Suche löschen...
Hohenstein-Ernstthaler Tageblatt : 23.10.1901
- Erscheinungsdatum
- 1901-10-23
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1841109282-190110237
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1841109282-19011023
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1841109282-19011023
- Sammlungen
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Hohenstein-Ernstthaler Tageblatt
-
Jahr
1901
-
Monat
1901-10
- Tag 1901-10-23
-
Monat
1901-10
-
Jahr
1901
- Titel
- Hohenstein-Ernstthaler Tageblatt : 23.10.1901
- Autor
- Links
- Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
i sind t' <5«hre beschäftigt war, deshalb gekündigt habe, weil er nicht die Kohlen- und CoakSpreise geworfen werden. Lesser und Li Hung-Tschang unterhandeln, erklärt Ruß- das Amt eines Wahlmannes ausgeübt, wurde Polizei- Es wirv schon viel erreicht werden, wenn das Kohlen- la'd sich damit einverstanden, die drei Mandschurei Pro lich beschlagnahmt. lsyndikat die Preise der Jndustriekohlen für das nächste Ivinzen Liaotung, Kirin und Heitung-Kiang nördlich vom 12. Oktober wiederzugeben. Wie wir vernehmen, läuft die zehntägige Einreichungsfrist für die meisten HauS- brsitzer in diesen Tagen ab. Nach dem Einkommen- steuergesetz wird die Versäumung der Frist mit Geld- strafe bis zu 50 Mark geahndet. Um nicht der Strafe zu verfallen, mögen sich daher die Säumigen mit Abgabe der Listen beeilen. wiesen, da die englische Berichterstattung, und eine andere giebt eS leider nicht, darüber ebenso wenig Klarheit gewährt wie über den wirklichen Umfang des Aufstandes der Kapholländer. Dieser muß bereits den größten Theil der Kapkolonie erfaßt haben, da nur so die in den letzten Tagen gemeldeten Unternehmungen der Buren auf diesem Theile des Kriegsschauplatzes zu verstehen sind. Aus einer Meldung des Londoner „Standard" ist zu ersehen, daß die Voraussage, Kit cheners Blutregiment werde der ganzen englischen — Crimmitschau. Ein hier verbreitetes Flugblatt, in welchem eine hiesige Firma gebrandmarkl wird, da sie angeblich einen Arbeiter, der bei ihr 11 Jahre beschäftigt war, deshalb gekündigt habe, weil er Neueste Nachrichten Leipzig, 21. Oktober. In vergangener Nacht während der Abwesenheit der Bewohner Ein — Auf der Tagesordnung für die 7. diesjährige Bezirksausschußsitzung am Mittwoch, den 23. d. M. stehen u. a. folgende Berathungsgegen- stände: Anlagen-RecurS deS Bäckermeisters Emil Walther in Hohndorf. Anlagen-Recurs des Gastwirths Her mann Haase in Hohndorf. Türschmann's in Glauchau Schankerlaubniß für Langenberg. Schulze'S in Ober lungwitz Schankerlaubniß für den Garten und ein Holzzelt. Wunderlich's in Bad Hohenstein Gesuch um Genehmigung zur pachtweisen Ausübung der Gast hofsrealgerechtsame daselbst. Ackermann's in Langen chursdorf Gesuch um Erlaubniß zur Ausübung der Realschankgerechtigkeit, zum regulativmäßigen Tanz halten, Beherbergen und Ausspannen im Grundstücke 38 daselbst. Mehlhorn's in Oberlungwitz Schanker laubnißgesuch. Gräfe's in Hohndorf, Gesuch um Er- aubniß zum Gastwirthschaftsbetriebe. Rösch's in Zersdors Gesuch um Erlaubniß zum Kaffeeschank sür sie Nebenstube. Riedel's in Gersdorf Gesuch um Lrlaubniß zur Veranstaltung von Singspielen pp. in einen Schänkräumen, Schaustellungen von Personen n seinem Garten. Tazesgeschichte. Deutsche« Keich. Berlin, 21. Okt. Die Kaiserin ist immer noch gezwungen, das Zimmer zu hüten, und wird morgen, an ihrem 43. Geburtstage, darauf verzichten müssen, einen größeren Kreis von Glückwünschenden persönlich zu empfangen. Generalfeldmarschall Graf Waldersee traf, wie gemeldet wird, in Hannover ein. Er hatte zu der Fahrt einen Salonkrankenwagen der Station Hannover benutzt. Der Graf trug bei seiner Ankunft weite Filz- schuhe, ging aber nur gestützt auf einen Stock, nach seiner Equipage. Allerdings sieht er noch angegriffen aus, was bei dem Rekonvaleszenten leicht erklärlich erscheint. Aus Stuttgart wird noch berichtet: Graf Wal dersee mußte bei der Abreise von Neckarsulm in den Eisenbahnwagen getragen werden, da sich sein Bein leiden noch nicht gebessert hatte. Ueber die Erkrankung des Grafen Waldersee wird berichtet: Graf Waldersee brachte von der See- reile ein Blutgeschwür am Bein mit, das in Deutsch land bald wieder verschwand, ohne weitere Beschwerden zu hinterlassen. Später jedoch trat eine neue Ent- zündung ein. Das Bein verschlimmerte sich und aus dem Blutgeschwür wurde eine Entzündung der Schien beinhaut, eine ziemlich schmerzhafte Krankheit, die den Grafen an das Bett fesselte, das er mehrere Wochen nicht verließ. Jetzt bedarf daS in der Heilung be — Gersdorf, 21. Okt. Recht jäh aus trautem Kreise gerissen wurde gestern Abend der Bergarbeiter Max Emil Stuhldreher. Derselbe hatte in frohem Kreise an einem Spielchen theilgenommen, als ihm übel wurde und er deswegen ein wenig an die frische Luft gehen wollte. Auf der Treppe muß ihn aber ein Schwindelanfall betroffen haben, denn er stürzte die Treppe hinab und verletzte sich dabei so schwer am Kopfe, baß er nach einigen Stunden den Geist aufgab. Stuhldreher stand erst im 26. Lebensjahre und hinterläßt eine junge Wittwe. Die gestrige Mittheilung über den Ausfall der Kirchenvorstandswahl hierselbst ist dahin zu be richtigen, daß der eine wiedergewählte Herr „Pester" und nicht Polster heißt. — Gersdorf, 22. Oktober. Gestern Abend nahm sich hier durch Erhängen der 63 Jahre alte, in der Weststraße wohnhafte Berginvalid Ferdinand Mehlhorn das Leben. Genannter war Wittwer und ist es ganz unerfindlich, was ihn zu diesem betrüben den unseligen Schritt veranlaßt haben kann. — Langeirchursdorf, 20. Okt. Heute beging Herr Cantor Teichmann hier sein 25jähriges Amts jubiläum. Es wurden ihm vielfache Beweise der An- theilnahme zutheil. — Waldenburg, 21. Okt. In einem Hause in Altstadtwaidenburg erschien gestern Vormittag eine fremde Frauensperson und legte unter dem Vorgeben, gleich wiederkommen zu wollen, ein kleines Kind im Wickelbettchen nieder. Auf ihr Wiederkommen wartete man jedoch vergeblich; sie soll sich in der Richtung nach Wolkenburg zu entfernt haben. — Chemnitz. Das wundervolle Herbstwetter hatte am vergangenen Sonntage zahlreiche Ausflügler ins Freie gelockt und war infolge dessen der Verkehr auf den hiesigen Bahnhöfen recht lebhaft. Der Fahr kartenverkauf bezifferte sich auf 9210 Stück. Von den fcequentirtesten Orten seien genannt Hohenstein mit 505 Fahrkarten (davon 314 ab Nikolaivorstadt), Wü stenbrand mit 459, Lugau mit 364, Frankenberg mit 315, Niederwiesa mit 313, Höhlteich mit 303, Burg- städt mit 288, Limbach mit 254, Mittweida mit 250, Grüna mit 221, Flöha mit 216, Siegmar mit 215. — Chemnitz, 20. Okt. Am heutigen Tage hatten sich gegen 300 Geistliche aus Sachsen im „Kaufmännischen Vereinshause" zu Chemnitz eingefun- den, um Stellung in der Angelegenheit des Pfarr vereins sür das Königreich Sachsen zu nehmen. Es handelte sich dabei um eine Korrektur bez. Durchbe- rathung der jetzigen Statuten, sowie um die Frage der Vorstandswahl. Zu dem ersteren Punkte erfahren wir, daß man beschlossen hat, von der Gründung eines wirthschaftlicheu Verbandes vor allem im Interesse des Mittelstandes abzusehen. (CH. T.) — Limbach, 21. Oct. Im benachbarten zu Rüßdorf gehörigen Gehölz ist gestern der seit einigen Tagen vermißte Kaufmann Paul Kasten von hier er- fchossen aufgefunden worden. — Limbach, 20. Okt. Für das hier projektirte Pachedenkmal sind bis jetzt 817 Mark zusammen gesteuert worden. Auswärtige Gesangvereine, von denen der „Liederkranz Jersey City" (New-Jork) auf dem großen Sängerfest daselbst im Jahre 1894 Pache's „Waldeinsamkeit" sang, sandten ihr Scherflein mir chrenden Worten für den Verstorbenen. Morgen indet in Limbach zu Gunsten des Denkmalsfonds ein Konzert statt. * — Zwickau, 19. Oktober. Strafkammer II. Geheim verhandelt wurde heute gegen die 1845 in Kuhschnappel geborene und in Tirschheim wohnhafte Handelsfrau verehel. Wohlfarth geb. Schubert, welche der schweren Kuppelei im Sinne von 8 181, 2 des Strafgesetzbuches angeklagt war. Das Urtheil lautete auf 3 Monate Gefängniß. — Niederplanitz, 19. Okt. Ein hier woh nender 22jähriger Bergarbeiter wurde vorgestern dem Königl. Krankenstifte zu Zwickau zugeführt. Der Ver unglückte erlitt auf einem Schachte infolge Ausrutschens beim Schieben eines vollen Huntes mit dem Rücken eine schwere Quetschung des Kreuzbeines und des Beckens. — Zwickau. Wie wir hören, werten dem nächst mehrere Bergingenieure aus Paris, welche sich auf einer giößer.n Studienreise in Deutschland befin den, unserem Steinkohlenrevier einen Besuch abstatten und, da sie sich größere Förderanlagen auf tieferen Schächten anzusehen beabsichtigen, auch hiesige Stein kohlenwerke besahrcn. griffene Bein der größten Schonung. KSl«. Die „Köln. Ztg." schreibt: Der Kohlenbergbau leidet unter den gegenwärt gen Ge- schäftsnerhältnissen am wenigsten und ist deshalb be rufen, der heimischen Industrie auch im eigenen In teresse sein: kräftige Stütze zu bieten. Doch sollen nicht die Kohlen- und CoakSpreise geworfen werden PostratHS Wichura, Fräulein Gertrud Wichura. Sie saß mit ihrer Mutter und drei Brüdern mit unter der Stelle, von welcher sich der Stuck abgelöst hat, und wurde von einem größeren Stück so heftig am Hinterkopf getroffen, daß sie ihrem neben ihr sitzen den Bruder besinnungslos in die Arme fiel. Den Bemühungen ihrer Angehörigen gelang es zwar, die junge Dame bald wieder zur Besinnung zu bringen, die Verletzung erwies sich jedoch bei näherer ärztlicher Untersuchung als so schwer, daß der Arzt die Unter bringung der Verletzten im Krankenhause anordnete. Leipzig, 18. Oct. Bei einer Dame in der Hauptstraße der Vorstadt Kleinzschocher wurden 4 500 Mk. gestohlen und zwar zunächst verdachtslos. Dann aber richtete sich doch der Verdacht auf eine „gute Freundin", welche die Dame wiederholt besucht hatte, und fand man bei dieser denn auch versteckt den ganzen Betrag vor. Die Diebin wurde natürlich ver haftet. — Eine 60jährige Arbeiterfrau wurde heute am Stötteritzer Wege von elnem Wagen der elektrischen Straßenbahn überfahren. Die Unglück liche ward noch lebend in die Flur eines Haufes getragen, verstarb aber dort unter den Händen des Arztes. — Plauen 1. V. Die Preise für das Schweinefleisch hatten hier in Plauen in der letzten Zeit eine Höhe erreicht, wie noch nie zuvor, es kostete das Pfund 90 Pf. Nun ist aber eine Wendung.ein getreten, veranlaßt dadurch, daß ein inländischer Fleischer es unternommen hat, geschlachtete ungarische Schweine einzusühren. Die erste Ladung, bestehend aus 17 Schweinen, ist am Montag bei der Zoll abfertigungsstelle des hiesigen Hauptzollamtes einge troffen. Es werden regelmäßig weitere Sendungen folgen. Die Schweine werden in Asch geschlachtet und dann nach Plauen transportirt. — Die Frau eines in Meißen wohnenden Kohlenhändlers hatte am Sonnabend das Unglück, ihr künstliches Gebiß zu verschlucken. Dasselbe blieb zu nächst im Schlunde stecken und brachte die Frau in Erstickungsgefahr, so daß es vom Arzt niedergestoßen werden mußte. Es wurde dann zur Operation ver- schritten und der Magen geöffnet. Leider befand sich aber das Gebiß nicht mehr darin, sondern es war bereits in den Darm eingedrungen. Ob es der ärzt lichen Kunst nunmehr gelingen wird, das Gebiß zu entfernen, bleibt abzuwarten. Bis jetzt soll die Ent- fernung noch nicht erfolgt sein. — Der 11jährige Sohn eines Gutsbesitzers in Miltitz-Roitzschen hatte eine große Menge Pflaumen- kerne zerklopft und die inneren kleinen Kerne gegessen. Da diese Kerne bekanntlich eine Substanz enthalten, durch welche die Bildung von Blausäure verursacht werden kann, so ist der Knabe nach kurzem Kampfe unter den üblichen Vergiftungserscheinungen gestorben. — Markneukirchen, 19. Oktober. Der in Landwüst dec Hasenjagd obliegender Klempnermeister, Männel von hier erhielt aus nächster Nähe einen Schrotschuß in den Unterkörper. Männel brach zu sammen und mußte mit Wagen in die Stadt gefahren und in ärztliche Behandlung gegeben werden. — Plauen i. V., 19. Oktober. Gestern wurde das Töchterchiir des Fleischermeisters Geßner auf der Straße von einem Hahn angegriffen, zu Boden geworfen und durch Hiebe mit dem Schnabel ins Gesicht erheblich verletzt. Das Kind wurde von einem Geschirrführer aus seiner gefährlichen Lage befreit. brecher in eine Wohnung der Davidstraße eingedrunzen und haben Werthpapicre im Betrage von über 6000 Mark, 3 Sparbücher, lautend auf den Namen Ziegen speck, eine größere Partie Schmucksachen und einen Geldbetrag gestohlen. Oedenburg, 19. Okt. Zahlreiche Einleger bei den Finanzinstituten stürmten heute die Schalter der selben, um ihre Einlagen zurückzubekommen. Da die Institute Vorsorge getroffen hatten, wurden die Ein leger anstandslos befriedigt. Es stehen noch weitere Konkurse zu erwarten. Die bei der Bau- und Boden- kredit-Bank defraudirte Summe dürfte 2 Millionen Kronen übersteigen. Gegen sämmtliche Direktions- und Aussichtsrathsmitglieder der falliten Bau- und Bodenkreditbank ist die strafrechtliche Untersuchung und die Bermögensspecre angeördnet worden. Brüssel, 21. Okt. Jonkheer van der Hoev.n, der Privatsekretär Krügers, wird binnen kurzem mit einem Auftrage des Präsidenten abermals nach Peters burg gehen. Paris, 22. Oklvber. Die Regierung ordnete, wie den Blättern von zuständiger Seite mitgetheilt wird, be reits seit langer Zeit entsprechende Maßnahmen für den Fall an, das; sämmtliche Bergarbeiter sich am Ausstand >etheiligen. Die Departementspräfekten haben schon Mitte September die Weisung erhalten, sich mit den Militär- ichörden ins Einvernehmen zu setzen. Sämmtliche» Po lizei-, Gendarmerie- und Truppenaufgeboten seien bereits die Punkte, wo sie gegebenen Falls verwendet werden sollen, bekannt. Außerdem seien sehr umfangreiche Maß nahmen in den Hafenorten getroffen, damit Kohlen und Rohstoffe ungehindert verladen werden können. Chicago, 21. Oktober. Eine Bande von Ein brechern drang letzte Nacht in das Postgebäude ein und tahl Briefmarken im Werthe von 75,069 Dollars. Nctvhork, 2 l. Oktober, Nachfolgendes Telegramm t aus Kingston (Jamaica) hier eingegangen: Nach Meldungen aus Panama haben die kolumbischen Auf- tändischen schwere Verluste in einer am 15. d. M. i» >er Nähe dieses Ortes staltgehabten Schlacht gehabt. )ie Aufständischen konzentriren sich in der Umgegend. Zeide Parteien rüsten zu einem neuen Kampfe. Telegramme vom Molff'fchrn Karra«. Zwickau, 22. Okt. Heute früh schnitt sich der siegelet- und Bergwerksbesitzer Karl Frisch die Puls- der durch. Der Tod trat sofort ein. Peking, 21. Okt. Hiesige hohe Beamte erhiel ten die Nachricht, daß ein neuer Thronerbe ernannt werden wird, wenn die Kaiserin mit dem Prinzen Tsching in Kaiseng zusammentrifft. Daselbst wird eine allgemeine Berathung über die Angelegenheiten des Reiches stattfinden. Der Kandidat der Kaiserin soll Lun Peitze, ein Neffe Tuans, sein. Die Reform partei erhebe gegen diese Wahl Einwendungen und glaubt, daß auch die Mächte sich derselben widersetzen werden. Loudon, 22. Oktober. Dem „Standard" wird aus Schanghai von gestern gemeldet: In der neuen Ikandschurei-Convention, über welche der russische Gesandte Sächsisches. HoheusteiusErustlhal, 22. Oktober 1901. MtithtNuagen von allgemeinem Jnteresie werden dankbar eut- grgengenommeu und eventl. honorirt. — Hohenstein-Ernstthal. Das 3 jährige Kind des Musikers und Webers Herrn Bergert, aus der äußeren Feldstraße, Oberlungwitzer Antheil, wohn haft, wurde am Sonnabend Nachmittag von einem vor dem Hause haltenden Pferde dermaßen an den Kopse geschlagen, daß das Kind sofort in ärztliche Behandlung gegeben werden mußte. Ob aber selbiges dem Leben erhalten bleiben wird, ist fraglich. Den Geschirrführer trifft keine Schuld. — Der allgemein geachtete und hauptfächlich in den Feuerwehlkreisen »mit hin bekannte Wirth unseres Stadtkellers, Herr Hermann Hoffmann erlitt am Sonntag Abend einen Schlag anfall. Der Bedauernswerthe ist am rechten Bein und Arm gelähmt. — Einreichung von Hauslisten. Wir nehmen hiermit Veranlassung, alle Hausbesitzer, welche die Hausliste sür die nächstjährige Einkommensteuer einschätzung noch nicht abgegeben haben, an schleunigste Einreichung d eser Liste zu erinnern. Dabei sei für Diejenigen, welche die Ausfüllung noch nicht besorgt haben, bemerkt, daß am Sonnabend, 12. d. M., der maßgebende Tag sür die Ausfüllung war. In der Liste sind also ' alle stcuei pflichtigen Personen aufzu- führen, welche am 12. Okwber im Hause gewohnt haben. Dagegen sind solche Personen wegzulassen, welche vor diesem Tage auSgezogen oder erst nach — Meeraue, 21. Oktb. Wegen Sittlichkeits- bez. Vergehen gegen keimende- Leben wurde vorgestern ein Gutsbesitzer im nahen Pfaffroda, sowie seine Tochter, welche bei einem andern Gutsbesitzer in Diensten steht, von der Gendarmerie in Haft genommen und dem Kgl. Amtsgericht hier übergeben. — Oederan, 19. Oktober. Bei einer Holz jagd auf Niederzwönitzer Revier wurde der Jage Adolf Kosel am linken Unterschenkel angeschossen. Die Verletzungen erforderten sofort ärztliche Hilfe. — Leipzig, 18. Oct. Gestern nachmittag wurde eine hiesige 46jährige Lehrerin in ihre Wohnung todt aufgefunden. Dieselbe war mit Plätten beschäftigt gewesen, wobei dem Apparate Leuchtgas entströmt war, das der BedauernLwerthen allmählich die Besinnung geraubt und schließlich ihren Tod her- beigesührt hatte. — Die bei der Katastrophe im Palmengarten verletzte dritte Dame ist die Tochter des Kriegführung einen grausamen Charakter verleihen und zu Vergeltungsmaßregeln der Buren führen, sich be reits zu bestätigen beginnt: Die bis in die Nähe von Kapstadt vorgedrungenen Burenschaaren, die wohl zu meist aus Kaprebellen bestehen, wenn ihre Führer auch Freistaatler oder Transvaaler sind, haben auf ihrem Zuge zahlreiche Gehöfte solcher Farmer, die England treu geblieben sind, niedergebrannt, um die Hinrichtung von Freiheitskämpfern durch die Briten zu vergelten. Vermuthlich wird fortan auch mancher englische Offizier, der den Buren in die Hände fällt, für die Ermordung Lotters, Schoemanns und anderer Burenführer büßen müssen, aber davon wird man so bald nichts erfahren, da Lord Kitchener sich weislich hüten wird, derlei nach London zu berichten und dadurch vielleicht den Anstoß zu einer starken Auflehnung der öffentlichen Meinung gegen das Schreckensregiment in Südafrika zu geben. Aus dem Kladderadatsch. An Lord Kitchener. Du läßt Gefangne jetzt erschießen Und sie in Kerkerzellen schließen? Das nennst du Kriegsrecht, Folterknecht? Nein, das ist weder Krieg noch Recht! An Britannia. Britannia, welch' eine Schande Bereitet Kitchener dir, dein Held! Er macht zu einer Mörderbande Das Heer, das du ihm unterstellt. Wenn es nicht ganz dir fehlt an Strängen, So laß Gerechtigkeit geschehn: Am höchsten Galgen muß er hängen, So daß es alle Völker sehn. Einen unter Umständen folgenschweren Beschluß haben die Amsterdamer Dockaröeiter und Maschinisten- vereine gefaßt. Sie fordern nämlich alle organisirten und nichtorganisirlen Kollegen auf, kein Schiff mehr zu löschen oder zu laden, das unser englischer Flagge segelt, und des weiteren keine Güter mehr aus solchen Schiffen in Empfang zu nehmen oder zu liefern, bevor der Friede zwischen England und den südafrikanischen Republiken geschlossen ist. Als Zeitpunkt für das In krafttreten dieses Beschlusses ist der 31. Dezember 1901 festgesetzt. An alle Schiffs- und Hafenarbeiter nicht nur in Holland, sondern auch in Frankreich, Deutsch land, Schweden-Norwegen, Dänemark, Belgien und Italien, soll derselbe Aufruf gerichtet werden. Eng- land soll damit, wie es in dem Aufrufe heißt, an der einzigen Stelle getroffen werden, wo es verwund bar ist, nämlich in der Schifffahrt. Jeder Kaufmann oder Schiffsfrachten, fährt der Aufruf fort, kann sich daher jetzt schon vor Schaden hüten, indem er von nun an bis zur Lösung der südafrikanischen Frage keine englischen Schiffe mehr zur Beförderung seiner Güter nimmt. Vortheile und Nachtheile dieses Vor gehens der Arbeitet seien ernstlich erwogen. „Wir Arbeiter", sährt der Aufruf fort, „die den finanziellen Schaden dieses Krieges empfinden, werden mit Thaten zeigen, daß eS uns ernst ist, den Krieg beendet zu sehen, und wir wollen zu gleicher Zeit beweisen, daß, wenn die Arbeiter nur ernstlich wollen, kein Krieg mehr möglich ist." Abschlußjahr auf die Preisgrundlage deS Jahre- 1900 zurückführt und auch daS CoakSsyndikat ssich bei Neuabschlüsien mit dem für 1900 ursprünglich ge stellten Preise von 14 Mark für HochofencoakS be gnügt. Aste«. Der russische Kriegsminister ist auf seiner Reise durch Centralasien, die gerade jetzt, nach dem Thronwechsel in Afghanistan, so große Aufmerksamkeit erregt, in Buchara eingetroffen und von dem Beherr scher dieses russischen Vasallenstaates mit großen Ehren ausgenommen worden. In Kepmine wurde der Mi nister durch den Emir und zahlreiche Würdenträger persönlich empfangen. Der Emir veranstaltete ein Festmahl zu Ehren KuropatkinS. England blickt mit offenbarem Mißtrauen auf die „Inspektionsreise", die Herr Kuropatkin längs der Grenzen Afghanistans seit Wochen ausführt. Groß britannien sehnt sich nicht nach Konflikten, so lange der südafrikanische Krieg seine Kräfte lähmt, seine Blößen an den Tag treten läßt.... Und dieser Krieg nimmt kein Ende. «hin». Ueber die gegenwärtige Lage in China berichtet die Times aus Peking: Die derzeitige Situation in Peking und Nordchina ist befriedigend. Die all gemeine übereinstimmende Meinung geht dahin, daß die Chinesen hinsichtlich der Wiederherstellung der Ordnung in Peking und der Provinz ihre Pflicht er füllen. Was die Frage der Eisenbahnen betrifft, sind die Aussichten ebenfalls günstig, da jetzt kein Grund vorliegt daran zu zweifeln, daß Rußland be reit ist, die gegebene Zusicherung zu erfüllen, die Eisenbahn Schanhaikwan — Niutschwang den Chine sen zurückzugeben gegen Erstattung von Unkosten und die Zusicherung der Chinesen, keine fremden Soldaten zum Polizeidienst an der Eisenbahn außerhalb der großen Mauer zuzulassen. Die Russen erklären sogar noch, daß sie sich auch aus Niutschwang zurückziehen und diesen Hafen den Chinesen zurückgeben wollen. Es besteht auch aller Gruud, anzunehmen, daß der Streit, der sich um das Eisenbahngelände bei Tientsin erhoben hat, durch freundschaftliches Uebereinkommen des russischen und des englischen Gesandten beigelegt werden kann. Die Tongschau-Kohlengruben, welche einer britischen Gesellschaft gehören, sind jetzt im vollen Betriebe, die Ausbeute beträgt für den Tag 1200 Tonnen. — Ja Schanhaikwan sind die Russen i700 Mann stark. Sie haben längs der Bahnlinie ns Niutschwang Posten aufgestellt und halten die Eisenbahnbrücke und die Werkstätten noch besetzt, werden dieselben aber den Chinesen zurückgeben, wenn die Bahnlinie jenseits der großen Mauer wieder her gestellt ist. Die Arbeiten an den Hafenanlagen von Tschingwandao, welche ebenfalls der Tongschau-Ge- ellschaft gehören, nehmen guten Fortgang. Seele hängen wir hiermit niedriger, bemerkt dazu dieldemselben eingezogen sind,A^denn^ die Liste hat „Kreuzztg.* - den steuerpflichtigen Einwohnerbestand gerade vom Den verwegenen Gedanken, die mit britischen * - " Truppen vollgepfropfte und zudem von den Kanonen- laufen etlicher Kriegsschiffe behütete Kapstadt avzu- greifen, traut den Buren ernstlich wohl niemand zu, vielmehr liegt eS auf der Hand, daß die Absicht der neuestens dicht vor Kapstadt aufgetauchten Burenschaaren zunächst darin besteht, die Engländer zu beunruhigen und womöglich die Verbindungen zwischen Kapstadt und den im Oranjefreistaat und Transvaal stehenden Heeresmaffen zu stören. Die Besetzung der Saldan habai läßt auch die weitere Deutung zu, daß die Buren sich dieses Küstenpunktes bemächtigt haben, um dort MunitionS- und Waffenzufuhren zu empfangen; freilich ist anzunehmen, daß die Engländer scharfe Küstenwacht üben und bemüht sein werden, Schiffe mit Vorräthen für die Buren, bevor sie noch die Saldan habai erreichen, auf offener See abzufassen. Ueber all diese Dinge ist man auf bloße Vermuthungen ange-
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)