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Hohenstein-Ernstthaler Tageblatt : 21.04.1901
- Erscheinungsdatum
- 1901-04-21
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1841109282-190104214
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1841109282-19010421
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1841109282-19010421
- Sammlungen
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Hohenstein-Ernstthaler Tageblatt
-
Jahr
1901
-
Monat
1901-04
- Tag 1901-04-21
-
Monat
1901-04
-
Jahr
1901
- Titel
- Hohenstein-Ernstthaler Tageblatt : 21.04.1901
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-i 70',. - 8 r. 8 70 » los Franc» S. p. 3 M. 80,30 N 3", ,r. Lombard Z.-F. »', Oesfentliche Versteigerungen in den König! s. S. ». K V. P- 84 S0 G. «4 3» G. » «. 2 M. 167 80 G. 8 T.! 80,9b lH > PeseraS Paris Pc. I0<9 Franc? Petersburg pc. I0> Ruvrl Warschau vr 100 Rud«' Ä.en pr. !>.0Kr O«. Ä 18,501 - Mai 77 TiScont. ,k. S. p. il 0b 80 50 5> ) M. Pcst, IS April Wien loco fester. April 7,57 H 7,58 'l. ,k. Ü. ,r. >l. r. Wechsel Amsterdam pe: l i) Cr. st. " Brüssel und Antwerpen Pc , >.-580 M., Weizenkleie 4,70—5.10 M., Roggenklele 5/ 0 M , GcrsteNeie 4,80—5,75 M., Malzkeime 4,50 Jtalieni'ch- Plätze pr «01 Lire SchweizerPlätzepr lOOFcs.4 London pr. I Pfd Lier! , Madrid und Barcelona o: 70 90 0,Sb »a.40 !0,23 ümtvgerichlen. Dienstag den LS. April Dresden: Baumeister Friedrich Em l FUedü'S Bauste engrundstück mit begonnenem Kohn- Hausbau in Pieschen, 31,875 M., und « n bis zur Balkenlage des I. Oberzesch sses errichtetes Wohnhaus in Pieschen 34,83» Maik. Dresden: Maurer Heinrich Albin Fiedler'» und Hein rich August Robert Ult ke's unvollendeter Wohnge äude in Cota 40,000 M. Königsbrück: Ernst Otto Max Rennau'» Schmiedcgrundstück in Reichenbach, 6800 M. Zittau: Wilhelm Hermann Brendler'» Hau», l7.00.> Marl. Chemnitz: Oswald Richard Lorenz' Restaurationsgrundstiick „Colosseum" in Kappel, 2 5,1 9 M. Limbach: Ernestine Emma verw. Herrmann'» Bäckeceigrundstück daselbst, 38,700 Mark. Leipzig: Christiane Friederike Dorot ea Weber verw gew. Schulz geb. Zisch'» Wohnhaus in Lctpztg-Schleußig 72,500 M. Dresden: Holz händler Fr edrich Hermann Hartmann'S Wohnhaus, lV4,IS0 Mark. Mittwoch den L4 April. Dresden: Geometer Emil Ri chard Müller's Kteiernhochwaid tu Rochwitz SS00 M. DreS den: Kaufmann Georg Melzer'« Woqngebä >de in Pieschen, ^6,300 Mark. Olbe nhau: Karl Augu ' Friedrich Wernei'S Grundstück in Niedeiseissenbach, 7230 M. Könlg'iein: Karl Eduard Weinh ld'S Baue guter in Herm darf, "O.iOO M. ZahlungSetn st eil ungen. Konkurs wurde eröffnet: über da« Vermögen deS Gastw rths evrg Arth rr Sagel in Clauchau über da« Dame st neide, in Mari« Helene Krauspe in Dresden, über da? des Glasermei er« Ernst Theodor Uhl mann in Chemnitz und über den Rachlas, deS Schuhmacher- meiuers Karl August Wa ther in Chemmy Fällen der Abstinent die Aussicht hat, sechs bis sieben Jahre länger zu leben. Die Versicherungsgesellschaften haben während dreißig Jahren in Erfahrung gebracht, daß bei Abstinenten von den erwarteten Todesfällen nur siebzig Prozent eintreffen. In der Schweiz wird den Abstinentrn sogar vier Prozent Rabatt gewährt. Auch der Einfluß des Alkohols auf das Verbrecher kam zur Sprache: P-ivatdocent Loeffler zeigte, daß in Wien von 2b8 wegen Gewaltthaten Verurtheilten 198 betrunken waren, von 130 wegen schwerer Körperverletzung Verurtheilten waren 75 bei der That betrunken. Fernerhin beschäftigte sich der Kongreß mit der Nolhwendigkeit der Errichtung von Trinker asylen. — Abends fand aus Anlaß des Antialkohol Kongresses ein „alkoholfreier Festabend" statt. Das Arrangement des Abends, welcher in den Sälen des „Hotel Continental" stattfand, hatte ein Damenkomitee besorgt, das unter dem Ehrenpräsidium von Marie Ebner-Eschenbach stand. Der Abend zerfiel in zw i Theile. Den ersten Theil bildeten künstlerische Produktionen und Vorträge. An die Vorträge schloß sich das Souper m t folgendem Menu: Geflügel» Consomme, Fogosch, Sauce tartare, steirische Poulards, französischer Salat, Eiscreme, Bäckereien, Käse, Obst; Getränke: Thee mit Obers, Milch, Sifon Pommeril, Limonade, Gießhübler, Krondorfer, Kracherl, Himbeer wasser. Die anwesenden Alkoholiker konnten sich nicht genug satt davon trinken und es schien, als könnte man Diesem und Jenem den Vorwurf machen, er er» gebe sich d.m „stillen Suff". „Die Milch der frommen Denkungsart" wurde unter den Alkoholikern — und es gab deren wirklich viele im Saale — gleichsam als Parole ausgegeben. Während des Soupers dankte Baronin Langenau den Gästen für ihr zahlreiches Erscheinen, sprach der Presse ihren Dank aus und munterte die Anwesenden zu einem energischen Kampf gegen den Alkoholismus auf. Hierauf toastete Professor Forell auf das rührige Komitee, iroem er betonte, daß er „mit einem Glas Wasser" auf die Gesundheit < cllcr seimr Freunde trinke. „Mit einem Gift", näm- < Rußland. In Petersburg kam es in der großen Eisen gießt rei im Wiborgschen Stadttheil zu ernsten Arbeiter unruhen. Die Fabrikarbeiter wollten am Tage nur 6 Stunden arbeiten, verlangten aber den Lohn eines vollen Arbeitertages. Ihre Forderungen wurden ab» gelehnt, was große Unzufriedenheit hervorrief. Eine größere Anzahl Arbeiter drang in di: Comptoirräume und das Schreibzimmer des Direktors ein. Die Leute zerschlugen dort die Pulte, Tische, Stühle und Schränke und steckten sie in Brand. Als die Polizei rintraf, hatten sich die Schuldigen bereits geflüchtet, so daß die Polizei Niemanden verhaften konnte. England. London, 17. April. Bei der heutigen Konfir mation der Wahl des neuen Bischofs von London Dr. Ingram in der St. Mary-le-Bow-Kirche in Deutsch: RcichSbank: DiSconl 4'g , Belgien. 1 Brussel, 18. April. Die Polizei hat hier heute sieben Personen verhaftet unter der Beschuldigung, falscher Geld hergestelll zu haben. Mehrere Verhaftete i sind Anarchisten, einer war ein Freund Sipidos, der seiner Zeit auf dem Nordbahnhof das Attentat au den damaligen Prinzen von Wales beging. Spanien. i (Die antiklerikale Bewegung in Spanien und Portugal.) Der spanische Ministerpräsident erwiderte dem Kardinal-Erzbischof von Toledo, der den StaatS- schutz für die Klöster anrief, die Bischöfe möchten zu- > nächst dasüc sorgen, daß der Kl rus seine politische Agitation gegen die liberalen Pa. Vien sowie die Ver- : folgung Andersdenkender entstelle; dann würden die Angriffe aus die Klöster von selbst gufyören. Sagasta versicherte weiter, er werde keinerlei Gewaltthaten dulden, weder solche der Volksmenge, noch solche des Episkopats. — Nachrichten auS Lissabon besagen, gegen die OrdenSgesellschuften herrsche fortgesetzt Er regung. Amerika. Die planmäßig in Angriff genommene Machten!» faltung der Vereinigten Staaten zur See wird durch f lgende von London telegraphisch gemeldete Nachricht der Morning Post aus Washington aufs neue be» : leuchtet: „Die Regierung der Union beschäftigt sich mit einem Plane, für die amerikanische Flotte rund ' um die Erde Kohlenstationen zu schaffen. Mit Por- i tugal finden Veihindlnngen statt wegen Erwerbung einer der Azoren-Inseln und mit Holland wegen des: Erwerbs einer Station aus Curacao; mit Ecuador! wird wegen Abtretung der Galapagos-Jnseln verhandelt. i Die Regierung wünscht Souveränitätsrechte über die betreffenden Torritorien und nicht blos das Recht zu f erwerben, Kohlenstationen auf ihnen zu errichten. Das , Staatsdepartement hat sich bereits das Recht auf f 2 M. 8 T. 3 M. 8 r. 3 M 8 r. 8 T. 3 M. ü. S. p. ,k. S p. 'l «. p. ,k. S. p >1. S. p. k S. p. ,k S. P. Vermischte*. München, 18. April. Ueber den Stand der Typhuskrankheit bei dem 2. Bataillon des 8. Bayeri- scheu Infanterie-Regiments in Metz meldet die „Kor respondenz Hoffmann" unter dem heutigen Tage: Die Zahl der Typhuskranken beträgt zur Zeit 274, die Zahl der wegen Typhusverdachts unter Kontrolle Stehenden 17. Leider sind seit dem 1b. d. M. wieder fünf Kranke, im Ganzen also zehn, ihrer schweren Jnfection erlegen. Ohne Rücksicht auf den Kosten punkt wird den Eckrankten die sorgfältigste Behand lung und Pflege zu Theil, sowie alles aufgeboten, die Widerstandskraft der nicht erkrankten Soldaten und der in günstigen UnterkunftSverhältnissen befindlichen Soldaten des Bataillons zu erhöhen. Die angestellten Erhebungen sind noch nicht abgeschlossen, weisen jedoch bis jetzt mit hoher Wahrscheinlichkeit auf das Trink- wasier als Vermittler der Jnfection hin. * Es soll(-te!) der Länger mit dem König gehen! Zu dem Thöäter para, das am Sonntag in Wien zu Ehren des deutschen Kronprinzen stattfand, wurde, wie die „N. W Pr." mitlheill, dem Tondichter Karl Goldmark, dem Komponisten der „Königin von Saba", deren erster Akt bckanntlich zur Aufführung gelangte, ein Sitz auf der dritten Gallerie in der fünften Reihe zugewiesen. Das heißt doch ein mal den Künstler, dessen Werk man bewundert, recht gründlich und im eigentlichen Wortsinn zurückfetzen! Orr Komponist hat cs vorgezogen, der Borst.llung fern zu bleiben. * Eine ans Wunderbare grenzende mnemo ¬ technische Leistung wird der „Boss. Zig." von dem italienischen Professor der Deklamation Signor Arliui aus Neapel berichtet. In Gegenwart eines zahlreichen, aus Männern der Wissenschast, Journalisten und Schauspielern zusammengesetzten Auditoriums hat dieser phänomenale Gedächtskünstler fehlerlos und ohne auch nur einmal zu stocken — ab und zu feuchtete er seinen Gaumen mit einem in Cognac ge tauchten Stückchen Zucker an — sämmtliche 15350 Verse, aus denen Dante'S „Göttliche Komödie" be steht, recitiert. Diese wohl noch nie dagewesene rhetorische Darbietung nahm gegen 8 tlhr Abends ihren Anfang und endete erst kurz nach 2'/, Uhr am nächsten Nachmittage. Da es sich bei dies m Vor trage um eine Welte handelte, so hüke sein Widerpari mit der Uhr in der Hand dem Podium gcgeniibei Aufstellung genommen und mußte nolons volenr; konstatieren, daß Signor Arlini nicht mehr rls 1095 Minuten gebraucht hatte, also in der Zeit von einer Stunde 830 Verse „dem Gehege seiner Zähne" ent flohen waieo. * Am Dienstag Abend hu sich in Marga rethen bei Wien in der Leitgebgasse ein achsiabriger Knabe Namens Gottwald von «ioem F nster dcs dritten Stockwerkes in die Tiefe gestürzt, weil er sich -oll! -.8 Ui f loco 48—54. — Ta'g loco 57. Ntw-Nork, ly, Avril (Anfang) Weizen öehaupie! - Mai» Mai 49', stetig 19 April (Anfang ) W.'iren Mai MatS Mal 43' . - Schmalz Mal 8,< 5 gegen den Oberprokuratur de- Heiligen SynodS Herrn PobjedonoSzew hrrauSgenommen tat. Der Prinz, ein Sohn der Gröberes des Kaukasus, saß um Mitternacht mit mehreren Kameraden beim Cham pagner und hatte wahrscheinlich schon etwa» viel ge trunken, als er sich einfallen ließ, Hei rn PobjedonoS zew telephonisch „anzuklingeln". Sein Versuch, den Oberprokurator zu sprechen, blieb zunächst ergebnißloS; ein Diener erschien am Telephon und meldete, daß der Oberprokurator bereits schlafe. Der übermüthige Offizier verlangte aber dringend, daß er sofort geweckt werde, da er ihm im Auftrage des Kaiser- etwa- wichtiges mitzutheilen habe. Schlaftrunken kam schließlich der Oberprokurator ans Telephon und fragte: „Wer ist dort? Was ist gefällig?" — „Excellenz, tönte eS zurück, „legen Sie sich wieder schlafen im Namen des Vaters, des Sohnes und des hl. Geistes!" — Der Prinz hat diesen „Aprilscherz" theuer bezahlen müssen: er mußte die GardeosfizierS- uniform auSziehen und wurde zu einem Linienregi ment versetzt, das in einem verlorenen Winkel des Kaukasus in Garnison liegt. Dampfer mit Fngcn von 700 bis 1500 Zentnern h im. An 3 Tagen gingen 14 lange Fischzüge mit ! 13000 Zentnern Wrare nach dem Bmnenlande ab. In den letzten 2 Wochen sind von hier etwa 2>/2 ' Millionen Pfund Fische im Wertste von 300000 Mk. versandt worden. * AuS Frankfurt a. M. empfing der Pfarrer in Karbach in Bayern dieser Tage ein Postpak t, eine Pappschachtel, worin sich eine mit guten Säug» lingskleidecn bekleidete Leiche eines Kindes und ein Brief nebst 25 Mark befanden. Der Pfarrer wurde in dem Briefe gebeten, das Knäblein gegen die bei liegende Gebühr in heimathlichem Boden zu bestallen. Die gerichtliche Oeffnung der Leiche ergab, daß das Kind nur wenige Stunden nach der Geburt gelebt hatte und dann eines natürlichen Todes gestorben war. * Aus belle wird den „Hann. TageS-Nachr." geschrieben: Zwei große, schmucke Konfirmanden wur den hier neben anderen mitkonfirmüt, nämlich zwei Musketiere des hiesigen Infanterie-Regiments Nr. 77. Es war vor 7 Jahren durch irgend einen Umstand versäumt, diese Knaben durch die Konfirmation in die Gemeinde der Großen aufzunehmen. ' Amerikanisches Gehalt. Das Gehalt des jüngst zum Präsidenten des Riesen-, wo nichi WeltstahltrustS erwählten Hrn. ChaS. Schwab ist, angeblich ohne sein eigenes Zuthun oder Verlangen, von 800000 Dollars auf eine ganze Million erhöht worden. „Wo bleibt da der Präsident der Bereinigten Staaten mit seinen lumpigen 50000 Dollars?" be merkt dazu ein Wechselblatt. Du heilige Einfalt! antwortet der „Excelsior". Wann und wo wäre es denn üblich gewesen, dem Knecht dasselbe oder ein ähnliches Gehalt zu zahlen, wie dem Meister? * AuS St. Petersburg berichtet man den „B. N. N": Großes Aussehen erregt in St. Petersburg ein seltsamer „Scherz", den sich Prinz Wittgen- stein, bisher Offizier der Kaiserlichen Leibgarde, Handel and Industrie. Molle. Antwerpen, 19. April Termtnnotirungen. Contract 8 La Plata-Kammzug. April 4,17- F-c» , Mai 4,17' Arc«.. Zum 4,20 Fccs. Juli 4,20 F" >, August 4,32* Kcc»., Sep- temier 4,22° Kcc». — Ummr 203,000 2z — sein, nun : Behauptet. lich mit Champagner, auf die Gesundheit Jemande- >u trinken, sei eine Schmach. An dem Festabend hatte auch der Unterrichtsminister Ritter v. Hartel theilgenommen, und um ihn herum gruppirten sich die eifrigsten Anti-Alkoholiker. Zu Beginn der Sonnabendsitzung des Anti- Alkoholkongresies theilte übrigens der Vorsitzende Prä» sivent Hofrath Dr. Gruber mit, er habe ein Schriftstück erhalten, das sich als ein „interessantes Kulturdenkmal" darstelle; eL lautet: „Als begeisterte Anhänger der Anti-Alkoholbewegung bestreben wir uns nach Mög lichkeit, den Alkohol in jeder Form, wo wir ihn finden, zu vertilgen. Diese Bierrechnung diene zum Beweis unserer verdienstvollen mühevollen Thätigkeit." Statt den nicht eben neuen, aber doch recht harmlosen Stu dentenulk heiter zu nehmen, nahm ihn der Herr Hof- ratb, der ein etwas griesgrämiger Mann zu fein scheint, gewaltig krumm und redete sich in eine Ent rüstung hinein, die mindestens so erheiternd wirkt, wie der Anla<f dazu; er zürnte: „Zu meinem Kummer finde ich verschiedene Schriftzeichen, die ich als Zirkel studentischer Verbindungen ansehen muß. So etwas staubt Kul'.urtiäger zu sein!" (Rufe: Pfui! Hört!) Das so übel aufgenommene Schriftstück zeigt auf der Innenseite eine Bierrcchnüng mit der Aufschrift „Dm- perenzquodlibet", die Namen „Schlumps", „Pfiff", „Pagat" und „Hinz" und einige Studentenzirkel. „Schlumps" und Spießgesellen mögen sich nicht wenig ins Fäustchen gelacht haben, als sie die Wirkung ihres Scherzes aus den Herrn Hofrath erfuhren. Frankreich. Präsident Loubet ist wieder in Paris eingetroffen. Er richtete anläßlich der Touloner Festlichkeiten an den Marineminister Lanessan ein Schreiben, in welchem er den Minister zu den präcisen und schnellen Be wegungen des Geschwaders, sowie der guten Haltung der Mannschaften beglückwünscht. Gleichzeitig ersuchte der Präsident den Minister, seine Glückwünsche auch dem Admiral Maigret und den Officieren zu über mitteln. Paris, 17. April. Minister Leygues theilte heute dem von dem Bergarbeiterkongreß in Lens mit Wahrnehmung seiner Interessen beauftragten Depu- tirten Lamendin mit, daß er mit verschiedenen Unter nehmern Verhandlungen wegen Beschäftigung de. von den Bergwerksgesellschasten «i Montceau - les - MineS entlassenen Bergleute angeknüpft habe und daß diese Verhandlungen erfolgreich sein würden. Außerdem versprach dec Minister das Gesuch des Bergarbeiter verbandes, der um eine Bergbaukonzession und um eine staatlich? Subvention von 15000 Frcs. gebeten hat, der Regierung vorzulegen. Paris, 18. März. Gestern Nachmittag wurde in der Vorstadt Passy eine 35jährige Frau Namens Lausch-Engländer von einem Manne, dessen Person bis jetzt noch nicht festgestellt werden konnte, durch einen Revolverschuß getödtet. Der Mörder, der das Verbrechen verübt haben soll, weil Frau Lausch seinen Heirathsantrag abgelehnt hatte, schoß sich alsdann selbst eine Revolverkugel in den Kopf und starb bald darauf. Die Ermorde-, die aus Berlin stammen soll, war die geschiedene Frau deS Journalisten Eng länder. s. p. io r.i S. p 2 M? L. p. 10 T.« L. p. 8 5.! S. p. 3 M. S p 14 T. Stationen bei Aokohama und in der Nähe von La Paz (Mexico) gesichert." — Die Morning Post ist ein angesehenes conservatives Organ. Die Meldung ist also nicht unglaubhaft. Mindestens hat man es entweder mit einem amerikanischen Versuchsballon oder mit einem an die englische Regierung gerichteten Mahn ruf zu thuv. Eine offizielle Depesche aus Rio de Ja- neiro bestätigt, daß die Provinzialbehörden von San Paolo in Brasilien die Summe von 6,400,000 Mark auSgeworfen haben, um die UeberfahrtSkosten von 100,000 italienischen Auswanderern zu bestreiten. London, 19. April. Die.Times berichten aus Rio de Janeiro unterm 18. d. M.. Das Untersuch ungsgericht, das über die gegen Admiral Custodio de Mello erhobenen Anklagen wegen Insubordination zu entscheiden hat, erkannte dahin, daß kein Grund vor liege, den Admiral vor ein Kriegsgericht zu stellen. Der Correspondent der Times fügt hinzu, es sei jetzt klar, daß die angebliche monarchische Verschwörung nur in der Einbildung bestanden habe. Cheapside fanden in der Kirche Tumultscenen statt infolge von Protesten, welche -egen die Wahl namell!' ich vvn d.m Anlimuafisten Kensit erhoben wurden, weil der Bischof angeblich römisch-katholische Ge bräuche begünstige. Kensit wurde schließlich an der weiteren Verlesing seines Protestes verhindert und verließ die Kirche unter polizeilichem Schutze, umgeben von einer schreienden Menge. Die Mannschaft-Werbungen für da- deutsche Truppencontingent in Ostasien werden fortgesetzt. Auf den jetzt stattfindenden Frühjahrskontrolversammlungen werden die Gestellungspflichtigen darauf hingewiesen, daß ihnen zum demnächstigen freiwilligen Eintritt in das China-Expeditionscorps für alle Waffengattungen Gelegenheit geboten sei. Liese Anwerbung bezweckt den Ersatz, bezw. die Ablösung der gegenwärtigen Chinatruppen, welche für kommenden Herbst in Aus sicht steht. Als Hauptbedingungen zum Eintritt in das Freiwilligencorps gelten ein vorwurfsfreier Lebens wandel, Trop.ndienstfähigkeit und zweijährige Ver- pflichtung. Als Gegenleistung werden dem gemeinen Soldaten neben der üblichen Militärverpflegung und Löhnung eine Jahresgratification von 600 Mark und jedem Gefreiten eine solche von 690 Mark zugesichert. Ersterretch Mngar». Ueber die Abreise deS Kronprinzen aus Wien wird heute noch berichtet: Kurz nach 7'/, Uhr fuhr Kaifer Franz Jofef mit dem Kronprinzen zu dem prächtig geschmückten Nordbahnhof. Die Herren des Gefolges und des Ehrendienstes folgten in weiteren Wagen. Im Hofwartesalon verweilten der Kaiser und der Kronprinz in längerem Gespräch, in das sie auch die anwesenden Mitglieder der deutschen Botschaft hineinzogen. Sodann betraten sie den Bahnsteig. Der Kronprinz küßte dem Kaiser die Hand, während Kaiser Franz Iosif den Kronprinzen auf beide Wan- gen küßte. Nachdem sich der Kaiser auch von dem Generalleutnant v. Deines und den übrigen Herren aus dem Gefolge deS Kronprinzen auf das herzlichste verabschiedet und der Kronprinz dem Feldzeugmeister Fabini und den anderen Herren des Ehrendienstes gedankt und sich von dem deutschen Botschafter, Fürsten zu Eulenburg, und dcn Herren der Botschaft verabschiedet hatte, reichte der Kaiser dem Kronprinzen nochmals die Hand, worauf der Kronprinz den Salon wagen bestieg und falutirend an das offene Wagen fenster trat. Der Kaiser erwiderte den Gruß und blieb auf dem Bahnsteig, bis der Zug die Halle ver lassen hatte. Nach herzlicher Verabschiedung von dem deutschen Bmschafter kehrte der Kaiser nach der Hof burg zurück. Der deutsche Kronprinz hat in der deutschen Bot schaft in Wien vor seiner Abreise den evangelischen Pfarrer Zimmermann empfangen und vvn demselben die von Zimmermann seinerzeit zum Andenken an Kaiser Wil helm I. und Kaiser Friedrich gehaltenen Reden entgegen genommen. Der Kronprinz erkundigte sich bei dieser Gelegenheit nach den Verhältnissen der Wiener evan c.elischen Gemeinde. Der Kronprinz empfing firner die Vorstände sämmtüchcr reichsdeulschen Vereinigungen Wiens. (Die Rede des Kronprinzen in Wien.) Kronprinz Friedrich Wilhelm hatte in Wien zum ersten Mai Gelegenheit, einen längeren Toast aaszubringen. Er Hütte ein Blatt Papier in der Hand, auf dem wohl der Wortlaut semes Trinkspruches verzeichnet war; aber ec sprach frei und warf nur an einzelnen Stellen seiner kurzrn R-d- eiren Blick in das Manuskript. Das dreimalige Hach, mit dem der Toast schließt, schmetterte Kronprinz Wilhelm mit einer fröhlichen Wärme in den Saal, die auf die Dinergäste sichtlich einen ungemein sympathischen Eindruck machte und enthusiastischen Widerhall sand. Die „Politische Korrespondenz" konstalirt, daß die Kreise, mil denen der deutsche Kronprinz während seines Aufemhallcs in Berührung trat, in der Ansichi übereinstimmen, daß sein elftes ossizielles Erscheinen im Anslande von durchaus günstigem Erfolge be gleitet war. Mehrere der „Politischen Korrespondenz" bekannt guvordene Bemerkungen hervorragender Mit glieder des diplomatischen Korps stimmen in der An erkennung überein, daß der deutsche Kronprinz durch seine natürliche Freundlichkeit und seine Verkehrsart sehr einnehmend gewirkt habe. Mit nicht minder an- erkennendcn Worten werde in allen Kreisen seinergeistigen Begabung, seiner Kenntnisse, die er in politischen und militärischen Gesprächen an den Tag legte, und der Sicherheit gedacht, die er bei der Ceremome, während der er den Mittelpunkt der Aufmerksamkeit bildete, zu bewahren wußte. * In der Sitzung des Antialkohol-Kongresses in Wien am Donnerstag wurde der Einfluß des Alkohols auf die Lebensdauer besprochen, wobei an der Hand von offiziellen Zahlen gezeigt wurde, daß in allen lviai '61 A., 7 62 B.. Ocwdcr 7,67»., 7,68 B. - Roz >n bcsser, Apri. 7,73 G, 7.74 ü , O.tober 6,65 G. " B. Hafer mall, Apcü S5- G., 6,56 Mai - c,2-4'B JM'5M ' al . sist. «uguü 12,75 Ä., 12,65 B . ^"^svUl'Z, 19. April. Änzen Mai 9,50 — Roggen ^.«i 6,50. — Haler Mai 4 10 — Leinsaat Mai fürchtet.', in d.m verschlossenen, fi istercu Zimmer all.iu ' zu bleiben. Er fiel auf zwei Knaben auf, wodur^ alle drei Kinder schwer verletzt wurden, ' AuS GeestemttN-e, dem größten Fijchmarti '' D'Utschlands wird oenchtei: Allch nie ist der Ver kehr an unserem Fischereihafen ein so riesenhafter ge wesen, wie in diesem Jahie. Dak günj.ige Wetter hüte große Dampferfänge zur Folge; so kehrten allein von den isländisch n Fischgründen letzter Tage 35 Karrmwalla. Liverpool, 19 Apc l Umsap: 8>',B., davon stn spc- culation und Exaort 500 B oerkaust Amerikaner rgAia, I 32 niedriger, ostind sche träge, Egyp'er unverändert. Middling amerikanische Liefemngen AprN-Mat 4. ,2 6t Verkäufer Jaat- Zuli 4.»2 >'4 So. August September 4.23 64 Käufer Lctober 4.10 «4 8 Werth. Breme«, 19 April Baumwolle sleti, Upland midd ling loco 43 Pfg. Rew-Nork, 18. April. Erster Bericht. Amerikanische au- Lieserung eröffnete stetiq. Mat «12 8,1U August 7,74 i 7,73,. O tober 7,43 (7,43), December 7,54 (7,33>. — Zweiter Be richt. Amerikanische aus Lieferung Mai 8,09, August 7,71, Octobec 7,39, ?e:ember 7, :0. — Die heutigen Ankünfte in allen Häsen werden auf 9000 Ballen geschätzt. — Dritter Be richt. Amerikanisch: aus Lieferung stetig. Mat 8 l2. August 7,7', October 7,45, December 7,3k. Kaffer. Hamb«rg, 19. April 3 Uhr. April 29,25, Ma> 29,25, Juni 29,k>0 Juli 29,75, August 30,00, September 40/0 Oc tober 30,75. Aovembe. 3l.0o, December 31,25, Januar 31,50, Februar 31,10, März 31,75 Behauptet. Bremen, >9 April Kaffee schwach. Rei» unverändert Jucker. Magdeburg, 19 April Zucker. Kornzucker excl. 88proc Rendrment 920—1",10 M.. Nachproducle excl 7:proc. Ren- »ement ,1-.-7,7o M. — Stetig. Kcystillzucker I 28,95 M Brodraifiade a«.20M, gemahlene Raffinade mit Fah 28,95 >. gemahlene MeliS l mit Fast 28 »5 M Petroleum. Bremen, 19 April Rasfintrtes Petroleum Fast jvllsrei. Loco 6 8 ' B Getreide und Futtermittel. Hamborg, >8 Apr l. Futter aittelmarkt. In diejer Be- richlswoche z-igte sich mehr Nachsra^e für Lieserung in nächster Saison DalGe chäsi in greijbarerWaare beschränkte sich aus daS r geimästige Beda sSgcichäfl. Tendenz: Unverändert. — (Alles ' er 50 lcx? Rei4fut elmehi 24—2 . Proc. Fett und Protem 4,70 bi» > 4.85 M. ab Hamburg, 4,90 -5,00 M. ab Magdeburg, ohne - -t ehalttkz rantte 4 25—1,70 M.. ab Hamburg: ReiSNeie 3,10 , P4 3«c> c-k. ad Hain bürg — Ai Hamburg: getrocknete Ge- lieideich'empe 40—45 Pröc. 5,3 — >,69 M., getrocknete Bier- ' re er —>0 Proc. Feit unö Pcoieni 4,90—5,20 M., Erd nust'uchen und Erdnustmehl 52—54 Proc 5,99—6,30 M., 3->, Proc. 6,2i —7,00 M, Baumwsllsaatkuchen und Bnumwvlliaattnehl 52—58 Proe. 5,6L—5,80 M., 58—62 L'oe / —-.-0 M., CocoSnustkucstm und CveoSnustmehi >-> i i> > 0 M., Pnilnkernkuchen 22—26 Proc. Fett und Protc ,10—5,iO M, Navskuchenmehl 40—45 Proc. Fett nd > ou n L,- .'—5,50 M.. Mais, amerikanischer mixed, ver-
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