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WeWMnIWler WM Erfchriut geben Wochentag abends für den folgenden Tag und lostet durch die Austräger pro Quartal Mk. IHK durch die Post Mk 1,82 frei in's Haus Inserate nehmen außer der Expedition auch die Austräger auf dem Lande entgegen, auch befördern die Annoncen- Expeditionen solche zu Originalpreisen. Anzeiger für Hohenftoin-Gruftthllt, Oberlungwitz, Gersdorf, Kuga«, Hermsdorf, Hermsdorf, Zangenberg, Falken, Langenchursdorf, Meinsdorf, Rußdorf, Wüstenbrand, Grüna, Mittelbach, Ursprung, Erlbach Kirchberg, Pleißa, Reichenbach, Callenberg, Tirschheim, Kuhschnappel, Grumbach, St. Egydien, Hüttengmnd u. s. M. Mr das Königliche Amtsgericht und den Stadtrath zu Hohenstein-Ernstthal. Gr^gcrrt crllor: Geii^eirröe-Ver:wcrlturrgerr öer: Grrtschcrfterr« Nr. 251. Sonnabend, den 26. Oktober 1901. 51. Jahrgang. Concurswaaren-Ausuerkanf. Die zur Pseiser'ichen Concursmasse gehörigen Putzwaaren (Damen- und Kinder-Hüte, Hauben, Schleier ie.) werden im Geschäftslocal, Ventralstratze No. 8, zu niedrigen Taxpreisen ausverkauft. Der Konkursverwalter. Der Fall „Spahn". Die Berliner Blätter befaßten sich in den letzten Ta«M viel mit der Angelegenheit des an die Straßburger Uni^vsttät berufenen katholischen Geschichtsprosesiors Dr Spahn. Dieser noch jugendliche Gelehrte, ein Sohn des Reichstagsabgeordneten Dr. Spahn, wurde, nachdem seine Berufung (gegen welche die Straßburger philosophische Fakultät remonstrierte) von der katholischen Presie an fangs beifällig ausgenommen worden, plötzlich mißfällig, als bekannt wurde, daß er einst mit dem aus dem Je suitenorden ausgetretenen und protestantisch gewordenen Grafen Hoensbroech in Beziehung getreten war und hier bei wie auch sonst in seinen Schriften Beweise einer nicht streng ultramontanen Gesinnung und Geschichtsauffassung gegeben hatte. Diese auch heute noch in der Presie er örterte Angelegenheit hat an Bedeutung soeben gewonren, nachdem Kaiser Wilhelm in einem Schreiben an den Statthalter von Elsaß-Lothringen Fürsten Hohenlohe sich in warmen Worten anerkennend über Dr. Spahn und hoffnungsvoll über die Wirkung seiner Berufung ge äußert hat. Das Schreiben lautete: „Patent für Prof. Spahn von Mir heute vollzogen. Er wird gewiß eine vor treffliche Lehrkraft für die Universität werden. Freue Mich, die lange gehegten Wünsche Meiner Elsaß-Loth- ringer haben erfüllen zu können und ihnen sowohl, als Meinen katholischen Unttrthanen überhaupt be wiesen zu haben, daß anerkennte wissenschaftliche Tüch tigkeit auf der Grundlage der Vaterlandsliebe und Treue zum Reich immer zu Nutz und Frommen des Vaterlandes von Mir verwendet wird." „Der Kaiser und der Fall Spahn." Unter dieser Ueberschrist schreiben auch die nationalliberalen „Münch. Reuest. Nachr.": „Die Angabe der „Germania", wo nach das Telegramm des Kaisers an den Statthalter der Reichslande die Antwort aus eine gegen die Er nennung Spahns protestirende Eingabe dec Straß burger Professoren ist, entspricht aller Wahrscheinlichkeit nach dem Thatbestande. Wir sehen uns damit einer Lage gegenüber, die unzweifelhaft einen ganz außer- ordentlichen Triumph des Ultramontanismus bedeutet, einen Triumph, errungen über das Palladium der deutschen Universitäten, die Freiheit der Wissenschaft, einen Triumph, errungen durch das Eintreten des Trägers der deutschen Kaiserkrone für die Wünsche und Absichten des Ultramontanismus. Aus äußeren und inneren Gründen muß vor dieser Thatsache die Kritik verstummen, insosern diese sich gegen den In haber der kaiserlichen Gewalt richtet; müssen die Ge danken unausgesprochen bleiben, die ihren scharfen Ausdruck finden würden, wenn nicht der unverant- liche Monarch das Telegramm abgesendet, sondern ein Minister es mit seiner Verantwortlichkeit gedeckt hätte." Und die „Tägl. Rundsch." ruft mit bitterem Sarkas- muß aus: „Centrum ist Trumpf. Da haben die Herren Professoren der Hochburg deutschen Forsch ungsgeistes im Reichslande zu schweigen, um so mehr, als es keiner von ihnen bisher mit seinem wissen schaftlichen Streben zu einer so ungewöhnlichen Aus- Zeichnung gebracht hat, wie sie dem jungen Gelehrten aus dem Centrumshause in den Schooß gefallen ist." Die „Tägl. Rdsch." schließt: „Im Uebrigen wird man ruhig abwarten können, ob den kaiserlichen Worten Erfüllung werden wird, wenn man auch kaum das Bedauern wird unterdrücken können, daß der Kaiser auch bei dieser Ernennungsfrage fein Ministe rium beiseite und sich selbst mitten in den Tageshader hineinstellte." Was übrigens von Anfang an vorausgesehen wurde, daß der Fall Spahn nicht vereinzelt bleiben, sondern daß die Spaltung der bisher einheitlichen Kaiser Wilhelms-Universität in Straßburg in einen katholischen und protestantischen Theil fortschreiten werde, ist eingetroffen. Das Berliner Jesuitenblatt, die „Germania", hat ganz recht, wenn sie ankündigt, daß neben Ziegler und Windelband ein Professor der katholischen Philosophie gesetzt werden wird. Wie dem „Schw. Merc." glaubhaft versichert wird, soll hierzu der Lehrer am bischöflichen Seminar in Hagenau, Dedio, ausersehen sein. Im Neuen Palais bei Potsdam hat Donnerstag Mittag der neue Bischos von Mrtz, bisheriger Abt Benzler von Maria-Laach, in die Hände des Kaisers den Eid der Treue abgelegt. Die alte lochringilche Bischofsstadt erhält damit endlich wieder ein geistliches Oberhaupt. Zwei Jahre fast sind darüber hingegan gen; seitdem nach dem Tode des Bischofs Fleck die Verhandlungen über einen geeigneten Nachfolger zwi schen Staat und Curie begonnen hatten. Der ur sprüngliche Kandidat der deutschen Regierung, Zorn v. Bulach, war in Rom nicht genehm. Lange Zeit schien es, als wollte jede der beiden Parteien auf ihrem Schein bestehen. Da machte der Kaiser in Maria- Laach die persönliche Bekanntschaft des Abtes Benzler, gewann sofort ein lebhaftes Interesse für den noch in verhältnißmäßig jugendlichem Alter stehenden Geist lichen, und nach wenigen Wochen war die Verständig ung .wischen Staat und Kirche über den neuen Bi schof von Metz erzielt. Dem feierlichen Akte der Ver eidigung wohnten neben dem Kronprinzen und den Herren des kaiserlichen Gefolges auch der Reichskanz ler Graf v. Bülow, der Statthalter von Elsaß-Loth- ringen, Fürst zu Hohenlohe-Laugenburg, und der reichsländische Staatssekretär v. Köller bei, ein Beweis für die große politische Bedeutung, welche der Kaiser dieser persönlichen Abnahme der Eidesleistung beigelegt zu sehen wünscht. Der Kaiser, in der Uniform der Garde du Corps, mit dem Bande des Schwarzen Adler-Ordens, saß aus dem Throne. Dec Bischos trat vor den Thron und hielt eine Ansprache, welche, wie die „Germania" meldet, lauiete: „Ew. Majestät wollen geruhen, m inen unterthänigsten Dank entgegenzunehmen für die hohe Auszeichnung, daß ich den Eid der Treue bei meinem Antritt des bischöflichen Amtes in Allerhöchstihre Hände ablegen darr. Ew. Majestät haben mir schon so viele Beweise gnädigsten Wohlwollens zu theil werden lassen, daß ich auch in meiner in Uebereinstimmung Ew. Majestät mit dem apostolischen Stuhl erfolgten Be rufung auf den bischöflichen Stuhl von Metz dankbar ein Zeichen unverdienten Vertrauens Ew. Majestät er kenne. Es ist ein schweres Arbeitsfeld, daS mir über wiesen wurde, und nur in dein Gedanken, daß ich dem heiligsten Willen Gottes folge, der mir durch die Trä ger seiner Autorität kund ward, finde ich den Muth, es zu betreten und zu bebauen. Mit ganzem Herzen werde ich das Gelöbniß, das ich in diesem feierlichen Augenblick in die Hände Ew. Majestät niederlegen darf, treu halten, das Gelöbniß, als katholischer Bi schof das Heil der mir Anvertrauten treu zu fördern, indem ich ihnen den Glauben und die Gottesfurcht hege und pflege, die die tiefsten Grundlagen sind für die ganze Staatsordnung und die sicherste Bürgschaft treuer Ergebenheit gegen den erlauchten Landesherrn. Wie bisher, soll auch fürderhin mein innigstes Gebet sein: „Gott erhalte und schirme Ew. Majestät und Ihre Majestät die Kaiserin und das ganze Königliche Haus!" — Aus die Ansprache des Abtes Benzler er widerte, der „Germania" zusolge, der Kaiser, es sei das erste Mal, daß der Bischof von Metz in dieser feierlichen Weise den Eid der Treue hier im kaiser lichen Hoflager ablege. Er, der Kaiser, habe in Maria- Laach die regsame Wirksamkeit des Abte! kennen ge lernt und hoffe, daß der Bischos in dem neuen schwie rigen Amt die Gläubigen zur Ehrfurcht vor der welt lichen Obrigkeit und zur Liebe zum deutschen Vater lande erziehen werde. Dafür gebe ihm Bürgschaft die bisherige Wirksamkeit des Abtes, dem er Glück und Segen wünsche für sein Amt. An die Audienz schloß sich ein Frühstück. Der Bischof von Metz kann bei der Germanisir- ung der lothringischen Bevölkerung dem Staate die wichtigsten Dienste leisten. Die lebhafte Theilnabme des Kaisers an dem raschen Fortgang dieser nothwen digen Entwickelung ist bekannt genug, er hat ihr erst kürzlich durch die Ernennung des Prof. Spahn zum Ordinarius der philosophischen Fakultät in Straßburg erneuten Ausdruck gegeben. Kein Wunder daher, daß der Monarch durch die feierliche und eindrucksvolle Art der Amtseinführung des Bischofs Benzler oer ihm besonders am Herzen liegenden Sache eine nachdrück- Förderung angedeihen lassen will. Der Krieg nm Transvaal. Das russische militärische Fachblatt „Raswedt- jchik" bringt eine Reihe von offenen Briefen des be kannten Generals Dragomiroff an seine anonhmen Korrespondenten. Einer der letzteren spricht über den Burenkrieg, und der General antwortet ihm in seiner originellen Weise u. A. folgendes: „Sie thäten besser, von Humanität und Fortschritt ganz zu schweigen; über diese schönen Sachen zu reden, ist es jetzt nicht ganz an der Zeit, da eine Nation sich in dem Bestre be", ein klsines, ehrliches Volk zu vernichten, ruinirt, nur deshalb, um einigen mehr oder wenigen einfluß reichen Gaunern dieser Nation zu ihrem Ziel — sich die Taschen zu füllen — zu verhelfen." Loudon, 25. Okt. Der Abg. Winston Chur chill, der früher Kriegsberichterstatter der „Morning Post" in Südafrika war, hielt bei einer unionistilchen Kundgebung in Leicester eine Rede, in der die mili tärische Lage in Südafrika in düsteren Farben schil dert und behauptet, sie sei nicht weniger gefährlich, als sie >m Jahre 1899 gewesen ist. Die Regierung sollte unverzüglich Vorkehrungen treffen für einen neuen Feldzug mit frischm Truppen (Ja! wo denn hernehmen ?) und bestimmtem Feldzugsplan, damit der Krieg, wenn nicht früher, so doch wenigstens ini nächsten Winter ein Ende finde. Infolge der Proklamirung des Kriegsrechts im Kapland haben die fremden Consuln die Angehörigen der von ihnen vertretenen Staaten aufgeford.'rt, sich in die Consulatsmatrikel einschreiben zu lassen. Hof fentlich schützt diese Vorsicht die Betreffenden vor einer persönlichen Bekanntschaft mit der Justiz des Lord Kitchener. Das Kitchenersche Mordregiment dauert natürlich weiter, obgleich es selbst die für die Fort- fttzung des Krieges ü tout prix begeisterten Londoner Blätter nicht einmal zu rechtfertigen vermögen. Da ist es denn charakteristisch, daß die Londoner „Times" drei lange Briefe öffentlichen, die angeblich von deut schen Offizieren a. D. herrühren und die Kitchenersche Schreckensherrschaft nicht nur billigen, sondern noch für zu milde erklären. Die 3 Offiziere sollen auß r- dem erklären, daß es die Deutschen im französische. Kriege weit ärger getrieben hätten. Es ist jammer schade, daß das Londoner Blatt wegen dieser nichts- würdigen Behauptung nicht zur Verantwortung ge zogen werden kann. Daß ein deutscher Offizier solche Niederträchtigkeiten nicht begeht, wie es die Londoner „Times" durch ihre Briese glauben machen will, ist selbstverständlich. * * * Brüssel, 23. Okt. Zwei Mitglieder des Vor standes des holländischen Hafenarbeiteroerbandes sind hier eingetroffen, um w"gen der Boykottirung der eng- lischen Handelsschiffe zu unterhandeln. Präsident Krüger lehnte seiner Zeit den Plan, Kaper auszurüsten, ab, billigt jede/; diesen Boykott. Weitere Abordnungen der Amsterdamer Dockarbeiler sind nach Bremen, Hamburg, Marseille, Havre, Genua und New-Aork unterwegs, um die Zustimmung der dortigen Hafen arbeiter zu erhalten, kein englisches Schiff zu laden oder zu löschen, so lange der Krieg dauere. Antwerpen, 24. Oktbr. Die Vertreter der Amsterdamer Dockarbeiter sind gestern Abend von den hiesigen Dockarbeitern empfangen worden. Letztere haben eine Tagesordnung für die Buren angenommen uno geben ihre Zustimmung zur Boykottbcwegung gegen die englischen Schiffe. Die Delegirten sind heute nach Vlissingen gereist. Der vom niederländischen Dockarbeiterverbande erlassene Aufruf, die englischen Schiffe in allen Län dern derart zu boykottiren, daß bis zur Beendigung des südafrikanischen Krieges die Dockarbsiter jede Löschung oder Befrachtung englischer Schiffe ablehnen sollen, ist bisher von sechs Ländern beanwortet wor den. Die belgischen und die französischen Dockarbeiter vereine haben sich im Prinzip völlig zustimmend er klärt und eine gemeinsame Berathung, sowie die Ein ¬ setzung eines gemeinsamen leitenden Ausschusses vor geschlagen. Desgleichen haben die schwedischen Dock arbeiter ihre Mitwirkung zugesagt. In Portugal, Spanien und Italien ist die Anregung ebenfalls günstig ausgenommen worden; doch ist in diesen Ländern die Organisation der Dockarbeiter zu wenig straff, wes halb dorthin Beauftragte des niederländischen Verban des entsandt werden sollen, um die Bewegung zu leiten. In jedem Falle hofft das Komitee, mit seinem Vor- gehen einen Erfolg zu erzielen; denn wenn der Boy kott auch nur in der Hälfte der in Frage kommenden Hafenplätze zu Stande gebracht würde, so wäre dort immerhin der dem englischen Handel hierdurch zuzu- ügende Schaden ganz unabsehbar. Die Leiter des Boykotts, als welche die Herren Wessels, Westra und Hobij genannt werden, haben Folgendes erklärt: „Alle Arbeiter jeglicher politischer und kirchlicher Richtung 'ind brüderlich vereint durch ihre Sympathien für die Buren. Sie sind Alle überzeugt, daß sie einige Zeit mit Frauen und Kindern werde hungern müssen. Ader der Gedanke an die hungernden Burensrauen und -Kinder wird sie stärken. Nach Meinung der Arbeiter kann der Boykott nicht sehr lange dauern. Die Furcht vor wirthschaftlicher Misöre wird die Handelssürsten zwingen, einen Druck auf ihre Regierungen auszuüben, die dann, nothgedrungen, bei England zu Gunsten der Buren interveniren würden. London, 23. Okt. Sä.nmtliche Blätter kommen- tiren die Maßregelung Bullers; alle Regierungsorgane loben die Maßnahme, nur „Daily Expreß" sagt, wenn Buller lediglich wegen seiner Reds gemaßregelt worden fei, so läge kem Grund für eine so folgenschwere Maß regel vor. Die Einigkeit im Heere und Regierungs lager wird durch den Vorgang schwerlich gefördert werden. Er enthält auch insofern einen Trick gegen den König, weil Buller als dessen Günstling allgemein bekannt ist. Der „Daily Expreß" will auch wissen, daß Lord Salisburys frühere Rückkehr auf den aus drücklichen Wunsch des Königs erfolgt, der mit ihm Maßregeln für eine Beendigung des Krieges vor der Krönung berathen will. Vielleicht wollen Chamberlain, Broderick und Genossen den König mit Bezug daraus ihre Macht fühlen lassen. Buller hat es ihnen freilich durch seine Renommage leicht gemacht, ihn auf den Sand zu setzen, sein größter Fehler soll sein, daß er dem Trunk (!) ergeben ist, und in einem solchen Zustande hat er auch seine Rede gehalten. Jedenfalls tpitzsn sich auch die inneren Verhältnisse Englands immer mehr zu; mit Buller verliert der König einen chm persönlich ergebenen Vertrauensmann in der Armee. „Daily News" sagt, es sei unglaublich, daß der Mann, dec Ladysmith entsetzt und Natal gerettet habe, nur deswegen schimpflich entlassen wird, weil er eine unkluge Rede gehalten hat. Buller habe nach der Niederlage und Kapitulation Cronjes bei Paardeberg Frieden schließen wollen, W nn dieser höchst weiss Vorschlag auSgesührt worden wäre, so hätte England viele Millionen Geldes und mu hundert Menschenleben erspart. Buller habe viel Feinde, deren erbittertste vielleicht die Finanzleute des Rand seien, denen er niemals seine Verachtung verhehlt habe; er habe aber auch viele Freunds, von denen zu erwarten sei, daß sie der Regierung ordentlich einheizen werden. Englische Militärs sind vielfach auf die Seite Bullers getreten und es ist bei dieser Gelegenheit auch darauf hingewiesen worden, daß ein so gewaltiger Stratege wie Friedrich der Große nach der Schlacht bei Kunersdorf dem G neral Schmettau, dem Verthei- diger von Dresden, einen ähnlichen Rath gezeb n habe, wie General Buller dem General White. Die Maß regelung des bei seinen Offizieren und Soldaten noch immer sehr beliebten Generals dürfte dem Kriegs minister Brodrick noch mancherlei Schwierigkeiten be- reiten, zumal er wegen seiner Geschäftsführung auch von Seiten der Jingoes angegriffen wird. Herr Brodrick hat d eser Tage erklärt, daß jeden Monat lOOOO frische Pferde nach Südafrika gesandt werden. Dagegen veröffentlich', die „Times" zwei Zuschriften englischer Soldaten in Südafrika, die miltheilen, daß die Hälfte der Leute keine Pferde habe, und daß die Rücken der vorhandenen Pferde durch di' von Oester reich gelieferten Sättel wund gerieben seien. Vielleicht geht nun auch General Buller unter die Opposition und macht Enthüllungen, welche dem Kriegsminister gefährlich werden können.