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' WM Wh Hier WM 'e Zangenberg, Falken, Langenchursdorf, Meinsdorf, Rußdorf, Wüstenbrand, Grüna, Mittelbach, Ursprung, Erlbach Kirchberg, Pleißa, Reichenbach, Callenberg, Tirschheim, Kuhschnappel, Grumbach, St. Egydien, Hüttengrund u. s. w ArrrtsZlcrtt für das Königliche Amtsgericht imd de« Stadtrath z« Hohenstvin-Grnstthat. Gvgcrn aller: Gsiireinöe-Ver:rvaltrrrrgerr der: rrnrlrcgciröeir Ortschaften. Erscheint Inserate abends für den folgenden Tag und ^WW nehmen außer der Expedition auch die Austräger auf tostet durch die ^a^ager pro Quartal Mk. 1,55 MM W, MM dem Lande entgegen, auch befördern die Annoncen- durch die Post Mk 1,82 srer ins Haus V" Expeditionen solche zu Originalpreisen. für Hohenstein-Ernstthal, Oderlnngmitz, Gersdorf, Lngau, Hermsdorf, Kernsdorf, Nr. 187. Dienstag, den 13. August 1901. 51. Jahrgang. Der Chinese als Sundesgenoß. Graf Waldersee hat bei dem festlichen Empfang, den ihm die Stadt Hamburg bereitete, in einer Rede hervorgehoben, daß unser Ansehen in China seit Jah resfrist durch die Entfaltung unserer militärischen unb maritimen Macht bedeutend gewonnen habe. In ge wissem Sinne kann man aber auch behaupten, daß auch das Ansehen der Chinesen bei uns ein bedeutend besseres geworden ist. Wir haben eingesehen, daß die Chinesen nicht auf so niedriger Kulturstufe stehen wie wir früher glaubten. Man hatte uns ganz falsche Vorstellungen über den Chinamann beigebracht. So dumm, wie die Europäer ihn sich vorstellten, war der bezopfte Sohn des himmlischen Reiches doch nicht. Auftheilen hat er sich bis jetzt noch nicht lassen und wird es auch voraussichtlich nicht tbun. Da wir nun gewilll sind, mit den gelben Söhnen des Ostens Geschäfte zu machen, so wird es gut sein, wenn wir diese „Kunden" möglichst genau kennen lernen. Der erste Schritt zur Wahrheit aber besteht darin, daß man sich von seinen Jrrthümern frei macht. Nun ist es aber ein gewaltiger Jrrthum, den Chinesen geringschätzig mit den übrigen Asiaten in einen Tops zu werfen. Auch Gras Waldersee hat dies gethan. „Der Asiate", so sagte er mit Bezug aus die Chinesen, „läßt sich nur durch die Macht imponiren." Das thua doch wohl alle Völker und der Chinese beweist eben damit seine Schläue, daß er sich nicht durch Droh ungen, hinter denen keine Macht steckt, einschüchtern läßt. Seine Schläue hat der Chinese übrigens durch eine mehrtausendjährice Kultur und Litteratur genügend dargethon. Je genauer man diese Leistungen kennen lernt, um so mehr Achtung bekommt man vor diesem Volke gelber Rasse, das uns Nordeuropäern jahrhun dertelang geistig weit voraus war. Man muß nich vergessen, daß die Leute, die uns so geringschätzige Begriffe vom Chinesen beigebracht haben, naturgemäß meist sehr schlechte Beobachter waren. Gut zu beob achten, zumal ein riesiges Volk gut zu beobachten und richtig zu beurthcilen, ist eine sehr schwere Kunst, an der selbst weltberühmte Gelehrte, beispielsweise ein Darwin, zu Schanden geworden sind. Wer sind denn Diejenigen, denen wir Bücher über Land und Leuü in China verdanken? Missionare und Diplomaten, die die Gebrechen ihrer eignen Heimath nicht kennen, weil sie noch viel zu jung waren, als sie diese Hei math verließen, um ihr Leben in der Fremde zuzu bringen. So lebt die eigene Heimath in rosigem Lichte der Jugenderinnerung, das fremde Land aber erscheint miserabel dagegen. Würde der Betreffende in China geboren und dann nach Deutschland gekom men sein, so würde er sicherlich die Deutschen sehr schlecht machen. Man wende nicht ein, es sei un> national, die Chinesen so herauszustreichen. Wir wollen es vielmehr lieber den englischen Kaufleuten überlassen, aus alles Nicht-Englische geringschätzig herabzusehen. Dafür haben sie ihren Lohn bereits dahin indem unsere Kaufleute dadurch, daß sie ihre Kunden im AuSlande genau studiren, den englischen Herren den Rang ablaufen. So wollen wir aber auch den Chi nesen genau verstehen lernen und da ist es nicht zu viel gesagt, wenn wir behaupten, daß der Chinese an Geist, Gaben und Char kter dem Deutschen ungemein nahe steht, in vollem Ernste! Dies ist auch von einem unserer Historiker, der viel in der Welt herum- gekommen ist, zugestanden worden, von Albrecht Wirth in seinem Buch „Volksthum und Weltmacht". Daß bei richtigem Drill der Chinese ein vorzüglicher Sol dat wird, ist gleichfalls von europäischen Offizieren anerkannt worden. Der Chinese muß sich nur erst von den falschen Autoritäten befreien, die ihn verhin dern, sich der Technik und den Wissenschaften der Europäer zuzuwenden. Zweifellos wird ihm dies ge lingen. Da er aber als der Nachbar unseres Nach barn, nämlich der Russen, naturgemäß unser Freund ist, so müssen wir schon um deswillen dem Chinesen freundlich entgegenkommen, weil er unser geborener Bundesgenosse in einem Kriege rmt Rußland sein wird. * * * „Für das Chinesische" ist soeben der Münchener Privatdocent Dr. Graf von der Schulen burg als außerordentlicher Professor an die Universität Göttingen berufen worden. Diese an sich trockene Nachricht bringt der „BreSl. Gen. Anz." in Ver- bindung mit der Heimkehr des Grafen Waldersee und unserer Chinakrieger und führt des Näheren aus: Die Chinasache darf jetzt nicht unter Hurrah, Be lobigungen und Orden und Ehrenzeichen begraben werden — erster Klasse natürlich —, sondern wenn die ganze Sache in Ostasien für unser Va'erland einen Zweck haben soll, so darf das jetzt Geleistete nur als ein erster Akt bewachtet werden. Es gilt neue Bataillone zu formiren, mit scharfen Waffen auszu rüsten für den Eroberungskiieg — mit Waffen des Geistes nämlich, der Kenntniß von Sprache und Volk. Will Deutschland sich China wirthschaftlich ^schließen, so ist diese Kenntniß die Vorbedingung. Mit ein vaar chinesischen Brocken und englischer Radebrccherei kommt man nicht zum Ziel, darum begrüßen wir es mit Freuden, wenn man sich anschickt, Lehrstühle „für das Chinesische" zu errichten und so der Kenntniß mehr zu dienen, als es bisher geschehen konnte. Doch nicht allein die akademischen Hochschulen sollten in die chinesische Wissenschaft einführen, auch die Handels hochschulen müssen sich energisch bethätigen aus diesem Gebiete, das — geistig — zu beherrschen uns zur Aufgabe gemacht ward von dem Moment an, als unsere Truppen fremden Boden betraten, zu kämpfen für die deutsche Sache. Trauerfeier in Cronberg. Cronberg, 10. August. („Berl. Lok.-Anz.") Mit fieberhafter Hast wird unter Leitung eines Ver treters dec Künstlerschafk an der Trauerdckoration ge arbeitet. Im Laufe des Nachmittags erreichte die Geschäftigkeit in Cwnberg ihren Höhepunkt. Eisen- bahnzüge brachten aus Frankfurt a. M. einen kolossalen Fremdei zustrom; es ist überflüssig zu sagen, daß alle Hotels überfüllt sind, und daß ein Fensterplatz mit Aussicht aus den Leichenkondukt nur für schwerstes Geld zu haben ist. Die Polizei, deren Kommando in den Händen eines Frankfurter Polizeiraths liegt, ist wenig erbaut von dem Fenstervrrmiethen. Sie Hai mit den Besitzern ein ernstes Wort geredet, so daß verschiedene Vermiethungen, bei denen sich die Miether nicht zweifelsohne legitimiren konnten, annnllirt wurden. Es ist ganz selbstverständlich, daß süc die vie en Fürst lichkeiten, die hier weilen werden, besondere Vorsichts maßregeln gcti offen werden. Wenig verständlich aber ist es, wie diese vor aller Augen liegenden Disposi tionen abgeleugnet werden konnten. An der Spalier bildung sind betheiligt das gesammte 80. Füsilier-Re- giment von Gersdorff, das in Cronberg, Königstein und Schwalbach in Quartier liegt, ferner ein Bataillon der 166cr und der 81er; endlich l isten die Bocken yeimer Husaren zwischen Cronberg und Homburg Patrouillendienste derart, daß die flatternden Lanzen- sähnlein auf allen Waldwegen sichtbar sind. An jeder Wegbietung fast sind Feldwachen aufgestellt. Von wohlunterrichteter Seite erklärt man, daß die noth wendigen Maßnahmen in Rücksicht auf den Kaiser und seine Gäste diklirt sind, daß aber auch die Fahrstraße freigehalten werden muß, die so belebt ist, daß zeit weise militärische Radfahrer am Vorwärtskommen ge hindert sind. — Zu der morgigen Leichenfeier sind au, Befehl des Kaisers 800 Einladungen an die Spitzen der Behörden, Offiziere, Hofstaaten und be sonders bevorzugte Persönlichkeiten ergangen. Die Uebersührnng der Leiche. Die Schatten der Nacht haben sich auf Schloß Friedrichshos niedergesenkt, das in tiefem Schlummer zu liegen scheint. In Cronberg dagegen herrscht lebhaftes Treiben, die Straßen sind dicht gefüllt, immer wieder bringen neue Sonderzüge Menschenmasien heran. Die sonst so friedliche Ortschaft gleicht einem Kriegslager. Hufarenpatrouillen durchreiten die Straßen, die Infan terie rückt aus ihren Quartieren, in strammem Schritt wird der Sammelplatz erreicht. Dann ein kurzes Kommando, die glitzernden Bajonette schieben sich nach allen Richtungen auseinander. Die große Sperre be ginnt; hier und da eine kleine Lücke für besonders legitimirte Passanten, aber im ganzen eine auf das engste gezogene kilometerlange Absperrung durch das Militär; es ist übrig, zu tagen, daß an allen Ecken und Enden dieser Maffensammlung des Publikums Gendarmerie und Kriminalschutzleute sichtbar sind. Die St. Johannis-Kirche wird auf das strengste bewacht, niemand erhält Einlaß. Das Publikum ist von den Bürgersteigen zurückgedrängt. In kürzesten Zwischen- räumen steht die Infanterie mit aufgepflanzten Seiten- gewehrev. Hinter diesen die Menge aus Treppen absätzen und in den Hausfluren. Militärische Rad fahrer fliegen auf den freigehaltenen Wegen hin und her. — Alle Fenster sind hell erleuchtet. — In den Seitengassen staut sich eine Wagenburg. Durch die Finsterniß, die allmählich hereingebrochen ist, glühen die Pechfackeln, von der freiwilligen Cronberger Feuer wehr entzündet. — Gewehr über naht in Zügen zu Zweien das Regiment der Hohen Verstorbenen. In der Hmd die Fackeln, erweisen die Füsiliere ihrer Herrin die letzte Ehre. In der Mitte aber schwank! auf den Schultern von 12 Unteroffizieren der Sarg, bedeckt von der Purpurdecke, zu Häupten die Königs- kröne. Das Regiment hatte so dringend gebeten, die Kaiserin auf seinen Schultern zur geweihten Stätte tragen zu dürfen, daß der Kaiser einwilligte. Hinter dem Sarge aber schreitet, das Auge zu Boden geheftet, scharf beleuchtet vom Fackellichte, Wilhelm II. Langsam wandelt der Kaiser dahin, der Hülle seiner Mutter folgend, mit ihm der Kronprinz, Prinz Eitel-Friedrich, die jüngeren Prinzen, der Kronprinz von Griechenland, die Prinzen Adolf von Lippe, Friedrich Karl vor: Hessen, der Erbprinz von Meiningen, Prinz Friedrich Ferdinand von Glücksburg, der Reichskanzler, der Statthalter vom Elsaß, Fürst Hohenlohe, die Hof staaten der Kaiserin Friedrich, die Nerzte, dann eine Kompagnie Füsiliere mit den Fahnen und die Krieger- vereine, hinter ihnen kaiserliche Equipagen. — Langsam, unheimlich, wie er angekommen, verschwinde: der Kondukt in der Finsterniß. Im Kirchlein Sanct Johannis harrte eine kleine stille Gemeinde der Leiche. Als sie hereiugetrogen wurde in die Kirche und niedergestellt war vor dem Altar, erhob Oberhofprediger O. Dryander die Stimme: „Aus der Tiefe meiner Seele rufe ich zu Dir!" Zwischen entflammten Kandelabern steht der Sarg; Un T^bour.t mit den Orden der Kaiserin Friedrich ihm zur Seite. Offiziere vom Füsilier-Regiment von Gersdorff treten heran zur Ehrenwache, unbeweglich, mit gezogenem Degen. Zu Füßen des Sarges halten Unteroffiziere mit aufgepflanztem Seitengewehre Todten- Wache. Der Kaiser steht, während der Oberhofprediger ein Gebet spricht, zu Füßen des Sarges, regungslos verharrt er, dann sinkt er in die Kniee und mit ihm alle die Prinzen und Fürstlichkeiten. Nach einem stillen Gebet erhebt er sich und legt auf die Parpur- decke mit Hermelin, die den Sarg schmückt, einen Kranz weißer Lilien nieder. — Die Blumenspenden der nächsten Angehörigen wurden zu beiden Seiten des Sarges gestellt. — Der Kaiser verläßt jetzt die Kirche; er fährt nach Schloß Friedrichshos und kehrt von dort Nachts nach Homburg zurück. Crottberg, 10. August. Die Kaiserin traf mit dem Kronprinzen, den Prinzen Adalbert, August Wilhelm und Oskar um 10^ Uhr hier ein. Bischof Ripon betete gleich darauf mit den Prinzen an der Bahre der Großmutter. Frau Prinzessin Heinrich traf ebenfalls hier ein. Homburg V. H., 11. August. Heute Vor mittag trafen der König und die Königin von Eng land, die Prinzeß Viktoria, der Prinz Nikolaus von Griechenland, sowie dec Botschafter Lascelles ein. Die Ehrenkompagnie präsentirte, als der Zug einlief. Die Majestäten begrüßten sich herzlich. Nach der Vorstel lung des Gefolges und dem Abschreiten der Front wurde der Vorbeimarsch der Ehrenkompagnie in Sek tionen abgenommen. Sodann geleiteten der Kaiser und die Kaiserin den König und die Königin in das Parkhotel. Cronberg, 11. Aug. Große Menschenmengen erwarteten schweigend die Anfahrt der Fürstlichkeiten zu der Trauerfeierlichkeit. Vom Schloß Friedrichshos bis zur Kirche in Cronberg bildete Militär Spalier. In der Kirche ist es still und kühl. In der Nische des Al'ars steht, von Kränzen bedeckt der Sarg. An den Wänden zwischen alterthümlichen Bildern sind gleichfalls Kränze ausgehängt. Unbeweglich standen die Osfiziere der verschiedenen Regimenter der Kaiserin, welche Ehrenwache hielten, sowie die Unteroffiziere mit den Fahnen des 80. Regiments. Hofmarschall Frei- Herr v. Reischach empfing die Trauergemeinde. Die Deputationen der Regimenter der Kaiserin mit um florten Schärpen und Goldstickereien trafen ein. Dann folgte der Hofstaat der Kaiserin Friedrich, die Gefolge, die Spitzen der OrtSbehörden, der Reichskanzler Graf v. Bülow, der Justizminister Schönstedt, der englische Botschafter Lascelles. Punkt vier Uhr traf der Hof ein. Der Kaiser in der Uniform des 2. Leib-Husaren- Regiments, die Kaiserin, der König und die Königin von England, der Großherzog und die Großherzogin von Baden, der Kronprinz, die Prinzen Eitel Fried rich, Adalbert, August Wilhelm und Oskar sowie die übrigen hier anwesenden Fürstlichkeiten nahmen hinter bem Sarge in der Altarnische, Platz, während die Orgel leise spielte. Der Berliner Domchor intonirte darauf das Lied: „Ich weiß, daß mein Erlöser lebt." Die Gemeinde sang: „Jerusalem du hocherbaute Stadt." Oberhofprediger I). Dc. Dryander sprach ein Gebet. Alsdann sang der Domchor das Lied: „Ja, der Geist spricht, daß sie ruhen von ihrer Arbeit, denn ihre Werke folgen ihnen nach." Während des Ge'anges traten die Prinzen August Wilh-lm und Oskar mit Helm und Haarbusch und Prinz Adalbert in Marine-Uniform mit gezogenem Degen vor, nahmen Ausstellung neben der Ehrenwache und standen unbeweglich am Fußende des Sarges, mährend der Kronprinz und Prinz Eitel Friedrich zu Häupten des Sarges neben Oberhofprediger Dryander Ausstellung nahmen. Daraus sprach Letzterer nochmals ein Gebet, in w lch'm er der Kaiserin Friedrich ge dachte, die mit reichen Gaben geschmückt und für ihren Beruf ausgerüstet, beglückt und beglückend an der Seite ihres Gatten gelebt, und gedachte des hohen Dulders und der schweren Leiden und Prüfungen der Hohen Frau. Alsdann nahm er die Einsegnung vor. In diesem Augenblicke präsentirten draußen die Truppen. Trommelwirb l und Trompete: klang der Trauerparade drangen in die Kirche hinein. Der Dom-Chor sang: „Wenn ich einmal soll scheiden", die Gemeinde: „Erscheine mir zum Schilde". Nach dem Vaterunser und dem Segen sang der Domchor: „Sei getreu bis in den Tod", während wieder Trommelwirbel und Kommandoruf von draußen erschollen. Die Truppen hatten präienlirt. Nach der Feierlich!-it begaben sich die Fürstttchkeiten nach Homburg und Friedrichshos. Der Sarkophag für die verstorbene Kaiserin Friedlich wird von Professor :> einhold Begas herge- ft-llt werden. Prof. Begas, der zur Zeit in Ostende weilt, wird sich am Dienstag nach Berlin zurückbegeben, sofort di: Vorarbeiten in Angriff zu nehmen. Der Sarkophag wird in denselben Formen wie derjenige Kaiser Friedrichs III. im Potsdamer Mausoleum ge halten und aus karrarischem Marmor gefertigt werden. Wie weiter mitgetheilt wird, beabsichtigt der Kronprinz von Griechenland das Material dem Kaiser zum Geschenk zu machen. Der Krieg nm Transvaal. Die n ue englische Kriegsmethode in Südafrika soll bekanntlich darin bestehen, das ganze Land mit einem Netz von befestigten und mit Soldaten belegten Blockhäusern zu überspannen. Der Gedanke ist nicht übel; aber bis zu seiner praktischen Durchführung in der Ausdehnung, daß daduich die Engländer wirklich Herren des Landes werden, ist der Weg noch sehr iveit, vorläufig schützt dieses System noch nicht einm.1 aicht bei Bloemfontein vor Ueberraschungen, wie fol gendes Telegramm beweist: London, 10. August. Kitchener meldet aus Prätoria von gestern: Ein Blockhaus in der Nähe von Brandfort wurde in der Nacht vom 7. zum 8. nach heftigem Kanipse genommen. Die Verluste der Engländer betrugen 1 Todten und 3 Verwundete. Aas Südafrika liegen auch weitere Nachrichten vor, die für die Buren durchaus günstig lauten. In Durban traf schon vor einer Woche Nachricht von der Eroberung von Bremersdorp durch die Buren ein. Ein starkes Burenkommando aus Swaziland marschirte am 23. Juli auf Bremersdorp. Die Buren qriffm mit großer Entschlossenheit an. Steinackers Reiterei oertheldigte die Stadt. Nacht achtstündigem, erbitter tem Kampfe zogen sich die englischen Truppen aus der Stadt zurück. Sie verloren 10 Todte und Ver- wund te und 30 Gefangene. Auch in der mittleren Kapkolonie entwickeln die Buren fortgesetzt große Rührigkeit. Am Freitag wurden vier Panzerzüge von ihnen angegriffen. Der Kommandeur des einen wurde getödtet. Ein Kom mando, welches für das Kruitzingers gehalten wird, überschritt die Bahn südlich von Conway. Es war