Suche löschen...
Hohenstein-Ernstthaler Tageblatt : 16.01.1901
- Erscheinungsdatum
- 1901-01-16
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1841109282-190101163
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1841109282-19010116
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1841109282-19010116
- Sammlungen
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Hohenstein-Ernstthaler Tageblatt
-
Jahr
1901
-
Monat
1901-01
- Tag 1901-01-16
-
Monat
1901-01
-
Jahr
1901
- Titel
- Hohenstein-Ernstthaler Tageblatt : 16.01.1901
- Autor
- Links
- Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
u 4. Forts. (Nachdruck verboten.) de MV« neu de ar I vc G ist sei ge ho be ve S «n ki, lic so fei G U ai re ui lic de sch b« ke B m ui « bi de Li tr di ne ni ui je' S w V Ki wl m Ul zu besetzen, weil zu diesem Zeitpunkte Herr Cantor Fischer nach beinahe 25jähriger Lchrerwirksamkeit in unserem Orte in den wohlverdienten Ruhestand tritt, und der bis herige 2. Lehrer Herr Moritz Herold nach Erlbach als Kirchschullehrer gewählt worden ist. Zur Wiederbesetzung de 1i V dc K dc ge tr V dc ve w hc fu fa S ih ni ge lii S ge Ei dc El ho m de di de P no sind Ostern dieses Jahres beide ständige Das Urtheil des Paris Erzählung von Lothar Brenkendorf. !8 für verbürgen, aber ich glaube, mein verehrter Herr Sauermann, ich glaube, der Zufall hat Ihnen da einen kleinen Schatz in den Schoß geworfen, denn ich halte das Bild, das, wie Sie schon längst gesehen haben, das „Urtheil des Paris" darstellt, für ein be- onders gelungenes Meisterwerk des Luca Giordano, )er in der zweiten Hälfte des siebzehnten Jahrhunderts zu Neapel lebte, und dessen Werke sowohl von Sammlungen wie von öffentlichen Galerien sehr hoch bezahlt werden." Clemens Sauermanns runde Augen waren immer größer geworden. „Meinen Sie das im Ernste, Herr? Das Ge- pinsel da ist doch um nichts besser als die anderen." „Verzeihen S e, — aber davon dürfte ich immer hin etwas mehr verstehen als Sie. In seinem gegen wärtigen Zustande sieht dar Bild allerdings schlecht genug aus, und nur ein feines Kennerauge vermag die zweihundertjährige Staub- und Schmutzkruste zu durchdringen, von der et bedeckt ist. Aber diese Kruste wird sich glücklicherweise beseitigen lassen. Es bedarf nur einer von berufenen Händen ausgeführten Restau ration, und wie ein Phönix aus der Äsche wird das Werk in seiner ganzen ursprünglichen Schönheit er stehen." „Sie meinen also, daß ich nicht klug daran thäte, deni Traube die ganze Bescheerung für fünfhundert und fünfzig Mark zu verkaufen?" „Welch ein Gedanke!" rief der Maler beinahe Kopf bald auf die eine, bald auf die andere Seite geneigt, während allerlei halblaut gemurmelte, un verständliche Worte über seine Lippen kamen. Zu letzt wandte er sich mit einer beinahe ungestümen Bewegung gegen den Hausherrn und sagte, indem er auf den höchlichst betroffenen Antiquitätenhändler deutete: „Wer ist dieser Herr? Sollte es etwa jemand sein, mit dem Sie wegen des Verkaufs der Bilder in Unterhandlung stehen, so bitte ich Sie dringend um einige Worte unter vier Augen. „O, ich will durchaus nicht lästig fallen," kam Herr Traube der Erwiderung des Brauereibesitzers zuvor. „Sie kennen ja nun mein äußerstes Gebot, Herr Sauermann! Und wenn Sie es annehmen wollen, brauchen Sie mir nur eine Nachricht zukommen zu lffsen. Eine weitere Steigerung aber ist ganz aus geschlossen, denn nur, wenn ich mit der Absicht um ginge, andere Leute zu beschwindeln, könnte ich Ihnen einen höheren Preis zahlen" Die letzten Worte waren von einem sehr be- zeichnenden Blick auf HanS Unterberg begleitet. Dieser jedoch hatte sie offenbar garnicht gehört, denn er war schon wieder ganz in die Betrachtung des Bildes versunken, auf dem man nach längerem Hinsehen und redlichem Bemühen Theile einer Landschaft, ein paar Schafe und einige weibliche Gestalten nothdürftig ent- räthseln konnte. Erst als die Thür sich hinter dem gekränkten Antiquitätenhändler geschlossen hatte, erhob er den Kopf. Sächsisches. Hoheusteiu-Erustthal, 15. Januar 1901. Mittheilungen von allgemeinem Interesse werden dankbar ent» gegengenommen und eventl. honorirt. — Jubiläum. Herr Bäckermeister Wilhelm Scheer, Neustadt, konnte am Montag sein SOjähriges Meisterjubiläum feiern. Die Sängerabtheilung der Bäckerinnung brachte dem Jubilar am Sonnabend ein Ständchen, und während eines im Schützenhause abgehaltenen Balles überreichte ihm der Jnnungsvor- stand ein Diplom mit gleichzeitiger Ernennung zum Ehrenmeister. DaS Vergnügen, welches durch Dar- der hiesigen Kirchschulstelle sind die Herren Kirchschullehrer Stadelmann auS Gablenz bei Crimmitschau, Lehrer Roh« mer au» Auerbach und Kirchschullehrer Pfau auS Grum bach vergeschlagen. Vor der Wahl eine« der genannten 3 Herren wird Montag, 21 diese« Monat«, von Vorm l/,S bi« 12 Uhr eine Schulprobe und Nachmittags von 2 Uhr ab in einem LesegotteSdienste eine Kirchenprobe stattfinden. Beide Proben sind öffentlich. 8— Erlbach. An Stelle des Ende März in den Ruhestand tretenden Herrn Kantor Pleißner in Erlbach wurde am vorigen Donnerstag Herr Lehrer Herold in Wüstenbrand einstimmig zum Kirchschullehrer gewählt. — Limbach. Sonntag Vormittast verschied nach kurzem Kampf der Privatier Herr Friedrich Fer- dinand Lehmann. Geboren am 5. Mai 1806 hat er beinahe das 95. Lebensjahr vollendet, ist mithin der älteste Bürger unserer Stadt und hat als solcher die Entwickelung derselben vom bescheidenen Anfänge bi« zu ihrer jetzigen Entfaltung mit durchlebt. — Der hiesige Rath erklärt sich mit der Errichtung einer freiwilligen Fortbildungsschule für Mädchen unter der Bedingung einverstanden, daß Unkosten für die Stadt daraus nicht entstehen. — Auf eigenthümliche Weise hat sich im benachbarten RöhrSdorf eine Frau an den Händen und im Gesicht schwere Brandwunden dadurch zugezogen, daß ihre Kleidungsstücke, indem sie am Ofen stand, in Brand geriethen. — Mülsen Gt. Jacob. Wie vorsichtig beim Gebrauche der Wärmflasche umgegangen werden muß, lehrt abermals nachstehender Unfall. Ein hiesiger Ein» wohner hatte vor dem Erhitzen der Wärmflasche" vergessen, die Verschlußschrauben von derselben zu entfernen. Nach kurzer Zeit explodirte der kleine Dampfkessel unter lautem Knalle und zertrümmerte den Ofen derart, daß sich die Beschaffung eines neuen nothwendig machte. — Chemnitz. Montag Mittag 1 Uhr wurde die Feuerwehr durch Meldungen von den Feuer- meldern „Sonnenstraße 22" und „Aeußere Dresdner- straße 2" nach dem Fabrikgrundstück der Firma Wex und Söhne gerufen. In einem Lagerräume im Dachboden der Seitengebäude« waren in der 9. Morgenstunde Klempner mit dem Lufthauen des daselbst aufgestellten Reservoirs der Klosetanlage be schäftigt gewesen. Dabei ist jedenfalls ein Funkm in die Lohe, mit welcher zum Schutze gegen das Ein- frieren das Reservoir umgeben war, gefallen. Die Lohe hat Feuer gefangen, das Feuer hat zunächst weiter geglimmt, dann die in der Nähe lagerndem Strumpfwaaren, die Holztheile des Klosets und des Daches, sowie Holzverschläge ergriffen und sich in weiterer Ausdehnung auf den Inhalt und das Gebäudeholzwerk von vier weiteren Lagerräumen fort gepflanzt. Die Feuerwehr, welche nach wenigen Minuten mit dem Großfeuerlöschzug zur Stelle war, hatte dem ausgebreiteten Feuer gegenüber, welches den ganzen Dachboden mit stark beißendem Qualm und intensiver Hitze erfüllte, einen schweren Stand. Doch gelang cs durch den von zwei Seiten aus, über die Bodentreppe und mit der Drehleiter als Angriffs weg über ein benachbartes Dach weg, ausgeführten Angriff, mit drei Schlauchleitungen das Feuer in 20 Minuten einzugrenzen und zu löschen. — Chemnitz. Der Ziegelring, welcher hier vor einigen Jahren zur Einschrän^ng des Bauschwindels gegründet wurde, ist jetzt auf lange Zeit hinaus ge sichert. Die Geschäftsstelle ist die Dresdner Bank. — Glauchau, 14. Januar. In der Nähe des Geschäftshauses der Firma Kratz u. Burk in der Chem nitzerstraße ist ein größerer Bruch der Gasrohrleitung erfolgt. Obwohl seit Sonnabend Mittag ununterbrochen daran gearbeitet worden ist, die Bruchstelle zu entdecken, st es bisher noch nicht gelungen. Durch das festgefrorene Erdreich (der Frost ist bis 1,10 Meter tief eingedrungen) wird das Arbeiten ganz bedeutend erschwert. — Seit gestern Mittag ist durch Einströmen von Wasser in den Keller eines am Markt gelegenen Hauses auch ein Rohrbruch der Wasserleitung festgestellt worden. Die Arbeiten zur Beseitigung des Defektes sind sofort in Angriff genommen worden. In Folge der herrschenden strengen Kälte sind überhaupt so viel Defekte an Rohrleitungen entstanden, daß das Personal fast Tag und Nacht arbeiten muß, um den auch von vielen Privaten gestellten diesbezüglichen Anforderungen gerecht zu werden. — Zwickau. In der Trunkenheit war am Freitag früh ein unverheiratheter Bergmann aus Marienthal auf dem von der Reichenbacher Straße nach Marienthal führenden Fußweg hingefallen und iegen geblieben. In völlig erstarrtem Zustande ward )er anscheinend Erfrorene später gefunden, und in ein benachbartes Gebäude getragen, wo er nach einiger Zeit wieder zu sich kam. — Werdau, 12. Januar. In jüngster Zeit sind wiederholt an hiesigen Kaffenstellen falsche Ein- und Zweimarkstücke angehalten und beschlagnahmt worden, ist, sie zu besorgen?" „Die Wiederherstellung ist freilich nicht leicht. Aber ich selbst würde mir ein Vergnügen daraus machen, sie vorzunehmen, — aus reinem Kunstinte resse natürlich und ohne jeden Anspruch auf eine Entschädigung." DaS waren Worte, die Herrn Clemens Sauer mann gut und angenehm inS Ohr klangen. Er setzte seine freundlichste Miene auf und verstand sich dazu, den Farbenklexer beinahe wie seinesgleichen zu be handeln. Da Hans Unterberg erklärte, daß er die Restauration am liebsten hier an Ort und Stelle be wirken würde, um so mehr, als ja auch die anderen Bilder noch einer genauen Prüfung unterzogen werden müßten, wurde der Beginn der Arbeit auf den nächsten Vormittag festgesetzt, und der Hausherr trieb die Liebenswürdigkeit gegen den glücklichen Entdecker so weit, ihn bis an die AusgangSthür zu begleiten. Die Folge dieser Herablassung war nun allerdings, daß HanS nur im Borübergehen einen stummen Blick mit seiner angebeteten Marga tauschen konnte. Aber e» ist erstaunlich, wie lange und ausführliche Geschichten zwei Liebende sich mit einem solchen kurzen Blick zu erzählen wissen. (Fortsetzung folgt.) welche offenbar dem nun glücklich ausgenommenen Falsch- münzernest in Wilkau entstammen. Die Prägung der Falschstücke ist ganz vorzüglich, der Klang schwer vom echten zu unterscheiden, sodaß bei Aufnahme von Silber stücken große Vorsicht geboten ist. — Burgstädt, 14. Januar. Die Familie de» auS Burkersdorf gebürtigen Handarbeiters Kurth hatte in einem hiesigen unbenutzten Schlachthause ihre Woh nung aufgeschlagen. Die Kinder hatten durch die strenge Kälte der ersten Tage des Januar verschiedene Frostschäden davongetragen. Auf polizeiliche Anordnung mußten Alle diesen Aufenthaltsort verlassen und wurden dem HeimathSorte überwiesen. — In Cunnersdorf bei Dresoen setzte ein dreiste« Räuberfiückchen die Bewohner in Aufregung. Ein früher bei dem Stellmachermeister Wagner dienender Wirthschaftsgehilfe drang am letzten Dienstag bei der allein zu Hause befindlichen Frau seines früheren Dienst herr» ein und zwang sie unter Drohungen und Mißhand lungen zur Herausgabe einer bedeutenden Summe Geldes. Der Bursche schloß die schwer geängstigte Frau dann ein und machte sich aus dem Staube. Die Frau wurde durch Nachbarn bestell. — Ein beklagenswerther Unfall, dem ein Menschen leben zum Opfer fiel, hat sich am Donnerstag Nachmittag gegen 3 Uhr in Gompitz bei Dresden ereignet. Auf dem Felde des Gutspächters Poldrack steht eine große Rübenfeime, welche von dem Dienstpersonal Poldracks theilweise abgetragen werden sollte. Beim Herausziehen der Rüben stürzte eine hohe Rübenwand ein und begrub in aus Bayern gebürtiges 35 Jahre altes Mädchen. Obgleich von einigen Personen die Rettungsarbeiten in Angriff genommen und die Dienstmagd in verhältniß- mäßig kurzer Zeit aus ihrer sehr gefährlichen Lage befreit worden war, hatte sie doch so schwere innere Verletzungen »erlitte, daß sie bald darauf starb. — Ein eingefrorener Eisenbahnzug. Ein seltener Unfall ist infolge der Kälte nächtlich einem Güter zuge in Schandau zugestoßen. Der Zug Nr. 4702 war dort auf ein Nebengleis gefahren, um den von Bodenbach kommenden Schnellzug Nr. 2. vorüberzu- lafsen. Als hierauf dem Zugführer das Zeichen zur Weiterfahrt gegeben wurde, konnte sich der Zug nicht von der Stelle bewegen. Aus dem dem Winde be sonders ausgesetzten Gleise war nämlich bei einer Kälte von — 16 Grad R. die Räderschmiere erstarrt. Es mußten nun erst mühselige Versuche unternommen werden, die gefrorene Schmiere aufzuthauen. Nach längerer Arbeit gelang es endlich, den Zug wieder flott zu machen. — Grimma. Am Donnerstag ist hier durch Erschießen der Seifenfabrikant Paul Hahn freiwillig aus dem Leben geschieden. Als Ursache vermuthet man geschäftliche Verluste. Vor einem Jahre endete der Bruder Hahns ebenfalls durch Selbstmord. — Riesa, 10. Januar. In der Pappenfabrki zu Merzdorf verunglückte gestern Mittag ein unver heiratheter junger Mann, Hermann Müller aus Großrügeln, tödtlich. Der BedauernSwerthe wurde von der Transmissionswelle erfaßt und herumge schleudert, wobei er die schweren Verletzungen erlitt. — Meißen, 10. Januar. Eine aus fünf Köpfen bestehende Arbeiterfamilie berührte gestern, auf der Durchreise begriffen, unsere Stadt und erregte allgemeines Aufsehen. Zwei kleinere Kinder wurden in einem Kinderwagen gefahren und ein etwa fünf Jahre alter Knabe ging mit den Eltern zu Fuß. Diese trugen in große Tücher eingeschlagen allerhand Hausgeräthe, sowie Decken und Kleider. Der Mann erzählte, daß er in einer großen Ziegelei bei Magde burg Arbeit bekommen habe und nun diese Reise von einem bisherigen Wohnorte, einer Ortschaft bei Trautenau in Öesterreichisch-Schlesien, bis nach Mag deburg zu Fuß machen müsse, weil er keine Mittel zur Eisenbahnfahrt habe. Ob an dieser Erzählung ein wahres Wort war, ließ sich nicht feststellen, die Familie erregte aber Mitleid und erhielt mehrfache Unterstützung. Bei den heutigen Verkehrsverhältnissen und der billigen Reisegelegenheit sollte man ein der artiges Unternehmen kaum für möglich halten. — I» Oberfachfenfeld verunglückte in dem Reinhard'schen Emaillirwerk ein Arbeiter aus Schwarzen berg schwer. Er rutschte beim Auskochen der Blech» waaren mit beiden Füßen aus und fiel in den kochenden Kessel. Dabei erlitt er derart schwere Brandwunden, daß er alsbald nach dem Krankenstift Zwickau überführt wer den mußte. — Rodewisch. Die vorgenommene Sektion )er Leiche des Kindes der Plätterin Marie Anna Lauermann hat ergeben, daß das Kind gelebt hat, gleich nach der Geburt aber in einem Eimer mit Wasser, in welchem es die Mutter absichtlich hat liegen lassen, ertrunken ist. Die Lauermann ist geständig. Sie ist 21 Jahre alt und aus Stöcken bei Werdau gebürtig. weitere» ein, daß, selbst wenn die Anzahl der ihnen zur Verfügung stehenden Truppen viel größer wäre, «l» sie ist, die Kette der Bewachung-Posten, abgesehen von den Hauptpunkten, nur eine sehr dünne sein kann, mithin ist die Wiederholung solcher Vorkommnisse jeden Augenblick möglich; wahrscheinlich wird man noch sehr ost davon hören. Die Zahl der Kapburen, die sich den eingefallenen Kommando» angeschloffen haben, wird in London auf zweitausend geschätzt. Da» Kriegsamt will Informa tionen haben, »ach welchen der Buren-Einfall zum Stehen gebracht und an verschiedenen Punkten sogar zurückgerollt sei. Laut Meldungen au» Pretoria ist Kitchener» ganze Aufmerksamkeit darauf gerichtet, eine mobile Abtheilung von 30,000 Berittene» zu konzen- triren. Die» werde aber Wochen beanspruchen und vorher sei kein enffcheidender Schlag zu erwarten. Ein vertraulicher Bericht Kitchener» dringt aber mals auf die schleunige Absendung von Verstärkungen, da sich die Hoffnung auf die Bildung größerer Frei willigenkorps in Südafrika selbst nicht zu erfüllen scheine. Der Versuch in Johannisburg, ein Korps von 500 Mann auszuheben, ist gänzlich fehlge- schlagen; es meldeten sich nur sehr zweifelhafte Per sonen, die einen TageSsold von mindestens einem Pfund forderten. Auch in der Kapkolonle sind keine Korps zu bilden, da die brauchbaren Leute bereits für das Polizeikorps von Baden-Powell angeworben wurden. Die Milizen einzuberufen aber ist für die Engländer gefährlich, da diese sehr viele Burenfreund liche Elemente in sich schließen. Die Arbeit des Friedenscomitees in Pretoria, über dessen Bildung wir s. Zt. berichtet haben, sini nach Ansicht der englischen Morgenblätter, als ge scheitert betrachtet. Daily Mail beschreibt die Be> Handlung, die einigen Delegirten des Friedenkcomiteej seitens der Buren widerfahren ist, und erzählt: drei von ihnen seien bei Lindlei am 10. Jan. in die Hände der Buren gefallen, und diese hätten den einen erschossen und die beiden anderen durchgepeitscht. Er ergriff die ihm zunächst stehende, besonders stattliche Tafel und drehte sie so, daß die Malerei in die günstigste Beleuchtung kam. Clemens Sauermann, den die Dreistigkeit und das selbstbewußte Auftreten dieses jungen Menschen für den Moment völlig außer Fassung gebracht hatten, sah seinem Beginnen wort los und mit weitgeöffneten Augen zu. „Hum — das ist nichts — eine werthlose Sudelei — gut für die Rumpelkammer oder den Rauchfang," gab Hans Unterberg nach kurzer Be trachtung sein Urtheil ab, indem er das Bild mit ge ringschätziger Geberde zurückstellte und ein anderes vornahm. „Aber das hier ist beinahe noch schlimmer. Scheint ja ein rechter Esel gewesen zu sein, der Mensch, der sich diesen Schund hat aufhängen lassen." „Herr!" wollte Clemens Sauermann auffahren, trotz allen Grolls gegen den verstorbenen Peter Grütz macher in seinen verwandtschaftlichen Empfindungen tief gekränkt. Der Maler aber, der eben bei dem dritten Bilde war, hinderte ihn an der Kundgabe seiner Ent rüstung, indem er durch ein höchst sonderbares Be nehmen den Bürger-Deputierten aufs neue in leb haftes Erstaunen setzte. Mit einem Ausruf der Ueberraschung war er nämlich um zwei oder drei Schritte zurückgetreten, hatte die Augen mit der Hand beschattet und den Die chinesischen Wirre«. Das vorläufige Ziel der Verbündeten bei den Verhandlungen mit den chinesischen Bevollmächtigten in Peking ist erreicht. Ihre wie schon gestern ge- meloet unwiderruflich bezeichneten Bedingungen sind in rechtsverbindlicher Form angenommen worden. Mit der Unterzeichnung durch die chinesischen Bevollmäch tigten hat die Collectivnote der Mächte, die übrigens inzwischen einer Neuredigirung unterzogen wurde, völkerrechtsverbindliche Kraft erhalten. Auf dieser Grundlage können jetzt die eigentlichen Friedensver handlungen beginnen. Nach einer Privatmeldung aus Peking überreichte der Vertreter Japans den diplomatischen College» eine Denkschrift, worin er ausführt, daß nach der Unterschrift des Hauptvertrages durch Li-hung-tschang und Tsching diese beiden Delegirten nothwendiger weise die Entschädigungs-Verhandlungen mit den ein zelnen Vertretern der Mächte leiten müssen. Diese wichtigen Verhandlungen versprächen nur dann Erfolg, wenn Li-hung-tschang und Tsching an Ort und Stelle in Peking bleiben, um jede gegnerische Bewegung der Vicekönige sofort den Mächten anzeigen zu können, damit raschestens eine Gegenaction eingeleitet würde. Japan warnt darum eindringlich vor einer Fortsetzung der Verhandlungen im Haag oder sonstwo in Europa. Nach einer Meldung aus Schanghai wurde die gesammte Bahnverwaltung von Peking nach Schanhai- kwan gestern von den Russen in die Hände Deutsch lands übertragen. Berlin, 14. Jan. „Wolffr Telegr. Bureau meldet: Graf Waldersee telegraphirt aus Pelina vom 13. Januar: Die Kolonne Pavel kehrt morgen zurück, nachdem sie durch ihren Vormarsch auf Kiming festgestellt hat, daß die nach Suanchua zurückgekehrten chinesischen Truppen rechtzeitig den Rückzug antraten. bietuugen verschiedener Art eivgeleitet wurde, brachte den Besuchern einige recht vergnügte Stunden. — Auf Hoppe'S Eisbahn war gestern Abend „großer Betrieb". Der Turnverein Altstadt hielt dort ein Eisfest ab, a la Petersburg, wie m der Zeitung zu lesen war. Die Eisfläche beleuchteten zahlreiche Lampions; später erweiterte man die Illumination durch Anzünden bengalischer Flammen und mehrerer Feuerwerkskörper. Für den unbetheiligten Zuschauer war eS jedenfalls belustigend, zu sehen, wie sich die Eisläufer um einen an entlegener Stelle angezündeten Beleuchtungskörper sammelten, nach dem Verlöschen desselben durch den plötzlichen Kontrast zwischen Hell und Dunkel für Augenblicke geblendet wurden und dann unter Umständen einen fröhlichen Purzelbaum schlugen. Es ist aber alles ohne Unfall abgelaufen. DaS Konzert spielten Mitglieder der Naumann'schen Kapelle. Sobald wie die Musik ein ueueS Stück be gann, belebte sich die Eisfläche mit unheimlicher Ge schwindigkeit, und Groß und Klein suchte sich im Tempo der Musik fortzubewegen, natürlich nur so lange, bis man sich nach einer heftigen Karambolage genöthigt sah, da» Eis „zu messen". — Die Bestimmung, daß die Bahnhofswirthe einen billigen Kaffee sühren und zu diesem Zwecke mittels Anschlags in den Warteräumen 3. und 4. Klasse darauf Hinweisen sollen, ist neuerdings wieder eingeschärst und den Stationsvorständen die strengste Ueberwachung zur Pflicht gemacht worden. Niederschlagsverhättntsse der 5V Flußgebiete Sachsens in der 3. Dekade des Dezember 1900. Ich kann mich zwar noch nicht unbedingt da- entsetzt. „Wenn dies hier wirklich ein Luca Giordano ist, wird er Ihnen allein das Zwanzigfache eintragen." „Wahrhaftig? Und die Ausbesserung, von der Sie sprechen, ist sie sehr schwierig? Wird man hier am Orte einen Menschen finden, der geschickt genug No. Flußgebiet - -L W 1 Elsterthal, u. ... 0 10 —10 2 „ m. ... 3 13 —10 3 „ 0. - . . 4 17 —13 4 Parthe ... 0 11 —11 5 Schnauder . ... 12 — 6 Pleiße, ohne W. u. E. . 2 12 —10 7 Wyhra u. Eula . ... 1 11 -10 8 Göltzsch 5 15 —10 9 Vereinigte Mulden ... 0 11 —11 10 Zwickauer Mulde, u. Thal . 1 12 —11 11 » „ m. 3 14 —11 12 5 18 —13 13 Freiberger Mulde, u. Thal . 0 12 —12 14 „ „ o. 0 17 —17 15 Zschopau . . . . 0 13 —13 16 Flöha . . 5 18 —13 17 Pockau ... 3 19 —16 18 Zschopau mit Sehma ... 4 17 -13 19 Preßnitz u. Pöhlbach ... — 19 — 20 Chemnitz ... 5 13 — 8 21 Würschnitz u. Zwönitz ... 4 16 —12 22 Lungwitz ... 4 13 — 9 23 Schwarzwasser ... 1 19 —18 24 Striegis ... 1 14 —13 25 Bobritzsch . . . . 1 15 —14 26 Zwodau ... 5 21 —16 27 Elbthal 0 11 —11 28 Döllnitz ... — 11 — 29 Jahna —- 11 — 30 Lommatzscher Wasser ... — 12 — 31 Triebifch ... 0 12 —12 32 Vereinigte Weißeritz — 11 — 33 Wilde Weißeritz . 1 17 —16 34 Rothe Weißeritz . ... I5 —14 35 Lockwitzbach. ... — 13 — 36 Müglitz ... 15 —15 37 Gottleuba 0 15 —15 38 Biela . - - - 15 —15 39 Prießnitz ... — 11 — 40 Wcsnitz 13 —13 41 Polenz ... — 15 — 42 Sebnitz ... 15 —15 43 Kirnitzsch ... . 15 —15 44 Röder - - . 0 11 —11 45 Pulsnitz . ... . 12 —12 46 Schwarze Elster . ... 11 —11 47 Spree. ... 0 12 —13 48 Löbauer Wasser . ... 12 — 49 Mandau ... 0 14 —14 50 Neiße. ... 12 —12 1— Wüstenbrand. An der hie igen Schule
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)