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MWn-EMM WM Erscheint leben Wochentag abends für den folgenden Tag und kostet durch die Austräger pro Quartal Mk. 1,55 durch die Post Mk 1,82 jrei m's Haus Inserate nehmen außer der Expedition auch die Austräger aus dem Lande entgegen, auch befördern die Annoncen- Expeditwnen solche zu ^riginalpreisen. Anzeiger für Hohrnstrin-Grnstthal, Oberlungwitz, Gersdorf, Kugau, Hermsdorf, Herusdorf, Nmgenberg, Falken, Langenchursdorf, Meinsdorf, Rußdorf, Wüstenbrand, Grüna, Mittelbach, Urspmng, Erlbach Kirchberg, Pleißa, Reichenbach, Callenberg, Tirschheim, Kuhschnappel, Grumbach, St. Egydien, Hüttengrund u. s. w, für das KonigUche Amtsgericht «ad de« Stadlratls zu Hohenstein-Ernstthal. Orgcnr aller Gerneirröe-Verwaltirrrgerr der rrrnlregerröeir Ortschaften. ^iMMkWWWMM»WK«MWW«WW»WWM^WIWWWllW»l^MW«W»WWMV»" tM! N Nr. 213. Donnerstag, den 12. September 1901. 51. Jahrgang. Donnerstag, den 12. September 1W1, Vormittags » Uhr, wird im hiesigen Rathhause das Fleisch einer wegen Tuberculose beanstandeten junge« Kuh, in rohem Zustande, s k^und 40 l^g. öffentlich verpsundet. Ws. Kaisertage. Hela, 10. Sept. Heute früh begaben sich die Admirale, Offiziere des Stabes und die Schiffs kommandanten an Bord des „Hohenzollern". Um 9 Uhr 20 Minuten fuhr Se. Mas. der Kaisei in einer Gig zum „Kaiser Wilhelm II." und begrüßte die Besatzung. Das Schiff hißte die Großadmirals flagge und kurze Zeit die Standarte ohne Salut. Sofort erfolgte das Flottensignal „Anker auf", wo nach die Flotte in der Gdingenbucht verschiedene Evolutionen ausführte und zwei Gesechtsbilder stellte. Um 1 Uhr waren die Uebungen beendet. Hierauf fand bei dem Ches des Uebungsgefchwaders ein Früh stück statt, an welchem Se. Mas. der Kaiser, die Generale Graf von Schlieffen und von Pleßen, der Staatssekretär des Reichsmarmeamts, Vizeadmiral von Tirpitz, Vizeadmiral Frhr. v. Senden-Bibran und Andere theilnahmen. Um Zi/z Uhr ging die Flotte auf der Rhede von Hela wieder zu Anker, worauf die Kritik aus dem Flaggschiff gehalten wurde. Nach der Kritik fand ein Wettrudern um den Kaiferpreis statt. Nachdem der Kaiser von Rußland unsere bei Hela liegende Flotte besichtigt haben wird, findet ein strategi sches Manöver statt. Ihm liegt die Idee zu Grunde, daß eine Ostflotte, die gelbe Flotte, beabsichtigt, Danzig anzugreisen und zu vernichten. Die Danzig ver- theidigende rothe Flot'e hat eine Aufklärungsgruppe ausgesandt, welche unter allen Umständen den Stand ort des Gros der gelben Flotte auszukundschaften und dem rvthen Flottenkommando zu übermitteln hat. Auf- gäbe der rochen Partei ist es weiterhin, die gelbe cm- zugreifen und zu schlagen. Eine wichtige Rolle wird bei dem Entscheidungskampf den rothen Torpedobooten zufallen, welche mit Uebermacht die gelbe Partei an- greifen sollen. Zoppot, 11. Sept., Vorm. 8 Uhr. Seit dem frühen Morgen liegt die gesummte Uebungsflotte auf der Danziger Rhede von Zoppot in Paradeaufstellung in Erwartung des Eintreffens des Zaren. Das Wetter ist sehr schön, die See ruhig. , * * Der Zar ist, wie ein Privattelegramm aus Kopenhagen meldet, nach einem Abschiedsfest auf der Jacht „Standart" mit großem Gefolge, von der „Varlay" eskoriirt, nach Danzig abgereist. Gleichzeitig hat sich die Kaiserin mit den kaiserlichen Kindern auf der Jacht „Polarstern" nach Kiel begeben, wo sie be kanntlich während der Danziger Entrevuetage zum Besuch bei der Prinzessin Heinrich weilen wird. Berlin, 10. Sept. Die „Nordd. Allg. Ztg." schreibt: Se. Majestät Kaiser Nikolaus wird während der nächsten Tage als Gast Sr. Majestät des Kaisers den Danziger Flottenmanövern beiwohnen. Der Grundgedanke dieser in unseren politischen Kreisen mit freudiger Genugthuung aufgenommenen Zusammenkunft ist der verwandtschaftlichen Zuneigung zwischen den Oberhäuptern des deutschen und des russischen Reiches entsprungen. Beide Monarchen erblicken den Werth der Tage, die sie gemeinsam verleben wollen, vor allem in der Neubesiegelung ihrer persönlichen Freund- schäft und in einem, von wechselseitigem Vertrauen er füllten unmittelbaren Gedankenaustausch. Es entspricht aber der wesentlichen Bedeutung, die gerade in den deutsch-russischen Beziehungen der dynastischen Intimi tät auch für das staatliche Gebiet nach aller histori schen Erfahrung zuerkannt werden muß, daß durch den herzlichen Verkehr beider Kaiser zugleich ihr Ent schluß bekundet wird, an der altüberlieferten politischen Freundschaft zwischen den Häusern Hohenzollern und Romanow, sowie zwischen Deutschland und Rußland, nicht rütteln zu lassen. In Uebereinstimmung mit dem Wunsche des Kaisers Nikolaas ist der ReichSkanz- ler Graf Bülow bei der Zufammenkunst der beiden Kaiser zugegen. Nicht minder gern wird der Kaiser dort dem verdienstvollen Staatsmann begegnen, der die auswärtigen Geschäfte Rußlands leitet. Graf Bülow und Graf Lambsdorff dürfen sich als Mitar ¬ beiter einer Politik begrüßen, die sie im Dienste ihrer Souveräne mit der Ueberzeugung, daß die Interessen ihrer Länder vielfach gleichartig, aber nirgends unver einbar sind, zur Verstärkung der Bürgschaften für den Frieden Europas weiterführen werden. Diese Politik verschließt nicht die Augen gegen vergangene oder künf tige Schwierigkeiten; sie entnimmt aus solchen nur die Verpflichtung zu erhöhter Rücksicht und Besonnenheit und hält an der Zuversicht fest, daß, wie immer die geschichtliche Entwickelung sich gestalte, in der weiten Welt die hoffnungsvollen Bahnen der deutschen und der russischen Zukunft einander nirgends feindlich zu kreuzen brauchen. Mit warmer Sympathie heißen wir Se. Majestät Kaiser Nikolaus in deutschen Gewässern willkommen! Diese herzliche Gesinnung schulden wir dem mächtigen Herrscher, der, über den Geschicken vieler Völker waltend, seinen Ruhm darin sucht, ein Friedcnsfürst und Hort der Menschlichkeit zu fein. Ihm verdankt Europa zum großen Theil eine Gestalt ung der Weltlage, die uns erlaubt, nach einem den Absichten beider Theile entsprechenden Verlauf der Be gegnung bei Danzig auch die weitere Reise des russi schen Monarchen mit aufrichtigen Wünschen zu be gleiten. Anläßlich der bevorstehenden Entrevue in Danzig zwischen dem Zaren und Kaiser Wilhelm schreiben die Petersburger Nowosti an leitender Stelle über das pclitische und commerzielle Verhältniß der beiden großen Nachbarstaaten, es sei in der Regier ungszeit Kaiser Wilhelms II. eine beständige Festigung der guten nachbarlichen Beziehungen zwischen Rußland und Deutschland erfolgt. Der Umstand, daß beide Mächte zwei verschiedenen politischen Combinationen angehören, verändere ihre gegenseitigen Beziehungen nicht im geringsten. Die beiden großen Bündnisse sichelten das politische Gleichgewicht Europas, ohne auf den Antagonismus zwischen den beiden Gruppen der Großmächte hinzuweiien. Nachdem das Blatt die Friedensliebe Deutschlands und Rußlands wiederholt betont und die friedlichen Absichten des Deutschen Kaisers h ivorgehoben hat, geht es auf die deutsch russischen Handelsbeziehungen ein und bespricht in sympathischer Weise die Förderung des deutschen Han- dels und der deutschen Industrie durch Kaiser Wildelm. Die Handelsinteressen Deutschlands und Rußlands collidirten nicht, sondern sie ergänzten einander. Das Blatt ist überzeugt, daß statt des Vertrages von 1894 schließlich ein neuer Vertrag abgeschlossen werden würde, der für beide Großmächte nicht weniger vortheilhaft sein werde, und erwartet, daß die Danziger Zusam menkunft ein neuer starker Anlaß zu ciner weiteren Festigung der friedlichen, guten nachbarlichen Bezieh ungen zwischen Deutschland und Rußland sein werde. Petersburg, 10. Sept. Die „Nowosti" weifen in einem abermaligen Artikel darauf hin, daß die Entre- vue bei Danzig ein neuer machtvoller Anstoß zur weiteren Befestigung der guten nachbarlichen Bezieh ungen zwischen Rußland und Deutschland fein werde. * * Anläßlich des Zarenbesuchs giebt die „Nat.-Ztg." folgende Darstellung des russisch-französischen Verhält nisses: „Den niederschmettenden Eindruck, den diese Verbindung aus den Dreibund und in erster Linie auf Deutschland ausüben sollte, hat sie aus dem einfachen Grunde niemals gemacht, weil daS Schreckgespenst der Franzosen: Deutschland werde plötzlich die ahnungslose Republik mit Krieg überziehen, 1893 ebenso wie 1875 eine Chimäre ihrer erhitzten Einbildung war. Wenn die Verbindung mit Rußland sie gegen dielen befürch teten Ueberfall nach ihrer Meinung sicherstellt, so be fördert sie die Absichten des Dreibundes, die Erhal tung des europäischen Friedens. Als Instrument zu diesem Zwecke hat sich die Allianz vortrefflich bewährt. Sie hat nach der Ansicht der Deutschen die Revanche- lüft und die Herausforderung der Franzosen im Zügel gehalten — oder nach der Ansicht der Franzosen den deutschen Ehrgeiz eingedämmt. Das Resultat ist der Friede und eine gewisse Annäherung zwischen Deut- schen und Franzosen gewesen, die auf der Welt-Aus- stellung sich bekundete. Frankreich hat seine politische Vereinsamung während der achtziger Jahre, in die es sein beständiges Spielen mit der Revanche gestürzt hatte, zu schwer empfunden, um dem russischen Freunde nicht Dank zu wissen, mit dem es Arm in Arm wieder auf der Bühne der Welt erscheinen konnte. In der französischen Volksphantasie spielen die europäischen Machtsragen noch immer die entscheidende Rolle, und ein Bündniß Frankreichs und Rußlands bedeutet in den Augen der Mehrzahl der Franzosen etwas wie eine gemeinschaftliche Hegemonie über unseren Erdtheil. Als wären wir noch im Zeitalter Napoleons I. und Alexanders I.! So sehr beherrscht der „imperiale Märchentraum" noch heute die Seele des französischen Volkes. Die Russen haben den realen Nutzen daraus gezogen. Nicht genug, daß ihre Anleihen von dem französischen Kapital bereitwillig ausgenommen worden sind, die französische Freundschaft hat ihnen auch das Mittelmeer geöffnet, deckt sie in Europa und läßt ihnen den Weg zu ihren asiatischen Zielen frei. Die Franzosen schauen noch immer nach dem „Loch in den Vogesen" und beachten die Erweiterung des Horizontes wenig, die sich inzwischen bei allen Nationen vollzogen hat. Für die Russen dagegen schrumpfen, im Vergleich zu der Unermeßlichkeit ihrer asiatischen Eroberungs- und Kolomsationspläne, Elsaß und Lothringen zu einem kleinen Eroenfleck zusammen, für den sie ohne Noth keine Hand rühren werden. . . . Noch mehr, als durch die Ereignisse der letzten Jahre ist den europäischen Nationen durch ihre wirthschaftliche Lage und ihre innere Entwickelung die Erhaltung des Friedens und das Einvernehmen unter einander vorgeschrieben. Wenn der Zar nach seinem Besuche bei dem Kaiser Wilhelm II. in Danzig den französischen Boden betritt, werden die Versicherungen herzlichster Freundschaft von russischer und französischer Seite ausgetauscht werden. Der Besuch des Zaren ist an sich schon ein Beweis, daß er nicht nur mit der opportunistischen Republik Faure's, son dern auch mit der demokratischen Loubet's das alte Verhältniß der „Freundschaft und der Allianz" auf recht erhalten will. Große politische Entscheidungen aber liegen außerhalb der Zusammenkunft. Keine Macht bedroht zur Zeit die Interessen oder auch nur die Ansprüche Rußlands und Frankreichs, und sie selbst tragen schwerlich bei der Unsicherheit der wirthschaft- lichen Weltlage, bei der Unberechenbarkeit der ostasiati- schen Verhältnisse und dem Friedensbedürfniß ihrer eigenen Bevölkerung ein Verlangen darnach, durch eine Politik des Ehrgeizes und der Eroberung unabsehbare Verwickelungen herbeizusühren." Zur internationalen Lage schreibt die „Köln. Volksztg.": Die gegenwärtige politische Konfiguration zeigt den russischen Zarismus auf dem Gipfel seiner Macht. Nicht nur die Franzosen werben um seine Gunst, auch in Deutschland und England wird das Wohlwollen des weißen Zaren als der politisch er> strebenswertheste Gewinn betrachtet. Nie hat seit Napoleon I. ein Monarch eine solche S.ellung im euro päischen Areopag eingenommen wie Nikolaus II. Wohl hat es auch eine Zeit gegeben, wo Europa athemlos den Neujahrsansprachen des dritten Napoleon in den Tuilerien lauschte, und nach dem deutsch-französischen Kriege nahm Wilhelm I. unbestritten die erste Stelle im europäischen Monarchenkreise ein. Dennoch reichte ihr politischer Einfluß nicht an die Bedeutung heran, welche jetzt Rußlands Kaiser seiner Macht gegeben hat. Er gilt überall als der Herr über Krieg und Frieden; kein Mensch zweifelt daran, daß die Franzosen so lange ruhig lein werden, als es ihm paßt. Auf ihn und den Umstand, daß Rußland keine Interessen in Süd- afrika hat, vertrauend, wagt Chamberlain, den Buren krieg bis zum Aeußersten fortzusetzen. Das Lächeln und Stirnrunzeln des Zaren ist maßgebend für d-e unruhigen Balkanvölker, ein Wort von ihm macht dort nach Belieben Regen oder Sonnenschein. Keine andere Großmacht wagt mehr eine wichtige politische Entscheidung zu treffen, ohne nach Rußland zu blicken. Das Bedeutsamste ist aber, daß diese politische Stellung Rußlands keineswegs die Frucht bedeutender Waffen- erfolge ist. Der letzte russische Krieg liegt saft ein Vierteljahrhundert zurück und hat die Verfassung der russischen Armee keineswegs in imponirendem Lichte gezeigt — ohne die Hilfe Rumäniens hätte das stolze Rußland vielleicht nicht einmal den „kranken Mann" zu überwältigen vermocht. Damals hatte die Welt auch nur geringen Respekt vor Rußland; auf dem Berliner Kongresse spielten die russischen Bevollmäch- tigten nicht gerade eine beneidenswerthe Rolle. Seitdem hat das Zarenreich sich in stiller Friedensarbeit feine jetzige beherrschende Sellung geschaffen und es ist nicht zu leugnen, daß dafür besonders die B gründung des Zweibundes maßgebend ist, welcher den Zaren vor der Welt manchmal fast als Doppelkaiser Rußlands und Frankreichs erscheinen ließ. In dieser gebietenden Stellung des Zaren liegt der Angelpunkt der euro- päischen Lage und daraus folgt, daß man vor Allem die Absichten Rußlands zu erforschen hat, wenn man der Zukunft ein Horoskop stellen will. Der Zar in FredenSborg. Außerordent liche Vorsichtsmaßregeln sind diesmal — so schreibt ein Kopenhagener Korrespondent — in Fredensborg während des Aufenthaltes deS Zaren getroffen. Ein zahlreicher Stab russischer Detektivs mit dem Chef der geheimen russischen Polizei in Paris, Staatsrath Rath- kowsky, an der Spitze, hat in Fredensborg sein Haupt- quartier aufgeschlagen und unterzieht alle Fremden, die vort ankommen, einer äußerst scharfen Kontrolle. So wurde eine junge, hübsche, elegant gekleidete Dame mit ihrem Begleiter, einem sehr distinguirt aussehenden Herrn, von den Detektivs verhaftet und nach Kopen hagen geführt. Worin ihr Verbrechen bestand, war nicht zu erfahren. Waren eS gefährliche Anarchisten oder nur gewöhnliche Hochstapler? .. Hierüber wollte inan keine Auskunft geben. UebrigenS ist die Zahl der Touristen, die aus allen Ländern nach Fredens borg kommen, um einen Blick vom mächtigen russischen Selbstherrscher und den vielen andern dort ver sammelten fürstlichen Personen aufzufangen, so groß, daß die Polizei gar keine leichte Ausgabe hat. Stunden weise stehen die Fremden in der Nähe des Schlosses, viele mit ihren Photographierapparaten versehen, um d n Augenblick abzuwarten, wenn der Zar oder ein andrer der fürstlichen Gäste ausfährt. Die Zudring- tichkeit der Touristen ist den fürstlichen Herrschaften so lästig geworden, daß man sich gcnöthigt sah, den Schloßgarten, der früher für Alle offen stand, zu schließen, und die Fremden dürfen sich nun nur in den zum Schlosse führenden Alleen aufhalten. Schon heute ist der Kurier des Zaren mit Depeschen aus Petersburg hier angekommen. Den ganzen Tag fliegen die Depeschen von Fredensborg aus über die ganze Welt, Kuriere kommen und gehen, Minister, Diplo maten nnd hohe Beamte werden von, Zaren empfangen, der täglich Hunderte von Briefen und Bittschriften erhält. Unter den vielen Sendungen, die jeden Mor gen im Fredensborger Schlosse eintreffen, erregen be sonders zwei große Kasten allgemeines Aufsehen. Sie werden von zwei russischen Marinesoldaten getragen und enthalten Milch für die kleinen Kinder des Zaren. Diese Milch kommt von einer Kuh, die sich auf der Kaiser-Jacht „Standard", die auf der Kopenhagener Reede liegt, in einem auf dem Schiffe besonders ein gerichteten Stalle befindet und dem Kaiserpaare auch nach Frankreich folgen soll. Ebenso erhält die Kaiserin- Witlwe, wenn sie sich hier befindet, einmal wöchentlich eine Sendung Petersburger Gulken und frischen russischen Kaviar. Anderseits wird der Königin Alexandra, wenn sie zu Hause in England ist, jede Woche dänische Butter und dänisches „Schwarzbrot" zugesandt. — Großes Aussehen erregte auch diesmal bei der Ankunft des Zarenpaares dessen enorme Ba gage. Das Gepäck bestand aus nicht weniger als 585 Koffern und Kasten und wurde von einem Extra-Zuge mit 16 Güterwagen nach Fredensborg befördert. Ter Krieg im Transvaal Siegestelegra.nme hat Lord Kitchener seit mehreren Tagen garnicht mehr vom Stapel gelassen. Dieser Umstand beweist zur Genüge, wie mißlich die Lage der Engländer in Südafrika ist. Der englische Com- misfar von Mafekiug meldete, daß ein Burencommando das HauS ein s englischen Feldcornets mit sammt seinem gejammten Inhalt verbrannte und der Frau und den Kindern des Geichäaigten nur die Kleider ge lassen habe, die sie anhatten. Die Buren hätten die That lediglich aus Bosheit verübt. Bei Streydenburg hätten sie zwei unbewaffnete Eingeborene ^schossen. Sollten sich diese Angaben bestätigen, so darf man