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Hohenstein-Ernstthaler Tageblatt : 06.01.1901
- Erscheinungsdatum
- 1901-01-06
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1841109282-190101063
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1841109282-19010106
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1841109282-19010106
- Sammlungen
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Hohenstein-Ernstthaler Tageblatt
-
Jahr
1901
-
Monat
1901-01
- Tag 1901-01-06
-
Monat
1901-01
-
Jahr
1901
- Titel
- Hohenstein-Ernstthaler Tageblatt : 06.01.1901
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Nr. 5. 3850 und 16 611, Mittweida 5630 und p.1Ü L. y. 84,90 ». » und insbesondere den Löwenantheil B G G « G G. G. p- p- p- p- p- p. doch n vergoss« nicht § u. k. <r. 81,3» MM Deutschen und Tschechen zufielen die Gruppe Schönerer-Wolf heute daoonträgt. allende Mittheilung, der hiesige russische Botschafter Fürst Urussoff sei auf unbestimmte Zeit beurlaubt. An anderer Stelle stellt das Blatt dem Vertreter Rußlands anheim, boshafte Bemerkungen und abfällige Urtheile über die französische Regierung, wenn er sie durchaus machen müsse, in den Berichten an seine Regierung, nicht aber bei den Mahlzeiten vor seinen Gästen auszusprechen. S. p. S L. S. st. S M. 4. p 14 T. Ä. K. S. S. S. S. /k. ^l. /k. 1l. L ,k. n. u. PcterSburg pr. 100 Rubel b'/,»/» Warschau pr. 100 Rubel »'/,«/, «len pr. lt.0 Kr. Oe.». 4'/»'/. Der „Voss. Ztg." wird aus nunmehr Anspruch an die Auszahlung der auf das Brodengeyersche Hausgrundstück eingetragenen Kau tionshypothek erheben wird. Desgleichen werden durch das neuerliche Fallissement auch noch andere Geld- ' darleiher, sowie Holzstofffabrikanten unseres Erzge- ' birges, welche Rohmatei ialen für die Papierfabrik lieferten, in Mitleidenschaft gezogen. Die Passiven der Dietrichschen Sparkasfi werden jetzt auf über 300000 Mark beziffert, denen Aktiven von kaum 50000 Mk. gegenüberstehen sollen. Im Jahre 1893 bereits stellte die „Obererzgeb. Ztg." in einem Artikel, aus dem das Publikum hätte die nöthige Vorsicht ablenken können, fest, daß voll allen Sparkassen in Bezirke der Amtshauptmannschaft Annaberg nur die Dietrichsche Sparkasse ohne jeden Reservefond ist. Der verstorbene Mitinhaber der Kasse wußte damals aber jedes Be denken über die Sicherheit der Einlagen durch die Erklärung zu beseitigen, daß die Mittheilungen über die Kasse betreffs der Reservefonds nicht zutreffend seien und begründete dies damit, daß er mittheilte, die Kasse sei zur Angabe ihres Reservefonds statuta risch nicht verpflichtet, nach Z 1 des Regulativs ga- Brüssel und Antwerpen pr. 100 Francs 4 Italienische Plätze Pr. 100 Lire » LcbweijerPlätzepr. IVOFrS.» London pr. 1 Pfd. Sterl. 4 Madrid und Barcelona pr. 100 Pesetas l, Parts pr. 100 Francs 3 16117, Annaberg 6750 und 15 954, Aue 1120 und 15180, Oelsnitz i. V. 3850 und 13 580, Riesa 162 und 13 432, Hohenstein-Ernstthal 6980 und 13 428 Radeberg 2030 und 12 894, Frankenberg 5600 und 12 719, Limbach 2200 und 12 239, Großenhain 5800 und 12052, Grimma 4800 und 10 895, Oschatz 5450 und 10 643, Waldheim 3400 und 10 621. — Zigarren in Pappkisten dürfte das neue Jahr bringen. Die bisher üblichen hölzernen Zigarrenkisten sind infolge eines Beschlusses der vereinigten Fournier- fabrikanten erheblich im Preise gestiegen. Die Zigarren fabriken wollen nun, um dieser Bertheuerung der Herstellungskosten aus dem Wege zu gehen, eS mit der Versendung der Cigarren in Pappkisten versuchen. Die hölzernen Kisten sollen eventuell nur für den überseeischen Transport beibehalten werden. — Chemnitz, 4. Januar. Jugend vom Lande stand heute Nachmittag vor Gericht und zwar der 1886 in Langenberg geborene Spuler Karl Albin Molch, der 1886 geborene Schulknabe Edmund Arno Ihle, der 1887 geborene Schulknabe Oswald Robert Weinhold, der 1888 geborene Schulknabe Alfred Albin Heinzig und der 1887 geborene Schulknabe Ernst Arthur Litzner, sämmtlich aus Pleißa. Die Bengel hatten sich wegen Verbrechens nach ß 176,3 des R-Str.-G.-B. zu ver antworten, sodaß die Verhandlung unter Ausschluß der Oeffentlichkeit stattfand Das Gericht verurtheilte Molch unter Anrechnung der erlittenen Untersuchungshaft zu zwei Monaten, Ihle und Weinhold zu je sechs Wochen Gefängniß. — Meerane. Am Neujahrstage starb in Sei feritz der älteste Einwohner daselbst, Privatier Gott lieb Klemm im Alter von 96 Jahren. — Annaberg, 3. Januar. (Chemnitzer Tage blatt). Ein neues Fallissement ist aus unserem Erz gebirge zu melden, das mit dem Zusammenbruch des Hauses Brodengeyer und damit mit den über die Vermögen der Inhaber der Dietrichschen Spar- und Leihkasse eröffneten Konkursen in Zusammenhang ge bracht wird. Ueber das Vermögen des Ferdinand > Ernst Freiherrn von Andrian-Werburg, alleinigen Inhabers der Firma „Papierfabrik Plattenthal F. v. Andrian-Werburg" in Wiesa ist ebenfalls Vas Kon kursverfahren eröffnet worden. Der verstorbene In- Haber der Dietrichschen Spar- und Leihkasse hatte sich ' auch für die obengenannte Papierfabrik sehr engagirt. ' Für ihn hat ein Dresdner Bankhaus einen größeren Betrag der Papierfabrik zur Verfügung gestellt und sich als Sicherstellung eine Kautionshypothek aus das Brodengeyersche Hausgrundstück eintragen lassen. Die Zahlungseinstellung des Inhabers der Papier fabrik wird deshalb von neuen Nachtheilen für die Einleger der Sparkasse und die Posamentenindustriellen sein, die mit dem Brodengeyerschen Posamentengeschäst in Verbindung standen, da das Dresdner Bankhaus Wechsel. - Amsterdam per 190 Ct. st. 3»/,»/, «esterreichMngarn. Das Ergebniß der österreichischen ReichSrathS- wahlen steht nunmehr, abgesehen von den nöthig ge wordenen Stichwahlen fest. 47 ReichsrathSmandate der allgemeinen Curie sind besetzt. Besonders be- «erkenswerth ist die Niederlage, welche die Sozialde mokraten in der Provinz erlitten haben, trotz der Unterstützung der Liberalen. Wie man uns aus Wien telegraphirt, verloren sie von den zwölf innegehabten Spitzen in Böhmen sechs, in Mähren und Steiermark je einen, gewannen dagegen in Nieder-Oesterreich drei, in Schlesien einem und gelangen in Wien (Zweiter Wahlkreis) und Brünn (Stadt) in die Stichwahl. Die Jungczechen hatten bisher neun Mandate in Böhmen, drei in Mahren inne; sie verloren in Böhmen definitiv zwei; das Ergebniß in Prag steht noch au». Sie verloren in Mähren ein Mandat. Die czechisch- nationalen Arbeiter eroberten in Böhmen vier, in Mähren ein Mandat. Die Deutsch-Radicalen, welche birher in der fünften Curie ein Mandat inne hatten, verloren dasselbe an die Sozialdemokraten; sie er- oberten dagegrn in Aöpmen fünf Mandate. Die deutsche Fortschrittspartei, welche bisher zwei Mandate in Böhmen innehatte, verlor einen Bezirk an die Deutsch-Radicalen und gelangt in Brünn mit einem Sozialdemokraten in die Stichwahl. Die katholische Volkspartei, welche bisher fünf Mandate innehatte, verlor eins. Die Christlich-Socialen verloren von ihren zehn Mandaten in Nieder-Oesterreich endgiltig drei und kommen in zwei Bezirken in Stichwahl, in einem mit dem Socialdemokraten, im zweiten mit der deutschen Volkspartei. — In Wien betrug die Summe der für die Socialdemokraten abgegebenen Stimmen 96000 gegen 103000 der Christlich-Socialen. Vor drei Jahren waren die Christlich-Socialen mit 29000 im Vorsprung. Der „Voss. Ztg." wird au» Wien telegraphirt: Der Wahltag hat eine Bedeutung, die über die gegenwärtige Wahlbewegung hinausgeht, erlangt. S große Veränderungen des politischen Besitzstandes sind in Oesterreich schon lange nicht verzeichnet worden; der Tag brachte vor allem eine Niederlage des Kle- rikalismus. Seit 5 Jahren schritt in Wien u. Nie derösterreich die klerikal-antisemitische Partei von Erfolg zu Erfolg, und Lueger sprach in letzter Zeit schon häufig von seiner Ministerschaft, gestern hat er sein Mandat nur mit 1500 Stimmen Mehrheit behauptet, zwei Wiener Mandate gingen verloren. Der Führer der österreichischen Sozialdemokraten kommt in Wien in eine aursichtsreiche Stichwahl. Schon jetzt kann man ferner sagen, der heutige Tag brachte einen ver nichtenden Schlag für die Sozialdemokratie, welche kaum 7 Mann stark in das neue Haus einziehen wird. Sie hat in der Wahlschlacht mehr als die Hälfte ihrer Sitze eingebüßt. Hierbei sind vor allem zwei Momente wichtig. Im Januar und Februar des ab gelaufenen Jahres wüthete in Oesterreich ein Ausstand der Kohlenbergarbeiter von bis dahin unbekanntem Umfange, der mit der Niederlage der Arbeiter endete. In allen Wahlbezirken, wo sich große Kohlenlager befinden, sind heute die Sozialisten unterlegen, in Kladno, Bilsen, Falkenau, Brüx, Teplitz und Ostrau. Es ist die politische Abrechnung des mißlungenen wirthschastlichen Kampfes, aber ebenso ausschlaggebend wie dieser Umstand ist die Thatsache, daß die ver lorenen Mandate den radikalnationalen Parteien der P Der! allenthalb« wie sie de noch nich „Friede er fallen" ent Politik d« die erst m tag al- ar wieder au tische Str« nicht verst der Paria, annehmen. Kampf ur der Schla Und im s vertagte L Entscheid» Die! verbreitete mal spärl fischen R NeujahrSt reich» zu den Dark ausstellun Anwendm Krieg zwi dent Loub Krüger e Kabinet 8 mit beschä sein Regn Nationalist französisch dürfte, de Konflikt i zufügen. Auch Neigung ihm arrai Schaustüö „Müdigke daß der . Präsident^ dem aber ist, am 3 zurückgeke also offer befindet, empfang nunmehr Präsident denn Rü land, w! Interesse Fre dieser Z, sprechen, tische W Krüger Südafrik Lngländi feindselig blicken l Brücke z sind die Wendung gediehen. für die der Gip täuschun! Stadt-Thrater Chemnitz. Für kommende Woche ist folgender Spielplan aufgestellt: Sonntag: „Der Freischütz". Montag: „Rosenmontag". Diens tag: „Die Fledermaus" Mittwoch: „Der Hüttenbesitzer". Donnerstag: „Robert tzer Teufel". Freitag: „Die Fledermaus" Sonnabens: „Rosenmontag". ISS,»» 1««,— 81,18 9«),30 77,— 81,— 20,41 20,20 Reucste Rachrichte«. . Chemnitz, 5. Jan. Bon sämmtlichen meteoro- logischen Stationen, die ihre Meldungen nach Chemnitz gelangen lasten, zeigt heute Chemnitz selbst die niedrigste Temperatur —19°. Selbst Haparanda, die nördlichste meteorologische Station zeigt 0«, nur München kommt uns mit —16° beinahe gleich. Irantiren auch die Unternehmer für die eingezahlten I Gelder mit ihrem ganzen Vermögen. Dadurch gab derselbe der Kasse den Anschein doppelter Sicherheit, und da er auch später durch sein ganzes Auftreten und durch die Bewegung in den besten Gesellschaften das Publikum über den finanziellen Ruin seines Hauses hinwegzutäuschen verstand, so wußte er sich das unbeschränkte Vertrauen der Ein leger zu erhalten, die ihm fortgesetzt ihre dem Munde abgedarbten Spargroschen überreichten. Diese von der gesammten öffentlichen Meinung al» „infam" gekenn zeichnete Handlungsweise wurde während de» Weih nachtsfestes auch von der Kirchenkanzel herab mit Entrüstung als Lug und Trug gegeißelt. Wie der Inhaber der von dem Brodengeyerschen Kassenkrach mit ruinirten Papierfabrik Plattenthal bekannt giebt, hat auch er das Hau» Brodengeyer als gut fundirt gehalten und nie geglaubt, mit Dietrichschen Spar kaffengeldern, sondern mit dem Privatvermögen Brodengeyer» zu arbeiten, da auch sämmtliche Ab schlüsse mit der Firma Fr. Brodengeyer u. Co., nie aber mit der Firma Dietrichsche Spar- und Leihkasse gemacht worden sind. Zu bedauern sind die gegen 70 Arbeiter der modern eingerichteten Papierfablik, die nunmehr die Gefahr laufen, für längere oder kürzere Zeit brotlos zu werden. Der Brodengeyersche Kaffenkrach gilt in seinen Folgen als der unheilvollste seit dem Bestehen Annaberg». — Schönheide, 4. Jan. Die Kälte ist hier im oberen Erzgebirge heute Morgen bis auf 26 Grad Celsius gestiegen. Bäche und Flüsse sind schon fast auSgefroren. Die grimmige Kälte macht bei den theuren Preisen der Heizmaterialien und dem schlechten Geschäftsgänge der Arbeiterbevölkerung viel Noth. — Reichenbach i. V. leidet an Wassermangel. Im letzten Jahre wandte es für das Suchen neuer Quellen wiederum 31600Mark auf, aber ohne nennens- ' werthen Erfolg. — Siebenlehn, 4. Jan. Kurz vor Weih nachten hatte eine bei einem Gutsbesitzer in Niedereuba in Stellung befindliche Magd heimlich geboren und daS Kind gleich nach der Geburt hinter der Scheune ihres Dienstherrn vergraben. Nach erfolgter Anzeige ' bei der Gendarmerie fanden staatsanwaltliche und ' gerichtsärztliche Untersuchungen des wieder aus gegrabenen Leichnams statt, welche ergaben, daß das Kind todtgeboren war. — Kösen. Im benachbarten Rehehausen fand man am letzten Tage des alten Jahres den Lauowirt Rößler und seine Tochter frühmorgens in ihrer Wohnung todt auf; beide waren einer Kohlenoxydgas vergiftung zum Opfer gefallen. — Neuhausen, 4. Jan. In der Donnerstag- ' nacht brannte die dem Stuhlfabrikbesitzer Bruno Schönherr gehörige Bretschneiderei, sowie da» Kessel- und Maschinenhau» der Dampfanlage vollständig nieder. Der Calamitose sowohl, als auch eine größere Anzahl Arbeiter erleiden durch diesen Brand empfind lichen Schaden, da nur wenig versichert ist und der Fabrikbetrieb auf längere Zeit eingestellt werden muß. — Eine unliebsame Störung erlitt das Begräb- niß eines halbjährigen Kindes auf dem Friedhof in Zittau. Als der kleine Sarg in die Gruft gesenkt werden sollte, machte ein Theilncymer am Begräbniß die Eltern des Kindes darauf aufmerksam, daß die Leiche verkehrt im Sarge liege, also der Kopf am Fußende des Sarges sich befinde. Der Betreffende hatte den Jrrthum bereits in der Leichenhalle bemerkt, aber zunächst noch geschwiegen, weil er glaubte, daß die Leichenfrau das Kind im Sarge noch einmal um betten werde. Das war jedoch nicht geschehen, und da nun die Eltern am Grabe dagegen protestirten, daß das Kind so beerdigt werde, so wurde die Um- iettung am offenen Grabe vorgenommen. Der Zwischenfall ist auf eine Unachtsamkeit der Leichen rau zurückzusühren und berührte die Betheiligten über all» peinlich. zu unterzeichnen und jeder Gesandtschaft ein Exemplar zu übersenden, nebst dem mit dem kaiserl. Siegel ver sehenen Dekret, in welchem die Annahme der Note ausgesprochen wird. Die Gesandten erklärten, Tsching und Li-Hung-Tschang würden die Aufklärungen, um welche sie gebeten haben, erst erhalten, wenn diese Formalität, welche als unerläßliche Bedingung außer Diskussion stehe, erfüllt sei. Das Ersuchen um Auf klärung soll schriftlich geregelt werden. Die Antwort werde mündlich in einer Versammlung erfolgen, zu welcher Tsching und Li-hung-tschang eingeladen werden. Lsndo», 5. Januar. DaS Reutersche Bureau meldet aus Beira: Die hier mit dem Dampfer „Herzog" für die Minen in Rhodesia eingetroffenen 136 Somalis und Abessinier weigerten sich, ans Land zu gehen. Als )ie portugiesische Polizei an Bord kam, verbarrikadierten ich die Empörer auf dem Vorderdeck. Erst nach mehr- tündigem Kampfe gelang es, die Aufrührer zu über winden. Ein Somali wurde getödtet, 26 verwundet und S Polizisten verwundet Paris, 5. Jan. Mehrere nationalistische Blätter erklären, daß die Meldung von dem an geblichen Urlaub des russischen Botschafters auf Ber- ttlassung des Ministeriums veröffentlicht worden sei. )as Verhältniß zwischen dem Ministerium und dem Fürsten sei sehr gespannt, weil letzterer sich geweigert zätte, den halbofficiösen Ursprung der Artikel in der „Nowoje Wremja", welche gegen den Kriegsminister Andree gerichtet waren, zu dementieren. wohner zählen, lauten die entsprechenden Ziffern Werdau 5050 und 19 334, Pirna^ 5600 und 18 213, Wurzen LSAesßeMchtc. Die Veröffentlichung der Leipz. Neuesten Nachr., der zufolge unter dem Agitationsfond der De Beers Company Köln a. Rh. mit 1200 000 Mk. figuriren oll, die angeblich zur Stimmungsmache gegen die Suren in Deutschland verwendet worden sind, hatte die Köln. Zeitung zu einer sehr scharfen Erwiderung veranlaßt, in welcher sie gewisse Andeutungen, als ob ic in Beziehungen zu der genannten Gesellschaft stehe, nit aller Entschiedenheit als verleumderische Anwürfe zurückwies. Demgegenüber konstatirt jetzt das Leipziger Natt, daß es selbst niemals die Köln. Ztg. mit jenem Agitationsfonds „Köln" in Verbindung gebracht habe und giebt der folgenden Erklärung ihres Berliner Ge währsmannes Raum, von dem die Aufsehen erregende Publikation stammt: „Ich erkläre, daß di- in den L. N. N. veröffentlichten Mittheilungen von mir her rühren. Die Köln. Ztg. hat diese Mittheilung als eine Verleumdung bezeichnet. Ich fordere hiermit die Köln. Ztg. auf, mich wegen dieser angeblichen Verleumdung gerichtlich zu belangen. Ich bin bereit, alsdann eine Reihe von Zeugen zu nennen, die den betreffenden Bericht gelesen und auch Kenntniß von weiteren, mit der Angelegenheit zusammenhängenden Vorgängen ge nommen haben. Dr. Paul Liman, Berlin, Witten- 1 .F»r Di jungen ! haben e gehabt, De staunt o »SS »T Kontre. »S meinen! »S druck w bar aus duellier! D Ueberro »^ »8 Miene, nicht fc H bergplatz 1." Der konservative „Reichsbote" äußert: „Die Eng länder rücken immer deutlicher mit ihren schönen Plänen heraus; sie möchten gern Deutsch-Ostafrika haben; denn wenn sie jetzt erst ganz Südafrika erobert haben und ihnen die portugiesischen Besitzungen in den Schoß fallen, steht ihnen nur noch Deutsch-Ostafrika im Weg, um ganz Ostafrika von Alexandrien bis Kapstadt unter englische Herrschaft zu bringen. Erst Transvaal, dann Deutsch- Ostafrika — das war ja längst voraus zu sehen, und Südwest-Afrika bekommen sie so wie so durch die be kannten Verträge der englischen Kapital-Gesellschaften in thatsächlichen Besitz. Und was gedenken sie uns zu geben? Natürlich das, was sie selbst nur halb besitzen und nicht recht gebrauchen können, wovon sie keinen Nutzen haben und durch dessen Besitz wir leicht in Konflikte mit anderen Mächten kämen und also auf die Freundschaft England- angewiesen wären. Cypern für Ostafrika, das wäre ein ähnlicher Handel wie Zanzibar für Helgoland. Wen n wir dann aber nicht brav sind und nicht thun, was die Vettern mir dem dicken Blut wollen, dann nehmen sie uns Cypern wieder ab — und haben dann Ostafrika und Cypern wieder dazu; das wäre ein Geschäft!" S. S. S. S. S. S. T. Paris gemeldet: Der gewöhnlich vorsichtige „Siecle" bringt die auf- r»ch»sche». — (Die Volkszsthlunge« in früheren I Zeiten.) Die vorläufigen Ergebnisse der am 2. De zember stattgefundenen Volkszählungen in den ver- fchiedenen Orten des Königreichs Sachsen sind nun mehr, wenn auch nicht offiziell, bekannt geworden und zur Vergleichung des WachSthumS, Stillstandes oder Rückganges der Bevölkerungszahl werden die vor fünf Jahren ermittelten Ziffern aufgeführt. Bon Interesse dürfte e» aber auch sein, von früheren BevölkerungS- ziffern der größeren Orte zu lesen. Genauere Volks zählungen sind in Sachsen seit 1832 eingeführt. Da mal» wurde eine Gesammtseelenzahl von 1558 513 ermittelt. Diese Zahl war bedeutend höher, al» sich bei früheren Zählungen, die allerdings nicht genau durch geführt wurden, ergeben hatte. 1815 wurden in ganz Sachsen gezählt 1178 802, 1820 1S49 000, 1825 1334 000, 1830 1 402 000 und bei einer 2 Jahre danach erfolgten genaueren Zählung 156 000 mehr. 1835 wurden bereits über 2 Millionen Seelen ge zählt. Es seien hier zunächst die Bevölkerungsziffern der Städte, die gegenwärtig über 20000 Einwohner zählen, im Vergleich zum Jahre 1835 mitgetheilt. Leipzig, gegenwärtig mit 455121 Einwohnern die größte Stadt Sachsens, zählte damals 44 900 Ein wohner, hat sich also mehr als verzehnfacht. Das ganze Kreisamt Leipzig zählte 90 000 Einwohner, und zwar reichlich 50000 in fünf Städten: Leipzig, Taucha, Liebertwolkwitz, Rötha und Markranstädt, und die übrigen in gegen 100 Dörfern und Vor werken. 1835 war die größte Stadt Sachsens noch Dresden mit 66 600 Einwohnern (jetzt 395 349). Der ganze Amtsbezirk Dresden hatte in zwei Städten (Dresden und Wilsdruff)und 147°°/, Dörfern 114000 Einwohner. Chemnitz zählte 21 500 Einwohner (jetzt 206 584). Es hat sich ebenfalls beinahe verzehnfacht. Der Amtsbezirk Chemnitz, zu dem die Stadt und 55 Dörfer gehörten, hatte 65 500 Einwohner. Es stiegen von 1835 bis 1900: Plauen i. V. von 9100 au 73 908, Zwickau von 6800 auf 55 572, Zittau von 8550 auf 30 914, Freiberg von 11200 auf 30 200, Bautzen von 8450 auf 27 500, Glauchau von 6350 auf 25 477, Reichenbach von 5200 aus 24 502, Meerane von 4250 auf 24 433, Crimmitschau von 3800 auf 22 823, Meißen von 7800 auf 20109 Bei den Städten, die gegenwärtig über 10000 Ein China. Der russisch-chinesische Vertrag über die Mand schurei droht zu einer ernsten Verstimmung zwischen den „Zweibundmächten" Frankreich und Rußland zu führen. Wie man aus Paris telegraphirt, bringt der ministerielle TempS einen Aufsehen erregenden Artikel über jenen Vertrag. DaS Blatt sagt, die Errichtung eines Postens in der Mandschurei stehe im offenen Widerspruch mit der Basis der Politik, zu welcher die Mächte sich dem chinesischen Reiche gegenüber gegenseitig verpflichtet haben. Diese Basis bestehe in der Selbstlosigkeit ihrer Politik, nicht in der Aufthel- lung der chinesischen Reiches. Dieses Vorgehen Ruß lands zwinge die Mächte zu der Nothwendigkeit, sich gegen Rußland zu verbinden. Mit dem betreffenden Proteciorat habe Rußland sich einige Vortheile ge sichert, und England und Deutschland müßten Mittel und Wege ausfindig machen, den russisch-chinesischen Vertrag rückgängig zu machen. Hierzu gäbe es zwei Wege: Entweder erkennen die Mächte die vollendete Thatsache de» russisch-chinesischen Vertrages an und betheiligen sich ihrerseits an der Auftheilung Chinas, oder aber England und Deutschland legen diej Grundlage einer gemeinsamen Action der Mächte in China fest, um Rußland zu zwingen, den abgeschlossenen Vertrag rückgängig zu machen. 8r««svaal. Die Aushebungen in Australien für den Buren krieg werden lebhaft betrieben. In der Kolonie Vic toria sind bisher nach einer Depesche aus Melbourne 1000 Meldungen eingegangen. Man hofft, daß bis Ende Januar 400 Mann vollständig ausgerüstet und zur Abreise fertig seinlkönnen. In Südaustralien haben sich bereits 600 Mann gemeldet und in Neuseeland 2000 Mann. Queensland, heißt es in der Depesche, ist im Stande, jede gewünschte Zahl von Mannschaften zu entsenden. — Wann aber diese Mannschaften voll aus gerüstet auf dem Boden Südafrikas stehen und vor allem, wann sie den nöthigen Grad der Ausbildung erreicht haben werden, um sie mit Erfolg einem Feinde, wie die Buren, entgegenstellen zu können, steht dahin. London, 5. Januar. Ueber die militärische Lage sind bis heute Nacht gar keine neuen Nachrichten eingegangen. Ein gutes Zeichen für die Engländer ist das sicherlich nicht. Kapstadt, 4. Januar. (Meldung des Reuter- schen Bureaus.) 200 Buren gingen über den Oranje fluß zurück und wandten sich nach Norden. Haag, 5. Jan. In einer öffentlichen Erklärung weist Präsident Krüger den Plan Drumond Wolfs, betreffend die Bildung eines südafrikanischen Staaten bundes unter englischer Oberhoheit zurück. — Der hier eingetroffene Bruder BothaS erklärte, der Auf stand der Kapholländer sei sicher. Seine Reise habe den Zweck, Hilfsmittel zur Fortsetzung des Krieges zu beschaffen. Wie aus Lorenzo Marquez gemeldet wird, ver lautet dort nach einem Gerücht, General Botha habe einen großen Sieg über die Engländer erkochten, viele Gefangene gemacht und mehrere Geschütze erbeutet. TeLegMMMe r-om Mstff sche« Karra«. Berlin, 5. Januar. „Wolffs Telegr. Bureau" meldet: Generalfeldmarschall Graf Waldersee telegraphirt aus Peking, 3. d. M.: Patrouillen erhielten Feuer bei Mafingtschwang. Die Colonne von Madai marschirt von Tungtschou auf dem linken Peihoufer nach Norden, die am 31. Dezember gemeldete Colonne unter Haupt mann Ering über Tschbungtschwang auf Iangotschwang, die Colonne Grüber von neuem über Schengsien auf Pingkuhsien. Peking, 4. Jan. Die Gesandten ersuchten Tsching und Li-Hung-Tschang, die Note der Mächte 8 T. 2 LK 8 T. 3 M. p. 10 T. p. 2 M. 2 M S L. » M. S L. -M. 8 T. ft A , 3 M^! «<— ». Deutsch« Reichsbank: Di»c,nt 5*. — Lombard-8.-K. Vermischtes. * Berlin. Tine schwere Verfehlung, dcrm sich Dr. Hebold, der Direktor der städtischen Anstalt für Epileptische in Wuhlgarten, schuldig gemacht hat, be- chästigt in gleicher Weise den Magistrat wie die König- !iche Staatsanwaltschaft. Dr. Hebold wird beschuldigt, vie Verstümmelung einer Leiche veranlaßt zu haben. Vor einiger Zeit war in der genannten Anstalt ein IKjähriges idiotisches Mädchen gestorben. In Gegenwart der Eltern satte man es auf dem Friedhöfe der Anstalt bestattet Wenige Stunden später aber beauftragte Dr. Hebold den Leichendiener, der Todten den Kopf vom Rumpf zu trennen und ihm zu überbringen. Und so geschah es. Ein vom Direktor entlassener Wächter verrieth jedoch aus Rache den Eltern des verstorbenen Pfleglings den Vor gang, und es erfolgte Anzeige bei der Staatsanwaltschaft Diese wandte sich an den Magistrat mit dem Ersuchen, die nöth gen Ermittelungen anzustellen, und der Magist rat forderte Dr. Hebold zu einer Erklärung auf. In dieser, der Staatsanwaltschaft vom Magistrat im Ori ginal übergebenen Erklärung räumt der Direktor ein, daß er die Leiche in der erwähnten Art habe verstümmeln kaffen. Aber er begründet sein Vorgehen einmal vom wissenschaftlichen, sodann vom „humanen" Standpunkt aus. Der Kopf sei ihm ein außerordentlich interessantes Objekt gewesen, und wenn er erst nach der Beerdigung zu dessen Aneignung geschritten sei, so habe er dies aus Rücksicht den Eltern gegenüber gethan, denen er doch nicht den hauptlosen Rumpf ihres Kindes habe zeigen können. Die Eltern habe er freilich nicht befragt, ob sie die Secirung gestatteten, aber er sei der Ansicht gewesen, daß in Anstalten, wie die von ihm geleitete, die Secirung zwecks wissenschaftlicher Verwerthung einzelner Leichen theile gestattet sei, sofern nicht ein direktes Verbot seitens der Angehörigen vorliege. — In dem Ermittelungs verfahren gegen Dr. Hebold und seine Beamten steht bereits am 7. d< M. vor dem Amtsgericht in Alt-Lands berg Termin an.
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