Volltext Seite (XML)
WeHM-Whckl NMÄ Hohenstrin-Cimstthat, Gverlungwitz. Gersdorf, Kugau, Hermsdorf, Kernsdorf, Grfcheml zeden Wochentag abends für den wlgmden Tag und kostet durch die Austräger pro Quartal Mk. 1,55 durch die Post Mk 1,82 frei ins Han» Inserate nehmen außer ver Expedition auch die Au-träger au? dem Lande entgegen, auch befördern die Annoncen- Expeditivnen solche zu Originalpreisen. Anzeiger für Ämgenberg, Falken, Langenchursdorf, Meinsdorf, Rußdorf, Wüstenbrand, Grüna, Mittelbach, Ursprung, Erlbach, Kirchberg, Pleißa, Reichenbach, Callenberg, Tirschheim, Kuhschnappel, Grumbach, St. Eghdien, Hiittengrund u. s. w. Mr das Königliche Amtsgericht «nd de« Stadtrath zu Hohenstein-Ernstthal. Gvgcrn crller Geineirröe-Verrrvcrltungen der urnlregerrderr Ortschcrfterr Nr. 136. Freitag, den 14. Juni 1901. 51. Jahrgang. Auf Blatt 310 des Handelsregisters für Hohenstein-Ernstthal ist heute die Firma Varl Ariedrich Müller daselbst gelöscht worden. Hohenstein-Ernstthal, am 12. Juni 1901. Königliches Amtsgericht. Bekanntmachung. Nach Ablauf der zur Bezahlung der Gemeinde-Anlagen auf den 2. Termin d. Js. festgesetzten Frist, werden diejenigen Steuerpflichtigen, welche sich mit denselben noch im Rückstände befinden, hierdurch letztmalig aufgefordert, die bezeichneten Anlagen nunmehr bis spätestens zum 1. Juli laufenden Jahres an unsere Stadtsteuereinnahme abzuführen. Alle nach Ablauf dieses Termins noch verbleibenden Reste werden dem Rathsvollzieher zur zwangsweisen Beitreibung überwiesen. Hohenstein-Ernstthal, am 13. Juni 1901. Der Stadtrath. Nr. Polster. Bürgermeister. bis spätestens zum 17. Jnni 1W1 abgeben. Hohenstein-Ernstthal, den 13. Juni 190l. Verwaltung Ser Gasanstalt Bekanntmachung. Alle für die hiesige städtische iNasannair in orr -zen uv», t. rrevl o«v 30. Juul 1002 uöthigen Fuhrenleistungen sollen vergeben werden. Leistungsfähige Fuhrwerksbesitzer wollen schriftliche Offerten mit Preisangabe über Abfuhr von 1 D.-Wagcu Gaskohlen, Anfuhr und Verladung von 1OOOO Theer, „ „ „ „ 10000 ü«. Ammoniakwasser, An- und Abfuhr von Stückgütern Auf Abbruch verkauft werden auf Bahnhof Wüstenbrand im Herbste dieses Jahres 1. das alte Empsangsgebäude nebst Znbehörunge«, 2. der alte Güterschuppen Die schriftlichen Gebote sind für die unter 1 und 2 genannten Gebäude getrennt abzugeben und bis zuin 20. August dss. IS. hierher versiegelt mit der Aufschrift „Angebote auf Gebändeabbruch in Wüsteubrand" einzusenden. Die näheren Verkaufsbediugungen sind vorher hier einzusehen Königliches Gisenbahn-Banbureau Hohenstein-l^rnstthal. Bekanntmachung. Nachdem fümmtliche Gemeinderechnungen für das Jahr 1900 fertig gestellt, liegen dieselben von heute ab 4 Wochen lang zur Einsichtnahme für Betheiligte in hiesiger Gemeindeverwaltung während der Geschäftsstunden aus. Wüsteubraud, am 15. Juni 1901. Der Gemeindevorstand. Schubert. Der Rries «W Transvaal. London, 12. Juni. Nach einem Daily Mail- Telegramm aus Ostende traf Frau Botha dort gestern Nachmittag auf dem Dampfer „Maria Henriette" ein, begleitet von Fischer, und ging sofort mit Nord-Ex preß weiter. Hier blühen die Gerüchte über ihre Mission ungestört fort: Jetzt foll sie auch Mittheil- ungen von Kitchener an Krüger überbringen, Kitchener soll Präsident Krüger durch sie Vorschlägen lassen, unter sicherem Geleit nach Transvaal zurückzukehren; Frau Botha habe die Depeschen für Krüger an den Delegirten Fischer übergeben, der von Amsterdem nach Southampton herüberkam, um sie zu begrüßen. Wie die Times behauptet, foll Frau Botha auch die Trägerin einer Mission ihres Gatten an den Prä- sidenten Krüger fein. Es soll sich dabei um nichts Geringeres handeln, als um die Absicht Bothas, die Waffen zu strecken. Eine neue Zusammenkunft zwischen Lord Kitchener und General Botha sei verabredet wor den und werde jetzt stattgefunden haben. Endgiltig soll nichts bestimmt werden, ehe Frau Botha Mr. Krüger nicht gesprochen, da sie diesem die Pläne ihres Gatten bezüglich allgemeiner Niederlegung der Waffen zu überbringen have. Das Colvnialamt werde von dem Resultat des Besuches der Frau Botha bei Mr. Krü ger informirt werden, und alles sei zwischen Lord Kitchener und General Botha so weit geordnet, daß auf Empfang telegraphischer Nachrichten von England und Holland hin die förmliche Streckung der Waffen vollzogen werden könne. Frau Botha werde in Hol land möglicherweise von de: Königin Wilhelmina empfangen werden. Wie die gleiche Zeitung hört, soll Commandant Botha die Waffenfi''eckung auf die Ga rantie der Gleichberechtigung in Sprache und Religion, einer Lokalregierung und des Stimmrechts für alle Weißen hin empfohlen haben. Dagegen wird von Seiten der Buren-Regierung aus dem Haag telegraphirt: Frau Bothas Besuch sei rein persönlicher Natur, sie habe Transvaal wegen Mangels an Geldmitteln verlassen müssen und sich deshalb an Krüger gewendet. Nach Erledigung des Besuchs werde sie bei Frau Leyds in Brüssel wohnen. Die Reise der Gattin deS Obercommandirenden nach Europa giebt begreiflicherweise in Südafrika dem Mißtrauen derjenigen neue Nahrung, die schon in den Friedensverhandlungen Bothas mit Kitchener einen halbe» Verrath an der Burensache sahen. Gerüchte des Inhalts, daß auch Botha beabsichtige, Afrika zu verlassen, werden, wie wir schon früher feststellten, englischerseits geflissentlich verbreitet, und es scheint, als ob auch in den Reihen der kämpfenden Buren solche Verdächtigungen Glauben finden. Jedenfalls soll von den Extremen unter ihnen nicht mehr Botha sondern Delarey als Hort der Burensache betrachtet werden und den meisten Zulauf an Kämpfern haben. Wie weit bei allen jenen Nachrichten der Wunsch der Vater des Gedankens gewesen ist, läßt sich noch nicht übersehen, sie sind nach allem, was man Positives von Botha weiß, durchaus unglaubwürdig, klingen aber natürlich wie Musik in englischen Ohren. London, 12. Juni. Der König, in dessen Be gleitung sich die Königin und Prinzessin Victoria be fanden, vertheilte heute auf dem Paradeplatz der Horse Guard 3000 Medaillen an Offiziere und Mannschaften von den aus Südafrika zurückgekehrten Truppen. Der Festlichkeit wohnten Mitglieder des Parlaments, an dere hervorragende Persönlichkeiten und die Vertreter der auswärtigen Mächte, darunter auch die Spezial mission aus Marokko, bei. Unter den Dekorirten be finden sich Lord Roberts, Lord Milner, die Offiziere aus Lord Roberts Stab und die auswärtigen Militär- attackzes, welche die enaiisckien Truvven in Südafrika AMw rints Um AiWMs. Kiel, 12. Juni. Dem Stapellaus des Linien schiffes „K", der heute Nachmittag glatt von statten ging, wohnten außer dem Kaiser, dem Großherzog und 1er Großherzogin von Baden, dem Prinzen und der Prinzessin Heinrich noch Kei die Vizeadmirale v. Köster, o. Tirpitz vud Freiherr von Seckendorfs, Oberpräsident v. Köller, der badische Bundesbevvllmächtigte v. Jage mann, das Offizierkorps der Garnison, Oberbürger meister Fuß, der Rektor der Universität, ferner die Offiziere des hier liegenden brasilianischen Panzer- schfffes „Marschall Florian", des russischen Kreuzers „Askold" und des türkischen Panzerschiffs „Assar I. Tewfik". Unter den Honneurs der Ehrenkompagnie betraten die Herrschaften die Tuuskanzel und der Groß- Herzog hielt die Taufrede, welche in ein vreisacheS Hurrah für den Kaiser ausklang. Hierauf taufte auf Befehl des Kaisers die Großherzogin das Schiff auf den Namen „Zähringen". Unter dem Donner der Geschütze glitt einige Minuten später das neue Linien schiff langsam in die Fluth. Die vom Großherzog von Baden gehaltene Tausrede besagte u. a.: Der Name „Zähringen" ver bindet sich nunmehr noch enger mit den großen In teressen, welche die deutsche Flotte bestimmt ist zu schützen und zu wahren. Ein alter Name führt Uns stets in die Reichsvergangenheit und da finden wir denn auch Bilder für den Vergleich mit den Aufgaben der Gegenwart, oft auch Vorbilder für die Entwickel ung der Machtstärke großer Reiche. Wir finden da bei immer die große Thatsachc begründet, daß eine mächtige Flotte der kräftigste Schutz für das Gedeihen und Blühen großer Reiche ist. Das führt Uns zu einem Rückblick in der Geschichte der deutschen Nation, lehrt Uns aber auch, wie Mangel an Macht und Stärke ein großes Volk zu schweren Kämpfen nöthigt, um sein Wohl und Gedeihen vor bleibendem Schaden zu bewahren. Im Jahre 1848 war es Mir vergönnt, an dem Kriege zu Schleswig-Holstein theilzunehmen und damit an den ersten Bestrebungen, Deutschland zu festerer Einigung zu führen. Damals entbehrten Wir deS Schutzes zur See, aber dieser Mangel weckte auch den Willen, solchen Schutz zu schaffen. Wir alle wissen, welche Zeit verging, bis die nationale Einigung erkämpft war, Wir wissen aber auch, daß diese Einig ung nur möglich wurde mit und durch eine Persön lichkeit, wie sie Unser großer Kaiser Wilhelm gewesen ist. Der Begründer des Deutschen Reiches war auch der Schöpfer der deutfchen Flotte. Auf dieser Grund lage verdanken Wir die jetzige Fortentwickelung dieses unentbehrlichen Machtmittels der rastlosen Fürsorge Ew. Majestät. Möchte es Ew. Majestät vergönnt sein, diese stetige Machtentfaltung zu voller Stärke durchzuführen, fo wird für das Deutsche Reich daraus eine Blüthe des Handels und Verkehrs zu erwarten sein, welche die Nation zu den Höhen kräftigsten Lebens erhebt. Das bedeutet dann eine Festigung friedlicher Zustände und den friedlichen Austausch gleicher Interessen mit den großen Nationen der civi- lisirten Länder. Dem Linienschiff „Zähringen" aber wünsche Ich einen erfolgreichen Schutz der Non küste des Deutschen Reiches, so wie es dem Geschlecht Zähringen von jeher beschieden war, im südwestlichen Deutschland die Wacht am Rhein zu hatten. Der heutige Taufakt gereiche dem Schiffe „Zähringen" und seiner Besatzung zu bleibendem Ruhm! Angesichts diese- großen Kriegsschiffes erschalle zum ersten Male der Ruf: Se. Majestät der Kaiser hurrah! Ein Unglücksfall auf der Kieler Werft, der sich heute Vormittag ereignete, warf einen Schatten auf die Stapellaufs-Feier. Es sollte aus der Germania- Werft in Gaarden, um Platz für die Zuschauer beim Stapellauf zu gewinnen, ein eiserner Hebemast umge- legt werden. Der Mast fiel jedoch vorzeitig um und traf mehrere Arbeiter. Der Schlosser Ragotzki und )er Werftarbeiter Matthäi waren sofort todt. Ein Dritter starb auf dem Transport nach dem Kranken- Haus. Zwei Verletzte liegen dort hoffnungslos dar- nieder. Außerdem ist eine ganze Anzahl leichterer Verwundungen zu konstatiren. Ueber das neue, auf der Kruppschen Germaniawerst n Kiel gebaute Linienschiff sei folgendes mitgetheilt: ' ,^"1r>-7yr^'dYuam^eeMlüiffi „'«Merv? >ach" und dem in Danzig erbauten „Wettin", da es mit diesen und zwei weiteren, noch im Bau befindlichen Li nienschiffen eine besondere Klaffe bildet, die sich von der „Kaiser"-Klafse ganz erheblich unterscheidet, nicht nur in den Dimensionen und Maschinen-Anl^gen, sondern auch in der Anordnung des Panzerschutzes und der Artillerie. )ie neuesten Anschauungen über den Panzerschlitz der mittleren Artillerie sind hier zum praktischen Ausdruck gekommen. Die Länge des ganz aus deutschem Stahl erbauten Schiffes beträgt 126 Meter gegenüber 115 Meter bei der „Kaiser" Klaffe. Durch die Steigerung des Deplacements von 10,900 aus 11,800 Tonnen ist es möglich geworden, lo starke Maschinen zu verwenden, saß das neue Schiff eine Fahrgeschwindigkeit von 1S Seemeilen in der Stunde, gegen 18 bei der „Kaiser"- Klaffe, erzielen kann. Es gelangen drei von einander getrennt liegende, ausrecht stehende Maschinen mit einer Stärke von 15,000 Pserdekrästen zur Aalstellung Etwa 100 in den Schiffskörper eingebaute Hilfsmaschinen er halten ihre Bewegung zumeist durch elektrischen Strom. Als Angriffswaffen erhält das neue Schiff 54 Geschütze, nämlich 34 Schnellfeuer-Kanonen, 12 Maschinen Kanonen und 8 Maschinen-Gewehre, außerdem 6 Torpedolancier- rohre und e nen starken Rammsporn. Als Panzerschutz dient ein ganz um den Schiffskörper herumgehender Panzergürtel von 225 Mill'meter Stärke, ein Citadall- panzer von 140 Millim. Stärke und ein 40 Millimeter starkes, nach den beiden Schiffsendcn aus 75 Millimeter anwachsendes Panzerdeck. Die stählernen Gcscchtsmasten haben eine Weite von 2 Meter und können vom Deck aus durch eine innere Wendeltreppe bis zum Mars be stiegen werden. Daß den sanitären Anforderungen in weitgehendster Weste genügt worden ist und die Lu'tzu fuhr zum Theil durch Ventilationsschachte und elektrisch betriebene Ventilatoren bewirkt wird, ist selbstverständlich. Der normale Kohlcnvorrath beläuft sich auf 650 Tonnen, kann jedoch durch Zuladung fast verdoppelt werden. An Besatzung führt das neue Schiff 650 Mann * * * . Bei der Anwesenheit des Kaisers in Kiel aus An laß des Stapellaufes hat sich die Mannschaft der Kaiser jacht „Hohenzollern", an deren Bord der Monarch Woh nung nimmt, zum ersten Male mit der neuen Kopf bedeckung ausgerüstet präsentiert. Es sind im ganzen bisher 360 Strohhüte nach englischem Muster angeschafft. Bei Rcgenwetter werden diese Hüte durch einen Bezug geschützt. Da jedoch der bisher übliche Gruß sich schlecht mit der breiten Krämpe des Hutes vereinigen läßt, sc dürfte wahrscheinlich der frühere Gruß der Marine, Ab- mhmen der Kopfbedeckung, wieder eingesührt werden. Die Hiuefijcheu Mrreu. Aus Schanghai wird gemeldet: Man legt hier noch immer einen großen Skcpticismus über die Kaiserlichen Dekrete an den Tag. In betreff des letzten Dekrets über die Rückkehr des Hofes nach Peking wird versichert, es handle sich um eine Kriegslist des Hofes, zum Zweck der schnelleren Räumung Chinas. (Das kann schon sein. Mit chinesischer Doppelzüngigkeit wird man in China weiter ebenso rechnen müssen wie bisher oder wie mit englischen Jntriguen.) Die Erwartungen, die man vielfach an die äugen»