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WWMiWIkl UM Mr das Königliche Amtsgericht «nd den Stadtrath »u Hohenstein-Ernstthal. Vvgcrn crller Geineraröe-Verwcrltungen öev irurlrogearöeir M arisch crstear. Erscheint . . . . Inserate leben Wochentag abends für den folgenden Tag und MM M ^M nehmen außer ver Expedition auch die Austräger auf kostet durch die Austräger pro Quartal Mk. 1^5 MM /M M M MM dem Lande entgegen, auch befördern die Annoncrn- durch die Post Mk 1,82 frei m's Haus iM MW Expeditionen solche zu Triginalpreisen. für Hohenstein-Ernstthal, Oderlungmitz, Gersdorf, Lugau, Hermsdorf, Hernsdorf, Iangenberg, Fallen, Langenchursdorf, Meinsdorf, Rüßdorf, Wüstenbrand, Grüna, Mittelbach, Urspmng, Erlbach Kirchberg, Pleißa, Reichenbach, Callenberg, Tirschheim, Kuhschnappel, Grumbach St. Egydien, Hüttengrund u. s. w Nr. 284. Freitag, den 6. Dezember 1901. 51. Jahrgang. Lersteigerang. Sonnabend Nachmittag 3 Uhr soll auf dem hiesigen städtischen Bauhofe an der Badstraße altes Brennholz etc. zur Versteigerung gelangen. Bieter werden eingeladen. Hohenstein-Ernstthal, am 4. Dezember 1901. Der Stadtrsth. vr Polster, Bürgermeister. Sonnabend, den 7. Dezember, NachM. 3 Uhr, kommen im hiesigen Kgl. Amtsgericht 1 Parthie Puddingpulver, Vanillinzucker, rote Grütze, Backpulver und 48 Stck. Flaschen Gewürzextrakt meistbietend gegen sofortige Baarzahlung zur Ver steigerung. In WW»Wn dem U. MWW WcM-knM Weiblich Fabrik - Mckom. 3. K. K. Am 26. November hielt die Groß herzogliche Fabrikinspektorin Fräulein Dr. von Richt hosen aus Einladung des Dresdener Zweigvereins für soziale Reform einen öffentlichen Vortrag über die weibliche Fabrikinspektion in Deutschland. — In fach- lich klarer, den Stoff völlig beherrschender Weise wies die Rednerin, obgleich sie in bescheidener Weise mit einem abschließenden Urtheil zurückhielt, die großen Vorzüge, ja die Nothwendigkeit der weiblichen Fabrik- inspektron nach. Kurz gesagt, vermag sich eine Frau als Organ der Fabrikinspektron weit eher das Ver trauen der Fabrikarbeiterinnen zu erwerben, weil sie leichter als ein männlicher Beamter die Gefühle, Wünsche und Bedürfnisse erkennen kann und ihnen natürlicherweise das Mitempfinden und die Thellnahme der Geschlechtsgenossin entgeqenbringt, eine Gabe, welche höher als werkthütige Unterstützung geschätzt zu werden pflegt und vielfach die beste Hilfe für Bedrückte und Bedrängte ist. Damit die Inspektorin einerseits Erfahrung, andererseits Vertrauen gewinne, ist un bedingt erforderlich, daß sie nicht bloß Sprechstunden abhält und zur Entgegennahme von Beschwerden be rechtigt ist, sondern daß sie wie der männliche Beamte die Ueberwachung der Betriebe nach den Vorschriften der Gewerbeordnung vorzunehmen hat und so in der täglichen Erfüllung ihres Dienstes den Verhältnissen und Menschen vertraut wird. Daß ihr dabei nur diejenigen Betriebe zuzuweisen sind, in denen Flauen, beziehentlich Kinder ausschließlich oder vorzugsweise beschäftigt sind, liegt auf der Hand. In Baden sind alle derartigen Betriebe der Fabrikinspektorin zugetheilt, welche dem Vorstand der Fabrikinspektion unmittelbar unterstellt und den männlichen Fabrikinspektoren gleichgestellt ist. Mit Recht bezeichnete es die Rednerin als unerläßlich, daß der Fabrikinspektorin eine gewisse Selbstständigkeit belassen werde, da ohne sie keine echte Berufs;reude denkbar fei, eine Wahrheit, welche übrigens viel zu wenig auch männlichen Beamten gegenüber berücksichtigt zu werden pflegt. Fräulein von Richthofen, übrigens eine Nichte des Staats- fe'retäcs des Auswärtigen Amtes, fand den lebhaftesten Beifall mit ihren Ausführungen, auch berührte die vollkommene weibliche Anmuth des Vortrag überaus woblthuend. Die Frauenrechtlerinnen können viel von ihr lernen. Der nachfolgende Meinungsaustausch er gab den deutlichen Wunsch, der auch in de» hiesigen Arbeiterschaft nach weiterer Ausgestaltung der weib lichen Fabrikinspektion herrscht. Die bekanntlich bei uns bestehende Einrichtung der weiblichen Vertrauens- Personen, welche den Kreishauptmannschaften, also nicht einmal den Fabrikinfpektionen selbst beigeordnet sind, kann nur ein Uebergang zur eigentlichen Fabrikinfpektion fein. Daß die weiblichen Vertrauenspersonen so gut wie garnicht, oder doch nur sehr wenig in Anspruch genommen worden sind, ist kein entscheidender Gegen- grund, denn diese Damen können nicht genügend be kannt werden und gut Ding will Weile haben. E< mag zugegeben werden, daß auch die heiklen, auf dem Gebiete des Anstandes und der Sittlichkeit liegenden Beschwerdepunkte, sür welche man in erster Linie die weibliche Fabrikinfpektion wünscht, aus Umwegen mit gleicher Wirkung an den männlichen Beamten gebracht werden können. ^Thatsächlich unterbleibt dies aber meistens doch. Ausschlaggebend ist vor allen Dingen nach unserer Meinung, daß tue Fabrikinspektion ohne das Vertrauen der Arbeiterfchast nicht ihre vollen guten Wirkungen erzielen kann und daß die Fabrik- infpektorin, welche der Arbeiterstand sich wünscht, viel leichter Vertrauen finden wird, wenn erst die Ein- richtung durchgeführt und eingelebt ist. Wir wünschen daher nach dem Spruch „daß doppelt zieht, wer bald giebt" die baldige Erfüllung dieses billigen und völlig unbedenklichen Wunsches der Arbeiterschaft, deren wahre Interessen jedem konservativen Vaterlandssreunde eben so am Herzen liegen wie diejenigen anderer Stände. Vom Reichstage. Berlin, 4. Dezember 1901. Die Bcrathung der Zolltarifvorlage wird fortge setzt. Das Interesse an den Verhandlungen hat cffen- bar etwas nachgelassen, denn Haus und Tribünen sind minder gut besetzt und am Bandesrathstische herrscht kein Gedränge mehr, der Platz des Reichs kanzlers ist leer. Abg. Dr. Paasche (natl.) verwehrt sich dagege-, daß in der Presse derjenigen Leute, die sich als H.m- delsvertragsfreunde bezeichnen, alle die Anhänger dieser Vorlage als Handelsvertragsfeinde verschrieen würden. Seine Parteifreunde hofften, daß es gerade auf der Grundlage dieser Vorlage gelingen werde, Handels verträge abzuschließ'N. Wir sollten doch nicht immer nur fragen, was das Ausland rede, sondern vielmehr darauf sehen, was das Ausland thut. Das ganze Ausland hat sich mit einem Schutzzollwall umgeben, und wenn wir, die wir bisher relativ niedrigere Zölle hatten, sie j tzt ebenfalls erhöhen, so ist das nur eine Abwehr. Durch das Schutzzoll yst<m, das Herr Richter gestern bei uns eine Hinterwäldler-Politik nannte, Hal Amerika feine Industrie in geradezu großartigem Maßstabe entwickelt. In den Vereinigten Staaten habe man sich jederzeit ausschließlich d e eigenen In teressen zur Richtschnur genommen und sein Augen merk darauf gerichtet, den eigenen Marke zu beherrschen. Auch nach der neuesten Botschaft des Präsidenten Roosevelt denke Amerika gar nicht daran, von dem bisherigen Schutzzollsystem abzugehen. Sollen wir demgegenüber sentimentale Bahnen wandeln? Rich tiger ist es, Amerika die Zähne zu zeigen; damit wer den wir jedenfalls viel eher für uns vortheilhaste Handelsverträge auch mit Amerika erreichen können. Mit der Richterschen Schwächepolitik erreichen wir gar nichts. Die Vorlage ist in erster Linie bestimmt, der landwirthschaftlichen Nothlage abzuhelfen, und dazu sind wir durchaus bereit. Thatsache ist, daß die Preise der landwirthschaftlichen Produkte gewichen sind und zwar nicht als Folge technischer Fortschritte, sondern unter der wachsenden Konkurrenz des Auslandes. Man muß sich da doch immer fragen, ob die gewichenen Preise überhaupt noch einen Ertrag über die Unkosten hinaus lassen und ob die steigenden Roherträge in Wirklichkeit auch steigende Reinerträge sind. Und das ist nicht der Fall. Redner weist hier namentlich aus das Steigen der ländlichen Löhne hin und deren Zu sammenhang mit den sinkenden Reinerträge»'. Die Schutzzollpolitik habe ein noch weiteres Sinken der Getreidepreise verhindert. Rechne man, daß pro Hektar der Reinertrag sich auf etwa 50 M., der Kapimlwerth also pro Hektar aus 1000 M. belaufe, unv bedenke man, daß wir in Deutschland etwa 26 Mill. Hektar Ackerland haben, so ergebe sich, daß wir ohne die Hilfe der Schutzzollpolitik eine völlige Eutwerthung, einen Verlust von 26 Milliarden erlitten haben wür den. Redner widerlegt ferner die Behauptung, daß unsere bisherigen Zölle die Konsumenten, die Arbeiter unserer Industrie, geschädigt hätten, und daß nicht das Ausland den Zoll trage, sondern unsere Konsu- - menten. Wäre letzteres richtig, so könne unsere Zoll- erhöhung dem Auslande ganz gleichgiltig bleiben und die Zollerhöhungen könnten neuen Handelsverträgen in keiner Weise hinderlich sein. Wir sind mit dem Reichskanzler überzeugt, daß es gelingen wird, auch auf der Basis des neuen Zolltarifs zu neuen Handels verträgen zu gelangen, und stimmen deshalb auch dieser Vorlage in ihren Grundzügen zu, also besonders auch den Minimalzöllen, denen ich übrigens an und für sich gleichgiltig gegenüberstehe. (Beifall.) Abg. Gothein (fr. Ver.) vertheidigt den Handels- vertragsverein und beschwert sich darüber, daß vielfach Regierung?- und Polizeipräsidenten in Hannover und anderwärts Stadtbehörden und Stadtvertretungen daran hinderten, sich mit dem Zolltarif zu befassen, da es sich dabei um eine „politische Frage'' handle, obgleich Graf v. Posadowsky gestern ausdrücklich erklärt habe, es handle sich bei dieser Vorlage ausschließlich um eine wirthschaftliche Frage. Der wirthschaftliche Aus schuß sei völlig tendenziös zusammmgt füllt gewesen, es hätten darin nur Sonderinteressen ihre Vertretung gefunden. Ein Mitglied habe ihm selbst nach einer Verhandlung des Ausschusses gesagt, er habe den Ein druck gehabt, aus einer Animirkneipe für höhere Zöll zu kommen (Heiterkeit). Wie kam man dazu, im Aus schufst hinter verschlossenen Thüren zu arbeiten? Bei ein r so hervorragend wichtigen Frage, wo die Ernähr ung der Massen so sehr im Spiel ist, hätte man doch mindestens auch Aerzte und Vertreter der Arbeiter hinzuziehen müssen. Man hat gesagt, die Verhand lungen müßten geheim bleiben, damit das Ausland nicht zu früh davon höre. Ach, diese Furcht vor dem Auslande! (Heiterkeit und Beifall links.) Dann müßten Sie doch zuerst unser statistisches Amt anklagen, das doch alles Material veröffentlicht, sodaß auch das Ausland davon Kenntniß nehmen kann. Redner spöttelt zur Erheiterung der Linken darüber, daß fast ras Einzige, was zollfrei geblieben sei, der Esel fei, und bestreite!, daß der Tarif eine geeignete Grundlage sür neue Haudelsvertragsverh ndiungen bilde. Der Industrie feien Zollerhöhung'n beinahe ausgediänqt worden, so z. B. Fahrrad- und Nähmaschinenzölle, obwohl Deutschland an Fahrrädern 7 mal, an Näh- Maschinen 3^/z mal so viel aussühre als es einführe. Bei der Eisenindustrie hätten schon die bestehenden Zölle eine ungesunoe Produktion und ungesunde Preis treiberei großgezogen und dadurch auch dem Rückschläge die Wege geebnet. Der Hauptnachtheil aller derar tiger übermäßiger Zölle fei, daß sie die Riesenbildungen in der Industrie förderten, und d »durch den Mittel stand schädigten. Durch die Getreidezölle werde die Lebenshaltung und dadurch auch die Leistungssähigkei! der arbeitenden Klassen geschädigt. Das Geschrei, daß wir ruhig in einen Zollkrieg eintreten könnten, sei nicht patriotisch, sondern chauvinistisch. Zölle feien nicht das richtige Mittel, der landwirthschaftlichen Noth abzuhelfen. Brentano habe bekanntlich gesagt, wenn es das Wohl des Vaterlandes erheische, müsse auch der Bauernstand Opfer bringen (Rufe rechts: Pfui Teufel! Große Heiterkeit), daS sei jedenfalls richtiger, als wenn Graf Schwerin-Löwitz im Gegensatz dazu verlange: was die Landwirthschaft fordere, müsse ge schehen, event. auch auf Kosten unserer wirihschastlichen Weltstellung. Die kleinen Leute hätten auch auf dem platten Lande von den höheren Kornzöllen gar keinen Vortheil. Die stärkste Entvölkerung des platten Landes in unserem Osten durch Auswanderung habe gerade stattgesunden zur Zeit der höchsten Getreidepreise, in den Jahren 1863—73, weil damals die hohen Preise den Großgrundbesitz veranlaßt hätten, die kleinen Be sitzer auszukaufen. Diese seien nach Amerika gegangen ünd Hütten uns dort die Konkurrenz großgezogen, über die man jetzt klage. Spahn, so schließt Redner, sagte, unter den Landwirthen gebe es keine Millionär ; nun, unter dem Aufrufe des Bundes der Landwirthe finde ich einige Millionäre und auch hier fehe ich einige. (Heiterkeit. Beifall links.) Abg. Gamp (Reichsp.): Wir betrachten die In teressen von Industrie und Landwirthschaft als soli darisch. Wir wollen eine blühende Industrie, aber wir wollen auch, daß die Landwirthschaft bestehen kann, wir wollen, daß das in der Landwirthschaft angelegte Kapital wenigstens die landesübliche Verzinsung er- fährt. Herr Richter hat gestern, und ich danke ihm dafür, den hohen technischen Stand unserer Landw'.rth- fchaft anerkannt. Früher sprach Herr Richter ander?, da führte er die Noth der Landwirthe daraus zurück, daß sie technisch zurückgeblieben seien. Herr Richter hat sich also gebessert. (Heiterkeit.) Dem Herrn Reichskanzler sagen wir für die Vorlage Dank. Wir hoffen, daß jetzt die Zeiten vorüber sind, wo den Landwirthen gesagt wurde: „Wenn Ihr für Euer Kapital keine genügende Rente habt, so schreibt doch die Hälfte des Kapitals"; aber die Vorlage, so wie sie ist, genügt noch nicht. Ich sehe nicht ein, weshalb im Zoll zwischen den Getreidearten Unterschiede gemacht werden und weshalb nicht auch Gerste und Hafer den höheren Zoll von Weizen und Roggen tragen sollen; ich selbst würde lieber den Zoll für Roggen erniedrigt fehen, als den für Gerste und Hafer. Redner wünscht weiter Erhöhung des Zolles auf Futtermittel, nament lich Mais. Die Festsetzung eines Minimaltarifs sei eine Nothwendigkeit, das Haus müsse erklären: unter diese Sätze darf nicht herabgegangen werden, ohne daß die Landwirthschaft todt gemacht wird. Redner weist auf das unpatriotische Verfahren eines Mitgliedes deS preußischen Abgeordnetenhauses hin, das nach Wien gegangen sei, um dort gegen den neuen deutschen Zoll tarif zu agitiren. Wenn etwa ein Amerikaner nach Deutschland käme, um hier gegen amerikanische Schutz zölle Propaganda zu machen, der Mann wäre zweifellos gesellschaftlich und politisch todt. (Beisall rechts.) Daß Rußland seine Interessen wahrnimmt, können wir ihm nicht verdenken, aber daß russische Minister unseren Tarif in ihrer Presse bekämpfen, weil derselbe von unserem Standpunkt aus unsere Interessen vertritt, daß Rußland also von unserem Standpunkt aus sich in unsere Angelegenheiten mischt, können wir unS nicht gefallen lassen. Herrn Molkenbuhr kann ich sagen, daß die Landwirthschaft für ihre Arbeiter besser sorgt als er glaubt. Wir werfen nicht, wie dies jetzt vielfach seitens der Industrie der Fall ist, unsere Arbeiter auf die Straße, sondern erhalten sie das ganze Jahr hin durch. Wenn Herr Molkenbuhr meint, die Noth der Landwirthschaft liege nur an der Grundrente, so bin ick bereit, ihm ein bäuerliches Grundstück ganz unbe lastet zur Verfügung zu stellen. (Heiterkeit.) Er braucht es nicht einmal allein zu bewirthschaften, son dern ich überlasse ihm, sür die Bewirthschaftung seine ganzen Genossen als sozialdemokratischen Beirath zu versammeln, und wenn er da nicht genug phänomenale Talente findet, so gebe ich ihm anheim, sich auch noch einige aus seiner Nachbarfraktion zu borgen. (Stür mische Heiterkeit.) Gehm Sie doch in die Burern- hütteu und sehen Sie, wie die armm Leute dort leben! Für diese giebt es nicht einmal einen Schutz wie für die Jndustriearbe ter. Wer den Bauernstand vernichtet, der vernichtet auch Thron »nd Altar. (Beifall.) Aag. o. Komiero.vski (Pole) stell? sich im Ällae- meinen auf den Bodm der Vorlage. Mit Rücksicht auf die gewerblichen Arbeiter und auf die im Osten b sonders eigenartigen, unter Umständen durch poli tische Boykotte noch e schwerten Verhältnisse sei es aber nö hig, daß in Nothzeilen bei sehr hohen Ge treidepreisen event. eine Aufhebung der Zölle erfolgen könne. Auch müßten die Erträge aus den Zollerhöhungen den ä'meren Klassen zugewendet werden. Aus jeden Fall aber müßte den Landwirthm geholten werden. — Hie auf vertagt sich das Haus. Morgen Fortsetzung der Berathung. Vom Landtage. Dresden, 4. Dezember 1901. — Dresden, 4. Dezbr. Die Zweite Kammer beschäftigte sich heute mit Petitionen. Dm ersten Be- mthungsqegenstand bildet die Petition des Stickers Eisenschmidt in Ranspach, Schadenersatzansprüche be treffend. Aba. Dawerch-Nischwitz erstattet namens der Beschw ade- und P tiüonsdeputation Bericht. Der Perent gründet seine S hadener atzmsprüche, wegen welcher er bereits zweimal an den Landtag herange treten ist, aus ein Konkursverfahren, bei dem er ma teriellen Schaden erlitt u hat durch ein unglückliches Zusammentreffen verschiedener Umstände. Da die Schuld daran nicht auf die Fahrlässigkeit eines Staats beamten zurückzusühren ist, konnte die Deputation den Wünschen des Petenten nicht gerecht werden und be- antragt, die Petition ans sich beruhen zu l ssen. Abg. Z-idler-Ober!ohsa: Er stimme zwar dem Depatations- votnm zu, wolle aber bemerken, daß der Pnent sehr schwere Zeiten habe durchmachen müssen und zu be mitleiden fei. Die Regierung möge deshalb trotz wiederholter Unterstützung Eisenschmidts ein abermaliges