraßenvorlage einstimmig an. Bei Dresden, 13. Juni. Die Creditanstalt für Industrie und Handel zeigt heute wieder das gewohnte Rld. ES finden nur noch einzelne Rückzahlungen tatt. Nachdem bekannt geworden ist, daß die Bank hren Verpflichtungen nachkommt, herrscht wieder Ruhe. Neunkirchen, 13. Juni. Nach den bisherigen Ergebnissen über die gestrige Reichstagsersatzwahl an sich widerstreitenden Interessen der Volk-rund innerhalb derselben auf die einzelnen Erwerbs- und Gescllschasts- ichichten Rücksicht zu nehmen. Insbesondere werd, die Regierung in d:r nationalen Frage alles ver meiden, was wohl ein Gewinn sirr einen Bolksstamm sein, doch zum Nachtheil sürs Ganze ausschlagen Der Andrang zu den Kassen der Kreditanstali für Industrie un) Handel war auch am Mittwoch wieder beträchtlich. Viele Interessenten warteten ge duldig stundenlang auf den Einlaß, der nur trupp weise gewährt werden konnte, und noch mehr Nicht- mleressenten beobachteten den Zudrang von ferne, indem sie das Trottoir der gegenüber liegenden Fläche des Altmarktes befeur dielten, obne zu wanken» E'lic — Halle, 11. Juni. Als des Mordes bei Sylbitz verdächtig ist gestern Nachmittag in Halle- Trotha ein polnischer Arbeiter verhaftet worden, bei kürzlich in Löbejün gearbeitet hatte. Der Verdacht stützt sich auf die Verausgabung von Goldstücken und einigen Blutflecken aus der Weste des Verhafteten. Man glaubt übrigens annehmen zu dürfen, daß an dem Morde zwei Personen betheiligt waren. Die Meer. Ztg. theilt mit, daß es sich bei dem Ermordeten um den vor einiger Zeit auf dem Ritter gut Hainichen bei Meerane in Stellung gewesenen Dienstknecht I. Staps handeln dürfte. Bei dem Ge- tödteten wurden außer einer Schnupftabakdose und 2 Düten Schnupftabak noch 3 große Taschentücher gez. I. S. gefunden. Die Mordthat ist übrigens in bar barischster Weise verübt worden; dem Getödteten war der Kopf mit scharfkantigen Steinen derartig zerschla gen worden, daß derselbe nur eine unförmliche Masse bildete. mittags dem harrenden Publikum im Bankgebäude , verkündet werden konnte, daß die vermittelnden Banken ein endgilnges Abkommen abgeschlossen hätten, nach welchem d.e Auszahlung ungestört ihren Fortgang nehmen werde und der Konkurs mit Sicherheit ver mieden sei, trat ein? wesentliche Beruhigung ein. Der Hrupiaudrang dürste nunmehr vorüber und eine ruhigere Abwickelung dec Geschäfte zu gewärtigen sein. — Ueber die Kreditanstalt für Industrie und Handel urtheilt die „Franks. Zig.": „Die Bank hat sich durch ihre engen Beziehungen zur Elektrizitätsgesellschaft Kummer anscheinend dazu verleiten lassen, in diesem Einen Concern weit mehr Geldmittel festzulegen, als sür ein Kreditinstitut vernünftiger Weise zulässig ist. Das würde schon zutreffen, wenn die Forderung an d«n Kummer-Concern die bisher angegebenen 9 Mill. Mark betragen sollte; es ist aber sehr wahrscheinlich, daß dieses Engagement direkt und unmittelbar noch dai über hinauSgeht, während doch eine Kreditbank ihr Kapital im wesentlichen als roulirende Betriebsmittel ür das lausende Geschäft mit thunlichst flottem Um- atz verwenden sollte, unter Verthcilung der Risiken, Scheffelschen Mühlgrabens hier aufgefunden worden. Liebold hatte sich vor mehreren Tagen ohne Urlaub von seinem Dienste entfernt. Jedenfalls liegt Selbst mord vor, da L. im Verdachte stand, diejenige Person zu sein, die kürzlich eine ältere Fabrikbesitzersehefrau aus Saupersdors auf offener Straße in Kirchberg angehalten und in der gemeinsten Weise belästigt und geschlagen hat. — Crimmitschau. Ein bedauerlicher Unfall ereignete sich am Dienstag Abend auf einem in der unteren Marienstraße gelegenen Zimmerplatz. Daselbst hatten sich auf den im Bauhofe liegenden Balken einige Kinder spielend zu thun gemacht, wobei plötz lich ein schwerer Baustamm ins Rollen kam, unter den das 5jährige Söhnchen Max des Zimmermanns Wolf so unglücklich zu liegen kam, daß ihm das Ge nick gebrochen und der Brustkasten eingedrückt wurde. Das Kind lebte nur noch einige Augenblicke. In Gegenwart des herbeigeholten Val eis gab es seinen Geist auf. — Gornsdorf, 12. Juni. Heute Vormittag verunglückte der Feuermann der Strumpffabrik Max Drechsel, hier, tödtlich. In welcher Weise das Unglück sich zugetragen hat, bleibt wohl unaufgeklärt, da Augenzeugen nicht zugegen gewesen sind. Der Ver unglückte hinterläßt acht zum großen Theil noch schul pflichtige Kinder. — Vom Herzschlage getroffen, wohl infolge zu festen Schnürens, wurde ein etwa 18 Jahre altes Mädchen in einem Ballsaal zu Pieschen. Ein schnell hinzu gezogener Arzt konnte der Unglücklichen keine Hilfe mehr zu Theil we den lassen; er vermochte nur den Tod des jungen Mädchens festzustellen. — Bautzen, 12. Juni. Das 5. sächsische Bundeskegelfest hat heute fein Ende gefunden. Als Misterfchastskegler wurde Herr Thiele-Chemnitz (20 Kugeln), als erster Ritter Herr Rud. Mauer-Bautzen (23 Kugeln) und als zweiter Ritter Herr Bruno Riedel-Striesen (24 Kugeln) proklamirt. Sonnabend Abends nach Troppau iährr, zwei Arbeiter aus der preußischen Prov nz Schlesien Na mens Lusar; die übrigen den Wagen stillenden Arbeiter waren Tschechen. Letztere neckten die deutschen Arbeiter, und als dieselben darauf nicht reagirten, wurden sie voll den Tschechen beschimpft und bedroht, so daß sich die Brüder Lusar aus die Plattform des Waggons flüchteten, auch dort hatten sie keine Ruhe; die tschechischen Arbeiter drängttn ihnen nach. Plötzlich stürzte der sechzehn jährige Albert Lusar, von einem Arbeiter gestoßen, von der Plattform, gerieth unter die Räter und wurde zermalmt. Um einem gleichen Schicksale zu entgehen, sprang der ältere Brud:r vom Zuge ab, wobei er glücklicherweise nur leichte Verletzungen er litt. Der jüngere, Albert Lusar, wurde 600 Meter von der Station Diehiau als verstümmelte Leiche auf- gcfunden. — Glauchan, 13. Juni. Vergangene Nacht kurz nach 2 Uhr wurden, wie die „Glauch. Ztg." berichtet, die Bewohner der Stadt durch Feueralarm erschreckt. Ek brannte in dem Häßler'schen Haufe, Am Graben 3. DaS Feuer war in einem Dachraum ausgekommen und wurde zuerst von einer aus dem Boden schlafenden Frau bemerkt, die durch ein Knistern im Nebenraunie erwacht war. Dieselbe mußte sich mit 2 Kindern durch ein Fenster auf das platte Dach des Seitengebäudes retten, da das Feuer schon die hölzerne Treppe ergriffen hatte und der Ausweg über die Treppe nicht mehr möglich war. Vom Dache wurden die Gefährdeten dann mittels Leitern in Sicherheit gebracht. Die rasch herbeigeeilte Feuerwehr nahm die Bekämpfung des Feuers sofort mit mehreren Schlauch leitungen energisch in Angriff, sodaß gegen ^5 Uhr srüh die Gefahr einer weiteren Ausdehnung beseitigt war. Das Haus ist bis zum 2. Stock abgebrannt, jedoch wird wahrscheinlich auch der stehengebliebene Theil abgebrochen werden müssen, da derselbe durch das beim Löschen verwendete Wasser stark beschädig » - — Vie 72jährige Saget d'Espagne aus Metz, die bis dahin unverehelicht g Wesest. Berlin, 13. Juni. Der Bankier und itzfache Millionär Sternberg, jener traurige Held unsauberen Angedenkens, ist heute, da alle Versuche ihn durch Be gnadigung vorm Zuchthause zu retten, fehlgeschlagen sind, in die Strafanstalt übergesührt worden. Die Frau Sternbergs ist übrigens dieser Tage von ihrem Gatten geschieden worden. * Der Pinscher und der Igel. In einer nordwestdeutschen Mittelstadt hatte der Hund eines Landwirthes in einer Kegelbahn einen Izel aufge stöbert und sich schon längere Zeit mit dem zusammen- gekugelten stacheligen Gesellen beschäftigt, ohne ihm ernstlich etwas anhaben zu können, obwohl er die größten Anstrengungen machte, da er sich infolge mehrerer erlittener Verletzungen in eine gewisse Wuth hineingearbeitet hatte. Doch da geschah etwas Merk- würdiges. Plötzlich rollte oder schob der Hund, ein Pinscher, den Izel in eine unmittelbar neben der Kegelbahn frisch aufgeworfene tiefe Ackerfurche und deckte ihn unter Benutzung der Vorderpfoten im Nu derart mit Erde zu, daß alsbald keine einzige Stachel mehr wahrzunehmen w:r. Diese ungemüthliche Situ ation hielt natürlich der Igel nicht lange auS, er uchte nach wenigen Minuten das Freie zu gewinnen, ;atte aber kaum den Kops aus der Erde gesteckt, als er von dem lauernden Pinscher rm G sichte gepackt könne, (Lebhafter Beifall.) (Ein Opfer tschechischer Rohheit.) Wohin der von 7.»» au'gestachelte Nalionalitärenhaß stihrt, be Süsairika auSemanderzusetzen Die Buren- TageSgeschichte. A»«tsülr» Keich Hannover, 12. Juni. Seine Majestät der Kaiser hat Frau Jutta von Ilsen in Waldhausen bei Hannover, die heute ihr 100. Lebensjahr vollendete, eine werthvolle Taffe mit einem Medaillonbitdniß und Monogramm des Kaisers nebst einem eigenhändigen Schreiben direkt eingesandt. Außerdem hat S. Maje stät von Neumünster aus an Frau von Ilsen ein Glückwunschtelegramm gelangen lassen. Der Krofigk'sche Mordprozeß dürfte, wie der „Hartungschen Zeitung" aus Gumbinnen be- richtet wird, in der Berufungsinstanz fchon im Laufe der nächsten Woche vor dem zuständigen (Königsberg, r) Oberkriegsgericht zur Verhandlung kommen. Ueber die Härte der Strase, welche Marten j-tzl wegen Fahnenflucht getroffen hat (1 Jahr Gesängniß) herrscht in Ostpreußen die größte Verwundtrung. — Von anderer Seite wird der „Fiankf. Zeitung" versichert, daß der schon einmal aus einem Regi mente versetzte Krosigk auch kurz vor seinem Tode von einer neuen Versetzung bedroht wu-dc, es ie junge Frau verächtlich. „Wenn Sie dies aber Hun, so werde ich allen, die hier zugegen sind, be- anntmachen, wie Sie sich benommen haben." Die kirche war voll Menschen. Der Beichtvater fühlte sich eschämt und beeilte sich, ihr die Absolution zu ertheilen. — Grünau bei Wildenfels, 11. Juni. Heute rüh ist der Leichnam des 23 jährigen Postassistenten Liebold aus Kirchberg in der Mulde am Rechen des das hat sich aber mit dem Rückgang der Konjunktur und elbst bei erleichtertem Geldstande immer schwieriger er wiesen: es ist für die Gesammtlage der Industrie zu be dauern, daß diese Fehlgriffe im Zusammenhang mit dem Konjunkturwechsel nunmehr einen solchen Zusammenbruch herbeigesührt haben." — Ueber die Gesellschaft vorm Kummer sagt die „B. B.-Ztg.": „Es sollte nicht außer Acht gelaffen werden, daß die im Besitze der Gesellschaft Kummer befindlichen Objekte keineswegs werthlos sind, sondern daß sie alle Aussicht haben dürften, sich im Laufe der Jahre zu rentablen Unternehmungen zu entwickeln. Die Gesellschaft Kummer hat als Fabrikationsfirma immer einen guten Ruf besessen, sie hat nur ihre finanziellen Kräfte und zugleich die Entwickelung der von ihr ge gründeten Objekte überschätzt, in denen sie große Kapi talien festgelegt hat. Sie ist dadurch in Schwierigkeiten gerathen, die sich auch bei anderen Elektrizitätsgefell- schäften, wenn auch in milderer Form, gezeigt haben Es darf erwartet werden, daß cs den zur Sanirung zu iammeugetretenen Bankinstituten gelingen wird, zu einer möglichst befriedigenden Lösung der verwickelten Ange- legenheit zu gelangen." worden ist. Von den Calamitosen sind nicht alle l versichert. Die Entstehungsursache des Brandes ist i unbekannt. — Chemnitz, 13. Juni. Auf dein Johannis platze kam heute der Reichstagsabgeordnete Hofmann, der auf dem Hinterperron eines Motorwagens der Straßenbahn stand und eine Frau, welche in verkehrter . Weife von dem in langsamem Gange befindlichen Wagen absprang, vor Schaden schützen wollte, so un glücklich zu Fall, daß er den rechten Unterschenkel brach, während die Frau vor Schaden bewahrt blieb. Der Verunglückte wurde sofort mittels Kranken transportwagens der nahen Polizeihauptwache nach letzterer gefahren und dann nach Anlegung eines Nolh- verbandes seitens eines Arztes mit dem Krankenwagen in seine Wohnung gebracht. — Rabenstein. In der am 10. Juni im Restaurant zum Bad Grüna abgehaltenen Wander versammlung unseres über 100 Mitglieder zählenden Erzgebirgsvereins wurde Herr OberföisterF.W. Menges in Grüna zum Ehrenmitglied und Herr Förster Müller zum steuerfreien Mitglied« ernannt. Herr Sanatoriums besitzer Stahringer-Grüna feierte den Wald als das Sanatorium des Volkes, gab seiner Freude über die freundnachbarlichen Beziehungen des Vereins mit der zuständigen Forstvehörde Ausdruck und wünschte, daß Alle, die den Wald aufsuchen, Alles vermeiden, was den Forstbeamten Anlaß zur Klage und endlich zur Zurückziehung der Vergünstigung grbm könnte, damit vielleicht in absehbarer Zeit der Rabensteiner Wald ein Volkspark sür die Bewohner von Chemnitz und seine Vororte würde. — Wilsdruff. In Folge schlechten Geschäfts ganges und gedrückter Preise werden etwa 10 Wils druff .r Möbelfabriken jetzt eine Gesellschaft m. b. H. bilden, um den gemeinsamen Einkauf von Holz und den Vertrieb von rohen und gemalten Möbeln im Großen zu betreiben. — Zwickau. Am 9. Juni fand hierselbst eine öffentliche Bergarbeiteroersammlung statt, in der be schlossen wurde, Schritte zu thun zur Abstellung des Strafverfahrens in den Bergwerken. — Zu der Katholikenverfammlung in Zwickau schreiben die „Leipz. N. N.": „Die Klerikalen haben sich, wie es scheint, Sachsen jetzt ganz besonders al Arbeitsfeld für ihre Propaganda ausersehen. Er Brüssel, 13. Juni. Gestern ist hier ein grauen- zaster Mord entdeckt worden. Ein Velsichcrungsbeamter >at am vergangenen Sonntag nach einem heftigen Wort wechsel seine Frau ermordet, die Leiche zerstückelt und in eine Kiste verschlossen. Durch den Geruch aufmerksam gemacht, entdeckte der Hauswirth die Leiche. Der Mörder wurde verhaftet und legte ein volles Geständniß ab. Kopenhagen, 11. Juni. Der englische Dam pfer „Bala" überrannte bei Gotland den schwedischen Schooner „Fridtjof", der sofort sank. 16 Personen ertranken, 2 wurden gerettet und hierher gebracht. London, 13. Juni. Der „Standard" meldet auS Shanghai: Es wurde ein Kaiserlicher Erlaß ver- ösientlickt, durch welchen die Aushebung einer Kaiser- ichen Schutzwache angrordnet wird. Pest, 11. Juni. In Reschitza beschlossen die Gießereiarbeiter der Eisenwerke der österreichisch-unga- rischen Staatsbahngesellschaft, welche bisher gearbeitet haben, aus Furcht, von den Ausständigen angegriffen zu werden, ebenfalls in den Ausstand zu treten. Die Hälfte der Arbeiter schloß sich bereits heute den Aus ständigen an, die übrig n werden morgen folgen. Es herrscht eine erbitterte Stimmung. Budapest, 12. Juni. Der Ausstand bei der Oesterreich-Ungarischen Staatseisenbahngesellschast in Reschitza gewinnt noch immer an Ausdehnung. Heule haben sich sämmtliche Gelbgießer den Ausständigen angeschlossen. Ruhestörungen sind nicht vorgekommen, Madrid, 12. Juni. Im nahen Mostoles schliefen in einer Scheune sechs Schnitter, als Nachts das Stroh Feuer fing. Wahrscheinlich war eine brennende Cigarettenspitze hineingeworfen worden. Ein Schnitter entkam, die fünf Uebrigen wurden als ver kohlte Leichen hervorgezogen. Telegramme vom Molff'sche« Kurea«. Bertin, 13. Juni. Die Mitteldeutsche Boden- kreditanstalt in Greiz telegraphirt an uns: Alle unsere Anstalt betreffenden ungünstigen Gerüchte sind völlig unwahr und cs ist in unserer durchaus normalen eschästslage nicht der mindeste Anlaß zur Beun ruhigung der Besitzer unserer Obligationen und Aktien gegeben. London, 13. Juni. Der „Standard" meldet aus Schanghai: Die Mission unter Führung des Prinzen Tschun, die nach Deutschland gesandt wird, um das Bedauern des Kaisers von China über die Ermordung des deutschen Gesandten auszusprechen, wird Peking wahrscheinlich Ende Juli verlassen. Tschang- kenmao wird hierbei als oberster Sekretär sungiren. ralhung führte MmistelPräsident v. Körber Regierung dürfe den eingetretenen Umschwung vielleicht als ein Zeichen ansehen, daß es nach und nach doch möglich sein weide, auch andere Fragen mit Rahe und Sachlichkeit im Parlament zu behandeln. Alleidings lei cs erforderlich, aus die verschiedenen anscheinend „Normn, Post ' meldet aus Brüssel: Die Trans vaal Leganoa theilt mit, Frau Botha sei zum Präsidenten Krüger als F'iedensvennittlenn ge'andt vom Oberkomman» o rennen der Buren-Streükrä'te, um dem Präsidenten die Transvaal. Brüffel, 13. Juni. Frau Botha wird einige Tage her verweilen und sich dann zum Präsidenten Krüger nach Holland begeben. Lonvon, 13. Juni. „Daily Mail" meldet aus Slanderton, der holländische Konsul sei aus P äwria zurückgckehrt und habe FriedenSunter- handluugen mit den BurenchefS Botha und Dewet Vermischtes. Graz, 12. Juni. Das Marburger Schwurge richt verurtheilte den Cannibalen Bratusch, der sein eigenes Kind ermordet und verbrannt hat, zum Tode, seine Frau zu vier Jahren Kerker. Dasselbe Schwur gericht verurtheilte auch die 38jährige Bäuerin Theresia Holz, die ihr neunjähriges außerehelich geborenes Kind Aloisia erwürgt-, zum Tode. Als die Lüche der Aloisio im Walde gesunden ward, agnoseirte sie Bratuscha als feine verschollene Tochter Johanna, um jeden Verdacht, daß er sein Kind verbrannt habe, ab- zuleuken. Gerade dieser Umstand führte zur Ent- Entdeckung seine Verbrechens " Der „Metzer Ztg." wird auS Nouilly ge- schrieben: Vorgestern wurde hier eine Ehe ringe- segne.', wie sie ' wohl nur selten uorzufommey ple^ - . 36iäbriae Krein,-? mm — — «»»nabend stuf der Pordbabn zwischen Zchsnbnmn '"7 Im Arkessxrzuge, der und Troppau zugetra zen < Laa- n Durch ihr berückendes Aeußere aus dem Gleichgewicht gebracht, richtete er weltliche und unzüchtige Fragen an sein Beichtkind. Zuerst verstand ihn Lätitia nicht und antwortete nichts. Der Beichtvater fuhr aber mit feinen unpassenden Anspielungen fort. Da erhob sie sich auS ihrer knieenden Stellung, hoch aufgerich- tet und stolz sagte sie dann mit lauter Stimme im corsischen Dialekt zu ihm: „Mein Vater, Sie ver gessen, was sich schickt." Aufgebracht über ihren Frei muth drohte der Geistliche ihr mit der Verweigerung der Absolution. „DaS steht Ihnen frei", erwiderte wird erzählt, daß der Oberst des Dragoner-Regiments die Pensionirung Krosigks beantragt hatte, daß abei nicht diese, sondern wieder die Versetzung in ein erschossen bezirk, Röblitz, Schlunzig, Stangendorf und ThurmI Unbekannte machte auf ihn einen gewaltigen Eindruck, mit Gutsbezirk die Hundesperre auf die Dauer vonl^ — " ' " " 3 Monaten, mithin bis mit 4. September d. I. an geordnet. — Dresden. Unsere Bürgerschaft befindet sich in begreiflicher Erregung über die Bankkrache. Die Hauptschuld sür die unverantwortliche Wirthschast wird dem Bankdirektor Klötzer — vorher Bürger meister in Riesa — zugeschrieben, der sogar einige Millionen in chinesischen Aktien anlegte. Wie di? „Nat.-Ztg." hört, umfassen jetzt die Aktiva der Bank 21'/z Millionen Mark. Zu den Aktiven gehören 12 Millionen Mark Debitoren, di: als „gut" gellen. 11 Mill. Maik Debitoren werden als „fraglich" an- gesehen, ebenso 5 Millionen Mark Konsvrtialbetheiligung. Es sind zwei Gesellschaften Debitoren mit je 1300000 Mark, eine mit 600000 Mark. Die Depositengläubigei sollen allen anderen Gläubigern in Bezug aus eine Ausgleichung vorangchen. Die Wechseliälligkeiten sind bis zum 5. September d. I. p olongirt. Trotzdem der Konkurs der Elekttizitätsgesellschast Kummer, woran die Bank in bedeutendem Umfange be heiligt ist, kaum zu vermeiden sein wird, so glaubt man doch, daß di Aktionäre der Kreditanstalt eine Quote eihalten werden, wenn das Kummersche Concern im Lau'e der Zeit sich entsprechend entwickelt. In den Kreisen der Akrionäre herrscht auchErbitterungob der unverantwortlichen Fühl ung und Beaufsichtigung des Betriebes der Bank. Es wird eine Regrcßnahme gegen die AufsichlSrüihe vor bereitet. 13. Juni. Die Bank von England von 3^ Prozent auf 3 Prozent abzuhalten für gut befindet. Der Kaplan Hottenro verglich die evangelische Kirche sthe geschmackvoll m einer windschiesin Brettei baraae, während er die römische Kirche natüi lich ein festgefügtes Haus naniilr. Die Angriffe aus die probabilistische Moral des edlen Also! Z von Liguori stellte Hofrath Roß-Glauchau als schänd! che Verleumdungen hin. Wenn diese Angriffe wahr seien, dann, so rief er aus, möchten die Katho liken felbst nicht einer solchen Kirche angehören. Der Herr Hofrath hat wohl noch weiter nichts über die Moral Liguoris erfahren, als was die römischen Prie ster ihren Gläubigen mitzutheilen sür gut befinden, sonst hätte er wohl nicht den Muth zu einem solchen Worte gesunden. Als wirksamstes Gegenmittel gegen das Gift der nichtultramontanen Presse soll, wi- schon an anderen Orten beschlossen worden ist, eine katholische Zeitung im Königreich Sachsen ins Leben gerufen werden, die jedenfalls, von einem jener rühm lichst bekannten Hetzkapläne geleitet, wesentlich zur Er- Höhung der confessionellen Eintracht in unserem Vater lande beitragen wird." Im Hinblick aus die gegenwärtige lebhafte Er örterung über die Moraltheorie des heiligen Liguori und deren Anwendung im Beichtstuhl mag bei dieser Gelegenheit an ein bezeichnendes Beichtstuhlerlebniß der Mutter Napoleons 1. in Bastia erinnert werden, das Klara Tschudi in ihrem Buche „Napoleons Mutter Lätitia Ramolino-Buonaparte" (deutsch von H. v. Lenk, Reclams Verlag) erzählt. In der Charwoche 1768,' zwei Monate nach der Geburt ihres ältesten Sohnes Joseph, des späteren Königs von Spanien, weilte Frau Lätitia, die damals als die schönste Frau CorsicaS galt, in Bastia. Eines Tages fand sie, eine eifrige Katholikin, sich zur österlichen Beichte im Beicht stuhl ein. Sie sah den Geistlichen, vor dem sie kniete, nickt. Er aber betrachtete sie, und die schöne betende Anzahl Posizeiöeamlk ^7^ und die Zurückweisung rein neugieriger ünv lustiger Elemente in die Hand genommen, so daß Be triebsstörungen vermieden wurden. Die Direktioi hatte durch ein Plakat an der Tyür besonders darau aufmerksam gemacht, daß die Kassen nur von 9—1 und 3—6 Uhr gcöffue! sind. Als im Lause dr- Bor- behörden erklären aleichialls. daß eventuelle FrredcnS- vorlchläge vom P äsiventen Krüger ausgehen müßten and da» weder Botha noch andere Burensührer ohne 'pczull^n Befehl die Waffen strecken dürsten Prätoria, '-2. Juni. An der Grenze von Swaziland wurd.n 26 Buren gefangen genommen, danntter ein Bruder Schalk Burghers. küizlich hat in Kötzsckenbroda eine „katholisch: Volks versammlung" staitgesunden, um das katholische Volk in Sachsen „zur politischen Reife zu erziehen", d. h. es zur Gefolgschaft sür das Centrum einzmxerziren. Nun hat auch Zwickau seine Katholikenverfammlung gehabt und cs werden wohl b. ld andere Städte in diesem Reigen folgen. Wie bei der Kötzschenbrodaer Versammlung, so ist auch in Zwickau die Agitatio. offenbar nicht aus dem katholischen Volke herauSge- wachsen, sondern sie ist von außen hineingetragen wor den, und wie in Kötzschenbroda den Fürsten Schön burg-Waldenburg, so hatte man in Zwickau den Grafen von Schönburg-Glauchau herangezogen, um der Ver anstaltung ein gewiss S Relies zu geben. Als Haupt redner war ein Herr aus den gesegneten Gefilden des Centrumsreiches, Kaufmann Racke ans Mainz, er schienen. Die Verhandlungen boten im U beiger ungefähr dasselbe Bild, wie die sonstigen Heerschauen, die das Cenlrum von Zeit zu Zeit über seine Getreuen System gegriffen haben, sich nicht auf die Fabrikation 15200 Stimmen gezählt. Fuchs (Ctr.) 14600. Die u beschränken, sondern zugleich als Unternehmer und auf einem sozialdemokratischen Kandidaten gefallenen ZinanzirungSstelle zu sungiren, in der Hoffnung, »»— raß daS Sparkapital des großen Publikums später die erforderlichen Geldmittel hergeben werde. Gerade keinesfalls aber zur Festlegung als Betriebsfonds iner Jndustriegesellschaft. DaS war im vorliegenden, Stelle der verstorbenen Freiherrn v. Stumm ist der falle um so gefährlicher, da gerade in der Elektro- nationalliberale Kandidat Bergrath Pritze wahrschein- echnik die Fabriken seit Jahren zu dem bedenklichen! sich gewählt. Bis heute Morgen waren für ihn
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